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Die Bewohner von Usagara leiden in den tiefer liegenden Landstrichen viel an Geschwüren, Hautkrankheiten und anderen Lei besübeln, die in den Ebenen häufig sind. Weiter hinauf sind sie allerdings gesunder, aber Dysenterie, Brust- und Lungenkrankheiten kommen doch häufig vor, und das Fieber ist ganz allgemein, ob wohl au den Hügelseitcn und auf deu Hohen selbst, wo die freie Luft streicht, uicht so bösartig als in den Niederungen. Es ist ein Gallenfieber mit remittirenden Symptomen, das mit kalten und heißen Anfällen beginnt, auf welche starker Schweiß und manchmal auch Irrereden folgt, und dauert volle sieben Tage. Die Anfälle selbst sind nicht sehr heftig, lassen aber eine große Schwäche, Mangel an Appetit und Schlaflosigkeit zurück. Durch das Usagaragebirge führen von Osten nach Westen zwei Hauptstraßen: die Mnkondokwe oder nördliche und die Ki- ringawara oder südliche Linie. Die erstere war bis 1856 ungang bar, weil große Hungersnoth im Lande herrschte. Das war die Folge der Verwüstungen, welche die bösen Wasagara und die Leute aus Whinde auf der östlichen Seite angerichtet hatten, während auch im Norden die Wahumba und die Wamasai, im Südwesteu die Warori das ganze Land verheerten. Im Jahre 1858 hatten die Bergbewohner einen jungen arabischen Kaufmann aus der Familie des Sultans von Zanzibar ermordet, und eine sehr große aus Wanyamwezi un Suaheli zusammengesetzte Karawane angegriffen; aber der Führer derselben, ein tapferer Araber, züchtigte die Räuber, trieb ihr Vieh hinweg, äscherte auch die Dörfer ein und verwüstete die ganze Ru- behogegend. Bewohner dieses Gcbirgslandes sind die Wasagara und ihre beiden Unter- oder Ncbenstämme, die Wakuivi und Wahehe. Diese letzteren, schwach an Zahl, leben im südwestlichen Winkel und reichen bis in die Ebene hinab. Die Wasagara sind kein tapferes, muthiges Volk und lauern am liebsten im Wald und Gebüsch, nm irgend einen Träger, der sich verirrt hat oder zurück geblieben ist, zu überfallen. Im obern Gebirge findet man unter ihnen schlanke, kräftige Gestalten, im Unterlande scheinen sic eben so verkommen wie die Wakhutu. Eigenthümlich bleibt, daß sie stärkern Bart haben als die übrigen Schwarzen ans dieser ganzen Linie; viele verstehen auch die Küstensprache, weil sie sich in österm Verkehr mit den Wamrima befinden. Manche sind ganz schwarz, andere chokoladenbraun, aber das Klima hat mit dieser Verschie-