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Anlage M Großenhainer Unterhaltungs- und ÄryeigMalt. Nr. 126. Donnerstag, den 26. Oktober 1882. 70. Jahrgang. Zn der Brandung -es Lebens. Original-Roman von E. Heinrichs. (35. Fortsetzung.) XVIII. Des Bruders Heimkehr. Am Bett der kranken Großmutter saßen Helene Stein und Paul Reinhold. Die Greisin war bei voller Besinnung, ihre klaren Augen ruhten mit unaussprechlicher Milde, aber auch mit einer heimlichen Unruhe abwechselnd auf den beiden ju gendlich hübschen Gesichtern und augenscheinlich kämpfte sie mit einer Frage, während doch immer wieder geheime Furcht ihre Lippen schloß. Endlich schien sie dieselbe überwunden zu haben. „Ich habe Sie noch nicht gefragt, lieber Reinhold", be gann sie zögernd mit schwacher Stimme, „ob Ihre Reise ein Resultat gehabt?" Der junge Mann war aus diese Frage vorbereitet. „Ja, Frau Werneck", erwiderte er rasch, „Hedwig befindet sich in einer angesehenen Familie, doch hat die Neue über das Herzeleid, welches sie Ihnen zugefügt, sie auf ein gottlob nicht gefährliches Krankenlager geworfen, sonst wäre sie mit mir zurückgekehrt." Ein Strahl der Zufriedenheit überflog das blasse Antlitz Ler Kranken. „Und jener — Gras", fragte sie weiter, „hat er sie ver lassen?" „Nein, Großmamacheu!" versetzte Helene rasch, „Hedwig hat sich von ihm losgesagt, da sie ihn nur mit Ihrem Segen heirathen will." „Ö, wenn ich die Kinder Wiedersehen könnte", seufzte die Greisin, „sie waren Beide so brav und so gut. — Warum kehrt Alex nicht zurück?" „Wir nahmen verschiedene Wege", erwiderte Reinhold, „mir war das Glück beschieden, Hedwig zu finden. Ich sandte an Alexander ein Telegramm und beeilte mich, beimzukehren, um Sie über Hedwigs Schicksal zu beruhigen." „Sie kehrten zur rechten Stunde heim, lieber Paul!" sprach Frau Werneck zusammenschaudernd mit schwacher Stimme, „was ist aus jenem Schrecklichen geworden?" „Er wird Ihnen nicht mehr schaden, Großmama!" ver setzte Helene, sich zärtlich zu ihr neigend. „Nein, Frau Werneck, der Elende ist unschädlich gemacht", setzte Reinhold hinzn, „unsere Helene hier ist die Heldin, welche Sie mit ihrem eigenen Leben beschützt hat." Er sah dabei das jnnge Mädchen so zärtlich bewundernd an, daß sich ein leises erstauntes Lächeln über das Gesicht der Kranken stahl. „Ach, meine Kraft wäre sicherlich erlahmt dem Räuber gegenüber", meinte Helene erröthend, „wenn nicht in der höchsten Noth die beiden Herren erschienen wären und Herrn Reinhold's Kugel das Scheusal niedergestreckt hätte." „Todt? sagt Ihr — todt?" fragte die Großmutter mit zitternden Lippen. „Ja, Frau Werneck!" nickte Reinhold, „es war ein Act höchster Nothwehr, was vom Gericht auch vollständig erkannt wird; ich segne die Kugel, welche diesen Unhold getödtet." Die alte Frau faltete die Hände und schloß die Angen, um dem Himmel zu danken, der ihr den Netter in höchster Gefahr gesandt und ihre Enkel vor der Schande, einen solchen Großvater anerkennen zu müssen, gnädig bewahrt hatte. — Jetzt erst konnte sie ruhig sterben, obwohl ihr Herz noch von quälender Unruhe gefoltert wurde. „Weiß man, wer der Verstorbene gewesen ist?" fragte sie endlich, die Augen öffnend — mit kaum verständlicher Stimme. „Ein Amerikaner, der sich nach den bei ihm gefundenen Papieren Stephenson genannt", erwiderte Reinhold, „man hat noch eine ziemliche Summe Geldes bei ihm vorgcfnnden und bleibt cs deshalb unbegreiflich, was den Menschen zu diesem Einbruch veranlaßt haben konnte. Meiner Meinung nach muß derselbe wahnsinnig gewesen sein, und graust mir bei dem Gedanken, was geschehen wäre, wenn wir eine Mi nute später gekommen, und Ihr Hilferuf uns nicht veranlaßt hätte, gewaltsam hier einzudringen." „So waren Sie nicht allein, Paul?" fragte die Groß mutter aufhorchend. „Nein, Frau Werncck — Graf Obernitz war ebenfalls angekommen, um Sie an Hedwigs Krankenlager zu rufen. Wir trafen uns auf der letzten Station und legten die Strecke hierher gemeinschaftlich zurück." „Er ist hier", murmelte sie überrascht. „Hedwig ruft mich und ick kann nicht bin zu dem armen Kinde. Sendet Hedwig ibn?" fragte sie dann plötzlich mit Anstrengung. „Nein, sie weiß nichts von seinem Hiersein; er ist ge kommen, um Ihren Segen, Ihre Verzeihung zu erflehen, Frau Werneck! O, wenn ich es wagen dürfte, seine Bitte zu unterstützen —" „Sie — Sie — Reinhold — bitten für ibn, den Sie voll Haß verfolgten, dessen Leben Sie bedrohten — wer bat dieses Wunder vollbracht?" „Ich weiß, daß Hedwig mich niemals lieben w'rd", ver setzte der junge Mann freimüthig, „und da der Herrgott noch heute so manches Wunder im menschlichen Herzen vollbringt, so ließ er auch mich von dieser Liebe genesen und entriß mir die 'Waffe des Zornes und des Hasses. Ja, Großmutter!" setzte er mit leuchtenden Augen und einem innigen Blick auf Helene hinzu, „Gott sendet oft Schrecken und Gefahr, um unsere Blindheit zu heilen, damit wir die Wunderblume er kennen, an welcher unser Fuß achtlos vorübergeschritten. — Hier, vor dieser tbcuren Frau, deren Leben wir behüten dursten, frage ich Sie, Helene, ob Sic mein werden wollen fürs Leben, mein geliebtes Weib, dem mein ganzes Herz gehört?" iunae Mädchen vermochte kaum ru atbmen. ihre ganze Gestalt erzitterte, und halb ohnmächtig lehnte sie sich an seine Brust, um dann ein leises ,,Ja" zu stammeln. Sie hatte ihn ja immer geliebt und diese Liebe still im Herzen getragen. Reinhold schloß sie in seine Arme und küßte sie, worauf Beide vor dem Bett der Kranken auf die Knie sanken, und um Len Segen derselben baten. Die Großmutter legte tief bewegt und überrascht ihre Hände auf das junge Brautpaar und sprach leise: „Gott segne und behüte Euch, meine Kinder! Er lenket die Herzen nach seiner Weisheit und führet Alles herrlich hinaus." Die Thür batte sich geräuschlos geöffnet und ein leises „Amen" crklang durch den stillen Raum. Uebcrrascht wandten die Blicke sich dorthin, und Reinhold, der sich rasch mit Helene erhoben, rief erfreut: „Alex!" Im nächsten Augenblick kniete der Enkel, dessen Stirn noch mit einer Binde bedeckt war, ebenfalls vor dem Bett der Großmutter, ihre Hand mit Küssen bedeckend, während im Hintergründe des Schlafzimmers, von Frau Werncck ungesehen, der Oberst und Graf Obernitz bei Reinhold sich befanden, und Helene rasch hinaus geschlüpft war, um mit ihrem Glück und ihrer Verwirrung allein zu sein. Nach einigen Minuten hielt cs der junge Baumeister eben falls für das Gerathcnste, die Herren allein zu lassen, da er im Grunde in diesem Kreise, wo eine große, heilige Offen barung sich vorbereitete, nur immerhin ein Fremder war und cs auch jedenfalls vorziehcn mochte, die junge Braut auf zusuchen, um ihr allein zu sagen, wie sein Herz, seine Liebe ihr fortan gehören und sic nimmer fürchten solle um seiuc Treue. Die Großmutter aber legte die zitternde Rechte auf des Enkels Stirn und fragte ängstlich: „Alex, mein tbeurer Sohn, o sprich, hast Du ihn dennoch getroffen? Verhüllt diese Binde eine Wunde von seiner Hand?" „Du sprichst von Waldemar Obernitz, meine geliebte Großmutter." Diese nickte mit angstvoller Miene. „Nein, Großmütterchen", rief Alex heiter, „ich habe mich mit Obernitz ausgesöhnt — diese Wunde rührt von cinem Sturz, also von meiner eigenen Ungeschicklichkeit her, sie ist ganz ungefährlich. Wenn unsere Hedwig nur wieder hergestellt ist, dann wird Alles, Alles gut werden, Du Liebe, Theure! Fühlst Du Dich recht schwach, mein Großmütterchen?" „Im Gegentheil, mein Sohn, stark genug, um eine Reise zu machen und Hedwig auszusuchen. Seitdem ich Dich wieder sehe, fühle ich nichts mehr von Schwäche und Krankheit." „Der Schrecken warf Dich nieder, Großmutter?" fragte Alex leise. „Ja, mein Sohn! — sind wir ganz allein?" „Reinhold und Helene befinden sich dort am Fenster", versetzte er stockend. „Die Beiden haben sich lieb gewonnen", nickte Fran Wer ncck, cincn Scufzer unterdrückend, „o, Alex, was habe ich ihnen zu verdanken, mehr als mein Leben." „Reinhold und Helene Stein lieben sich", rief Alex über rascht, „das ist mir eine frohe Neuigkeit, Großmutter! Hast Du mir noch etwas mitzutheilen?" setzte er dann leise hinzu, indem er sich erhob und zu ihr sich hinabncigte. „Alex — Dem Großvater war hicr —" Der junge Mann fuhr, bleich vor Schrecken, empor. „Er — er war der Räubcr, welcher hier eingedrungcn?" flüsterte er mühsam, „ibn hat Reinbold erschossen?" „Er ist todt", sprach die Kranke mit leiser, aber fester Stimme, „Gottes Gnade hat sich mir wieder zugewandt. — Niemand weiß cs, wer er eigentlich gewesen, da seine Papiere einen andern Namen nennen. Möge das Gcbeimniß mit dem Unseligen begraben sein, ich darf fortan frei und freudig auf- athmen." „Ja, Gott sei gelobt für diese Gnade", flüsterte Alex, die Großmutter zärtlich küssend, „seine Wege sind wunderbar und unersorschlich; er führte mich fort von hier, damit die Hand des eigenen Enkels den Verbrecher nicht treffen, sondern eine fremde Kugel ihm den Tod geben sollte. Bist Du stark genug, eine große, heilige Freude zu empfangen, Großmutter? — Sich, Gott hat die Prüfungen Deines dornenvollen Lebens beendet und Dir einen glücklichen Abend beschieden. Wie der Dämon Deines Lebens wiederkcbrte, so können anch Andere, welche Deinem Herzen einst nahe standen, hcimkchrcn —" „Alex!" unterbrach ihn die Greisin zitternd, „nähre keine vergeblichen Wünsche und Hoffnungen. Wenn ich cs boffcn dürfte, meinen armen geliebten Bruder bicnicdcn noch wicder- zusehcn, seine Verzeihung für jene unselige Heirath ins Grab nehmen zu dürfen — o, mein Gott, dann würde ich auch wieder an das Glück glauben — aber es ist ein Traum, nichts weiter." „Großmutter, Du darfst daran glauben — der Traum ist Wirklichkeit, Dein Bruder Max ist mein und Hedwigs Schutzengel geworden." Er beugte sich erschreckt zu der Kranken nieder, welche die Augen geschlossen batte und lautlos die blassen Lippen bewegte. Da tönte der Name „Melanie" an ibr Obr. Scheu öff- ucte sie die Augen und blickte in ein tiefbewegtes Männer- Antlitz, das sich zärtlich übcr sic beugte. „Meine Schwester", fuhr der Oberst leise, mit vor Rübruug zitternder Stimme fort, „Du darfst jetzt nicht sterben — Dein Bruder Max ist beimgckcbrt, Dir das Opfer zu vergelten, was Du, arme Märtyrerin, einst den Deinen gebracht, um Deine Ehre und die Reckte Deiner Enkel zu wahren vor der Welt und Dir dereinst den Platz zu sichern an Ler Seite unserer Eltern in Ler Ahnengruft." Die Großmutter lauschte seinen Worten wie im Traume, ein glückseliges Lächeln stahl sich über ihr noch immer schönes, mildes Antlitz. Dann faltete sie Lie Hände und betete leise: ^Hott^nem^ott^wie^Lnnk^^ „Ja", fuhr sie laut fort, indem sie mit Ler Rechten sein Haar von den Schläfen zurückstrich und die schlanken Finger tastend darüber gleiten ließ, „Du bist mein Bruder Max, ich fühle die Narbe, welche Dir von einer Mißhandlung meines unseligen Gatten verblieben ist. O, nun will ich gern sterben, nachdem meine Augen Dich wiedergesehen, um den mein Herz getrauert bat, wie um den eigenen Sohn." Sie legte beide Arme um seinen Nacken und küßte ihn. Dann betrachtete sie ihn mit der Zärtlichkeit einer Mutter. „Du bist ein echter Landenbcrg", sprach sie ernst, „weh mir, daß ich es bin, welche Dein Rccht, Len Vorzug der Ge burt, Dir verkümmert bat." „Du Arme, willst Dich noch anklagen?" versetzte der Oberst, ihre Hände an seine Lippen drückend, „wenn ein Weib auf Erden die Liebe und Verehrung der Ihrigen verdient, so bist Du cs, Melanie, meine thenre Schwester! — Ich habe meinen Weg zur Höhe mir selber gebahnt und will auch Las Recht der Geburt mir zurückerkämpsen." „Hast Du Familie, Bruder?" fragte Melanie lächelnd. „Keine nähern als Dich und Deine Enkel, denen ich ein Vater zu sein mir gelobt." „Dank, Dank, mein Bruder, o, wie glücklich machst Du mich mit diesem Wort — " „So wünschest Du sicherlich auch das Glück Deiner Enkel, meine Schwester?" fragte der Oberst, sich auf den Stuhl neben ihrem Bette niederlassend. „Brauchst Du darnach zu fragen, Bruder Max. Das Wort ist keine Phrase, Laß ich ihr Glück mit dem Rest meiner Lebenstage gern erkaufen möchte, wenn solches von mir ge fordert würde." „Das Schicksal stellt Dich auf Lie Probe, Melanie!" sprach Ler Oberst, ihre Hände ergreifend, „es gilt nicht, das Opfer Deines Lebens Larzubringen, sondern noch etwas Größeres wird von Dir gefordert. Es gilt zu sühnen und zu vergeben — Len Haß zu begraben und Las Böse mit Liebe zu ver gelten, mit einem Wort, Len Schütten Ler Vergangenheit zu versöhnen." „Ich verstehe Dich nicht, Max!" flüsterte Frau Werncck unruhig. „Deine Enkelin liebt den Grafen Obernitz", fuhr Ler Oberst rasch fort, „einen Mann, Len ich achten gelernt, trotz dem er Kurt von Landenberg's Neffe ist." „Kurts Neffe", stöhnte Lie Kranke, „deshalb meine Ab neigung gegen Len Grafen. O, welch' Schicksal!" „Nenne cs lieber göttliche Fügung, Schwester!" sprach Ler Oberst mit ernstem Nachdruck, „seit wann war Melanie von Landenberg so ungerecht und vom Vorurtheil befangen? Kann dieses starke Her; nicht Lie Vergangenheit vergessen, wo es Las Glück Ler geliebten Kinder gilt?" Eine schwache Röthc überflog Las Antlitz Ler Greisin. „Ick will vergessen, daß Ler Graf ein Landenberg ist", erwiderte sie leise, „vergieb, mein Bruder, daß es erst Deiner Mahnung bedurfte, um mein Herz demüthig und versöhnlich zu machen. Ich wollte Lie Kinder nach meiner Schablone zu ihrem Glück zwingen, und mußte es zu spät inne werden, Laß keine Macht dem Herzen gebieten kann. — Wie aber wird Kurt von Landenbcrg, wie die Mutter des Grafen eine solche Verbindung aufnchmen? Kann Hedwig ihre Großmutter verleugnen?" „Nimmermehr würde sic das thun", sagte Ler Oberst, „und nimmer dürfte Obernitz so Schmachvolles ihr zumuthen. Ueberlasse mir getrost alles klebrige, Schwester! — Nun haben wir noch den Enkel —" „Alex würde sich mit jener Familie niemals verbinden", fiel die Großmutter ängstlich ein, „er kennt meine Vergangenheit." „Desto besser für ihn, theure Melanie!" lächelte der Oberst, mit einem Blick auf Alex und Obernitz, welche in hoher Erregung am Fenster standen, „La er in diesem Falle Len Ausspruch Les Erlösers: „Liebet, die euch Haffen!" am meisten bewahrheiten, Lie Sühne am trefflichsten vollbringen kann. Dein Enkel liebt ebenfalls eine Landenberg, des Ma joratsherrn Nichte, Lie Tochter seines verstorbenen Bruders, Les Einzigen in der Familie, welcher Deine Partei ergriffen, nnd deshalb mit Kurt sich tödtlich verfeindete. Die Comtesse Angelika Landenbcrg crwidcrt dic Liebe Deines Enkels, und hat seinetwegen sich mit der Familie entzweit, obwohl sie cs genau wußte, nüc seine Großmutter einst sich genannt." Obernitz batte bei den Worten des Oberst sich in maßloser Ucbcrraschung zu Alex gewandt, um auf seinem Gesicht dic Bestätigung zu lesen, und ihm dann erfreut die Hand geschüttelt. Die Großmutter aber lag unbeweglich, den Blick zur Decke gerichtet, als wäre sie im Tode erstarrt, und nur das schwere Atbmen bezeugte, daß noch Leben in ihr pulsirte. Bestürzt ncigte der Oberst sich über sie, um ihr Antlitz zu beobachten. Da blickte sie ihn an und lächelte wehmütbig. „Max!" sprach sie leise, „was sind wir Menschenkinder dock für ohnmächtige Wesen. Als mein Sohn geboren wurde, da schwur ich in meinem Herzen, ihn zn einem tüchtigen Bürger zu erziehen, ihn fern zn batten von jenen Kreisen, welchen ich einst angehört. Er wurde Arzt und die Sünde Les Vaters rächte sich an Lem Unschuldigen, Lessen Herz im Kampfe mit Len Verhältnissen brack. Ich war selbstsüchtig genug, seine beiden Waisen für mich allein zu beanspruchen, in dem frevelhaften Wabne, ibnen Ersatz für Alles, was sie an irdischem Gut verloren — La der Vater ihrer Mutter sie in diesem Falle enterbte — in meiner Liebe geben zu können. Ich fühlte mich glücklich, für meine Enkel zu arbeiten und sand niemals einen Gedanken der Reue. Jetzt erkenne ich meine Selbstsucht, welche schließlich so vermessen wurde, ihr Glück, ihre Herzensneigung bestimmen zu wollen. Gott ge bot meiner Verblendung ein „Hierher und nicht weiter" und ich neige mein Haupt in Demuth seinem Willen." „Großmutter! — Du darfst so nicht sprechen", rief jetzt