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Klima von Uuoamwezi. Erdbeben. 209 Ende des Juni. Dann tritt an die Stelle des Kofi, Südwest, der Kaskasi, Nordvst, etwa im April; von da an wirken die brennende Sonne und der kalte Wind auf das Wasser; die Flüsse treten zurück, die Lachen trocknen aus, der Schlamin wird bloßge- legt. Der Sturm heult Tag und Nacht über das Laud und jagt den Leuten Verkältnngen, Katarrhe, Rheumatismen, Durchfall uud tödliche Fieber in den Leib. Indessen sind manche Anfälle, die in Indien und Sind tödtlich wären, hier von nicht so verzweifel ter Art. Die heiße Jahreszeit dauert vom Ende des Juni bis etwa in die Mitte des Novembers. Dann ist die Luft gesund, rauher Wind ist selten, die Kranken erholen sich. Manchmal fällt ein Re genschauer, meist beim Neumond, nicht wie anf Zanzibar beim letzten Viertel. Die Araber, gleich manchen anderen afrikanischen Reisenden, behaupten, daß auch aus heitcrm Himmel Regen falle. Im August, wo der Wind zuweilen Staubwolken aufwirbelt, ist das Klima sehr angenehm, die Sonne hänfig mit einem Ringge wölk, der Mond mit einem Hof umgeben. Im September, also im hohen Sommer jener Gegend, stieg der vor Wind geschützte Thermometer in einem arabischen Zelte Mittags nicht über 113" F. Vor dem Thau fürchten sich die Leute nicht, halten aber bethauetes Gras nicht zuträglich für das Vieh. Für einen Europäer, der ei nen Winter haben mnß, bietet das Klima zu geringe Abwechselung. Fliegen und Moskitos, die in so vielen afrikanischen Gegenden eine unerträgliche Plage bilden, sind nicht sehr beschwerlich. Burton verspürte dreimal leichte Erdbeben, (die keineswegs selten vorkommen,) am 14. Juni 1858 Mittags, am 13. Juni und 22. November Morgens. Die Bewegung war nicht stark, aber doch deutlich zu verspüren; bei den Eingeborenen heißt sie Tetemeka, das Zittern; 1852 war dasselbe in Unpanyembe sehr stark. Nach dem September treiben die Bäume Blätter aus, die Thiere paaren sich, die Vögel nisten. Die allmälige Abnahme der Hitze, eine Folge der Declinativn der Sonne nach Süden, wirkt ähnlich wie bei uns in Europa der Frühling. Ta alle plötzlichen llebergänge von Trockenheit zu Feuchtigkeit nachtheiligen Einfluß auf die Ge sundheit haben, so fehlt es nach dem Eintreten des Regens auch ' nicht an Fiebern. llnyamwezi ist manchmal von Reisenden, welche von dort zn- rückkamen, als das gesundeste Land in Ost- und Central-Afrika ge- Reisen in Arabien unv Ostafrika. II.