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Nr. 128. zahl gefährdet worden zu sein. Unter den vielen Unglücks- Fällen ist das Schicksal der Festhalle, in welcher die Royal Horse Guard- in London am Abend de- 24. d. ihre glück liche Rückkehr feiern wollten, tragikomisch. Da die Reit schule die Zahl der Gäste, etwa 700, nicht faßte, wurde ein kolossale- Zelt, 170 Fuß lang, 60 Fuß breit, auf dem Kasernenhofe aufgeschlagen. Das Innere war aufs Schönste und Sinnreichste geschmückt, die Tische standen schon gedeckt. Als der Sturm in der Nacht begann, wurden Verstärkungen angelegt, aber um Mittag riß der Sturm einen Theil der Bedeckung weg. Hunderte von Soldaten wurden nun re- quirirt, um die Stricke zu halten und wenigstens so lange die Katastrophe zu verhindern, bis die Aufwärter die Tische abräumen konnten. Um 1 Uhr war aber die Gewalt de» Windes so furchtbar, daß alle menschlichen Anstrengungen vergeblich waren; das ganze Zelt wurde wie ein Ballon in die Höhe gehoben, alle Taue rissen, die Stangen zer knickten und dann warf er eS auf die Tafel nieder. Es scheint, daß nur ein Mensch Verletzungen erlitten hat; da gegen ist der Schaden an zerbrochenen Gasbeleuchtungs gegenständen und Tafelgeschirr sehr groß; allein für den erstgenannten Posten werden 500 Pfd. Sterl. gerechnet. Sehr arg sind die Gewächshäuser mitgenommen, eben so haben einfallende Lichter die Wuth des Windes büßen müssen. Der Schaden wird allein in einigen Lon doner Vorstädten nach Tausenden von Pfunden berechnet. Schornsteine und Giebel sind in Menge um- und eingestürzt, Telegraphendrähte abgerissen. Die Themse stieg mächtig und überfluthete niedriger gelegene Theile der Stadt; auch weiter stromaufwärts hat der Fluß noch viel Schaden an gerichtet. Nach den meteorologischen Berichten hat der Süden und Osten Englands am meisten die Gewalt des Sturmes gefühlt. Nach einer Meldung aus New-Aork vom 23. d. M. ist ein Dampfer mit mehreren hundert Kulis (chinesischen Arbeitern) an Bord, von Hongkong nach Victoria unter wegs, 45 Meilen nördlich von der zwischen der Vancouver- Insel und Washington Territory gelegenen Meerenge von Juan de Fuca, westlich vom nordamerikanischen Festlande, zu Grunde gegangen. Keiner der Kulis ist, so viel man weiß, gerettet worden. Dieselben sollten, wie es heißt, bei den großen Eisenbahnbauten in Victoria beschäftigt werden. Hauptverhandlnnge« vor dem Kgl. Landgericht re. z« Dresden. k. Dresden, den 30. October, Der vorsätzlichen Körperverletzung und Bedrohung beschuldigt, hatte sich der am >9. Decbr. 1849 zu Dorfchemnitz bei Sayda geborene Wirlhschaftsgehilfe Carl Leberecht Dippmann vor der UI Strafkammer zu verantworten. Der Angeklagte stand bis zum 9. Septbr. d. I. als Voigt bei dem Gutsbesitzer Ema nuel Pfeifer zu Adelsdorf bei Großenhain in Diensten und soll nach dem beeideten Zeugniß P.'s insofern früher schon einmal eine Rohheit ausgesührt Haden, als er eins der Pferde Pseifer's so schlug, daß das Blut von dem armen Thiere förmlich hcrabströmte. E» war dem Gutsherrn sehr wohl bekannt, daß seine beiden Dienstmädchen „Gustel" und .Auguste" in den Abendstunden die Besucht von Soldaten ent gegennahmen, und um in dieser Beziehung Abhilfe zu schaffen, stellte er sich am 8. Septbr. Abends hinter der Pforte des Gutsgehöftes auf die Lauer. In der Meinung, er habe es mit einem der Liebhaber seiner Mädchen zn thun, schlug Pfeifer plötzlich mit seiner Peitsche über die Pforte weg, drauf los und traf dabei den dahinter stehenden ^Lippmann, welcher seinerseits annahm, die Peitschenhiebe seien ihm Hvgedackt und dieserhalb nicht wenig in Wutk gerieth. Im nächsten Moment stieg denn auch der Angeklagte über die Pforte und drang mit den Worten: „L —, Sie müssen unter meinen Händen crcpiren!" auf Pfeifer ein, worauf er denselben packte, zu Boden wars und mehr fach mit Aufbietung seiner Kräfte aufbob und wieder niederstauchte. Nebenbei kniete Lippmann seinem Gegner auf die linke Brust und namentlich hierdurch scheint Pfeifer schwere Verletzungen erlitten zu haben. Als P. bald darauf seine Stiefel auszog, empfand er einen außerordentlich starken Schmerz auf der linken Brustseite; es knaxte förmlich in seinem Innern und bei dieser Sachlage blieb nichts an deres übrig, als schleunigst ärztliche Hilfe herbeizuziehen. Seitens der zwei requirirten Aerzte wurden denn auch zwei Rippeubrüche constatirt und der Patient hatte 4 Wochen lang die heftigsten Schmerzen aus zustehen, während er noch jetzt die Folgen der erlittenen Verletzungen verspürt. Herr Medicinalrath 1>r. Lehmann, der ärztliche Sachverstän dige beim Kgl. Landgericht Dresden, untersuchte den Zeugen Pfeifer auf Ansuchen des Herrn Vorsitzenden während der Verhandlung und auf Grund seines Gutachtens erachtete das Gericht für erwiesen, daß die Handlungsweise des Angeklagten als eine das Leben gefährdende zu betrachten sei, da leichtmöglich ein Splitter der Rippen in die Lunge eindringen und einen tödtlichen Erfolg haben konnte. Dem Anträge der Vertheidigung gemäß faßte jedoch die Strafkammer das Vergehen des Angeklagten in Rücksicht aus die große Erregung, in welcher sich Lippmann s. Z. befunden haben mag, möglichst mild auf und fand demgemäß die That mit 2 Monaten 3 Tagen Gefängniß gesühnt. — Der Productenhändler und Hausbesitzer Johann Gottlieb Kunze .aus Reinhardtsdorf stach am Abend des 22. August in Krippen wieder- holt den Steinbrecher August Scholze aus Kleinhennersdorf in den Arm, so daß der Verletzte 5 Wochen lang in ärztlicher Behandlung, sowie arbeitsunfähig blieb. Trotzdem erfolgte die Freisprechung des wegen vorsätzlicher Körperverletzung vor das Landgericht verwiesenen Angeklagten, eines außerordentlich strebsamen, nüchternen und ver- Iräglichen Mannes, weil Kunze in roher Weise von zwei angetrunkenen Personen tbätlich insultirt worden war und sich nur im Zustande der Nothwehr befunden hatte. ^dtskrtsreltsn Ssr pevLonenrüge von Krossonsislo. <' bsUsutst ScknsIIrux, 1 mit IV. cis»»«.) 8- .»»l»b»kii<n.Olr»6en): «47, 830, 9501, 1034', 11461, 116, 230-j-, 561,9101. 115'. „ <». 6471, 830, 11461, 230, 5«', 7401, 11.5. (454' N.v „ l». cottbus): 420 s-, 10 58, 3331-, 7 28. verUimr Ostin <n. Oresäen): 6341-, 1057, 327', 5 211-, 10121. „ jn.IZsilin): 7141, 1033', 326, 861- Kirchliche Nachrichten. Dienstag den 31. Lrtober, am Reformationsfcste, Allgemeine Kirchencollcetc zum Besten des Gustav-Adolph- Vereins. Beichtrede (8 Uhr) Herr Diariums Peter. Musikliusfülmmg: Verleih uns Frieden gnädiglich — Gebet von Luther. Musik voll Mendelssohn-BartholdN. Vormittagspredigt: Herr Superintendent v. Harig über Apostel geschichte 20, V. 20—32. Nachmittag-Predigt: Herr Archidiac. WMbrcmrcr über 1 Corinth. 1, V. 10 - 17). I'ür dis vLsIsn iimiZstor ^LsLI- naLmo bei dem Verlüde unseres Mussten Löbuoberls sa^eu bierruit aukriebtiZsteu, dsrsliebsteu Dank. Lamillo 8ieken und ssrau. Grötzenhalner Unterhaltung», und Anzeigeblatt. Seite S ^umilie ^akn. entseblaken ist. Vie kc-eräigunx erfolgt vienstax Vorm, l t Clir. ergebenst einladet - Fr. Schiemenz H. Grothe Ergebenst Lill UM M Mtz I. Ziegenbalg Heute, zum Reformationsfeste, selbstgebacknen Kuchen. Gustav Ringpfeil Ergebenst ergebenst ein I. Hörig. Kirmeß? L p. k. ein Theil, ^Ibbrt ILSlll Ilim 8äoIl8i80ll6N ^U8kU'. 6686»86liaÜ8liaU8. ! § 6a8iko1 ru ^stumki'f. j Lieben Verwandten und krennden die betrübende lüaekriekt, dass un8er lieber 8oim und öruder «RoIRullS am Sonnabend krük 6 bkr naeb vielen beiden sankt meines Hauses ist sehr billig, event. ai sofort zu vermiethen und zu beziehen. 17 Mark 5" Pf 12 , 20 . 11 . — , Nächsten Donnerstag VeIrIavRrtL«8t; früh Vi-9 Uhr Wellfleisch, später frische Blut- und Leberwurst, wozu alle Zimmer gut geheizt sind. Ergebenst Für Gartenfreunde! Ein großes Grundstück, ganz nahe, ist zu Privat- gärten zu verpachten. Wo? sagt die Exped. d. Bl. Morgen, Mittwoch, 8vIrIaoIrtL«8t: von früh 9 Uhr an Wellfleisch, später Blut- und Leberwurst, Abends Wurstsuppe. Freundlichst ladet ein I. Ziegenbalg. 8eki!lei'8eklo88ek8n. Morgen, Dienstag, Kaffee und Plinsen. Es ladet „Lum ÄMiselmn Not." Zum Reformationsfeste ladet zur 8tarIrdv8vlLt«i» von Nachmittags 6 Uhr an ergebenst ein R. Schaarschmidt. „StE VdvvmitL." Morgen, Mittwoch, Schlachtfest; früh ^9 Uhr Wellfleisch Litt Villa. Heute, Dienstag, ladet zu Kaffee und Plinsen, sowie zu gutem Flaschenbier freundlichst ein F. Ziegler. NestrmMonsbrodlhen N die Butter-, Weiß- u. Brodbäckerei von R. Hartman«. Boule-Verein Bahnhof Baßlitz. Donnerstag den 2. November Abends 7 Uhr Ver sammlung. Wegen Vorstandswahl, Prüfung der Jahres rechnung, sowie nöthiger Besprechung ist das Erscheinen aller Mitglieder erwünscht. Aufnahme neuer Mitglieder. D. B. 11 . 80 Heute, Dienstag, zum Reformationsfeste, von Abends '^8 Uhr an Karkbesetzte Lallmusck Xakle's LiaKI issemvKt. Zum Reformationsfeste starkbesetzte Ballmusik. Von 4—7 Uhr Tanzverein (50 Pf.), von 7—12 Uhr Aeeord 1 Mark, Tour 10 Pf. Es ladet ergebenst ein G. Kahle. ktzexkelltzl'-ke^MMt. Heute, zum Reformationsfeste, von Nachmittags 4 Uhr an starkbesetzte AallmnM. Entree für Herren 1v, für Damen 5 Pf. Erlaube mir gleichzeitig zu bemerken, daß von jetzt ab"- Mühlen! Eine Dresdner Mehlhandlung sucht Verbindung mit leistungsfähigen Mühlen, bes. zum Bezüge von gutem Roggen mehl gegen Säcke und Casse. Offerten unter K. 2. 8657 an Mlo88v in Dresden. vom 28. 7Stober 1882. 14 Mark — Pf. bis N 2o 11 50 Dank. ^urüektzekekrt vom 6rabe unseres Fkliebten, plötr- lieli, wenn auek nickt unerwartet verdorbenen Soimes, Bruders und Sekwa^ers, des Lutsbesitxers uncI dun^- ^essilen 6»8tM kümrü Mkimum ru lauseka, sagen wir ^.llen, die un8 in den Dr^en der UestürrunA und trauer tkeilnebmend rur Seite gestanden, den tkeueren Verdorbenen ru 6rsbe geleiteten und 8einen Sarg 80 8ekön mit Llumen sebmüekten, unseren berr- liek8ten Dank. Dank in8be8ondere dem Illilitär- Vereine kür I'auseka und Umgegend kür die ebrende ^u8reieknung dureb Legleitung und Lbrenkeuer; Dank dem landwirtkse kaktlieben Vereine ru vobra kür seine 7?beilnakm6; vank auek besonders Herrn kiittergutsbesitrer 6 abrmann auk Dauseba kür die vielen Beweise seiner Ureundsebakt kür den Lntseblakenen; vank aueb Herrn vastor 2iIIer kür seine tröstenden ^Vorte am Orabe, sowie Herrn Lireksebullebrer Sebäker kür die gutgewäklten Drauergesänge; vank den ä Üng lingen, die den valnngesekiedemm xu Orabe trugen, und den dunFtrauen, die ibm so rablreieb das letrte 6eleite gaben. Uöxe der allgütige Vater im Bimmel ^Ile vor äbn- liebem berben Sebmerre bewakren! I'auseba, am 28. Oetober 1882. Vie trauernden Hinterlassenen 2U Vauseba, Lrietrsebwitr, Ootta und I^imsekütr. Die in dem Seidel'scheu Hause (Berliner Straße) gelegene VW" H oltnuuN der l. Etage, bestehend aus 4 Zimmern, Küche, Kammern :c. ist per sofort bis 1. 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Herrn Locomotivenheizer Herrmann Rehfeld zu seinem heutigen Wiegenfeste die herzlichsten Glück- und Segens wünsche, sowie ein donnerndes Hoch, daß die ganze Ma- schine wackelt. Das Kleeblatt. Alter Freund, gehst Du Sonntag auch nach Lenz zur