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Großenhainer Unterhaltungs- & Anzeigeblatt : 19.10.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-10-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id38343789X-188210194
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id38343789X-18821019
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-38343789X-18821019
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Großenhainer Unterhaltungs- & Anzeigeblatt
-
Jahr
1882
-
Monat
1882-10
- Tag 1882-10-19
-
Monat
1882-10
-
Jahr
1882
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Mllige M Großcnhilmcr Anterhaltmgs- und ÄMigcblatt. Nr. 12L Donnerstag, den 1V. Oetober 1882. 7V. Jahrgang. In -er Brandung -es Lebens. Original-Roman von E. Heinrichs. (33. Fortsetzung.) Die beiden Herren begaben sich nun nach Graf Kurts Gemächern, welche fie pasfiren mußten, um zu dem Zimmer der Comtesse zu gelangen. Die Tbür war verschlossen, der Schlussel abgezogen. Graf Wildhagen klopfte. „Liebe Angelika!" „Was beliebt, Oheim?" „Oeffne, liebes Kind, ich bringe gute Botschaft." „Wer den Schlüssel besitzt, muß den Kerker öffnen", rief sie mit ungeduldiger Stimme. Die beiden Herren blickten sich erstaunt an. „Gr hat den Schlüssel mitgenommen", sagte Wildhagen betroffen. „Vielleicht will er's mit einer Hungerkur bei der Comtesse versuchen", bemerkte der Oberst achselzuckend. „Möglich", nickte der Graf, rasch eine Klingel in Bewegung setzend. „Wer hat den Schlüssel zu diesem Zimmer abgezogen?" fragte er den eintretenden Lakaien. „Ich weiß es nicht, Herr Graf!" „Rufen Sie die Zofe der Comtesse." „Die alte oder die neue Zofe, Herr Graf?" „Beide, Dummkopf!" Die Zofen erschienen mit bestürzten Mienen. „Die Comtesse ist eingeschloffen", rief Wildhagen zornig, „wer hat den Schlüssel zu sich genommen." Beide versicherten ihre Unschuld — Rosi war selber eine Art Gefangene gewesen. Graf Kurt hatte also den Schlüssel mitgenommen; die Comtesse war jetzt in der That eine Gefangene. „Was machen wir dabei?" fragte Wildhagen, als die beiden Zofen entlassen waren. „Wir lassen die Thür gewaltsam öffnen", versetzte der Oberst, „befreien die Comtesse und bringen sie von hier fort." „Das würde Aufsehen erregen —" „Warum nicht gar", lachte der Oberst, „soviel ich weiß, haben Sie Vaterstelle bei ihr vertreten." „Weil Graf Kurt sich mit seinem Bruder verfeindet hatte." „Weshalb?" „Hm, wegen der Heirath des Majoratsherrn, im Grunde also wegen seines Treubruchs gegen Melanie", versetzte der Graf zögernd. „Ist das wahr?" fragte der Oberst überrascht. „Mein Ehrenwort zum Pfände", nickte der Graf sehr ernst. „Dann wird der Vater diesen Bund segnen", rief der Oberst gerührt, „und mein Thun gerechtfertigt halten. Graf Kurts Macht ist hier zu Ende, sein Bruder hat das Schicksal seines Kindes in Ihre Hand gelegt, mein bester Graf! — Lassen Sie mich diese Hand drücken, sic hat ein gutes Wert vollbracht, als sie die Waise vor dem Schutz des Majorats- Herrn bewahrte. — Reden Sie als Vater mit der Comtesse, fragen Sie an, ob sic mir folgen will." „Hast Du gehört, was hier gesprochen worden, Angelika?" fragte der Graf mit lauter Stimme. „Ja, Onkel! — Ist der brasilianische Oberst bei Dir?" „Du hast es errathen — ja, mehr noch, cr ist in der That, wie ich fürchtete, ein Landenbcrg, ist der künftige Ma joratsherr und des Doctors Oheim. Willst Du selber mit ihm reden?" „Ja, auf der Stelle." „Onkel Kurt ist verreist, er hat den Schlüssel mitgenommen. Sollen wir die Thür gewaltsam öffnen?" „Natürlich —" „In diesem Falle mußt Du mit dem Oberst das Schloß verlassen —" „So öffne doch nur, ich vergehe vor Ungeduld." Der Graf klingelte aufs Neue und befahl dem Lakaien, einen Schlosser herbeizurufen. Nach kurzer Zeit war die Thür geöffnet und mit einer tiefen Verbeugung begrüßte der Oberst die vor Erregung zitternde Comtesse. ,,Ich danke Ihnen als meinem Befreier, Herr Oberst!" sagte Angelika, ikm beide Hände entgegenstrcckend, „wie lieb von Ihnen, daß Sie hierhcrgckommen. O, sagen Sie mir ein Wort des Trostes, der Hoffnung." Der Oberst drückte sie lächelnd in einen Sessel und setzte sich ihr gegenüber. „Mein Großneffe — ich hätte den jungen Mann niemals für so tollkühn gehalten — wäre selber mitgekommen, wenn ihn nicht ein kleiner Sturz auf dem Perron irgend einer Station augenblicklich kampfunfähig gemacht hätte." Die Comtesse blickte ihren Oheim vorwurfsvoll an. „Nothwehr, meine Beste!" entschuldigte sich dieser verlegen. „Graf Wildhagen gebrauchte nur sein Hausrccht, Com tesse!" fuhr der Oberst ruhig fort. „Hr mußte den jungen Doctor für einen Abenteurer und seine Nichte für eine Wahn sinnige halten, da er eine solche revolutionäre Wandlung der stolzen Dame unmöglich voraussetzen konnte." „Sie irren, Herr Oberst!" lächelte Angelika, „Gras Wild hagen kannte diese Wandlung." „Glaubte aber nicht an den Ernst derselben", siel der Graf achselzuckend ein, „der Wahnsinn begann urplötzlich mit einer Apotheose Ihrer Schwester Melanie, Herr Oberst! setzte sich fort mit der Liebeserklärung für einen obscuren Arzt und endigte in der romanhaften Flucht. Die Comtesse Landen berg wollte hinter dem ihr von der Familie bestimmten Ge mahl in der Romantik nicht Zurückbleiben." „Spotte nicht, Onkel, wem Gott ein Herz gegeben, dem schenkt er auch Gefühle, und ich schäme mich derselben nicht." „Bravo, meine theure Comtesse!" rief Ter Oberst, ihre Hand ergreifend und an die Lippen führend, „ich habe Ihnen ein Unrecht abzubitten, als ich den Doctor vor Ihrer Nähe warnte; ich wollte ihn vor schwerem Leid beschützen, weil ich Sie für herzlos und hochmüthig, aber auch für gefallsüchtig genug hielt, um ein höhnend Spiel mit ihm zu treiben. — Wollen Sie sich mir anvertrauen, mit mir dieses Schloß ver lassen, ohne die Rückkehr des Grasen Kurt abzuwarten?" „Der mich zur Hungerkur verurtheilt hat und ohne Zweifel nach seiner Rückkehr noch andere Foltern ersinnen wird, um meinen Willen zu brechen", rief Angelika mit blitzenden Augen und einem verächtlichen Lächeln; „nein, Onkel Landenberg, ich gehe mit Ihnen und sehe mit Genugthuung, daß Onkel Wildhagen seinen Beifall, wenn auch mit sauersüßer Miene, dazu zollt." „Weil ich einsehe, daß Onkel Kurt bis zur Unzurechnungs fähigkeit seinen Willen durchzusetzcn droht und ich solches nicht zugeben darf", versetzte Graf Wildhagen seufzend, „ich muß hier bleiben und die Schale des Zorns über mich ausgießen lassen." „Dafür bist Du auch wieder mein gütiger Onkel, dem ich Alles verdanke", rief Angelika, ihm mit zärtlichen Blick die Hand reichend. „Im klebrigen ist Graf Wildhagen unabhängig von dem Majoratsherrn von Landenberg, sollt' ich meinen." „Das ist er in jeder Hinsicht, Kind!" lächelte der Graf, „wann reisen Sie, Oberst?" „Am liebsten sogleich —" „Das ist unmöglich, doch können Sie mit dem zweiten Nachtzugc reisen. Und welches Ziel haben Sie vor Augen?" „Die Residenz, ich erwarte dort wichtige Nachrichten." „Aber meine Nichte —" warf der Graf bedenklich ein. „Sie nimmt ihre Zofe mit und bleibt unter meinem Schutz im Hotel „Zum Kronprinzen." „Gut, da es nun einmal nicht anders geht. — Jetzt, meine Herrschaften, zum Diner, ich spüre nach der vielen Aufregung einen Wolfshunger." (Fortsetzung folgt.) Mittheiluirgen über Obst- und Gartenbau, herausgcgeben vom Landesobstbau-Verein. Himbeeren am Cordon. Wie anderes Obst, so lassen sich auch Himbeeren, wie auch andere Bcerenobstfrückte, am Cordon ziehen und ne ergeben bei dieser Culturart nicht nur sehr viele, sondern auch vorzügliche Früchte, die sich für die feinste Tafel eignen und deshalb gut bezahlt werden. Die Methode, obwohl wenig verbreitet, hat insbesondere auch den Vorthcil, daß die Sträucher nicht zu nahe zusammenstehen, daß der Boden zwischen ihnen gehörig bearbeitet werden kann und daß man die Früchte selbst bei ungünstigem Wetter, ohne sie zu verderben, ernten und abnehmen kann. Zn diesem Zwecke werden die Himbeersctzlinge auf 40 — 50 Centimetcr von einander entfernt, in Reihen gesetzt und diese Reihen für gewöhnlich auf l Vieler 20 Centimeter von einander entfernt gehalten. Nach vorgenommener Pflanzung rammt man Pfähle in den Boden ein und befestigt an denselben ein oder zwei Eisendrähle, an welchen dann die Himbeer strauchzweige auf dieselbe Art vertbeiit werden, wie dies beim 'Weinstock geschieht, den man an Cordons zieht. Die Verbesserung des Bodens wird durch zeitweiliges Gießen, dann durch Düngen zwischen den Reihen bewirkt, denn der Boden ist nie undankbar und giebt wieder, was man in ihn hineinsteckl. Nur dürfen natürlich die feinen Faser wurzeln der Himbeerpflanzcn hierbei nicht verletzt werden. Was die Behandlung der Sträucher anlangt, so ist sie dieselbe wie bei jeder an deren Pflanzart. Alljährlich schneidet man circa die Heilste der vor jährigen Triebe aus, deren Verästelungen die Fruchttriebe bilden sollen. Die Aeste und Zweige, die sich neu entwickeln, werden in der Weise an dem Eijendraht besestigt, daß sie nicht zur Seite sollen, nicht den Durchgang versperren und auch die Fruäutricbe nicht bedecken. Bei remonlirenden Varietäten erhält man aus diese Art von solchen Zweigen im selben Jahre, oft bis zum Beginn der Fröste, ansehnliche Früchte. So muß man während des Sommers darüber wachen, daß die Pflanzen sich nicht zu sehr ausbreiten, sondern in den vorgezeichneten Linien bleiben. Nach dem Winter, im nächsten Frühjahre, wäre cs jedenfalls ein Fehler, die Pflanzen sich selbst zu überlassen, es bleibt immer ein großer Vortheil, wenn nur eine gewisse Anzahl von schönen Zweigen beibehalten wird, während man die kleinern unbedeutenden Triebe, die meist unfruchtbar bleiben und den Fruchttrieben den Nahrungssaft entziehen, unterdrückt und entfernt. Damit wird auch die Production und Entwicklung der Früchte wesentlich gefördert. Gegen die rothe Spinne, einen bekannten Schädling der Kamellren, giebt der Pflanzenzüchter Liabaud in der „Lyon horticole" ols sehr erfolgreiches Mittel die Anwendung von Holzasche an, welche, eine Hand voll auf die Kamellien gestreut, die Mehrzahl jener Insekten tödtcte oder betäubte, was Liabaud dem Kaligehalt der Asche zuschreibt. Ein Mittel gegen die Blutlaus. In der Schweiz ist mit gutem Erfolg zur Vertilgung dcr Blutlaus Lewatöl angewendet worden und wird als ein Radtcalmittel gegen diesen Schädling angepriescn. VlMptvcrlM-lungcn vor dcm Wmgl. Schöffrugenchlc hier am V. Oktober 1882. Die unverehel. Emilie Auguste Wolf hier hat unter Erhebung der Privatklage gegen die verchcl. Daniel hier wegen Beleidigung Straf, antrag gestellt und wurde die Letztere deshalb zu einer Geldstrafe von 15 Mark event. 3 Tage Gefängnis? und zur Tragung dcr Kosten vcr- urtbeilt. Am I I. Oclobcr 1882. 1> 'Wegen minder schwerer Körperverletzung wurde dcr Gutsbesitzer Friedrich Ernst Schönitz aus Gröditz zu einer Geldstrafe von 100 Mark event. 3 Wochen Gefängnis? und zur Tragung der Kosten vcrurtbcilt 2) Der Ziegelarbeiter Friedrich Wilhelm Fischer in Baßlitz ist wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt und ungebührlicher Er regung ruhestörendcn Lärmes angcklagt. Das Urtheil lautete auf Freisprechung von der Anklage wegen Widerstands rc.. dagegen auf eine Haftstrafe von 2 Lagen wegen der ungebührlichen Erregung rubestörenden Lärmes, sowie zur Uebcrtragung der anth. Kosten. 3) Wegen Landstreichens und Legitiwalionssälschung wurde dcr Weber Johann Wilhelm Iulius Helbig aus Schönthal zu einer Haft- strafe in der Dauer von 4 Wochen und zur Tragung der Kosten verurtheilt, sowie der Landespolizeibedörde überwiesen. 4) Wegen Bettelns wurde der Handarbeiter Christian August Schumann aus Pirna zu einer Haflstrafe in dcr Dauer von 3 Wochen, sowie zur Kostentragung verurtheilt und der Landcspolizelbchörde überwiesen. 5) Durch Einstellungsurtbeil auf Grund dcr erklärten Zurücknahme derselben kam die Privatklage des Gutsbesitzers Hönicke in Skaup gegen den Fleischermeister Eisold hierselbst wegen Beleidigung zur Erledigung 0) Desgleichen wurde durch Einstellungsurtbeil auf Grund erklärter Zurücknahme derselben die Privatklage des Handarbeiters und vorm. Wächters Klässig in Dallwitz gegen den Verwalter Pfefferkorn auf dem Rittergute Dallwitz wegen thätlicher Beleidigung erledigt. 7) Der Fleischer August Herrmann Wendt in Adelsdorf hatte es unternommen, durch Drohung einen hiesigen Gerichtsvollziehergehülfen zu Unterlassung einer Amtshandlung zu nöthigen und wurde deshalb zu einer Gefängnißstrase von 6 Wochen und zur Kostentragung verurtheilt. 8) Der Maurer Herrmann Pocher aus Nieska hatte den Nacht wächter Winkler in Nauwalde, als derselbe zu seiner Arretur wegen nächtlicher Ruhestörung verschritten war, thätlich angegriffen und wurde deshalb zu einer Gefängnißstrase von 14 Tagen und zur Ueber- tragung der Kosten verurtheilt. Am 14. Octobcr 1882. Die von ihrem Ehemanne getrennt lebende domicillose Maximiliane Stürzenbccher — welche ihren Geburtsort nicht anzugeben vermochte — wurde wegen Landstreichens, Bettelns und Anzünden eines Feuers aus einem den Wald durchschneidenden Wege im Weißiger Forstrevier in einer kurzen Entfernung vom Holzbestande zu einer Gesammtstrase von 14 Tagen und zur Kostentragung verurtheilt. Versammlung des Handwcrkervercms zu Großenhain am 0. October. Nach Eröffnung dcr Versammlung durch den Vorsitzenden wurde die Frage erörtert, ob außer Ostern auch Michaelis das Lossprechen von Lehrlingen feiten des Vereins erfolgen soll. Da für jetzt nur drei Lossprachcn in Aussicht sind, wurde beschlossen, das Lossprechen gelegentlich cincr Versammlung vorzunehmen, um hierdurch dem Ver eine Unkosten zu ersparen. Hierauf wurde ein Probeexemplar eines Lehrbriefes von der Dresdner Handels- und Gewerbekammer vorgelegt; von dem Erwerb dieser Lehrbriefe wurde jedoch abgesehen, weit die dein Vereine gehörigen Lehrbriefe iir reichlicher Anzahl noch vorhanden sind. Hiermit war der geschäftliche Theil der heutigen Versammlung erledigt und wurde nun zur Besichtigung der von der Leipziger poly technischen Gesellschaft zum ersten Male eingegangenen gewerblichen Neuheiten verschritten. Die die Neuheiten enthaltende Kiste trug selbst eine Neuerung, indem dieselbe mit einem patentirten Verschluß von G. Weise in Aschersleben versehen war. Der Verschluß besteht aus einem an der Kiste befestigten Charnier. dessen freier Lappen, mit Schlitz versehen, über eine Oese greift, durch welch' letztere ein fest zuzusicgelnder Draht gezogen wird. Das Siegel wird mit einer Klappe überdeckt. Nun wurden der Kiste weitere Neuheiten entnommen und zwar 1) eine Schraubzwinge von Hermann Schneider in Waldheim. Bei diesem Tischlerwerkzeuge ist der Bogen aus einem Stück gebogenen HolzcS gefertigt und mit eiserner Sicherkeitsstrebe versehen. 2) Ein Rohrdcckengewebe von Stauß L Ruth in Cottbus. Dieses Gewebe besteht aus parallel gelegten, durch feinen Draht an stärkere Längs drähte angewebten Rohrstäben. Diese Art Matten werden mit Hülse von Hakennägeln und der stärkeren Längsdrähte auf die die Schalung ersetzenden Verschalungsleisten befestigt. Der Bewurf von Kalk, Gyps rc. wird entweder durch einfache oder doppelte Rohrgewebeschicht gehalten. 3) Ein Sparschälmesser von Fr. Wellmann in Altona. Der Spar schäler ist unterhalb seiner Spitze rund gestaltet und über dem runden Theile eine bewegliche Scheide angebracht, welche eine geringe Dicke dcr abzuschneidenden Schale bedingt. 4) Billardbälle von H. Ainmüller in Salzburg. Diese Bälle sind aus einer besonderen Masse, „Glutin" genannt, hergestellt, haben dieselben Eigenschaften wie die elfen beinernen nnd sind um 75"/o billiger als letztere. — Ferner wurde voll dem Hutmachermeister Herrn Moritz Schäfer hier als gewerbliche Neuheit ein Hut vorgclegt, welcher nicht nur durch sein geschmackvolles Aeußere, sondern auch durch die zwischen Filz und Schweißleder an gebrachte Ventilation allgemeines Interesse erregte. Außer dieser Ven tilationsvorrichtung ist auch noch eine kleine galvanische Batterie an gebracht, welche ein vorzügliches Linderungsmittel bei vorkommender Schwerköpfigkeit sein soll. — Der Fragekasten enthielt zwei ziemlich gleichlautende Anfragen bez. dcs Vcrsammlungslocals. Die Entscheidung hierüber ging dahin, für das laufende Jahr die Krone als Versamm lungslocal beizubchatten. — Vor Schluß der Versammlung wurde noch der Wunsch ausgesprochen, sich doch endlich einmal mit der Gründung einer Fachschule ernstlicher zu befassen und zu diesem Zwecke eine Aufforderung a?r sämmtliche Handwerker zu richten, um in dieser An gelegenheit vorbereitende Schritte thun zu können. — Gleichzeitig er geht hierdurch noch an sämmtliche Vercinsmitglicder die Bitte um rege Theilnahmc und pünktliches Erscheinen bei ferneren Versammlungen. Meyer's Hand-Lexikon des allgemeinen Wissens. Dritte Auslage in 40 Lieferungen L 30 Pf. Verlag des Biblio graphischen Instituts in Leipzig. 1882. 'Wer bei jedem austauchenden Zweifel sichere Auskunft, auf jede Frage augenblickliche Antwort, kurz und bündig und vor allem auch richtig, sucht, dem wüßten wir kein geeigneteres Buch zu nennen, als Meyer's Hand-Lexikon, das jetzt in dritter Auflage und zwar in einer Weise (40 Lieferungen ä 30 Pf.) zu erscheinen begonnen hat, die unbedingt Jedem die Anschaffung ermöglicht. „Ein Haushaltsstück ersten Ranges" nannte seiner Zeil ein hervorragender Schriftsteller daS Werk, und wir stimmen ihm bei, ja wir würden cs frischweg ein „unentbehrliches" nennen, wenn man in Deutschland von un entbehrlichen Büchern reden tonnte. Aber Unzähligen ist's das doch schon geworden und wird es sicherlich auch in' dieser vortrefflich neu- bearbetteten, gesichteten und ergänzten und mit Hunderten von er läuternden Karten, Tafeln, Tabellen rc. versehenen dritten Auflage wieder werden. Zehn Lieferungen sind bis jetzt davon erschienen, und sie beweisen aufs Ncue, daß dcr „Kleine Meyer", wie das Hand- Lexikon gemeinhin genannt wird, das Nachschlagebuch par exeLlloneo ist und bleibt. Nr. 2 des praktischen 'Wochenblattes für alle Hausfrauen „Fürs HauS" (Preis vierteljährlich 1 Mark) enthält: Unser Titelbild. — Haussrauenwalten im October. — Soll ich Lehrerin werden? — Das Cigarrettcnrauchen junger Damen. — Modelaunen. — Die Morgen- Haube. — Der Segen der Arbeit. — Hauswirthschaftliches über Fischt. — Dcr Hausgarteu im October. — Eine Tasse Thee. — Warum sind viele Leute arm? — Kunstgewerbliches aus Paris. — Literatur „Fürs Haus '. — Küchengerälhe. — Eine amerikanische Frau. — Der dreizinkige Rechen. — Auflösung des SUbenrätbsels aus Nr. I. — Sflbenräthsel. — Küchenrecepre. — Telephon „Fürs Haus". — Inserate. Nepertoir des Königlichen Hoftheaters in Dresden. < In Altstadt). Donnerstag: Der Freischütz. Romantische Oper in 3 Acten von Friedrich Kind. Musik von Karl Maria v. Weber. — Freitag: Die Rantzau. Schauspiel in 4 Acten von Erkmann- Chalrian, deutsch von Karl Saar. (In Neustadt). Donnerstag: Mackart. Schwank in 1 Act von Engelhardt. — Vor hundert Jahren. Komisches Sittengemälde in 4 Acten von Raupach. — Freitag: Für die Sonnabcndabonnenten: Das bemooste Haupt. Schauspiel in 3 Actcn von Roderich Benedix. Familien - Nachrichten. (Heberen: Ein Knabe: Hrn. Pastor Canitz in Canitz. Hrn. Slationsvorstand Dietrich v. Witzleben in Rochsburg. Hrn. Staats anwalt l>r. Fiedler in Bautzen. — Ein Mädchen: Hrn. Th. Adler iir Dresden. Hrn. Landgencktsrath Moritz Bartsch in Leipzig. Verlobt: Herr Johannes Richter mit Frl. Camilla Barth in Wald heim. Herr Paul Pincus in Stettin mit Frl. Pauline Veitb in Dresden. Herr Seminaroberlehrcr Moritz Hultsch mit Frl. Marie Lange in Auerbach i. V. Herr Controleur Albert Friedlein mit Frl. Anna Rößler in Frauenstein. Vermählt: Herr Rudolph Rodenwoldt mit Frl. Louise Richter in Bockwa. Herr Heinrich Weidling mit Frl. Pauline Kirsten in Cölln bei Meißen. Herr Stadtrath Richard Wagner in Plauen mit Frl. Emma Zumpe in Altenburg. Herr Eduard Lantzsch in Chemnitz mit
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