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' Eintritt der Regenzeit, und nach etwa sechs Monaten ist die Frucht reif. Die Araber bereiten manche Gerichte daraus; bekanntlich giebt sie auch ein vortreffliches Oel. Die Wasagara in Rumuma find kleine schwarze Leute mit äußerst schwachem Bartwuchs. Sie kämmen ihr Borderhaar nach hinten und flechten eS in kleine Zöpfe, die nach dem Nacken zu hin- abhängeu. Wenige find bekleidet; die meisten werfen aber doch ein Ziegenfell über die Schulter. Der Schmuck besteht aus Ohr ringen von Zink oder Messing, welche den Ohrzipfel ausdehnen, aus Armringen nnd eisernen Kettengliedern. Ihre Waffen sind dieselben wie bei anderen Schwarzen. Sultan Njasa, ein kleiner- alter Mann mit grauem Haar, trug einen Rock von rother und blauer Baumwolle und hatte eiuen zweiten über die Schultern ge worfen; Glaskorallen als Halsschmuck fehlten natürlich nicht. Er machte mit Seid den Selim Brüderschaft, dabei ließ sich jedoch der Araber, welchem das Gesetz verbietet, Blut zu schmecken, durch Muinyi Wazira vertreten. Die Ceremonie selbst ist schon weiter oben geschildert worden. Der Snltan schenkte nach Beendigung derselben dem neuen Bruder eiueu Kettcnring und bekam seiner seits ein Stück Zeug. Das Klima von Rumuma bewegte sich in Extremen. Bei Nacht sank der Thermometer im Zelte auf 48" F., uud das ist in einem Laude, wo die Leute fast unbekleidet gehen, eine sehr strenge Temperatur; am Tage stieg er auf 80 bis 90", und die Sonne brannte heftig, während ein wilder Südwind blies, bei einem Him mel, der blauer war als an den heitersten Tagen in Griechenland. Manchmal treten Regenschauer ein, welche Krankheiten bringen. Speke war wieder leberkrank, und zwei Träger bekamen die Blat tern. Valentin hatte reißenden Kopfschmerz und mußte sich schröpfen lassen. Am 2. September war die Karawane auf dem Wege nach Mareuga Mkhali, d. h. Brakwasser, überschritt den Numuma uud bemerkte daun zum ersten Male Bienenkörbe, welche an Baum- zweigeu aufgehängt waren; Gurken, Wassermelonen und Kürbisse wuchsen ohne Pflege. Die Wassermelone he.ißt bei den Arabern Johh, bei den Suaheli Tikiti und wächst überall im Innern, wo sie gern gegessen wird. Sie ist aber, gleich jener im Kafferu- lande, hart, unschmackhaft, fleischig, sehr voll von Samenkernen und gleicht nicht entfernt der köstlichen Wassermelone Aegyptens oder