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Einleitung. IX ihm und von Rebmann aufgestellten Behauptungen. Uns scheinen die Einwendungen der Engländer, gegenüber den Angaben Krapf's, nicht genügend. Rebmann sah auf seiner ersten Reise nach Dschagga, am 11. Mai 1848, zum ersten Male den Kilimandscharo, oder Ndscharo, wie die Teitaleute ihn nennen, denn Kilima bedeutet ein fach Berg. Auf den folgenden Reisen nach Dschagga erblickte Rebmann wiederholt denselben Gipfel. Krapf bemerkte ihn auf seiner ersten Reise nach Ukambani vom Berge Maungu aus, der 36 Leguas von Mom- bas liegt, am 10. November 1849; späterhin sah er ihn auch in Ukambani, wo von jeder Höhe aus „der stlbergekrönte Gipfel des hohen Berges" zu erkennen ist. Auf seiner zweiten Reise nach Ukambani, 1851, war der Berg Ndscharo nicht nur mit dem Fern rohr, sondern auch mit bloßen Augen sichtbar. Rebmann hat am Fuße des Berges Nachtlager gehalten und erkannte selbst bei Mond schein den Schnee ganz deutlich; er sprach über das Weiße auf dem Berge viel mit den Eingeborenen, und sie erzählten ihm, daß der Stoff, welcher wie Silber aussehe, zu Wasser werde, wenn man ihn in Flaschen herunterbringe. Sie sagten weiter, cs sei dort oben so kalt, daß manche Leute vor strenger Kälte nmgekommen oder mit erfrorenen Gliedern herabgekommen seien. Der andere Schneeberg führt bei den eingeborenen Stämmen verschiedene Namen. Die Wakamba nennen ihn Kima dscha Kegnia, Berg der Weiße, schneeweißer Libanon; andere Kirenia oder Ndur Kegnia; bei den Wakuafi heißt erOrldoinio eibor, das ist weißer Berg. Diesen Kenia hat nur Krapf allein gesehen. Als er am 26. November 1849 mit dem Häuptling Kiwoi in Kitui angelangt war, erzählte dieser Mann, er sei in Dschagga gewesen und habe den Kima dscha Dscheu, den Berg der Weiße, ge sehen. Sv nennen die Wakamba den Kilimandscharo im Gegen sätze zum Kenia. Kiwoi erzählte ferner: sechs Tagereisen von Kitui liege ein Berg, der noch größer sei als der Kilimandscharo; er heiße Kimadscha Kegnia, nnd auf einem Hügel bei Kitui könne man ihn bei Hellem Wetter sehen. Damals war aber, sagt Krapf, die Regenzeit schon eingetreten, und die Gegend am Kenia in Wolken gehüllt. Er bemerkt zur Erläuterung, daß auch der Kilimandscharo gewöhnlich nur bis zehn Uhr Morgens sichtbar sei. „Es traf sich indessen, daß ich am 3. December, als ich Kitui verließ, den Kenia deutlich sehen konnte; ich bemerkte zwei große Hörner oder Pfeiler, welche, nordwestlich vom Kilimandscharo, ans einem Ungeheuern Berg