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Maze zum Großenhainer Unterhaltung«- und Änzcigeblatt. Str. I 0<» Dienstag, den 28. November 1882. 7». Jahrgang. Der Schicksalshut. Humoreske von Oskar Gießler. (1. Fortsetzung.) „Und wohnen in Dresden?" frug der Doctor. „Das wäre ja herrlich!" „Nur im Winter wohne ich dort, Herr Doctor; ich habe eine alte unverheirathet gebliebene Tante, die immer kränklich ist und deren Krankheitszustand es gebieterisch fordert, die bessere Jahreszeit auf dem Lande zuzubringen. Wir wohnen jetzt dort drüben in L." „Das ist ja auch der Punkt, wo ich auszusteigen gedenke", versetzte der Doctor. „Ein recht glücklicher Zufall. — So bringen Sic also der kranken Tante das Opfer, von X. aus sechs Mal in der Woche nach Dresden zu fahren? Das macht Ihrem Herzen Ehre, Fräulein Minona." „Nennen Sie nicht Opfer, was doch nur Pflichterfüllung ist", sagte das Mädchen bescheiden. „Unsere Eltern sind längst gestorben und so müssen wir Geschwister für die Pflege bedürftige Tante sorgen. Wir erfüllen damit doch nur ein Gebot, das in der sittlichen Weltordnung begründet liegt." Arnos Interesse wurde durch diese edle Gefühlsäußerung des Mädchens immer mehr angefacht. Er erfuhr im Laufe des Gesprächs, daß der ältere Bruder des Mädchens in Dresden als Commis in einem Droguengeschäft conditionirte und daß in der Regel nur die 13 jährige Schwester Marie die Pflege der Tante besorgen müsse, da Minona als Verkäuferin in einem Handschuhladen der Residenz stand. Der Doctor horchte unschwer aus Minonas Reden heraus, daß die älteren Ge schwister allein für den Unterhalt der kranken Tante zu sorgen hatten und daß der Vater, ein kleiner Beamter, schon vor Jahren gestorben war und wenig hinterlassen haben mochte. Unter anderen Umständen würde Arno, der Epikuräer wie er im Buche steht, sich über sich selbst gewundert haben, daß ihm das Schicksal fremder Personen so ungemeines Interesse einflößte, damals auf dem Schiffe schien ihm dies viel wichtiger zu sein, als alles andere. Er war noch niemals in seinem Leben so theilnahmsvoll für die Einzelheiten des Ergehens seiner Nebenmenschcn gewesen, als in dem Winkel der zweiten Kajüte des Elbdampfcrs „Adler" zur Erscheinung trat und nahm es für eine recht verdrießliche Störung des immer eif riger gewordenen Zwiegesprächs, daß die Schiffsglocke endlich darein fuhr und zum Ausstcigen in X. mit eherner Zunge mahnte. „Wie schade!" sagte der Doctor zu seiner Begleiterin. „Ich wäre im anregenden Gespräch mit Ihnen bis Lcitmeritz — ja, wohl noch weiter gefahren." Auch Minona versicherte, daß ihr das Zusammentreffen angenehm gewesen sei und rüstete sich zum Aufbruch. Der Doctor half ihr beim Zusammensuchen des vielen Gepäcks, denn es war ein Sonnabend und Minona hatte Arbeit für den Sonntagnachmittag und allerhand Lebensmittel für sich und ihre Angehörigen mitgenommen. Das Schiff legte sich ächzend an die Seite der Brücke, welche das Aussteigen nach dem Lande vermittelt. Der Sturm wüthete an dieser Stelle schauerlich und finster und frostig lag das Ufer vor den beiden Passagieren, welche hier das Schiff verließen. Niemand war auf der Brücke, niemand zum Em pfange des Mädchens anwesend. „Meine Tante ist gewiß kränker geworden", bemerkte Mi nona mit Besorgniß, „sonst wäre Marie, meine jüngere Schwester, hier, um mir das Gepäck abzunehmen. Das ist sehr fatal." „Durchaus nicht, denn wozu wäre ich da?" antwortete Arno eifrig. „Betrachten Sie mich als den Gepäckträger dieses Sturmhafens, der es sich zur Ehre schätzen wird, noch ein Viertelstündchen bei Ihnen verweilen zu können." Und der verwöhnte Doctor, der in der Residenz nicht das kleinste Päck chen bis zur Post befördert hätte, belud sich rasch mit den diversen Körben des Mädchens, trotz der lebhaften Proteste desselben. „Dienstmann Nr. 1 ist beladen!" rief der Doctor mit Humor. Plötzlich entfuhr Minona ein lauter Schrei. Sie hatte das Schiffsbillet, welches beim Verlassen des Bootes controlirt worden war, in ihre Geldtasche gesteckt und war eben im Begriffe gewesen, dieses Täschchen zu schließen, als es der Sturm aus ihrer Hand riß und den Inhalt dicht am Landungs brette auf den Boden und theilweise sogar ins Wasser streute. Nathlos stand die junge Dame da, denn es war inzwischen ziemlich dunkel geworden und das Aufsuchen des Geldes mußte recht schwierig werden. „O mein Gott!" seufzte das Mädchen, „es befand sich der Rest meines Monatsgehaltes in der Tasche!" „Schlimm, aber hoffentlich ist cs nicht unwiederbringlich verloren!" tröstete Arno und warf die Packete und Körbe in den Sand. „Im Nothfallc zahle ich die Flußvcrsicherungs- schädcn aus." „Wie könnten Sie — wie dürfte ich das annehmcn?" „War ich denn nicht soeben erst Ihr Bank-Theilbabcr?" scherzte Arno und machte sich an die Arbeit. Er fischte zu nächst die Geldtasche aus den Fluthcn, weil dieselbe sich an schickte, nach Dresden zurückzukehren, streifte die Rockärmcl auf und war so glücklich, die verlorenen Schafe fast alle wieder einzufangen. Endlich richtete er sich auf und über reichte mit stolzer Miene dem glücklichen Mädchen, welches sich oftmals in Dankesbetheuerungen erging, die Geldtasche. Als er sich kurz darauf die Packete wieder aufgeladen hatte, brach ein Platzregen los und ein heimtückischer Windstoß riß dem bilfreichen Doctor, der keine Hand zum Festhalten hatte, den Rubenshut vom Kopfe. Der Doctor stand v-w Erstaunen sprachlos am Ufer. Hoch in die Luft wirbelte seine classische Kopfbedeckung, machte wie zum Abschiednehmen einen Purzel baum und tanzte sodann auf den Wellen der Elbe lustig der Residenzstadt zu. Lange, lange hielt sich der brave Filz über Wasser, endlich aber fiel er seinem Verhängniß zum Opfer, ging unter und „ward nicht mehr gesehen." Trotz der tragischen Situation mußte Arno über diesen Zwischenfall herzlich lachen. Da stand nun der Arme bar haupt im strömenden Platzregen, unter beiden Armen Schachteln und Packete, und sah dem Spiele der Wellen nach, die ihm seinen Hauptschmuck entführt hatten. Aber die Wasser rauschten herauf und hernieder — den Filzhut bringt keines wieder. „Das nennt man Pech!" seufzte endlich auch Arno. „Und was ist nun zu machen? Hoffentlich ist das Dorf nicht mehr fern, ich bin ganz fremd hier." „Wir haben immer noch fünf Minuten zu gehen, bis wir dahin kommen", bemerkte Minona. „Sie Aermster! Meinet wegen mußten Sie all' dieses Ungemach erleiden, das thut mir unendlich leid!" „Bitte, bedauern Sie mich lieber ein andermal, jetzt wollen wir nur eilen, in das Dorf zu kommen. Glücklicher weise ist es so finster geworden, daß man meine — Kopf losigkeit hätte ich bald gesagt — meinen Hutmangel nicht sieht!" Sie brachen auf und gingen am Ufer entlang dem Orte zu. „Ich wollte heute noch nach welches Dorf eine halbe Stunde weiter landeinwärts liegen soll, aber wie kann ich ohne Hut bis dahin gelangen?" „Das ist unmöglich bei diesem Wetter", stimmte Minona zu. „Wenn Sie cs nicht verschmähen wollten, in unserer einfachen Wohnung einzutreten, so würde ich vielleicht Mittel finden, Ihnen Hut und Regenschirm zu verschaffen." „Sie sind ein Engel, Fräulein Minona — wenn ich nur bis zu Ihrem lieben Dörflein nicht auseinander gelaufen bin bei diesen Regengüssen!" entgegnete der Doctor mit Galgen humor und schüttelte das Wasser von seinem „bemoosten Haupte." Minona spannte ihren Sonnenschirm auf und hielt dieses keineswegs umfängliche Schutzmittel dem nassen Oberlehrer über den Kopf, wodurch es geschah, daß beide dicht neben einander gehen mußten. Alsbald erwachte in Arnos Brust die Liebe zum Leben und der Drang zum Humor wieder und unter munteren Scherzen mit seiner holden Reisegefährtin legte der Doctor den Rest des Weges zurück. „Dort ist unsere Wohnung! Das ist das Haus der Tante!" sagte endlich das Mädchen, als sie das Dörfchen erreicht hatten, und zeigte auf ein kleines, im dichten Gebüsch ver stecktes Haus, aus welchen! ein Heller Lichtschimmer herüber blinkte. „Bitte, Herr Doctor, treten Sie einstweilen unter das Vorhaus! Ich mache nur einen kurzen Besuch hier bei unserm Nachbar, der seit Monaten auch krank darniedcrliegt und dem ich Medicin aus der Apotheke mitgebracht habe. Soll ich Ihnen nicht die schweren Körbe abnehmen?" „Nicht doch, ich trage meine Last bis ans Ende! Die Sachen sind ja auch gar nicht so schwer, wie sie aussehcn", scherzte der pudelnaß gewordene Doctor, obgleich er herzlich froh war, Les Krams entledigt zu werden. „Dann setzen Sie die Körbe nur im Vorhaus nieder, wenn ich bitten darf, Schwester Marie wird sie schon herein holen." Arno nickte zum Zeichen des Einverständnisses, darauf wollte Minona rasch ins Nebenhaus schlüpfen, besann sich aber noch auf etwas und näherte sich dem Ohre des Doctors: „Herr Doctor, Sie sind mir ein so edelmüthiger Retter in der Noth gewesen", flüsterte sie, „daß ich Ihnen Ihren Liebes dienst nie vergessen werde." Arno wollte den Dankcscrguß artig ablehnen, doch er glühte sein altes Herz, als er das schöne Kind so unmittel bar neben sich fühlte, als ihr heißer Athem seine Wangen be rührte. „Ich muß Sie noch um eine weitere Liebestbat bitten, Herr Doctor", fuhr das Mädchen schüchtern fort. „Was ist's, sprechen Sic frei, Fräulein Minona, die Ge währung ist Ihnen im voraus sicher." „Wenn Sie in unser Haus kommen — wundern Sie sich über nichts. Meine gute Tante ist sehr leidend, etwas ge reizt und grillig, ihre Rcden sind immer wunderlich und nicht immer logisch — üben Sie Nachsicht mit einem alten Fräu lein — um meinetwillen — um unsertwillen." Arno horchte auf, drückte aber sofort die Hand des Mäd chens und lispelte: „Verlassen Sie sich auf mich, Minona!" Das Abenteuer kam ihm sonderbar genug vor, aber es belustigte ihn, daß er doch überhaupt einmal eins erlebt batte, daß er zum Mittelpunkte einer kleinen, harmlos scheinenden Jntrigue gemacht worden war. Da Arno für einen „reinen Thoren" gleich Parsifal gelten konnte, so kam es ihm gar nicht in den Sinn, daß Minona selbst vielleicht eine Aben teurerin sei und er im Begriffe stehen dürfte, eine rechte Thor- hcit zu begehen. Zum Ueberlegcn nahm sich der gelehrte Herr indeß nicht Zeit, sondern schritt keck unter das Vorhaus, wo er zunächst seine Bagage absetzte. Neben ihm öffnete sich jetzt geräuschlos die Hausthüre und eine Kinderstimme fragte: „Sind Sie's, Herr Doctor? Sind Sie endlich gekommen, Herr Doctor?" Der Angeredcte stutzte, endlich sagte er mit Humor im Tone: „Freilich bin ich's. Bin Doctor Langmantcl. Was will man von mir?" Das Kind ergriff ibn bei der Hand und antwortete: „So kommen Sie nur herein, Herr Doctor, wir haben den ganzen Nachmittag nach Ihnen ausgeschaut. Der Fritz versprach doch. Sic schon früh herauszuschicken, die Taute ist reckt krank." „Hm, Hm", machte der Doctor, der sofort erkannte, daß man ihn für einen Arzt hielt, den man erwartet batte, und wollte sich zurückziehen, aber Marie, die Schwester der Mi nona, hatte bereits eine Tküre im Flur aufgestoßen, aus der Heller Lichtschimmer herausquoll und gleichzeitig hörte er eine scharfe Stimme drinnen schreien: „Kommen Sie doch herein, Herr Doctor, und lassen Sic die Haustbüre nicht so lange offen stehen, es zieht ja, daß man fast hinausgeweht wird!" (Fortsetzung folgt.) Mittheilungm über Obst- und Gartenbau, herausgegeben vom Landesobstbau-Verein. Obstbau-Kalender für December. Die bis Mitte November günstige Herbstwitterung hat es wohl möglich gemacht, daß die im vorigen Monatskalender in Bezug auf Düngung, Reinigung und Anstrich der Stämme, Ausputzen und Aus lichten der Baumkronen, Auslockern der Baumscheiben rc. erwähnten Arbeiten haben ausgesührt werden können. Sollten die Spaliere, Zwergobstbäume, sowie junge, hochstämmige Obstbäume noch nicht vor den dort erwähnten Gefahren des Winters geschützt sein, so ist dasselbe nun unverzüglich nachzuholen. — Bäumen, deren Stamm genügend erstarkt ist, nimmt man nun die Pfähle, damit sie bei den Winterstürmen nicht ohne Noth gerieben werden und auch die Wurzeln mehr Platz gewinnen. Solche Bäume aber, welche der Pfähle noch bedürfen, werden untersucht und die schadhaften Pfähle und Bänder erneuert, damit sie die Winterstürme desto sicherer aus halten. — Strenge Winter mit hohen Kältegraden richten oft in der Baumwelt großen Schaden an. Man hat nun zwar verschiedene Mittel empfohlen, um das Erfrieren der Bäume zu verhindern, doch sind verschiedene dieser Mittel durch die Erfahrung noch nicht hin länglich erprobt, um sie ohne Weiteres allgemein empfehlen zu können. Dies gilt z. B. von dem folgenden, von Or. Lucas empfohlenen Mittel. Derselbe schreibt: „Bildet sich eine hohe Schneedecke, bevor noch Frost im Boden ist, und treten darauf hohe Kältegrade ein, so wird ost in der Vaumwelt unermeßlicher Schaden angerichtet, wie dies j B. in den Jahren 1870 —71 der Fall war. Viele Bäume könnten aber gerettet werden, wenn dann beim Eintritt strenger Kälte der Schnee um den Fuß der Bäume entfernt würde, damit der Frost in den Boden eindringen kann. Dadurch hemmt man die Thätigkeit der Wurzeln, verschafft dem Baume die ihm jetzt so nöthige Ruhe und macht ihn fähig, der Kälte besser zu widerstehen." — Dies bezieht sich jedoch nur auf ältere Standbäume, während die etwa erst diesen Herbst gepflanzten Bäume gerade eines größeren Schutzes für ihre Wurzeln bedürfen. Während ein Freiberger Obstbaumzüchter durch eigne Er fahrung die Richtigkeit des von Vr. Lucas empfohlenen Verfahrens bestätigt, ist es von anderer Seite angefochten worden. Wir bitten recht dringend, in dieser Hinsicht gemachte Erfahrungen uns unter der Adresse: „Bezirksobstbauverein zu Freiberg" gefälligst mitzutheilen. — Folgendes hingegen dürste, weil durch Erfahrung allseitig bestätigt, allgemein zur Nachachtung empfohlen sein: Nach strengen Wintern entstehen besonders an Stämmen mit glatter Rinde im Frühjahr nicht selten sogenannte Frostplatten und Frostrisse. Die Frostplatten zeigen sich im Frühjahr als etwas aufgeblasene, wie verbrannt aussehende Stellen der Rinde, welche aber später einfallen, zusammenschrumpfen und durch Rindenriffe abgegrenzt erscheinen. Frostrisse find durch große Kälte entstehende, in der Längsrichtung des Stammes ver lausende und tief in denselben eindringende Riffe. Tiefe Frostschäden am Stamme zeigen sich fast immer nur an der Süd- bis Südwest seile, also an der Seile, an welcher der Stamm den Srrablen der Wiutersonne ausgesetzt ist. Da nun erwiesen, daß die Einwirkung der Sonnenstrahlen unmittelbar vor und nach großer Kälte eine un bedingt schädliche ist, so kann man derselben nur dadurch entgegen- wuken, daß man den Stamm vor den Strahlen der Sonne im Winter schützt. Dies kann geschehen durch den ost empfohlenen Kalkanstrich, durch Anbringung des Pfahles an der Südwestseite, oder durch Ein binden des Stammes in Stroh, Schilf oder Nadelholzreißig. Alles dies erfordert jedoch Zeit und Mühe. Das beste Mittel, seine Obst bäume gegen schädliche Einwirkungen des Frostes zu schützen, bleibt immer die Auswahl passender, dem Einflüsse der Kälte widerstands fähiger Obstsorten, sowie eine rationelle Behandlung und Pflege der selben. — Aeltere Bäume können bei Frost mit dem Ballen versetzt werden. Man wird aber von diesem Verfahren so wenig wie möglich Gebrauch machen, da ja die Erfahrung lehrt, daß bei aller Sorgfalt und Pflege solche Bäume meist jahrelang kränkeln und selten zu einem gesunden Wachsthum zu bringen sind. — Die Holzspaliere werden untersucht, ob sie einer Reparatur bedürfen; auch können jetzt neue angebracht werden. Wenn man die Latten schwarz anstreicht, so prallen die Sonnenstrahlen weniger zurück, denn die Wärme wird bei der schwarzen Färbung mehr sestgchalten als bei jeder andern, wo durch das Spalierobst nicht nur eher reift, sondern auch schmackhafter wird. Will man sie wegen des Geruchs nicht mit Theer anstreichen, so kann man sich eine sehr billige Farbe dazu aus Rindsblut und Ruß bereiten, welche allerdings weniger dauerhaft ist. — Die Raupen nester, leicht sichtbar an noch festsitzenden Blättern und die Eier an- derer Raupen, gewöhnlich an den jüngeren Zweigen sitzend, sind un nachsichtlich abzuschneiden und zu verbrennen. — Bei Schnee füttere man die fleißigsten Vertilger aller Jnsekteneier, die Vögel. — Wenn nichts mehr im Freien vorgenommen werden kann, dann wird der ordnungsliebende Obstzüchter seine Geräthe in den Stand setzen und ausbewahren. Sie müssen gehörig gereinigt und hierauf die Eisentheile mit Oel bestrichen werden, wodurch das Rosten verhindert wird. Vie L»l8tvduiiK von KiM mnl vdenmalismus. KVenn wir un8 in der nachfolgenden Akizze mit diesen Kr- krankungeu beschäftigen, so geschieht dies aus dem Orunde, veil die eigentliche Orsacbe dieser leiden noch zu wenig gewürdigt wird und viele Zerrte nn allerdings mit grossen Versprechungen empfohlenen, aber vollständig zwecklosen Mitteln, Kuren ete. ihr Oeld verausgaben. Oicbt und Ilheumntismus werden entweder ererht oder durch heicbtlebigkeit, Schwelgerei, KrkLltung etc. erworben und genügt häutig ein momentanes ^bkücklen des Körpers durch Zugwind oder Kusswerden, der Aufenthalt in einer keuchten KVobnnug u. dergl. m., um diese Heiden lmrvorzurnfen. Oer eigentliche Aitz dieser Krankheiten ist käst immer im Blute, welches grosse Klengen Harn saurer Aalze mit sich führt, die nicht durch den Orin abgeleitet werden, sondern fortwährend im Blute Kreisen, bald hier, bald dort Aclimerzen verursachen, sich in den Oeleuken festsetzen, dieselben entzünden und so die grössten tonalen erzeugen, lm weiteren Verlaufe der Krankheit entstehen sog. flickt-Knoten und Oähmuugen der (Glieder. ^Is Vorläufer bei der Oelenkgicbt stellt sieb gewöhnlich Unbehagen, Verstopfung, pappiger 6escbmack im kluude, belegte Zunge etc. ein, der Orin färbt sieb dunkel und es macht sieb ein kerum- ziekeuder Achmer? bemerkbar, Bleibt die flickt auf die Oeleuke beschränkt, so sind die Ückmerzen czualvolle und kaum zu er tragende, aber immerhin ist diese Vrt des Heidens nicht mit so vielen Oetähren verbunden, als wenn der Kraukheitsstotk — die harnsauren Aalze — fortwährend im Blute circulirt und neben den kerumziekenden Achmerzen leiebt durch Oestsetzen der Aalze au edle Organe Klagen- und Oarmkrampf, Herzleiden, Oeschwüre, Achwindelanfälls, hähmungen, hpilepsm, Asthma etc. entstehen Kanu. Oem berühmten.Orzte Or.hiebaut, Bitter der Kkrenlegion etc., ist es nun gelungen, durch eine ebenso rationelle wie einfache Begeueratiouskur die krankhafte Blutbildung zu hemmen, die Harnsäuren Aalze durch den Orin abzuleiteu und so das Heiden zu beseitigen. Ks verdient desshalb dieser neue, äusserst wichtige Fortschritt im Interesse aller heulenden bekannt gegeben zu werden, insbesondere als die Kletbods einfach, sicher und daher auch für den nickt mit (Mcksgütern Oesegneten anwendbar ist. Herr Or. hiebaut Kat seine langjährigen, reichen Krkakruogen in einer Broschüre „Oie Begeueratiouskur nach Or. hiebaut", nieder gelegt, welche ^Ueu mit obigen Heiden geplagten eine willkommene Hilfe sein wird. Oie Broschüre ist in firossenkain in ^aton Veissdaed s Buchhandlung ä 50 kk., auch gegen Linsenduog dieses Betrags, zu haben. Lakn-lelegrsphsn-kurosux für das reisende publicum geöiknet von 8 O. krüd bi« 8 O. Abends.