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^ 66, 20. März 1907. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt f. d Dtschn. Buchhandel. 3047 außerordentlichen Abschreibungen. Die Zusammenlegung muß bis zum 1. August 1907 durchgeführt sein. t>1 Die Herabsetzung des Grundkapitals unterbleibt gegenüber denjenigen Aktionären, die auf ihre Aktie SOA des Nennwerts, also 500 zuzahlen. Die Zuzahlung hat unter Einreichung der Aktie bis zum 1. April 1907 bei der Kasse der Gesellschaft zu erfolgen. Bei der Einzahlung sind 6A auf 500 ^ auf die Zeit vom 1. Dezember 1906 ab mit zu bezahlen. Der zuzahlende Aktionär erhält seine Aktie zurück mit dem Aufdruck: -Gültig laut Beschluß der Generalversammlung vom 5. März 1907» und erhält überdies einen Genußschein, der am Gewinn teilnimmt, gemäß den abgeänderten Satzungen, und für das laufende Geschäftsjahr zu einer Dividende bis zu 15 berechtigt. o) Das Grundkapital wird erhöht um sechshunderttausend Mark durch Ausgabe von sechshundert Vorzugsaktien auf In haber lautend, zum Nennbeträge von je eintausend Mark. Die Vorzugsaktien werden zum Nennbeträge zuzüglich Kosten des Aktienstempels ausgegeben. Sie nehmen für das laufende Geschäftsjahr am Gewinn zur Hälfte teil. Die Übernehmer haben für die Zeit vom 1. Dezember 1906 ab 4A Stückzinsen zu bezahlen. Von diesen Vorzugsaktien werden je 200 Stück von der All gemeinen Deutschen Credit-Anstalt in Leipzig und der Credit- und Spar-Bank in Leipzig in Anrechnung auf die Forderungen dieser Banken gegen die Gesellschaft und zwar zu pari zuzüglich Aktien- ftempelkosten übernommen. Die Zeichnung der restlichen 200 Aktien muß bis zum 1. April 1907 erfolgen, sonst gilt die Kapitalserhöhung als gescheitert. ä) Denjenigen Aktionären, die von dem Rechte unter b nicht Gebrauch machen und deren Aktien beschlußgemäß von 2 : 1 zusammengelegt werden, wird das Recht eingeräumt, die Rechte der Vorzugsaktionäre zu erwerben durch eine bis zum 1. April 1907 zu bewirkende, vom 1. Dezember 1906 ab zu verzinsende Zuzahlung von je 500 ^ auf jede zusammengelegte Aktie. Die Aktionäre, die von diesem Recht Gebrauch machen wollen, haben bis zum 1. April 1907, nachdem sie beschlußgemäß ihre Aktien zur Zu sammenlegung eingercicht haben, die Zuzahlung an der Kasse der Gesellschaft zu bewirken. Die von je zwei eingereichten Aktien mit dem Vermerk: -Gültig laut Beschluß der Generalversammlung vom 5. März 1907-- zurückzugebende Aktie erhält nach erfolgter Zuzahlung den Ausdruck: -Vorzugsaktie laut Beschluß der Generalversammlung vom 5. März 1907.» Diese Vorzugsaktien haben für das laufende Geschäftsjahr Anrecht auf die Hälfte der Vorzugsaktiendividende, daneben auf die Hälfte der den Stamm aktionären zukommenden Dividende. Aus dem abgeänderten Gesellschaftsvertrag wird bekannt gegeben: Es können Vorzugsaktien geschaffen werden mit dem Rechte auf Kapitalvorzug und Vorzugsdividende. Ferner können Genußscheine ausgegeben werden. Die Genuß- fcheine haben die Form von indossablen Verpflichtungsscheinen, die an Order lauten, und werden mit zugehörigen Gewinnanteilscheinen und je einem Erneuerungsschein ausgegeben. Die Inhaber vvn Genußscheinen haben keinerlei Aktionärrechte, insbesondere kein Stimmrecht und keinen Einfluß auf die Führung der Geschäfte und auf die Feststellung des Jahresgewinns. Vorzugsaktien und Genußschcine haben Divendendenrechte gemäß ß 31 der Satzungen. Im Falle der Liquidation erhalten nach Bezahlung der Ge- sellschastsschulden zunächst die Vorzugsaktionäre den Nennbetrag ihrer Aktien. Hiernach erhalten die Inhaber von Genußscheinen bis zu 500 auf je einen Genußschein. Hiernach werden die Stammaktien bis zum Nennbetrag ausgezahlt, der Rest wird unter die Vorzugsaktionäre und Stammaktionäre gleichermaßen verteilt. Leipzig, den 16. März 1907. (gez.) Königliches Amtsgericht, Abt. IIL. (aus: Leipziger Zeitung Nr. 64 vom 18. März 1907.) Laemmert L Cia. in Rio de Janeiro. (Vgl. Nr. 58 d. Bl.) — Im Nachtrag zu unsrer Mitteilung in Nr. 58 d. Bl. vom 11. März 1907 teilen wir nachstehend den Inhalt eines Rund schreibens mit, das die Herren Hugo Widmann Laemmert und Hilario Massow in Rio de Janeiro an ihre Geschäfts freunde im deutschen Buchhandel gerichtet haben: (Red.) -Rio de Janeiro, den 18. Februar 1907. »Wir teilen Ihnen ergebenst mit, daß wir laut Accord vom 8. Januar 1907, homologirt durch den Richter Or. Torquato Figueiredo am 15. Februar a. o., sämtliche Activa und 51U der Passivs der Firma Laemmert L C-, Rio de Janeiro und Sao Paulo, übernommen haben. Von den Passiva werden wir lt. den im Accord enthaltenen Bestimmungen 25 A am 15. Februar 1908 und 26 A am 15. Februar 1909 ohne Zinsen bezahlen. -Zu diesem Zweck führen wir die Firma unter dem Namen Laemmert L Ci» weiter. -Der Zweck ist zunächst, wie schon erwähnt, den vorhandenen Stock zu liquidieren, um den übernommenen Forderungen ge recht zu werden, dann aber, und hauptsächlichst, die Geschäfte ganz in den alten Bahnen weiterzuführen. »Wir befassen uns also hauptsächlichst mit dem Verlag von wissenschaftlichen und literarischen Werken, dann mit Sorti mentsbuchhandel, Verkauf von Papeterie- und Bureau-Artikeln, Buchdruckerei, Geschäftsbüchcrfabrtk und Papier-Import. -Hochachtungsvoll (gez.) Hugo Widmann Laemmert. (gez-) Hilario Massow.- I» Rußland erlaubt. (Vgl. Nr. 6, 63 d. Bl.) —. Im Nachtrag zu dem letzten (in Nr. 63 d. Bl. gegebenen) Verzeichnis der in Rußland von der Zensur verbotenen, auch der von neuem durch gesehenen und jetzt wieder erlaubten deutschen Bücher teilen wir mit, daß auch das Buch: Wilhelm Jensen, Nirwana. Ein Buch aus der Geschichte Frank reichs. 2 Vde. 3. Aufl. Leipzig, B. Mischer Nachfolger (geh. 10 geb. 12 das in Rußland bisher verboten war, jetzt wieder erlaubt ist. ^ (Red.) Büchcrversteigerungen im Hotel Drouot zu Paris. — Die Bücherversteigerungen im Februar brachten verschiedene inter essante Bibliotheken unter den Hammer, unter denen vor allem diejenige des Herrn Delamain, die alte und neue Werke umfaßte, erwähnt werden darf. Der Verkauf dieser Bibliothek fand am 4. und 5. Februar unter der Leitung von Delestre und Leclerc im Hotel Drouot zu Paris statt und ergab einen Gesamterlös von 23 570 Frcs. für nur 234 Nummern. Den höchsten Preis, 1475 Frcs., erzielte eine Londoner Aus gabe des -Oäoamsron» von Boccaccio, aus dem Jahre 1757, 5 Oktaobände, Illustrationen von Gravelot, Boucher, Cochin und Eisen, Übersetzung von Le Mayon, alter Einband. Dem gut er haltenen Werke war die bekannte Stichsammlung -Lstamxe» galantes- beigegeben worden. — Unter den alten Werken seien erwähnt: Ein Brevier (Laaotas Imgcknnensis Loolesiae disviariuw, primae Oaliiarnm ssckis), I-agänni, t/pis Lmati cke ia kooüs, 1775, 4 Duodezbände, Wappen des Grafen von Lyon Jacques de Saint- Aulbain de Saligny, alter Einband, 116 Frcs., — ein gut er haltener Cicero aus dem Jahre 1671 (N. Tuilii Oiosronis opsra omnia, enm ....), Amsterdam, bei L. und D. Elzvirios, Quart format, Einband vom jüngern Lozerian, 100 Frcs.,' — denselben Preis erreichte eine Corneille-Ausgabe vom Jahre 1664, betitelt »Iw Tbsatrs äs?. Oornsilis-, Rouen, bei G. de Luyne, vier Teile in 3 Oktavbänden (die Ausgabe ist dieselbe wie die vom Jahre 1660, mit Ausnahme des Stückes -Iw Toison ä'or-' der 4. Teil enthält -Sartorius», -Soxbonisds» und -Otbon»), Einband von Hardy. — Eine mit zahlreichen Holzschnitten, Karten usw. versehene -Oosmograpbis univsrsslls- von Münster, aber vermehrt und illu striert von Franqois de Belle-Forest, Paris 1575, bei Michel Sonnius, Folio, alter, etwas beschädigter Einband, 112 Frcs., — ein gut erhaltenes Andachtsbuch, betitelt -Ilsurss äs Simon Vostrs L, I'usags äs koms» aus dem Jahre 1520, dem aber 4 Seiten fehlen, gotisches Oktavformat, Holzschnitte, Kunsteinband von Ruban, 280 Frcs., — eine Montaigne-Ausgabe aus dem Jahre 1654, betitelt -Iw» Lssais äs Niobsl ssignsur äs Nontaigus», neue, nach dem Original kopierte und verbesserte Ausgabe, Brüssel, bei Franqois Foppens, 399»