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Die Wakimbu unk Wanyamwezi. 213 nachdem es von einem so gefährlichen Thiere hcimgesucht worden ist. Wäre dasselbe etwa eine Art Tsetse? Mit Ameisenhügeln ist das Land weit nnd breit gleichsam übersäet; gewöhnlich liegen sie unter einem schattigen Banme und werden mit der Zeit so hart wie Stein. Wir gehen zur Schilderung der beiden Völkerschaften über, welche Unyamwezi bewohnen. Die Wakimbu sind aus der Ge gend eingewandert, welche sich im Süden des Landes bis Khororo erstreckt. Sie wollen von edler Abkunft sein. Vor etwa zwanzig Masika verließen sie gemeinschaftlich mit ihren Nachbarn, den Wa- konogo und Wamia, die Landschaften Nguru, Usanga und Usenga,' weil sie wiederholt von den Warori mit Krieg überzogen wurden, und gingen nacb Kipiri, einer südlich von Tnra liegenden Land schaft; jetzt haben sie sich auch bis nach Mgunda Mk'hali und Uny- anvembe verbreitet, wo sie nun mit Erlaubnis der Wanyamwezi Acker besitzen. Man legt Einwanderern keine Hindernisse in den Weg. Wer zum Snltau geht nnd demselben ein kleines Geschenk macht, erhält Erlaubniß zur Ansiedelung, aber das Anrecht auf Grund und Boden bleibt dem ursprünglichen Besitzer Vorbehalten. Die Wakimbu umgebeu ibre Dörfer mit starken Umfriedigungen, bauen Durra, Mais und Hirse, einige Hülsenfrüchte, Gurken nnd Wassermelonen. Sie sind arm und kleiden sich in Felle, verkaufen einige Sklaven und etwas Elfenbein, einzelne gehen auch wohl an die Küste. Bei ihren Nachbarn gelten sie für verrätherisch. Als Stammesabzeichen haben sie eine Anzahl kleiner eingeschnittener Streifen, die vom Haar der Schläfen quer bis zu deu Augenbrauen laufen. Sie sehen sehr dunkelfarbig und häßlich aus, haben Bo gen, Pfeile, Speere nnd Messer, welche sie in einem Ledergürtel tragen; einige hängen Bänder von Strohgeflecht nm den Hals, an dere tragen einen weißen Ledcrstreifen vor der Stirn. Ihre Sprache ist vom Kiniamwezi verschieden. Die Wanyamwezi, die eigentlichen Besitzer dieses Landes, kann inan als die topische Rasse in diesem Theile Centralafrikas betrachten. Sie haben insgemein eine dunkel-scpiabranne Haut farbe, und eine Negerphysiognomie, die weniger an das Semitische streift, als bei den Völkern an der Ostküste. Die unangenehme HautanSdünstung ist auch bei ihnen sehr stark; das Haar wird vier bis fünf Zoll lang, ehe es sich an der Spitze spaltet; man legt es in kleine Ringcllocken oder in Knäuel zusammen, und es hängt