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Nr. 126. Mittheilmrgen über Obst- und Gartenbau, hrrausgegeben vom Landcsobstbau-Verein. Gegen das tiefe Eindringen des Frostes in den Boden, wodurch den Obstbaumwurzeln die Möglichkeit benommen ist, aus -er Tiefe des nicht gefrorenen Bodens Wärme aufzunehmen und diese den oberirdischen Theilen zuzusühren, wird bekanntlich ein sorgfältiges Auflockern desselben im Herbst in der unmittelbaren Nähe der Bäume, also der sogenannten Baumscheibe, dringend empfohlen. Die gelockerte Erde enthält immer kleinere oder größere Lufträume, eingeschloffene Lust ist aber bekanntlich ein sehr schlechter Wärmeleiter; daher wird der Frost in gelockerterten Boden nie so tief eindringen können, als in nicht gelockerten. Aber wir können auch direkte Schutzmittel an« wenden, indem wir, jedoch erst nach den ersten Frösten, Lohe, Reste von Hanfbrechen oder sonstige lockere Materalien, wie auch z. B. um» gekehlte Rasenstücken, auf die Baumscheiben auflegen, wodurch das weitere Eindringen des Frostes verhütet wird. Bei jungen Bäumen, die erst gepflanzt, oder erst einige Jahre im Boden stehen, dürfte wohl nichts besser sein, als um den Stamm, im Durchmesser eines Meters, Erde anzuhäusen, welche natürlich im Frühjahr wieder ent fernt werden müßte. Dieser Schutz für die Wurzeln der jüngeren Bäume ist sehr wichtig, denn fast überall sind gerade die in den letzten Jahren erst gepflanzten, noch weniger tief eingewurzelten Bäume sehr stark durch den Frost beschädigt worden. Es darf wohl kaum erwähnt werden, daß, wo sich überschüssige Nässe im Boden befindet, diese jedenfalls durch Drainiren entfernt werden müsse, sowie daß überhaupt die angegebenen Schutzmittel nur bei einem normalen Stand der Bäume und bei rationeller Cultur derselben von Erfolg sein können. Gehen wir nach diesen Schutzmitteln für die Wurzeln auf den Schutz -es Stammes unserer Bäume über, so ist zunächst zu bemerken, daß der Stamm durch die Fröste in zwiefacher Weise verletzt werden kann. Die meisten Schäden finden wir an der-mittägigen Seite des Baumes und zwar oberhalb der Schneedecke. Es ist die niedrig stehende, da her den senkrechten Stamm stark local erwärmende winterliche Sonne, welche an dem Erfrieren auf dieser Seite schuld ist. Durch diese Er wärmung, welche besonders an den Nachmittagen stärker war, wurden an dieser Stelle die unter der Rinde abgelagerten Reservestoffe gelöst und flüssig gemacht und der nun in der Nacht folgende starke Frost mußte daher schädlich einwirken, es bilden sich dann Frostplatten, oft auch Frostrisse. Gegen dieses locale Erfrieren giebt es ein vortreffliches Schutzmittel, nämlich das Bestreichen mit Kalk, welchen man, um ihn länger haftend zu machen, mit Rindsblut vermischt und etwas Lehm zusetzt. Ein zweiter Umstand ist aber noch bei dem Erfrieren der Stämme in Betracht zu ziehen: Der Frost wirkt nämlich auf die äußere Rindenschicht, die Borke, außerordentlich zusammenziehend; diese zerdrückt infolge dessen förmlich die darunter liegenden lockeren Zellen der inneren Rindenschichten, indem diese nach innen aus das Holz, welches nicht nachgiebt, energisch aufgepreßt werden. Solches findet mehr an der Nordseite und Nordostseite statt, denn gerade die kalten Nordostwinde wirken hier besonders schädlich. Da, wo unsere Obstbäume den starken Windströmungen ausgesetzt sind, kann nur «in Umbinden der Stämme mit Schilfrohr oder Tannenzweigen einigen Schutz bieten. Wässerige Kartoffeln mehlig zu machen. Um diesem be sonders in nassen Jahren vorkommenden Mißstände abzuhelfen, wird in der „Br. landw. Ztg." den Hausfrauen gerathen, dieselben vor der Zubereitung einige Zeit in der Nähe des warmen Ofens aus zubreiten. Nachdem die überflüssige Feuchtigkeit verdunstet, werden zie mehlig und gewinnen merklich an Wohlgeschmack. Dasselbe kann übrigens auch unmittelbar vor dem Zusetzen dadurch erreicht werden, daß man an jeder einzelnen rundherum einen schmalen Streifen ab schält. Die so vorbereiteten Kartoffeln brauchen nicht so lange zu kochen, werden mehlig und auch schmackhafter. Das vielfach angewendete starke Pressen der abgesottenen wässerigen Kartoffeln in einem Tuche wird dagegen als unpraktisch bezeichnet. Ein sicheres Mittel, die Holzpfähle (Baum- oder Reb pfähle) dauerhaft zu machen, r>t nach dem „Wärt. Wochenbl. f. Landw." folgendes: Man löfe zu diesem Zweck 2 Kilo Kupfervitriol in 100 Liter Wasser auf, wobei zur schnelleren Lösung ein Theil des Wassers heiß gemacht werden kann. Diese Flüssigkeit wird in passende Gefäße, etwa aufrecht stehende Erdölfässer, so vertheilt, daß sie min destens -j Fuß hoch damit angefüllt sind, worauf so viele Pfähle in dieselbe gestellt werden, als hlneingehen. Nach 8 — 10 Tagen kann man die Pfähle herausnehmen und an der Luft trocknen lassen, wo bei der eingetaucht gewesene Theil ein bläuliches Aussehen erhält. Durch Zusatz von frischer Bitriollösung kann man die Flüssigkeit wieder auf die nöthige Stärke bringen und eine neue Partie Pfähle einfetzen. Ueberhaupt richtet sich die Menge der zu bereitenden Lösung, wie sich von selbst versteht, nach der Anzahl von Pfählen, welche in Behandlung genommen werden. Das Bestreichen der Bäume mit Steiukoblenthcer lohnt sich nicht der Mühe, weil der Theer als Conservirungsmittel durchaus nicht nachhaltig wirkt. Die ausgebrauchtcn gifthaltigen Ge säße können nur noch als Güllenbchältcr genommen werden und etwa gebliebene Kupfcrlösung darf nicht in einen Bach entleert und nicht in der Nähe eines Brunnens in die Erde geleitet werden. — Am nächsten Sonntage, den 29. October, wird laut Inserat ein Extra zug von Dresden nach Berlin, via Pristewitz und Röderau, zu ermäßigten Preisen abge lassen. Bekanntlich fällt auf den 31. October das Re formationsfest, wodurch Vielen eine willkommene Gelegen heit geboten wird, einige Tage zum Besuche der Reichs hauptstadt zu verwenden. Nur der roZolmüssiZsr Vorcluuuu§ uucl Lruüliruu^ ist cler Nouscll A68uucl und lEseitiZe inuu 8töruug6u clerselbeu, nie Llsicll- sueüt, Liuturiuutlr, unreines Llut uur mit .Vpotlieker ll. Prumlt's 8cch>veErffiUen, rvelclm sieb kür flieso ^veclce uls clus geeignetste Nittel erwiesen Imbeu. .^uslubrlwlre kruspeete mit cleu ür^tliecheu sirtbeileu siml gratis, sovie clie eebteu ^jiotllelcer Ik. Lruuclt's Zelnveixerffillen per 8ebnebtel Alic. 1.— erlniltlieli iu tust Decker -Affotüelce 8uebscms. kdtabrtsreiten Ser personenrüge von krossenksln. t* bsäeatst 8cknsNrux, t mit tV. Li»»»«.) 8ts.Lt»bLl>nIn. Niesten): 847, 830, 9b0t, 1034*, lI46t, l IO, 230t, 58t, 9 10-s-, Hb*. „ M.Ne>pr>ßt:647-j-, 830, 1146s, 230, 56*,740s, 11b. <134* N . v. ?n^ev .) ,n.cott0u8): 420-j-, W 56, 333t. 7 2r>. L„Ii»„ 8akn ,».M-enten): 634t, '»57, 327*. 521t, 1012t- „ in. LerNn): 714t, 1033*, 326, 86t- ?ür 6itz vielen 6er llieiE uucl Hieiliwllme keim IVule un6 öegrübnisge unserem mnigtittzeliebten ilattou null Vnt6i8. Varl »inrer, 8ugen wie iimr6uroll un8ern ImlBioli8ton Omli. vern. l uinl s'ür Zie ?:>Iili eielien 6er UKe un6 4lleil- uuluno hei 6ein öeKrühnissv unseres iningsttzelieliten 1viii6es 8ugen wir .Allen unsern liorrlieiwn INmk kun Nie unter»-.«UN««, und An, ... „duuenzüchterverein für Großenhain u. Umgegend. d-M., Nachm. punkt 3 Uhr im rotken Haus zu Großenhain. — Tagesordnung: 1) Bestimmuna und Festsetzung des Hauptvereins. 2) JahresbeAch? aL denselben. 3) Beiträge der Zweigvereine betreffend Bei der Wichtigkeit der Vorlagen ist allseitiges Erscheinen geboten. Der Vorstand. Militärverein für Kranschiitz und Umgegend. Sonntag den 29. October Nachm. 3 — 5 Uhr Ver- sammlnng im Vereinslocale. D. B. Inserate von MUöll, 8MMM, (Vvi-nkarä öräusr). lllMnM'mkso., LMMM, 8NW, Mpsthltn unter wtilgtheud-er Garantic und probcicit: Dreschmaschinen für Dampfkraft v. M. 2750 an, Göpel v. M. 150 an, Schrotmühlen v. M. 42 an, Futterschneide maschinen von M. 38 an, ganz eiserne Rüben schneider von M. 35 an. Man wende sich schriftlich oder mündlich an die Fabrik oder deren Vertreter: Schmiederei u. Eisenhandlung in Großenhain, wo selbst Maschinen zur Ansicht und Probe vorräthig sind. kurzum Annoncen jeder Art besorgt unter Wahl der wirNamsten Kettungen am schnell- Ke« und billigsten, be, strenger Diskretion die Annoncen-Expedition von MM«. GroßMain Die Hchbildhmm Dresdner Straße 375 verkauft wegen Mangel an Platz 2 Lüeldvr - Ltr»- 1 u 1 Ot<»u8eI»iriiU zu sehr billigen Preisen. 86. Die Gegenstände sind gut gearbeitet. Von ärztlichen Autoritäten empfohlenes Hausmittel! 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Heute und nächsten Donnerstag keine Singestunde, dafür jedesmal Freitag. Landwirthschaftl. Verein für Frauenham und Umgegend Sonntag den 29. October Nachm. punkt 4 Uhr. Vorträge verschiedener Eingänge. Geschäftliches. Um zahlreiches Erscheinen bittet d. V. Wegen Aufgabe des Artikels ist ein bedenkendes hauptsächlich fran ¬ zösische Nothweine und Rheinweine, zu angemessenen Preisen im Ganzen oder in Partien unter besonders bequemen und günstigen Zahlungsbedingungen zu verkaufen. Reflectanten werden gebeten, ihre Adressen unter Ehiffre „Weinlager" bei ILuckvH Mo88v in Dresden niederzulegen, worauf nähere Mittheilungen erfolgen. Seite L. Consum-Verein Ul Gröditz (eingetragene Genossenschaft) empfiehlt: ff. Kaiser-Auszug, st. Gnesler-Auszug, Bäckermundmehl aus -er Hofmühle zu Plauen b. Dresden zu billigsten Preisen. iciicr Prcßhm» vorzüglichster Triebkraft empfiehlt zu den Kirmesfesten täg- lick frisch ankommend Li. Vroini». Skäßgen! Kra«schütz! Eingetroffen sind wieder feinste Würzner Weizen mehle, ferner schöner Backfyrup ä Pfd. 16 Pf. Pretz- hefen von heute an stets frisch. NniLoIt HVolsvIkke. Sonnabend wird ein junger feister Hirsch Zerlegt bei O8HH »RÄ FrWkMenes WM, Hasen und Kaninchen empfiehlt blO. Auf Verlangen werden Hasen und Kaninchen gespickt. Ausgezeichnetes MstriWeifch, beste Qualität, ü Pfd. 48 Pf., Talg ä Pfd. 48 Pf., deSgl. Landschweinefleisch ä Pfd. 60 Pf. empfiehlt von heute an August Schlegel. Amtsgasse. Ein junger Mann, gedienter Militär, sucht sofort Stellung als LLnt8«I»Sr oder VnlRr - Herrschaften wollen ihre Adressen unter „ U." in der Exped. d. Bl. niederlegen. Ein junger Mann, welcher auch mit Pferden umzugehen weiß, sucht sof. od. später Stellung als Markthelfer oder and. Beschäftigung. Adr, unk. III. p. i. d. Exp. d.Bl. niederzul. Ein junger Mensch, welcher Lust hat Sattler und Lackirer zu werden, sucht unter bescheidenen Ansprüchen einen Meister. Wer ? sagt die Exped. d. Bl. ToOmcht! 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