Die Expeditionen Burton's und Speke's von Zanzibar bis zum Tanganyika- und Nyanza-See Forschungsreisen in Arabien und Ost-Afrika nach den Entdeckungen von Burton, Speke, Krapf, Rebmann, Erhardt und anderen
Titel
Die Expeditionen Burton's und Speke's von Zanzibar bis zum Tanganyika- und Nyanza-See
Untertitel
Rebmann's Wanderung nach Dschagga und Krapf's Reisen im äquatorialen Ostafrika und Abessinien
Enthält einige Anstreichungen Karl Mays im Inhaltsverzeichnis und im Text
Strukturtyp
Band
Parlamentsperiode
-
Wahlperiode
-
Titel
III. Burton's und Speke's Wanderung nach Fuga im Lande Usumbara, ihre Reise von Zanzibar bis zum Tanganyika-See, und Speke's Zug von Kazeh in Unyamwezi bis zum Nyanza-See
Regengüsse finden ihren Abzug vermittelst großer Nullahs, deren Thonufer während der großen Hitze gespalten sind und wie Ba saltsäulen aussehen. Wo Salzansschläge den Boden bedecken, fehlt auch eine allerdings nur schwache Luftspiegelung nicht. Die Wege bestehen in Fußpfaden durch Felder und Gebüsche; die Kraals sind kleine schmutzige Kreise an einem Baobab; die Hütten bestehen aus Rohr und Gras und sind mit Dorngesträuch umzogen. Aus Man gel an Holz brennt man Biehdünger, denn die Cactus, Aloe und Euphorbien brennen nicht, und ihr herausquellender Saft löscht das Feuer aus. Die Bodenbeschaffenheit ist bereits angedcutet worden. Im Mittlern Theile, dem eigentlichen Ugogo, liegen viele gut ange- bauete Lichtungen, welche durch Büsche und Gestrüpp von einander getrennt sind. In der nassen Jahreszeit bilden dieselben gleichsam eine grüne Mauer, in den heißen Monaten ein kahles Dvrnen- dickicht. Das Klima des Landes Ugogo ist ungemein trocken. Wäh rend Burton's Durchzug im September und Oktober verblichen die besten Wasserfarben in den Näpfchen und wurden hart; viereckige Stücken von Gummi elasticum wurden zähe wie halbgetrvckneter Bogelleim, ein Mackintosh wie Heftflaster, nnd vulkanisirtes Kaut- schuck zerriß wie braunes Papier. Fast das ganze Jahr hindurch fegt ein heftiger Ostwind vom Gebirge herab. Während das Wel ter sich anscheinend gleich bleibt, ist doch der Temperaturwechsel sehr bedeutend, und heiße Luftströmungen wechseln mit kalten ab. Im langen Sommer hat das Klima große Aehnlichkeit mit jenem in Sindh; die Sonne brennt mit demselben Feuer auf eine dürre Ebene, die Nächte sind rauhkalt, und auch die Sandwolken fehlen nicht. Dann schrumpfen anch die Saftpflanzen zusammen, und die Wirbelwinde tretben Staubsäulen empor, die als Phepo oder Teu fel, mit der Schnelligkeit eines Reiters, Kies und kleine Steine mit sich führend, dem Reisenden wie Hagel entgegenstürmen. Der Himmel ist äußerst rein und ohne Nebel. Man besäet die Felder, wenn die Bäume zu knospen und die Bögel zu brüten beginnen, nnd das geschieht, sobald die Sonne in ihrer weitesten Deklination nach Süden steht. Aber die Gegend hat keine Buli nnd deshalb auch nicht die erfrischenden tropischen Regen. In der Mitte Novembers stellen sich einige Regenschauer ein, gewöhnlich mit starkem Gebirgs winde, und dann belebt sich der Pflanzcnwuchs rasch und mit