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Der Sklavenhandel. Pflanzenwuchs. 231 sichren Manila-Enten, das Volk hat Tauben, verkauft sie aber nickt. Das Rindvieh hat sehr lange Hörner; eine Kuh steht mit eiuem Sklaven in gleichem Preise, sie liefert aber nur etwa ein Viertel so viel Milch wie eine „civilisirte" Kuh und obendrein nur wahrend der ersten Monate, nachdem sic gekalbt hat. Man füttert sie nie mit Getreide, hat auch keine Stallungen, und die Euter sind nur schwach ausgebildet. Seitdem Sklaven nnd Elfenbein theurer geworden sind, gehen die Araber über den Taugauyika-See hinaus ius Innere, um dort diese Waaren einzuhandeln, doch ist Udschidschi immer noch der große Sklaveumarkt, wohin die Sklaven aus den umliegenden Landschaften Urundi, Nhha, Uvira und Marungu gebracht werden. Die einheimischen Sklavenhändler richten aber ihr sehr einträgliches Geschäft selber zu Grunde, indem sie zwar wohlfeil verkaufen, sich aber dadurch zu entschädigen suchen, daß sie den Sklaven veran lassen, dem Käufer so bald als möglich zu entlaufen. So kommt cs, daß Handelsleute, welche ihre „Waare" nicht aneinander ketten, wohl au zwanzig Proccnt derselben einbüßen, bevor sie über den Maiagarazi zurückgegangcn sind. Die Verkäufer rechnen darauf, die entflohenen Sklaven wieder einzufangen und dann noch einmal los- zuschlagen, aber dadurch ist Udschidschi iu schlechten Rus gekommen. Der Preis für Sklaven ist sehr unbestimmt und wechselt zwischen zwei bis zehn Doti oder Toben von amerikanischem Domcstic; in Zanzibar verkauft man sie dann den Kopf zu 14 bis 1ö Dollars, macht also einen Prosit von mehreren hundert Procenten. Burton's „Fünfte Abtheilung" begreift, wie schon gesagt, die Region zu beiden Seiten des untern Malagarazi bis zu dessen Mündung in den Tanganyika-See; am linken Ufer also die Land schaften Uvinza und Ukaranga, am rechten Ubuhha, Uhha und Ud schidschi. Das letztere zeichnet sich ganz besonders durch Fruchtbarkeit aus, hat große Waldbäume und mächtige Farrnkräuter. Am See user haben Araber Reis gebaut, der eine Höhe von acht bis nenn Fuß erreicht; die Landeseinwohner ziehen indessen Durra vor und wenden keine Sorgfalt auf die feineren Getreideartcu, weil ohnehin Assen, Elephantcn und Hippopotamus auf den Feldern große Ver wüstungen anrichtcn. Außer Holcus uud dem indischen Nagli oder Rachni, (Lleusine enrncnnv),, hat man verschiedene Arten von Bohnen, Erdnüsse, Manioc, Eierpflanzen, süße Kartoffeln; Yams, Gurken, einen eßbaren Schwamm und eine Artischockenart; Zucker-