Die Expeditionen Burton's und Speke's von Zanzibar bis zum Tanganyika- und Nyanza-See Forschungsreisen in Arabien und Ost-Afrika nach den Entdeckungen von Burton, Speke, Krapf, Rebmann, Erhardt und anderen
Titel
Die Expeditionen Burton's und Speke's von Zanzibar bis zum Tanganyika- und Nyanza-See
Untertitel
Rebmann's Wanderung nach Dschagga und Krapf's Reisen im äquatorialen Ostafrika und Abessinien
Enthält einige Anstreichungen Karl Mays im Inhaltsverzeichnis und im Text
Strukturtyp
Band
Parlamentsperiode
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Wahlperiode
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Titel
III. Burton's und Speke's Wanderung nach Fuga im Lande Usumbara, ihre Reise von Zanzibar bis zum Tanganyika-See, und Speke's Zug von Kazeh in Unyamwezi bis zum Nyanza-See
dann wie eine Franze nach hinten hinab; auf dem Borderkopfe wird es fo gekämmt, wie einst bei den alten Aegyptern und jetzt bei den Hottentotten. Der Bart ist dünn und kurz; der Backenbart fehlt ganz, der Schnauzbart wird gewöhnlich, gleich den Augen wimpern, ausgeriffeu. Der Wuchs ist schlank und kräftig; die Wei ber haben außerordentlich lange Brüste. Diesem Volke fehlt es nicht an wildem Muth; das Stammesabzeichen besteht in einer doppelten Linie kleiner Einschnitte, welche der Schläfe entlang vom äußern Ende der Augenbrauen bis in die Mitte der Wange oder bis zum Unterkiefer reichen; manchmal zieht man auch eine dritte Linie oder einen aus drei kleinen Linien bestehenden Streifen von der Stirn bis auf die Nase. Bei deu Männer» sind diese Linien schwarz, bei den Frauen blau; die letzteren machen sich auch wohl kleine Einschnitte unter den Augen. Die Zähne werden nicht, wie bei den südlicheren Völkern, derart ausgeseilt, daß sie sägcnartig ausschen, sondern man entfernt die inneren Winkel der beiden vor deren Oberzähne so, daß dieselben ein offenes Dreieck lassen; die Franc» reiße» die beide» untere» Mittelzähne aus. Beide Geschlechter verlängern die Ohrlappen. In manchen Gegenden benützt man zur Kleidung vorzugsweise Thierfelle; Zeug tragen dort nur die Sultane und die reichen Leute. Mädchen verhüllen die Brust nicht, Kinder laufen nackt umher; Säuglinge werden ans dem Rücken der Mutter festgebunden. Den Lieblingsschmuck bilden Glasperlen, von denen die korallenartigen, die rosarothen und vor allen die „ Nürn berger Taubeneier" den übrigen Sorten vorgezogen werden. An die Perlenhalsbänder hängt man Kiwangwa, Muscheln, die von der Küste gebracht werden, und Hippopotamuszähne; wer etwa einen nicht sehr dürftigen Bart hat, schmückt denselben mit Glasperlen. Dazu kommen dann noch massive Reisen von Kupfer oder Messing an den Hand- und Armgelenkeu, am Vorderarm Ringe von gefloch tenem Draht, und auf dem Oberarm Reifen von Elfenbein, und ein Scheermesser in einem Gehäuse von Elfenbein. Um den Gür tel schlingt der Mann einen geflochtenen Draht, den er mit einem Haar- oder Bastseil umwickelt, und an die Fußknöchel kleine eiserne Schellen und dünne Ringe von Messing-, Kupfer- oder Eisendraht; diese nennt er Sambo. Auf der Reise hängt er über die rechte Schulter ein Ziegenhorn, das er "als Trompete zum Zeichengeben benützt; zu Hause hat er ein ähnliches, ganz ausgehöhltes Horu, iu welchem er allerlei Zauber aufbewahrt, lieber die Waffen die-