Die Expeditionen Burton's und Speke's von Zanzibar bis zum Tanganyika- und Nyanza-See Forschungsreisen in Arabien und Ost-Afrika nach den Entdeckungen von Burton, Speke, Krapf, Rebmann, Erhardt und anderen
Titel
Die Expeditionen Burton's und Speke's von Zanzibar bis zum Tanganyika- und Nyanza-See
Untertitel
Rebmann's Wanderung nach Dschagga und Krapf's Reisen im äquatorialen Ostafrika und Abessinien
Enthält einige Anstreichungen Karl Mays im Inhaltsverzeichnis und im Text
Strukturtyp
Band
Parlamentsperiode
-
Wahlperiode
-
Titel
III. Burton's und Speke's Wanderung nach Fuga im Lande Usumbara, ihre Reise von Zanzibar bis zum Tanganyika-See, und Speke's Zug von Kazeh in Unyamwezi bis zum Nyanza-See
Das Tafelland non Ugogo. 145 in Unyanyembe geheirarhet, und so besaß diese Familie eine Hei- math sowohl an der Küste wie im Innern. Alle Häuptlinge der Ka rawane führten Frauen und Sklavinnen bei sich, schwarzbraune, buntgekleidete Schönheiten, welche zu Fuß gingen und einen Schleier über das Gesicht warfen, wenn die Europäer ihnen nahe kamen. Auch waren viele Fundi, Geschäftsaufseher, Faktoren, bei der Ka rawane, welche die persönliche Aufwartung bei ihrer Herrschaft hatten; sogar Hühner wurden in Käfigen mitgeführt. Diese Kara wane war uns im Verkehr mit den Wagogo von großem Nutzen, aber sie zog nns stets etwas voraus und nabm dann allemal die besten Kraale für sich in Beschlag. Auf Kidogo's Rath hatte ich deu Mittlern Weg durch Ugogo eingeschlagen. Ans dieser Strecke von hundert englischen Meilen ka men wir nnr mit vier Sultanen in Berührung; sie hießen Myandozi von Kifukuru; Magomba von Kanyenye; Maguru Mafupi von Khokho und Kibuya von Mdaburu. Wir verließen den Ziwa am l. Oktober 1857 nnd waren bald auf dem Tafellande von Ugogo. Hinter nns in weiter Ferne lagen die Gebirge von Usa- gara, vor nns hatten wir das heiße Tiefland des Marenga Mkhali, mit braungelbcm Boden nnd dunkelen Wäldern. Gen Norden er blickten wir eine tafelförmige Kette rauher Hügel, über welche drei weit entfernte Kegel hervorragten; dort waren die Schlupfwinkel des Räubers Wahumba. Vor den Hügeln lag eine tiefe Einsen kung, ein Lieblingsansenthalt der Elcphanten. Nach Süden hin bemerkten wir zerstrenete Felsenhöhen; an diesen lief die Ebenehm, in welcher einige Dörfer standen. Das Ganze hatte, trotz der brennenden tropischen Sonne, ein winterliches Ansehen, denn der in großer Menge auftretende Baobab war ohne Laub, und an den Mimosenbäumen und Dorngesträuchen kamen gerade die ersten Knospen znm Vorschein. Bei Kifukurn, wo eben zwei Karawanen Halt machten, wnrden wir mit Getrommel empfangen, auch rührte man die an den Elephantenzähncn befestigten Schellen. Die eine Karawane, welche aus dem Junern zurückkam, war wohl an tausend Köpfe stark. Von allen Seiten strömten Eingeborene herbei, nm die > weißen Männer anzustaunen. Aber diese Neugier der Wagogo ge fiel mir, weil sie in scharfem Gegensätze zu der stumpfen Theilnam- losigkcit jener Schwarzen stand, mit denen wir bisher in Berührung gekommen waren; sie deutet bei Barbaren auf mehr oder weniger Reisen in Arabien und Ostafrika. II. 1g