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106 Modernität Kraft vor uns ausgebreitet werde. Und wir verlangen, daß es mit solchen Kunstmitteln geschehe, die dem heutigen Künstler als Erben alles Da gewesenen möglich sind. Unabhängig von dieser Fähigkeit des Ver stehens steht des Schaffenden moralische Persönlichkeit. Ob er den Schwächen und Verirrungen des Zeitalters widerstehe oder aber schmeichle, bestimmt die persönliche sittliche Anlage. Und so ist es denn wahr, was Richard M. Meyer sagt: „Wo lebendige Literatur sei, herrscht kein Zweifel mehr. Nicht bei denen, die ausgefahrene Geleise empfehlen, weil einst Könige diesen Weg fuhren, sondern bei denen, die die Wirklichkeit, das Leben, den persönlichen Anteil an der Existenz zur Grundlage der Kunst machen/") 1) Literatur des 19. Jahrh. 3. Ausl. Berlin 1906, S. 839.