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Großenhainer Unterhaltungs- & Anzeigeblatt : 14.12.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-12-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id38343789X-188212141
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id38343789X-18821214
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-38343789X-18821214
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Großenhainer Unterhaltungs- & Anzeigeblatt
-
Jahr
1882
-
Monat
1882-12
- Tag 1882-12-14
-
Monat
1882-12
-
Jahr
1882
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Nr. 147. Großenhainer Unterhaltung-» und «nzeigeblatt. Sette 2. theilt worden; die ausgesprochene Todesstrafe wurde aber vom Khedive gleichfalls in Verbannung umgewandelt. Ismail Ejub ist an Stelle Riaz Paschas zum Minister des Innern ernannt worden. Vier weitere Bataillone der englischen Occupationsarmee werden in nächster Zeit nach England zurückgesandt werden. Oesterreich. Das Abgeordnetenhaus genehmigte am I 9. Decbr. das dreimonatliche Budgetprovisorium ohne jede Debatte und beschloß am 11. d. mit allen gegen 3 Stim men , in die Specialdebatte der Gewerbeordnungs - Novelle einzugehen. Dem „Dr. I." schreibt man aus Wien vom 10. Decbr.: „In hiesigen, wie in auswärtigen Blättern wird seit einigen Tagen viel darüber diScutirt, ob das deutsch-österreichische Bündniß auf einem geschriebenen Vertrage oder bloS auf mündlichen Vereinbarungen beruhe. Dieser Streit ist ziem lich müßig; das Bündniß besteht und wird bestehen, und da es in den letzten Jahren bei einer Reihe internationaler Fragen ausschlaggebend in die Waagschale der Entscheidungen geworfen wurde, kann über die Natur und Tragweite des selben kein Zweifel bestehen. Ausschließlich zum Zwecke der Erhaltung des Friedens geschlossen, richtet das Bündniß seine Spitze gegen Niemanden, der friedliche Intentionen hegt. Es erscheinen daher auch alle Combinationen hin fällig, welche von einzelnen Blättern gelegentlich der Dis- cussion der Frage, ob das Bündniß eine verbriefte Form habe, an das letztere geknüpft worden sind." Infolge des am Sonnabend im ungarischen Abgeordneten hause vom Abg. Rohonczy provocirten Skandales hat am Sonntag Nachmittag zwischen Rohonczy und dem Unter- staatSsecretär im CommunicationSministerium, Hieronymi, ein Pistolenduell stattgefunden. Jeder gab zwei Schüsse ab; die beiden Duellanten blieben unverletzt. — Rohonczy gestand in der Montagssitzung des Abgeordnetenhauses zu, daß er einen Ausdruck gebraucht habe, welcher geeignet sei, das Ansehen des ungarischen Parlaments im Auslande zu untergraben. Er habe denselben ohne Absicht in der Auf wallung gebraucht und bitte deshalb das Haus um Ver zeihung. Frankreich. In der Deputirtenkammer stand am Montag die Berathung des Extraordinariums des Bud gets auf der Tagesordnung. Der Finanzminister Tirard legte die Finanzlage dar und wies die gegen ihn gerichteten Angriffe zurück. Die finanzielle Lage sei zwar nicht brillant, doch aber auch nicht bedenklich; das Budget weise allerdings große Summen, doch keineswegs übertriebene auf. Das Deficit von 65 Millionen Francs in dem Budget pro 1882 sei mehr ein scheinbares, als ein wirkliches, da 100 Millionen zur Amortisirung verwandt worden seien. Das Deficit des Budgets pro 1883 werde nicht 1 Million erreichen; dennoch empfehle die Vorsicht, die Entwickelung der Ein nahmen abzuwarten, bevor man sich zu neuen Ausgaben verpflichte. Die Regierung sei daher entschlossen, sich allen neuen Supplementausgaben, die nicht vollkommen gerecht fertigt seien, zu widersetzen. Es sei unbedingt nothwendig, einen Finanzplan für die Ausführung der großen Arbeiten festzustellen. Der Minister erinnerte daran, daß eine Commission eingesetzt worden sei, um die Grundlagen für die Unterhandlungen mit den großen Eisenbahngesellschaften ausfindig zu machen, und fügte hinzu, wenn die Gesell schaften sich dazu verständen, die Arbeiten auszuführen, so würde die Regierung nicht nöthig haben, Geld zu fordern. Die Convention mit der Orleanseisenbahngesellschaft sei aus diesem Grunde aufgegeben worden. Nach der Ansicht des Ministers sind beträchtliche Ersparungen bei verschiedenen Positionen des Budgets möglich, namentlich bezüglich des Baues von Schulen. Man müsse die Arbeiten in einer richtigen Reihenfolge vornehmen und Klugheit und Methode hinsichtlich der Ausgaben anwenden. (Lebhafter Beifall.) Nach der Rede des Finanzministers versuchte Häntjens (Bonapartist) die Finanzlage als eine sehr schlechte dar zustellen. Die Berathung wurde schließlich auf Mittwoch vertagt. Gambetta hat am Montag zum ersten Male seit seiner Verwundung das Bett verlassen. Spanier». Der Ministerpräsident Sagasta erklärte am Sonnabend im Senat, er werde weder das allgemeine Stimm recht, noch das Gesetz über Religionsfreiheit acceptiren. England. Wie der „Standard" erfährt, wird der Earl Derby als Staatssecretär für Indien in das Cabinet eintreten. Der jetzige Inhaber dieses Postens, Marquis v. Hartington, werde zum Staatssecretär des Krieges und der jetzige Kriegsminister Childers zum Schatzkanzler er nannt werden. Dänemark. Das Landsthing hat am 7. Decbr. die Landesvertheidigungs - Vorlage, in welcher die Befestigung Kopenhagens nach der Landseite einen Hauptpunkt bildet, in dritter Lesung mit 33 gegen 10 Stimmen angenommen. Die Vorlage geht nun an das Volksthing. Der Großherzog und die Großherzogin von Baden sind am 10. d. in Kopenhagen eingetroffen und haben im Laufe des Tages die deutsche Kirche und die Museen besucht. Im königl. Schlosse fand Nachmittags zu Ehren des großherzog lichen Paares Galatafel statt, wobei der König auf seine hohen Gäste toastete und die Hoffnung aussprach, dieselben noch öfter bei sich zu sehen. Der Großherzog und die Großherzogin besuchten Abends jdas Theater und wollten um anderen Morgen die Reise nach Berlin fortsetzen. Rustland. In der russischen Presse aller Schattirungen macht sich jetzt mit Recht eine Agitation gegen die Be strafung jener Defraudanten im Großen, welche, wie die verschiedentlichen Processe allein dieses Jahres nachweisen, über 26 Millionen Rubel veruntreut und gestohlen haben, mit einfacher Verbannung nach Sibirien, bemerkbar. Aus dem Ecko'schen Kirchspiele bei Dorpat ertönen Klagen über das massenhafte Erscheinen von Wölfen, die so dreist sind, daß sie Nachts ihre Raubzüge bis auf die Höfe der Bauern ausdehnen. Rumänien. Eine aus drei Senatoren und vier De- putirten bestehende Commission wurde mit der Aufgabe betraut, die zu revidirenden Artikel der Verfassung zu specificiren. Die Wahlen für die Revisionskammer werden wahrscheinlich gegen Ende Januar stattfinden. Egypten. Die als Hauptanstifter der Jnsurrection angeklagten Jacub Sami Pascha und Mahmud Fehmi Pascha sind vom Kriegsgericht in Kairo zum Tode verur- ucubegründete Stellung als Stadthauptkassirer, in welcher die frühere Stadtsteuer-Einnahme aufging, übertragen wurde. Da er sich in der Stellung als Stadthauptkassirer auch gegenwärtig noch befindet, so vollendete er somit am 12. December 1882 einen 25 jährigen Zeitraum ununterbrochener Amtsthtttigkeit als Kassen beamter der Stadt Großenhain. Dieser Tag ging nicht vorüber, ohne daß dem Jubilar Seiten seiner Dienstbehörde, seiner College«, des Lehrer-Collegiums und seiner zahlreichen Freunde Beglückwünschungen, zum Theil verbundeu nut bleibenden werth- vollen Erinnerungs-Zeichen, dargebracht worden wären. Der für ihn so wichtige Festtag fand durch eiu ihm zu Ehren von seinen College« verattstaltetes einfaches Abendesse« in: Raths- keller seinen Abschluß, welches durch die Theilnahme der Herre« Rathsmitglieder u«d des Herr« Stadtverordneten-Bicevorsteher Hardtmann in seiner Bedeutung noch ganz besonders erhöht wurde. —* Für die Wafferbeschädigten am Rhein. Nach dem wir zu verschiedenen Malen in unserem Blatte über die traurige Lage der von dem letzten Hochwasser des Rheins heimgesuchten Bewohner berichtet haben, treten wir heute mit der Bitte an unsere Leser, für unsere darbenden und frierenden Rheinländer eine Gabe bei uns zu hinterlegen. Mag dieser Beitrag auch noch so klein sein, er hilft doch zur Linderung der ungeheuren Noth, die angesichts des WeihnachtSfcstes und des noch zu erwartenden Winters eine gar zu fühlbare ist. Waren doch stets willige und freudige Geber bereit, fremde Noth zu lindern, wie viel mehr dürfte sich daher jetzt diese Freudigkeit zeigen, wo es die eigenen Brüder gilt? Durch die gesammte deutsche Presse ist auch ein Aufruf erlassen, wonach Gewinne, welche am Sonnabend den 16. December aus allen Vergnügungsspielen, wie 1/hombre, Scat, Whist, Schach, SechSundsechszig, Kegel rc. erzielt werden, dem Fonds zur Unterstützung der Ueberschwemmten geopfert werden sollen. Wir hoffen, daß auch aus unserem Kreise uns recht viel solcher Gewinne überwiesen werden und sind gern bereit, darüber s. Z. Quittung zu ertheilen. Die Redaction. Neueste Nachrichten. Berlin, 12. December. Se. Majestät der Kaiser hat zum Besten der durch die Wassersnoth in der Rheinprovinz Heimgesuchten aus Allerhöchstseiner Schatulle die Summe von 15,000 Mark bewilligt. — Die Reichstagscommission für das Beamten-Pen sionsgesetz strich heute die Bestimmung, daß Beamte über 65 Jahre auch ohne ihr Nachsuchen in den Ruhestand versetzbar sein sollen. Wien, 12. October. In dem Asylhause für Obdach lose fanden heute infolge geringfügiger Ursache Excesse statt. Ein Civilwachtmann wurde durch Messerstiche verwundet, ein Gemeindediener die Stiege hinabgeworfen. Die Ex- cedenten löschten die Lampen aus, zündeten die Strohsäcke an und zertrümmerten die Möbel. Die requirirte Mann schaft und die Feuerwehr löschten die Flammen. 34 Per sonen wurden verhaftet. Der Bürgermeister und der Po lizeipräsident waren persönlich erschienen. Paris, 12. December. Der heutigen Beerdigung Louis Blanc's wohnte eine überaus große Volksmenge bei. Der von sechs Pferden gezogene Leichenwagen war mit zahlreichen Kränzen bedeckt. Außer den officiellen Persönlichkeiten folgten demselben viele Senatoren und Deputirte und etwa hundert Delegirte verschiedener Gesellschaften. Am Grabe verlas Charles Edmond eine Rede Victor Hugo's, in welcher dem Glauben an Gott und der Unsterblichkeit der Seele Ausdruck gegeben wird. Außerdem sprachen Henri Martin, Barodet, Madier de Montjau, Lockroy u. A. Die Reden wurden sehr beifällig ausgenommen, vielfach wurden Rufe: „Es lebe die Republik!" gehört. Die Ruhe wurde nirgends gestört. London, 12. December. Der russische Botschafter Baron v. Mohrenheim, welcher gestern hier eingetroffen ist, hatte eine Unterredung mit dem Staatssecretär des Aeußern, Granville, und wurde heute in Windsor von der Königin zur Ueberreichung seines Beglaubigungsschreibens empfangen. — Die Königin empfing heute Nachmittag die madagassischen Gesandten. Madrid, 12. December. Heute brach in dem Gebäude des Kriegsministeriums Feuer aus, durch welches die Bi bliothek und ein Theil der Archive zerstört wurden. Zwanzig Personen wurden verwundet. Konstantinopel, 12. December. Zu Ehren des deutschen Botschafters v. Radowitz fand heute bei dem Sultan ein Diner statt, zu welchem auch die Minister Said Pascha, ! Aarifi Pascha und Assim Pascha geladen waren. Nachrichten aus 81M und Amgegend. Großenhain, 2. December 1882. I« der heutigen Sitzung des Bezirksausschusses begrüßte zunächst der Herr Vorsitzende das nen eingetretene Mitglied, Herrn Rittergutsbesitzer Perl auf Glaubitz, zugleich im Ramen der übrigen Mitglieder, und wurden sodann folgende Gegenstände berathen und zur Beschluß fassung gebracht: Die Gesuche der Kirchgemeinden Bärnsdorf, Banda und Scäßgen, der Stadtgemeinden Großenhain und Riesa, des Lesevereins zu Folbern und der Schulgemeinden Wildenhain, Colmnitz, Priestewitz, Baßlitz bei Geißlitz, Lenz, Wantewitz, Nieska und Nauwalda wurden sümmtlich befürwortet und für die zu gewährenden Unterstützungen Vorschläge gemacht. — Die Disvensationsgesuche des Hausbesitzers Adolph Rudolph Schmiedel in Merzdorf, Fürchtegott Matthesen's in Colmnitz nnd Adolph Hermann Zfchtttzsch'S m Priestewitz zur Dismembration bei dem Restviertelhufenaute Fol. 19 für Merzdorf, dem Grundstück Fol. 10 für Counnitz und den Grundstücken Fol. 16 und 17 für Priestewitz fanden allerseits bedingungsweise Genehmigung, auch wurde das Gesuch Johannen Christianen verw. Grünberg in Steinbach um Concession zur Fortführung des von ihrem ver storbenen Ehemanne in dem Hausgrundstücke Cat.-Nr. 26 für Steinbach betriebenen Bier- und Branntweinschanks genehmigt, dagegen wurde das Gesuch Carl Wilhelm Meyer's in Medingen um Concession zum Bier- uud Branntweinschank in seinen: dasigen Hausgrundstücke in Mangel Bedürfnisses abaewiesen. — Die Gemeinderäthe von Pausitz und von Oelsitz haben, und zwar Pausitz in Betreff der Naturalverauartierung und Verpflegung, ingleichen der Vertheilung der Mannschaften, sowie Oelsitz m Betreff der Vertheilung der Mannschaften und der, den Quartier gebern zu gewährenden Vergütungen einige Abänderungen zu 88 3 und 4, beziehentlich zu 88 4 und 6 des für je diese Ort schaften bestehenden Militärleistungs-Regulativs beschlossen. Die Bestätigung dieser Beschlüsse, soweit diese sich auf die 88 3 und 4 beziehen, mußte versagt bleiben, während bezüglich der Aenderung zu 8 6 befundeu wurde, daß diese zunächst noch zu erläutern sei. — Auf ein über Einhebung der Gemeindeanlagen m der Gemeinde Mülbitz errichtetes Regulativ beschloß der Bezirksausschuß dessen Rückgabe an den dasigen Gemeinderath Behufs der Ver vollständigung. — Von den: Bezirksausschüsse wurde schließlich die Wahl von Mitgliedern zu den Einkvmmensteuer-Abschätzungs- Commiffionen vorgenommen. Hieran schloß sich eine kurze ge- heime Sitzung. —K. Großenhain, 12.December. Einrechtbeklagenswerther Unfall ereignete sich gestern Abend 6'/, Uhr in der Walkfettfabrik der Firma Menzel L Pütow hier. Als der Kutscher Uschner mit der brennenden Lampe in den Raum eintrat, in welchem ein durch Dampfrohrleitung erhitztes Kochfaß mit dickflüssigen Abgängen aus der Großraschützer Wachstuchfabrik «die zum ersteu Male probeweise verarbeitet werden sollten) stand, ent zündeten sich unter starker Detonation die diesen: Fasse entströmten Gase und nicht nur, daß das ganze Pappdach des Fabrikgebäudes aus seinen: Lager gehoben wurde, so erlitt auch Uschner so be deutende Brandwunden, daß er im Stadtkrankcnhause unter gebracht werden mußte. —n. In der Mittagsstunde des 12. December stürzte die Handelssrau Henriette verehel. Barth aus Dresden, mit einen: Tragkorb beladen ihrem Handel nachgehend, in Naundorf so unglücklich, daß sie den rechten Oberschenkel brach und infolge dessen in: hiesigen Stadtkrankenhause untergebracht werden mußte. —b. Großenhain, 13. December. Am 12. December 1857 trat der bis dahin bei dem Königl. Kreissteuerrathe zu Leipzig beschäftigt gewesene Herr Wilhelm August Grün als Stadt steuer-Emnehmer in den Dienst der Stadtgemeinde Großenhain, neben welcher Stellung er längere Jahre das Amt als Controleur und später als Buchhalter bei der städtischen Sparkasse bekleidete, bis ihm bei der im Jahre 1867 in Wirksamkeit getretenen, eine Verschmelzung sämmtlicher städtischen Kassen-Verwaltungen in > sich schließenden Reorganisation des städtischen Kastenwesens die Vermischtes. Die Gefahr, künstliche Zähne zu verschlucken, ist größer, als man gemeinhin glaubt. In: Jahrgang XX der „Viertel-Jahres- Schrift des Centralvereins deutscher Zahnärzte" sind 62 Fälle von verschluckten Gebißstücken aufgezühlt, wovon 13 Fülle den Tod verursachten. Für Jagdfreunde dürfte es von Interesse sein, daß an: 3. d. bei einer Hofjagd in einen: gothaischen Jagdrevier ein Rehbock erlegt worden ist, der von seltener Färbung, nämlich ganz schwarz ist, bis auf Spiegel und Läufe. Wie man aus Elbing berichtet, fuhr am Sonntag Abend auf dem Bahnhöfe in Schlobitten der Courierzug von Königs berg nach Berlin in einen Güterzug, der auf ein anderes Gleis gebracht werde« sollte. Der Locomotivführer u«d ein Heizer sind getödtet, der Packmeister schwer und von den Passagieren acht leicht verwundet. Bian schreibt den: „Hamb. Corr." aus Rom: Für die innere Lage hier ist es bezeichnend, daß sich fast alle Augenblicke arg verstümmelte Cadaver finden, ohne daß es der Polizei möglich wäre, deren Identität festzustellen. Augenscheinlich spielt die Ven detta dabei eine hervorragende Rolle. Solche Funde werden heute z. B. aus Capodimoute (Neapel) und Palermo signalisirt. Möglicherweise sind die Ermordeten Ausländer, denn wenn an ders, so ist es unbegreiflich, daß ihr Verschwinden nicht sofort auffüllt. Um die Recvgnosciruna zu verhindern, sind die Ge sichtstheile gewöhnlich b:s zur Unkenntlichkeit verstümmelt. Das :st wieder so eine Kehrseite von den: „Lande voll Sonnenschein", das sich unsere Jtaliaenthnsiasten viel poetischer vorstellen, als es in Wirklichkeit ist. Eine grüßliche Katastrophe wird dem „Hamb. Corr." aus Italien signalisirt: Bei Monte-Ferrato im Lucchesischen erfolgte ein Bergsturz, gerade in dem Moment, als eine Postkutsche Vvrüberfuhr. Die gigantische Erdlawine begrub die ganze Straße, die «ach der Station Sesto führt und mit :hr jenes Vehikel, das 7 Passagiere enthielt. Es ist das schon der vierte Bergsturz, der auf dieser Strecke erfolgt ist. Die Pariser Blätter bringen die Nachricht von den: am 9. d. erfolgten Tode des berühmten Advocaten Charles Lachaud. Derselbe war im Jahre 1818 geboren und begann seine juristische Thätigkeit in Tülle, wo der Vergiftungsproceß der Madame Lafarge ihm zum ersten Male Gelegenheit bot, sich auszuzeich nen. Seitdem gab es kaum noch einen bedeutenden Proceß, bei welchem Lachaud nicht genannt wurde. Lachaud war Royalist, später Bonapartist; eine eigentliche politische Rolle hat er jedoch nie gespielt. Zu den Plagen der Wassersnoth in Paris gehören, wie von dort geschrieben wird, auch die Ratten, welche lüngs der Quais in die Häuser dringen, auf den Treppen und in den Wohnungen Furcht und Abscheu verbreiten. An einigen Orten treiben sie :hr Wesen so arg, daß mit Fleischerhunden Jagd auf sie gemacht wird; aber die aus ihren Schlupfwinkeln aufgestörten Nagethiere sollen theilweise so stattlich sein, daß manche Hunde vor ihnen Reiß aus ergreifen. Eines höchst milden und nachsichtigen Finanzministers er freuen sich setzt die Bewohner Marokkos. Der Stamm der Beni Sauf im Süden des Reiches muß jährlich 65,000 Francs an Tribut entrichten und dann 200 Pferde für die kaiserliche Armee abstellen. In diesen: Jahre war jedoch die Ernte dieses Stammes infolge der großen Heuschreckenschwärme, die im Sommer Ma rokko heimgesucht haben, keine besonders ergiebige, und er schickte daher eine Deputation an das kaiserliche Hoflager, um dort zu erwirken, daß die Regierung in diesem Jahre aut den Tribut verzichte und statt der 200 Pferde sich mit 100 begnüge. Der Finanzminister Kaid Iustus sagte der Deputation sofort die Erfüllung :hrer Bitte zu. stdoch unter der Bedingung, daß der Stamm 30 junge Mädchen in den kaiserlichen Harem liefere. Dieser Vorschlag wurde von der Deputation mit Freuden an genommen und auch der Sultan ist mit dieser Finanzpolitik ganz zufrieden. Einen: Kabelberichte aus Melbourne zufolge sind bei einen: Unglück auf der Eisenbahn von Melbourne nach Hobsons-Bay unweit Hawthorne 100 Personen mehr oder wemger erheblich verletzt worden. Repertoir deS Königlichen Hoftheaters in Dresden. (JnAltstadl). Donnerstag: Die Stumme von Portici. Große Oper in 5 Acten. Musik von Auber. — Freitag: Kabale und Liebe. <In Neustadt). Das Fräulein von Belle-Isle, oder: Drei Tage am Hose Ludwigs XV. Schauspiel in 5 Acten, nach dem Fran- zösischen des A. Dumas, von Franz Holbein. ^nkunstersiken See pereonenrüg» In SroeeenknI». 8t»»t,d»kn (»u, Me.a-n»: 748, 83», 1VS3, 124», SS», 723, 84», 12. „ veiprix): 748, 1vbS, 112S, 21», 723, 8 b», 12. ., s»» votldu»): 10 28, b2, 1058 sS4» krük »u» N«ki»nä>. Lsrlinsr v»ko vr„äen): 712. 1»3», 324, 84. „ (»a, öerlin): 10SS, 328, S18, 1»1V (SL4 trüb »u» 5r»u-»ü»io..
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