Die Expeditionen Burton's und Speke's von Zanzibar bis zum Tanganyika- und Nyanza-See Forschungsreisen in Arabien und Ost-Afrika nach den Entdeckungen von Burton, Speke, Krapf, Rebmann, Erhardt und anderen
Titel
Die Expeditionen Burton's und Speke's von Zanzibar bis zum Tanganyika- und Nyanza-See
Untertitel
Rebmann's Wanderung nach Dschagga und Krapf's Reisen im äquatorialen Ostafrika und Abessinien
Enthält einige Anstreichungen Karl Mays im Inhaltsverzeichnis und im Text
Strukturtyp
Band
Parlamentsperiode
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Wahlperiode
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Titel
III. Burton's und Speke's Wanderung nach Fuga im Lande Usumbara, ihre Reise von Zanzibar bis zum Tanganyika-See, und Speke's Zug von Kazeh in Unyamwezi bis zum Nyanza-See
lunärieornis des Himalapa erinnerte. Die Vögel haben zumeist dunkles Gefieder, ihr Gesang ist lärmend, aber nicht wohlklingend. Am 8. Oktober erschien in Kanyenye eine große Karawane aus dem Innern; an ihrer Spitze stand Abdullah ben Nesib, ein Suaheli aus Zanzibar, dessen afrikanischer Name Kisesa lautet. Dieser gute Mann sandte uns eine Ziege und trefflichen Reis aus Unpanyembe. Als er mich besuchte, war ich nicht wenig überrascht, von einem seiner Begleiter mit einem englischen „Guten Morgen" angesprochen zu werden. Sehr bereitwillig machte Abdullah einen Tag Rast, um von mir Papiere mit nach Zanzibar zu nehmen; auch überließ er mir einen Reitesel, — die Zahl meiner Esel war nnn schon auf fünf zusammengeschmolzen, — und brachte mir außer dem einige entlaufene Träger wieder. Am 10. Octvber hatten wir eine beschwerliche Tagreise über eine ausgedehnte gewellte Ebene, durch kalten Gestrüppwald, wo am andern Morgen der Thermometer auf 54° F. stand. Die mit nns vereinigte Karawane der Araber beobachtete plötzlich ein tiefes Schweigen, um wo möglich durch die Lichtung Usekhe zu ziehen, wo der Sultan Ganza Mikomo einen Tribut zu erheben pflegt. Diesen hätten sic gern erspart, aber bald kamen Leute aus den umliegenden Dörfern herbei nnd umzingelten die Karawane, die aber sicher hindurch kam. Der Transit dnrch den jenseit der ge nannten Lichtung liegenden Distrikt Khokho ist ungemein be schwerlich; man bezeichnet ihn auch als Nyika, Wildniß. Der Sultan Mana Miaha, den man im Lande auch Magurn Mafupi (Kurzbein) heißt, ist ein kleiner Tyrann, welcher die Reisenden schwer mit Abgaben drückt nnd alle Tage betrunken ist. Er be hält zum Beispiel Karawanen der Wanyamwezi so lange zurück, bis die Angehörigen derselben ihm seine Aecker bestellt haben, nnd erhebt dann obendrein eine schwere Zwangsabgabe.' Wir mußten fünf Tage in Khoko liegen bleiben, um auf die nächsten vier Tage Lebensmittel einzukaufen. Während dieser Zeit begab sich Folgendes. Am Tage unserer Ankunft wäre es unschicklich gewesen, den Herrscher zu behelligen; am andern Morgen war seine Frau nicht munter, und Nachmittags „saß der Sultan auf dem Pombe," das heißt: er war mit Bier trinken beschäftigt. Am nächstfolgenden Morgen empfing er eine Deputation, die aus Seid ben Selim, den arabischen Kaufleuten und dem Beludschenhauptmann bestand. Zwei Wazagira, Geheim-