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. Großenhainer Unterhaltung»- und Anzetgeblatt. Seite 2. Nr 114 Neueste Nachrichten. Baden-Baden, 26. September. Ihre Majestät die Kaiserin ist heute früh 4^ Uhr wohlbehalten hier eingetroffen. Halle, 26. September. Die Saale steigt stetig. Der Wasserstand hat die Höhe des vorigen Frühjahres erreicht. Das ganze Saalethal ist überschwemmt. Der Dampfverkehr wurde eingestellt. Wien, 26. September. Der Kaiser hat für die durch die Ueberschwemmungen in Tirol und Kärnten Heimgesuchten 100,000 Gulden aus seiner Privatschatulle gespendet. Kairo, 26. September. Heute Vormittag fand ein großer vierstündiger Empfang bei dem Khedive statt, wozu eine große Anzahl Eingeborener erschienen waren. Der Khedive verweigerte vielen Paschas und Bey's, welche sich an der Rebellion betheiligt hatten, den Empfang. Den Ulemas gegenüber äußerte der Khedive, sie seien Männer der Wissenschaft, nicht der Politik. Der Erste, der sich in politische Fragen mische, würde streng bestraft werden. Später empfing der Khedive die englischen Generale und das Diplomatencorps. — Morgen wird die erste Sitzung des Ministerrathes stattfinden, in welcher über die Frage wegen Bildung des Kriegsgerichtes berathen werden soll. — Die Beduinen gruben den Süßwaffercanal oberhalb Nefiche ab. Nachrichten aus Stadt und Amgegend. Grotzenhain. Am 20. September fand zum ersten Mal unter Leitung des Herrn 8up. v. tli. Harig die Großenhainer Ephoralconferenz der Geistlichen statt. Die Ansprache, mit der der neue Herr Ephorus nach Gesang und Gebet die Conferenz eröffnete, gedachte vor allem seines theueren „der Ephorie schwer zu ersetzenden" Vorgängers, unseres allverehrten, gerade vor einem halben Jahre, am 20. März Heimgegangenen Herrn 8up. Clauß, dessen väterliches Verhältniß zur Diöcesangeistlichkeit unvergessen bleiben wird. In der Zuversicht, daß bald ein ähnlich inniges Verhältniß zwischen dem neuen Haupt der Ephoral- geistlichkeit und ihren Gliedern sich gebildet haben werde, bestärkte uns die Conferenz. Herr 8up. 0. Harig legte seinen Worten Joh. 15, V. 14 ff.: „Ihr seid meine Freunde" rc. zu Grunde und kam seinen Geistlichen in wohlthuender Weise mit der schönen Aufforderung entgegen: „Lasset uns Freunde Christi sein, so werden wir auch Freunde unter einander sein." Mit großen Strichen stellte er ihnen zuerst das hohe Bild christlicher Freundschaft, wie es der Herr gedacht und verwirklicht hatte, vor Augen und zeigte ihnen darnach eben in der Freundschaft mit Christo, die durch Gebet, Betrachtung und völlige Hingabe an den Herrn lebendig erhalten und gepflegt werden müsse, den rechten Grund der Freundschaft der Amtsbrüder unter einander, die nicht bloß Bekanntschaft, sondern eben Freund schaft nach Christi und seiner Apostel Sinn und Vorbild sein solle, getragen von gegenseitiger Fürbitte, gefördert durch geistlichen Contakt und wahrhaft amtsbrüderlichen Verkehr, ohne gegenseitige Verketzerung, ohne Neid, Streit sucht und Weltgesälligkeit, sondern in der Liebe Christi, die auch über Meinungsverschiedenheiten hinweghelfe. — Nach dieser herzlichen Ansprache nahm Herr Oberconsistorialrath Anacker das Wort, um dem „wahrhaft bischöflichen Wort", das eben an die Versammlung ergangen war, auch seinerseits ein Wort der Begrüßung und Ermahnung folgen zu lassen. Die Tageslosung 1 Cor. 10, V. 23: „Es ist alles erlaubt, aber es frommt nicht alles", gab ihm Veranlassung, die Geistlichen mit allem Nachdruck an ihre evangelische Freiheit zu erinnern, aber zugleich es ihnen auch einzuschärfen, wie sehr es Geistlichen nöthig sei, bis ins Kleinste über sich zu wachen, um ihren Gemeinden auch nicht durch sonst wohl erlaubte Dinge Aergerniß zu geben. ?. Veit — Spansberg trug hierauf seine Gedanken über die gegenwärtige Tauf praxis vor, die bei vielem Anregenden, doch auch vieles enthielten, was von den unter seinen Amtsbrüdern herrschenden und vor Allem in Luthers Schriften niedergelegten Ansichten über die Taufe so sehr abwich, daß sie bei aller Anerkennung der gegebenen Anregung in der Debatte doch vielfach ent schiedensten Widerspruch fanden, k. Fritzsch e—Streumen referirte über die in Aussicht genommene Concentration der christl. Liebeswerke innerhalb der Ephorie. Der Hauptpunkt war dabei die Gründung eines Ephoralvereins für äußere Mission. Der Referent wurde beauftragt, den Plan des Näheren auszuarbeiten. Unter die von der Ephorie gepflegten Liebeswerke auch den Gotteskasten mit aufzunehmen, wurde als noch nicht an der Zeit bezeichnet. Nachdem die Vor sitzenden der fünf Specialconferenzen über die Thätigkeit ihrer Conferenz, 0. Gladewitz über Ersatz des Ephoral- boten und Diac. Peter über die Funeral- und Bibelkasse kurz berichtet hatten, wurde die Conferenz gegen 3 Uhr durch Gebet und Gesang geschlossen. Ein gemeinschaftliches Mittagsmahl, wozu auch etliche Pfarrfrauen sich em- gefunden, hielt die Mehrzahl noch einige Stunden gesellig beisammen. — Ii. Die diesjährigen Winter-Versammlungen des Gewerbe-Vereins werden nächsten Freitag mit einem Vorträge des Herrn Schriftstellers Theodor Lange aus Dresden über „das moderne Egypten" eröffnet werden, der um so größeres Interesse bieten dürfte, als sich derselbe auf die eigenen Reisen des Vortragerstatters gründet, die dieser vom Mär; bis Mai 1881 im Pharaonen lande auögeführt hat. Herr Lange steht bei dem Gewerbe- Vereine noch in frisckem Andenken durch seinen Vortrag, den er im Herbste 1880 über Australien in ebenso gewandter als gediegener Weise erstattete. Herr Lange hat seiner vor jährigen Reise in Egypten, Syrien und Palästina im heurigen Jahre eine dergleichen in den Westen der Vereinigten Staaten von "Nordamerika angefügt und als aufmerksamer Beobachter reiche Erfahrungen über das Völkerleben gesammelt. Da sein Vortrag über Egypten eine Zeit von nahezu 2'^ Stunden in Anspruch nimmt, so wird die Vereins-Versammlung Abends mit dem Schlage 8 Uhr eröffnet werden, worauf Diejenigen, welche dieselbe zu besuchen gedenken, noch be sonders aufmerksam gemacht werden. — Unter den anläßlich der diesjährigen Manöver vom deutschen Kaiser mit hohen Orden decorirten k. sächsischen Offizieren befinden sich auch zwei Offiziere des hiesigen 1. Husaren - Regiments Nr. 18, indem dem Commandeur desselben, Herrn Oberst von Kirchbach, der Kronen- Orden II. Klasse und Herrn Major Frhrn. von Hammer stein der Kronen-Orden UI. Klasse verliehen wurde. — Geldbriefe an Soldaten. Die für gewöhnliche Briefe an Militärpersonen bis zum Feldwebel oder Wacht meister aufwärts zugestandene Portofreiheit im Reichsgebiete giebt vielfach, namentlich in ländlichen Kreisen, Veranlassung, daß auch kleinere Werthbeträge in Briefen an Soldaten unter Werthdeklarationen verschickt werden, ohne daß die Absender berücksichtigten, daß Briefe mit Werthangabe (Geldbriefe) an Soldaten u. s. w. keine Portofreiheit ge nießen, vielmehr der vollen Portozahlung (also 30 Pf. in der ersten und 50 Pf. in der zweiten und weiteren Zonen bis 600 M.) unterliegen. Wir resumiren hier im Interesse der Betheiligten: Die Portobefreiung bez. Vergünstigung an Soldaten u. s. w. erstreckt sich nur auf gewöhnliche Briefe bis 60 Gramm, auf Postanweisungen bis 15 M. und Packele bis 3 Kilogramm. Und zwar sind gewöhnliche Briefe bis 60 Gramm völlig frei, Postanweisungen bis 15 M. kosten nur 10 Pf. und Packete bis 3 Kilogramm auf alle Ent fernungen nur 20 Pf. All' diese Gegenstände müssen aber auf dem Briefe, bez. auf der Postanweisung und Post- Packetadresse den vollausgeschriebenen Vermerk: „Soldaten brief. Eigene Angelegenheit des Empfängers", tragen. Vermischtes. (Zu dem Kapitel der Anekdoten aus den sächsischen Kaisertagen.j Als Se. Majestät der Kaiser mit dem Kron prinzen des deutschen Reiches am Abend des 18. d. M. in die Exedra des königl. Hoftheaters hinaustrat, um die Höchstdemselben seitens der Dresdner Bürgerschaft bereitete Ovation, bestehend in einer Serenade mit Lampions- und Fackelzug, entgegenzunehmen, war Se. Majestät höchlichst erfreut über die regelrechte Stellung der aus rothen Lam pions gebildeten Initiale Im Anschauen des sich dar bietenden herrlichen Schauspieles versunken, warf der Kaiser, gegen den Kronprinzen gewendet, die Frage auf: „Wie viel rothe Lichter mögen dies wohl sein?" Der Kronprinz schätzte die Zahl der rothen Lampions auf etwas über 1000. „Wo denkst Du hin!" antwortete der Kaiser, „das sind genau 1^ Bataillon auf Kriegsfuß!" (also 1500 Mann). Der Kronprinz Friedrich Wilhelm redete flugs den ihm zu nächst stehenden Stadtrath Teucher, welcher mittelst elek trischen Apparates von dem Foyer des Hoftheaters aus die Ovation dirigirte, mit den Worten an: „Das dürften Sie wohl am besten wissen!" worauf der Letztgenannte rapportirte: „Majestät haben nahezu das Richtige getroffen, es sind genau gezählt 1600 rothe Lampions!" „Siehst Du, Fritz! daß ich so ziemlich Recht hatte", sagte mit freudigem Lächeln der Kaiser zum Kronprinzen. — Während des großen Paradediners im königl. Schlosse, am vorver gangenen Freitag, wurde u. A. Hummersalat aufgetragen. Die Schüsseln waren prächtig garnirt und der kaiserliche Gast hätte gar gerne von diesem seinem Leibgerichte gekostet, ließ aber den herrlichen Hummer unberührt an sich vorüber gehen. Ihre Majestät die Königin Karola, dies bemerkend, animirte den Kaiser, den köstlichen Hummersalat doch nur zu versuchen. Mit einem Seitenblick auf seinen Leibarzt antwortete Kaiser Wilhelm: „Lauer erlaubt's wohl nicht! Nun, Lauer, wie ist's denn?" Der auf strenge Diät seines kaiserlichen Herrn haltende Leibarzt 1»-. von Lauer empfahl jedoch, die schwerverdauliche Speise zu meiden, worauf der Kaiser gelassen bemerkte: „Nun, dann lassen wir's!" Wie in allen Theilen Sachsens, haben die anhaltenden Regengüsse auch in ganz Thüringen Hochwasser und Ueber schwemmungen verursacht; namentlich aus dem nördlichen Theile kommen viele Klagen über die dadurch angerichteten Schäden. Da sich auf den Feldern noch viel Hafer, be sonders aber Kartoffeln und Rüben befanden, ist die Ernte wiederum schwer beeinträchtigt worden.— Bruneck im Puster- thale war am 23. Septbr., dem ersten regenfreien Tage seit der Katastrophe, endlich wieder mit der Bahn zu erreichen. Von dort ostwärts bis Drauburg erblickt man allenthalben furchtbare Zerstörungen; kein Fahrweg führt südwärts nach Brixen, nur Fußwege sind offen. Von der Rötelebrücke bei Waidbruck bis Blumau ist die Bahn im wahren Sinne des Wortes verschwunden. In Gröden sind 15 Personen ertrunken. In Botzen herrscht Theuerung und mangelt eS an Salz. In Wälschtirol steht es noch schlimmer. Die elektrische Beleuchtung der Leipziger Straße und des Potsdamer Platzes in Berlin, welche seit einigen Tagen im Gange ist, macht einen Effect, welcher auch die kühnsten Erwartungen übertrifft, und lockt allabendlich ungeheure Menschenmassen dorthin, so daß schon besondere polizeiliche Vorkehrungen getroffen werden müssen. Es ist geradezu unbeschreiblich, welchen armseligen Eindruck neben dieser blendenden Helle die benachbarte Gasbeleuchtung macht, auch da, wo die sogenannten Regeneratorlampen angebracht sind. Auch vom beleuchtungstechnischen und finanziellen Standpunkte aus sollen die Resultate sehr befriedigend sein. Ein ergreifender Unglücksfall wird aus dem Dorfe Blankenburg bei Berlin gemeldet. Ein dort mit seiner Familie sich aufhaltender Baumeister aus Potsdam machte am 16. Septbr. Vormittags mit seinen drei Kindern im Alter von 1(2 bis 6 Jahren auf dem bei dem Dorfe be findlichen See in einem kleinen Kahne eine Wasserpartie. In der Mitte des Sees schlugen die Wellen des unruhig gewordenen Wassers über Bord des Kahnes und spülten das jüngste Kind in die Fluthen. Der Vater sprang dem Kinde nach, aber nur, um mit demselben bald in der Tiefe zu verschwinden. Die beiden andern noch im Kahne be findlichen jammernden Kinder wurden, da ein anderer Kahn nicht zur Hand war, von zwei tüchtigen Schwimmern aus dem Kahne, der bereits ziemlich voll Wasser und dem Untergange nahe war, gerettet. In dem Garten eines Rentners zu Bonn ist an einem Weinstocke die Reblaus entdeckt worden. Die erforderlichen Schutzmaßregeln wurden unverzüglich angeordnet. (Seltene Taufe.j Aus Königsberg wird vom 22. Sep tember berichtet: Zu dem gestern Nachmittag in der Sack- Heimer Kirche stattgefundenen Taufacte der von einer hiesige» Arbeiterfrau vor wenigen Tagen geborenen Vierlinge (2 Knaben und 2 Mädchen) hatten sich in Folge einer Anregung seitens der Redaction der „Königsb. Hart. Ztg." 124 Taufzeugen — an der Spitze die Frau Oberpräsident v. Schlieckmann — eingefunden, welche sich sämmtlich in das Kirchen-Tauf register eintragen ließen. Die vier kleinen Geschwister er freuen sich des besten Wohlseins. Am 23. September Nachmittags brach auf der Alföld- Fiumaner Bahn, während der gemischte Wiener Zug die bei Esseg über die Drau führende Brücke passirte, das nächst dem ungarischen Ufer gelegene 6. Brückenjoch ein. Demzufolge entstand in der Gitterconstruction eine circa 60 m lange Oeffnung, durch welche die Maschine, der Tender, zwei mit Gütern beladene und zwei von Soldaten besetzte Waggons in den hochangeschwollenen Fluß stürzten. Von den Soldaten, ein aus Serajewo und Mostar kommender, 74 Mann starker Urlaubertransport der 3. Escadron des 15. Nyiregyhazer Husarenregiments, wurden 49 gerettet, darunter erlitt ein Husar einen Nippenbruch, während 17 mit mehr oder weniger leichten Contusionen davonkamen. 25 Husaren fanden bei der Katastrophe ihren Tod. Außer dem verunglückte ein Zimmermann. Die Personenwaggons des Zuges blieben auf dem intacten Theile der Brücke un versehrt zurück, da die Kuppel riß. Die wenigen Passagiere, darunter der Führer des Urlaubertransports, Lieutenant Purka, kamen bis auf eine Frau, die eine erhebliche Con- tusion erlitt, mit dem blosen Schrecken davon. Zwei In genieure waren auf der Brücke, als die Katastrophe eintrat. Der Eine rettete sich durch einen Sprung ins Wasser, der Andere klomm an der noch nicht vollständig gerissen gewesenen Gitterconstruction ans ungarische Ufer; beide Augenzeugen stimmen darin überein, daß der Brückenbruch nur allmälig eintrat, innerhalb welchen Zeitraumes nach Wahrnahme des ersten Gekraches wissen sie jedoch nicht anzugeben. Von dem Zugspersonale ist Niemand verunglückt, Alle schwammen glücklich ans Ufer. Das Joch, wo der Bruch entstand, ist spurlos verschwunden. Die Streckbalken und Streben an den Bruchstellen zeigen Spuren von Fäuluiß. Es ist zweifellos, daß die Alpenhochwasser, welche die Drau in noch nicht dagewesener Weise anschwellen ließen, Ursache des Unglücks falles sind. Der Generaldirector der Alföldbahn hatte auf Grund der Meldungen über das Hochwasser den Director stellvertreter und den Localchef nach Essegg entsendet, um dortige etwa bedrohte Bahnobjecte zu inspiciren. Die be zeichneten Persönlichkeiten weilten seit dem 23. September Morgens dort, und deshalb mochte es auch geschehen sein, daß die Untersuchung der Brücke vor dem Passiren des ver hängnißvollen Zuges veranlaßt wurde. Diese Vorsichts maßregel hat jedoch nicht den Nutzen gebracht, den sie bezweckte, denn das Unglück wurde nicht verhütet, und un mittelbar nach Untersuchung der Brücke stürzte diese ein. Die Holzbrücke wurde seit zwölf Jahren von der Alföldbahn benutzt und sollte im December dieses Jahres durch die bereits im Bau befindliche Eisenbrücke ersetzt werden. Der Chef der Einbrecherbande, die beim Grafen Julius Andrassy in Buda-Pest den sensationellen Einbruchsdiebstahl verübt hat, ist verhaftet. Wie ungarische Blätter berichten, ist es der Polizei gelungen, dem verwegenen Gesellen auf die Spur zu kommen und ihn in Vamos-Mikula dingfest zu machen. Der Verdacht lenkte sich gleich anfangs auf einen gewissen Johann Csery und dessen in Vamos-Mikula wohnhafte Geliebte. Csery hat sehr unsaubere Antecedentien und war schon wiederholt, zuletzt im Jahre 1876, wegen Einbruchsdiebstahls, und zwar zu 5 Jahren Zuchthaus ver- urtheilt. 1879 gelang es ihm, aus dem Munkacser Straf hause auszubrechen, weshalb er auch currentirt wurde. Der Bezirksstadthauptmann Zsarnay begab sich in der vorigen Woche nach Vamos-Mikula und hielt bei der Geliebten Csery's Hausdurchsuchung, bei welcher Gelegenheit er dort Sparkassenbücher und sonstige Werthe im Betrage von etwa 1000 Fl. fand, über welche das Weib keinen Aufschluß zu geben vermochte. Zsarnay nahm dasselbe in Haft. Csery selbst war nicht anwesend, er wanderte in der Regel ruhelos herum und besuchte seine Geliebte nur alle drei Wochen. Am 22. September war der Tag, an welchem er kommen sollte. Er kam auch; da hielt ihn der Ortsvorstand fest und avisirte telegraphisch die Oberstadthauptmannschaft. Abends langte Csery, in Fesseln geschlagen, mit der Eisen bahn in Buda-Pest an und wurde sofort in Verhör genommen. Die eidgenössische Postverwaltung hat wegen Schneefalls für einstweilen die Postcurse für die Oberalp Furka, Luk manier, Splügen und Simplon eingestellt. Der canadische Dampfer „Asia" scheiterte vor einigen Tagen im Huronsee während eines heftigen Sturmes; von 100 an Bord befindlichen Personen ertranken 98. Mittheilungen über Obst- und Gartenbau, herausgegeben vom Landesobstbau-Verein. Gegen Ameisen in Permchrungsbecten. Um Ameisen schnell und sicher aus den Mistbeeten, Gewächshäusern, Veranden re. zu entfernen, nehme ich lso schreibt Herr Kunstgärtner Helbsing in der Deutschen Gärtncrzeitungl einen oder mehrere Schwämme, bestreue selbige mit gestoßenem Zucker tman kann auch Honig oder flüssig ge machten Zucker nehmen» und lege diese Schwämme auf die Stelle, wo die 'Ameisen am meisten vorhanden sind. Nach ein paar Stunden werden diese Schwämme dickt voll Ameisen sitzen, selbst ihre Brut lucken sie gern in den «schwämmen unterzubriugen. Dann werfe ich die Schwamme in heißes Wasser und tödtc dadurch die Tbiere. Nach kurzer Zeit werden die Sckwamme herausgenommen, gut aus- gedrückt, an der Sonne getrocknet, mit Zucker bestreut und an die Stelle gelegt, wo sich die Ameisen befinden. Aus diese Weise wird man die Ameisen los, ohne den Beeten irgend welchen Schaden zu tbun. Die Gummikrankhcit der Stcinobstbäume ansteckend. Zm „Wochenblatt des landw. Vereins für das Großkerzogtb. Baden" wird darauf aufmerksam gemacht, daß vr. Beyerinck nachgewiesen habe, daß man die Gummikrankbeit bei Steinobstbäumen künstlich