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204 Das Land Unyamwezi. sich, daß die Bewohner dieses Centralreiches mit den Städten an der Ostküste in lebhafter Handelsverbindung standen. Dapper, I67l, sagt, daß sechszig Tagereisen vom atlantischen Meer entfernt das Königreich Monemugi liege, welches Andere Nimeamahe nennen; dieser Namen kommt noch ans manchen Karten corrumpirt als „Ni- meyae" vor. Alle portugiesischen Schriftsteller nennen das Volk Mohemugi oder Mono-emugi; Desborough Cooley zieht die Schreib art Monomoezi vor und leitet dasselbe ab von Munha Munge, „Herr der Welt." Das war der Titel eines großen Königs im Innern, von welchem Barros spricht. Macqneen, der auch die Be nennung Mammoise ansührt, erklärt, daß „Mueno-mnge, Mueno- mnize, Monomoise und Uniamese" eine und dieselbe Oertlickkeit und dasselbe Volk bezeichnen, meint aber irrthumlich, daß sie so viel sa gen wollen als die „großen Moises oder Movisas". Erhardt be hauptet, die Kaufleute an der Küste hätten, der leichtern Aussprache wegen, den Namen „Wanamesi" in Waniamesi verwandelt, aber auch das ist unrichtig. Livingstone fällt in denselben Jrrthum wie Macqneen nnd Erhardt, wenn er sagt: „Die Benennungen Mono- moizes, Monomuigis und Monomuizes oder Monvmotapistas kann man nicht auf Völkerstämme anweuden; das würde etwa derart sein, als wenn man die Schotten Lord Douglases nennen wollte. Mo- nomoizes wurde gebildet von Moiza oder Muiza, dem Singular des Wortes Babisa oder Stiza, uud dieses ist der eigentliche Name sür ein großes im Norden wohnendes Volk." Livingstone ver wechselt hier das Land der Wanyamwezi, das auf gleichem Parallel mit dem Tanganpika-See liegt, mit den Wabisa (Singular Mbisa; sie sind Rebmann's Wavisa), einem handeltreibenden Volke, das am Nyassa- (Maravi-), See, südwestlich von Kilwa wohnt, und dessen Namen die alten Portugiesen inMovizas verderbt haben. Guil lain giebt den Volksnamen richtig als Oua-uyamouezi an, er zeigt aber seine geringe Kunde der zangischen Mundarten, wenn er von einem „Lande Nyamonezi" spricht. Krapf und Rebmann übersetzen das Wort Unyamwezi (Uniamesi) als „Besitzungen des Mondes." Der Anfangsbuchstab U, als causales und locatives Präfixum, be zeichnet das Land; nyaistdes; mwezi, ausgesprochen m'ezi, mit weggeworfenem w, bedeutet Mond. Die Einwohner nennen ihr Land auch wohl Unyamiezi, das eine Pluralform sein und Monde oder Monate bedeuten würde. Die Araber und die Leute auf Zan zibar werfen die beiden Anfangsworte fort und bezeichnen der Kürze