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Großenhainer Unterhaltungs- & Anzeigeblatt : 20.06.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-06-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id38343789X-188206203
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id38343789X-18820620
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-38343789X-18820620
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Großenhainer Unterhaltungs- & Anzeigeblatt
-
Jahr
1882
-
Monat
1882-06
- Tag 1882-06-20
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Monat
1882-06
-
Jahr
1882
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Beilage MM Eroßenhainer Unterhaltungs- und ÄMgeblatt. Nr. 71 Dienstag, den 20. Juni 1882. 70. Jahrgang. Dresden, am 3. Juni. Die heutige Generalversammlung des landwirthschaftlichen Creditvcrcins im Königreiche Sachsen erönnete der Vorsitzende, Herr Bankdirector Melmert, mit Begrüßung der an wesenden Mitglieder und des Königl. Commisiars, Herrn Geheimen Regierungsrath Dodel, und tbeilte mit, daß im Allgemeinen über das abgelaufene Geschäftsjahr 1881 nur Günstiges zu berichten sei. In Folge des Aufschwungs in Handel und Industrie und des flüssigen Historische Rückblicke auf die Reichstagswahlen im VH. sächsischen Wahlkreise in dm Jahren 1867—1882. Stimmen auf Scheller. Richter. Ung. CS Wildenhainer Naundorfer Dresdner Zusammen: 283. 187. in Meißen Großenhain Riesa von Zehmen vr. Rentzsch Riba 894. 237. ' 6<. Bei der ersten Wahl wurden drei Candidaten ausgestellt, und zwar von conservativer Seite Herr Kammerherr von Zehmen auf Stauchitz, von liberaler Seite Herr Handelskammer-Secretär Dr. Rentzsch in Dresden und von socialdemokratischer Seite Herr Schneider Wilhelm Niha in Dresden. AuS der Wahl ging Herr von Zehmen als Sieger hervor. In den drei größeren Städte» deS Bezirkes waren gefallen: Stimmen auf Im Bezirke selbst stellte sich folgendes Ergebnis; heraus, hatten von 14,019 g igen Stimmen erhalten: 7053 Herr Professor Tharand, 359 Stimmen fielen." Das Endergebnis; im ganzen Wahlkreise war, daß Herr Professor Richter von 8731 Stimmen mit 6627 Stimmen gewählt wurde, wahrend Herr Schneider Stuhr in Dresden mit 1083 und Herr Wolf in Chemnitz mit 874 Stimmen in der Minderheit geblieben waren. Die fünfte Reichstagswahl, ebenfalls auS Anlaß des Ab laufs der Legislatur-Periode, faud am 10. Jauuar 1877 statt. Bei derselben waren diesmal drei Eandidaten ausgestellt: von conser- vativer (freihändlerischerl Seite der bisherige Abgeordnete, Herr Prof. Richter zu Tharand, ebenfalls von conservativer ljedoch schutz- zöllnerischer) Seite Herr Fabrikbesitzer Scheller in Dresden und von socialdemokratischer 'Seite Herr Maler Rauert in Leipzig. In der Stadt Großenhain, die, wie bei den früheren Wahlen auch hier wieder iu vier Wahlbezirke getheilt worden war, war das Wahl ergebnis; folgendes: Wahlbezirk. Stimmber. Stimmende. Rauert Meißner 717. 170. 476. — Nachdem die Verfassung deS Norddeutschen Bundes von; 26. Juli 1867 publicirt worden war, hatte sich das Mandat der ersten Reichs tagsabgeordneten erledigt und machte sich nunmehr die Wahl von Reichstagsabgeordneten für die erste dreijährige Legislatur-Periode erforderlich. Da ein Bundesgesetz für die Wahl der Reichstags- abgeordneten damals noch nicht bestand, so erfolgte die zweite Wahl ii^k Königreiche Sachsen wiederum auf Grund des Gesetzes vom 7. December 1866 und zwar am 31. August 1867. Im 7. sächsischen Wahlkreise verlief diese zweite Wahl weit ruhiger als die erste, es war aber auch die Betheiligung eine weit geringere, denn während z. B. in der Stadt Großenhain das erstemal 1250 Stimmzettel ein gegangen waren, war diesmal deren Zahl bis auf 483 zurückgegangen und hatten hiervon 250 Stimmen Herr Pastor Hering in Strießen und 211 Stimmen Herr Kammerherr von Zehmen erhalten, während die übrigen Stimmen zersplittert waren. Im ganzen Wahlkreise selbst waren diesmal 6317 gültige Stimmen und davon 5471 Stimmen für Herrn von Zehmen abgegeben, sonach aber war dieser wieder zum Reichstagsabgeordneten erwählt worden. Unterm 31. Mai 1869 war ein Wahlgesetz für den Reichstag des Norddeutschen Bundes publicirt worden, das nach Bildung deS deutschen Reiches zum Neichsgesetz erhoben worden ist und gegen wärtig noch Geltung hat. Die Eintheilung des Königreiches Sachsen in Wahlkreise ist die frühere geblieben; die Zahl der Wahlberechtigten ist jedoch gegen früher insofern eine geringere geworden, als jetzt, wie dies nach dem sächsischen Landesgesetze nicht der Fall war, für Personen des Soldatcnstandes, des Heeres und der Marine die Be rechtigung zum Wühlen so lange ruht, als dieselben sich bei der Fahne befinden. Die erste dreijährige Legislatur-Periode würde mit dem 31. August 1870 zu Ende gegangen sein, dieselbe wurde jedoch durch Reichsgesetz vom 21. Juli 1870 für die Dauer deS Krieges mit Frankreich verlängert. Die dritte Reichstagswahl erfolgte am 3. März 1871. Bei der selben stand im VII. sächsischen Wahlkreise Herrn Kammerherrn von Zehmen auf Stauchitz diesmal Herr Bürgermeister Hirschberg auS Meißen als Candidat gegenüber. Von 9092 gültigen Stimmen waren 5520 auf Hirschberg uud nur 3546 auf von Zehmen gefallen und war sonach der Erstere erwählt worden. In der Stadt Großen hain hatten von 1801 Wählern diesmal nur 1006, und zwar 908 für Hirschberg und 85 für von Zehmen gestimmt. In den vier Städten des Wahlkreises waren auf Hirschberg 2180, auf von Zehmen 510 Stimmen, in der Landschaft auf Hirschberg 3340, auf von Zehmen 3036 Stimmen gefallen. Die vierte Reichstagswahl fand mit Rücksicht auf den Ablau der Legislatur-Periode am 10. Januar 1874 statt. In Bezug au diese Wahl enthält Nr. 4 des Großenhainer Unterhaltungs- und Anzeigeblattes folgenden Artikel: „Zu der am 10. Januar ansteheuden Wahl eines Abgeordneten für deu deutschen Reichstag konnten 1925 Bewohner der Stadi Großenhain ihre Stimme abgeben; es haben aber von diesem Nechtc nur 745, demnach nur circa der dritte Theil der Wähler Gebrauch gemacht. Wie man beobachtet haben will, sollen sich hauptsächliü die Hausbesitzer und Gcwerbtreibenden des Mittelstandes aus Gleich giltigkeit der Wahl enthalten haben; während der Arbeiterstand ein eifriges Bestreben, von seinem Stimmrechte Gebrauchs zu machen, allseitig tundgegeben hat. Von den abgegebenen 745 Stimmen Hw der Candidat der „Socialdemokraten", Herr Metallarbeiter Richard Wolf in Chemnitz, 379 Stimmen erhalten, während auf den Ean- didaten der „liberalen Mittelpartei", Herrn Professor Richter in Nachdem durch das Königlich Sächsische Gesetz vom 7. December 1866 bestimmt worden war, daß „zur Berathung der Ver fassung und der Einrichtungen des Norddeutschen Bundes ein Reichstag gewählt werden solle", erfolgte auf Grund dieses Gesetzes die erstmalige Wahl von Abgeordneten für diesen Reichstag im ganzen Lande am 12. Februar 1867. Das Königreich Sachsen war damals, wie auch jetzt noch, in 23 Wahl kreise eingetheilt und wurde der VII. Wahlkreis so, wie er auch gegenwärtig noch besteht, aus der Stadt Meißen und den damaligen Gerichtsamtsbezirken Meißen, Großenhain, Riesa rind Lommatzsch gebildet. Da seit den im Jahre 1848 stattgehabten Wahlen für die deutsche National - Versammlung in Frankfurt am Main Wahlen von so hochwichtiger politischer Bedeutung nicht wieder stattgefunden hatten, und da der Ausfall dieser Wahlen von tiefeingreifender Bedeutung für die Gestaltung des neugeschasfenen Norddeutschen Bundes sein mußte, so lag es ganz in der Sache selbst, daß durch dieselben die Gemüther in die größte Aufregung versetzt wurden. Erfolgten sie doch unter dem Eindrücke des nur kurz vorhergegangenen preußisch-österreichischen Krieges, der unser sächsisches Vaterland in so hohem Maaße zur Mitleidenheit gezogen hatte. In den jüngsten Tagen haben im VII. sächsischen Wahlkreise Nach- bez. Stichwahlen stattgesunden, und wenn bei derselben, was der Verfasser nicht ent ferntest gut heißen will, die politischen Parteien etwas hart auf einander gerathen sind, und wenn darinnen der ruhige Philister etwas ganz Außergewöhnliches erblicken zu müssen glaubt, so haben doch die jetzigen Wahlkämpfe, die persönlichen Anfeindungen und Verdächtigungen nicht entferntest den Höhepunkt erreicht, bis zu welchem sie 1867 gestiegen waren. Eine Stachlese nur allein im Großenhainer Unterhaltungsblatte von 1867 giebt einen, wenn auch nicht gerade erfreulichen Ueberblick über den damals geführten er bitterten Wahlkampf und es ist recht wohl anzunehmen, daß es in den Meißner, Riesaer und Lommatzscher Localblättern zwar anders, keinesfalls aber besser gewesen ist. 506 320 152 132 34 542 351 170 142 39 — 545 350 175 146 29 376 237 97 117 20 3 1969 1258 594 537 122 7 Richter in Tharand, 5237 Herr Maler Nauert in Leipzig und 1704 Stimmen Herr Scheller in Dresden, während 25 Stimmen sich zer- plittert hatten. Es war sonach der bisherige Abgeordnete, Herr Richter in Tharand, wiedererwählt worden. Eine sechste Reichstagswahl hatte infolge der Auflösung des Reichstages bereits am 30. Juli 1878 wieder stattzufiuden, bei velcher sich diesmal nur der bisherige Abgeordnete, Herr Professor Richter in Tharand, und wiederum Herr Maler Nauert in Leipzig als Candidaten gegenüberstanden. In der Stadt Großenhain lieferte die Wahl folgendes Ergebniß: Wahlbezirk. Stimmber. Stimmende. Richter. 204 Nauert. Ung. u. zcrspl. Meißner 531 345 136 5 Wildenhainer 600 376 257 114 5 Naundorfer 588 341 187 148 6 Dresdner 375 222 151 69 Z Zusammen: 2094 1284 799 467 18 Im ganzen Wahlkreise wurden 12,668 gültige Stimmen, und swar 8619 für Richter und 4006 für 'Nauert abgegeben, während ich 43 Stimmen zersplitterten. Es war sonach der bisherige Ab- zeordnete, Herr Richter in Tharand, zum drittenmale wiedererwühlt worden. Wegen Ablauf der Legislatur-Periode fand die siebente Wahl am 27. October 1881 statt, bei welcher von conservativer Seite wiederum Herr Professor Richter in Tharand, von socialdemokratischer Seite Herr' Cigarrenarbeiter Geher in Großenhain und zum ersten- male von fortschrittlicher Seite in den letzten Tagen vor der Wahl Herr Kaufmann August Walter in Dresden als Eandidaten aufgestellt wurden. Diese Wahl lieferte in der Stadt Großenhain folgendes Ergebniß: Wahlbezirk. Meißner Wildenhainer Naundorfer Dresdner Stimmber. 508 582 586 374 Stimmende. 315 331 310 208 Richter. 146 184 125 123 Gever. Walter. Ung 152 13 4 134 13 — 160 24 1 81 3 1 Zusammen: 2050 1164 578 527 53 6 Im Bezirke überhaupt entfielen von 10344 gültigen Stimmen 7513 auf Richter, 2677 auf Geher, 120 auf Walter und 34 Stimmen waren zersplittert. Gewählt war sonach zum viertenmale Herr Pro fessor Richter in Tharand. Infolge der Niederlegung des Mandats Seiten des bisherigen Abgeordneten machte sich 1882 eine Nachwahl, sonach die achte Wahl im VII. Wahlkreise nothwendig, welche am 22. Mai 1882 stattfand und bei welcher sich wiederum drei Candidaten gegenüberstanden, nämlich 1) Herr Finanzrath a. D. Paul Schickert in Dresden, con- servativ, 2) Herr Baumeister Ed. Kämpffer in Leipzig, fortschrittlich, und 3) Herr Cigarrenarbeiter Friedrich Geher in Großenhain, social demokratisch. Diese Wahl lieferte in der Stadt Großenhain folgen des Ergebniß: Wahlbezirk. Meißner Wildenhainc Naundorfer Dresdner Stimmber. 508 r 582 586 374 Stimmende 322 346 351 210 Schickert. 119 150 107 89 Kämpffer 55 80 74 42 Gever. 146 116 169 79 Ung. 2 1 Zusammen: 2050 1229 465 251 510 3 Im Wahlkreise war dasselbe folgendes: Es stimmten 11,860, davon waren gültig 11,793 Stimmen, von welchen 4944 auf Schickert, 4322 aus Kämpffer und 2519 auf Geher fielen. Da Keiner der Eandidaten die gesetzlich erforderliche absolute Stimmenmehrheit er langte, so machte sich eine Stichwahl zwischen Schickert und Kämpffer, d. h. die neunte Wahl für den VII. Wahlkreis nothwendig. Dieselbe hat am 9. Juni 1882 stattgefunden und in der Stadt Großenhain zu folgendem Ergebnis; geführt: Wahlbezirk. Stimmber. Stimmende. Schickert. Kämpffer. Una. Meißner 508 309 162 147 — Wildenhainer 582 336 188 146 2 Naundorfer 586 315 143 170 2 Dresdner 374 228 136 91 I Zusammen: 2050 1188 629 554 5 Das Ergebniß im ganzen Wahlkreise war folgendes: Von 22,659 Stimmberechtigten wurden 13,448 gütige Stimmen abgegeben und zwar 7005 für Kämpffer und 6443 für Schickert, so daß also der Erstere mit einer Mehrheit von 562 Stimmen gewählt worden ist. Im Uebrigen vertheilten sich die Stimmen wie folgt: Großenhain, Stadt „ Land Meißen, Stadt Kämpffer. 554 1309 942 Schickert. 629 1604 1028 2805 3261 Schickert mehr 456 „ Land 2148 2078 Riesa, Stadt 409 225 Land 797 506 Lommatzsch, Stadt 272 92 „ Land 574 281 4200 3182 Kämpffer mehr 1018 Schickert „ 456 Kämpffer mehr 562 Es haben sonach in erster Linie die Städte Riesa und Lommatzsch, owie die Landschaft beider Städte und nur zum kleineren Theile sie Landschaft Meißen den Ausschlag zu Gunsten" Kämpffer's gegeben. Gksammtübrrsicht von, VH. Wahlkreise. 1) Am 12. Februar 1867 gewählt v. Zehmen — Stauchitz gegen vr. Rentzsch — Dresden und Riha — Dresden; 2) am 31. August 1867 vou 6317 Stimmen gewählt v. Zehmen — Stauchitz mit 5471 Stimmen gegen Hering — Strießen; 3) am 31. März 1871 von 9092 Stimmen gewählt Hirschberg — Meißen mit 5520 St. gegenv. Zehmen — Stauchitz mit 3546 St.; 4) am 1v. Januar 1874 von 8731 St. gewählt Richter — Tharand mit 6627 St. gegen Stuhr — Dresden mit 1083 St. und Wolf — Chemnitz mit 874 St.; 5) am 10. Januar 1877 von 14,019 St. gewählt Richter — Tharand mit 7053 St. gegen Nauert —Leipzig mit 5237 St. uud Scheller — Dresden mit 1704 St.; 6) an; 30. Juli 1878 von 12,668 St. gewählt Richter — Tharand mit 8619 St. gegen 'Nauert — Leipzig mit 4006 St.; 7) am 27. October 1881 von 10,344 St. gewählt Richter — Tharand mit 7513 St. gegen Gever — Großenhain mit 2677 St. und Walter — Dresden mit 120 St.; 8) am 22. Mai 1882 von 11,860 St. erhielten Schickert — Dresden 4944, Kämpffer — Leipzig 4322, Geher — Großenhain 2519; 9) am 9. Juni 1882 von 13,448 St. gewählt Kämpffer—Leipzig mit 7005 St. gegen Schickert — Dresden mit 6443 St. Hiernach gelangte die socialdemokratische Partei zur höchsten Stimmenzahl von 5237 Stimmen an; 10. Januar 1877, wahrend sie bei den folgenden Wahlen an Stimmenzahl mehr und mehr ver loren hat. Die Fortschrittspartei dagegen gelangte zum erst'enmale bei der Stichwahl am 9. Juni 1882 zum Siege.' —b. Geldmarktes habe die Vereinsverwaltung 4,242,800 M. 4°/o Pfand briefe und 475,200 M. 4'/2»/o Creditbriefe verkaufen können; die Mitgliederzahl sei von 7805 auf 8335 und die Stammantheile seien von 5,79*.16l M. auf 0,130,854 M. gestiegen; die Spareinlagen haben Ende 1880 5,704,471 M. betragen, während dem Vereine im Jahre 188l 9,641,167 M. zugeflosicn seien, und da 9,858,610 M. zurückgezahlt worden, so sei ein Bestand von 5,487,928 M. verblieben ; die Zahl der Einleger betrage 6782. An Darlehen habe der Verein 1881 gewährt 8,886,629 M. (819,620 M. mehr als 1880); außenstehen habe er insgesammt 17,949,325 M. tilgbar auf landwirthschaftlichem Grundbesitz, 9,112,525 M. tilgbar bei Gemeinden und lO,132,788 M, kündbar; ferner feien 1,519,139 M. Vorschüsse gegen Pfand gewährt, 27,543,925 M. seien Pfandbriefe bis Schluß 188l creirt worden, die sich meist in festen Händen befänden, da sie namentlich zu Anlegung von Stiftungs-, Kirchen- und Mündelgeldern benutzt würden; der Effectenbestand habe am Jahresschluß 2,029,802 M. betragen und das Vercinsgrundstück, mit 456,661 M. eingestellt, bringe ca. 40,000 M. Miethe ein; der Nescrvefond sei auf 202,861 M. angewachsen. Dit Verwaltung habe erfordert 22,054 M. für Staatsaufsicht, Steuer und Abgaben, 4339 M. für Reisekosten, Diäten der Verwaltungsraths- mitglieder, Revisoren, Commissäre und Vertrauensmänner, 47,560 M. für Gehalte und Remunerationen rc., 16,893 M. für Geschäftsbücher, Bureaubedürsnisse, Zeitungen, Druckkosten, Jnsertionsgcbühren.Portirc. Der Reingewinn einschließlich der Ueberschüsse früherer Jahre belaufe sich auf 1,077,483 M. Es sei noch besonders hervorgehoben, daß der Verein sich auch bei den Sammlungen für das König Johann- Denkmal betheiligte und insgesammt 1021 M. zur Ablieferung bringen konnte. — Im Anschluß an den Lo, trog des Herrn Vorsitzenden des Direktoriums berichtete im Auftrage der Revisionskommission Herr Banguier Albert Kuntze über die vorgenommene Prüfung der Inventur und Bilanz und empfahl deren Justification, die auch einstimmig er folgte. Weiter wurde durch die Generalversammlung mit großer Majorität beschlossen: auf die Stammantheile 7 Dividende zu ver theilen, sowie die Anträge des Dereinsvorstandes bezüglich der theil weisen Abänderung der Statuten in einzelnen untergeordneten Be ziehungen, der Eröffnung einer neuen 4 v/g Pfandbriefserie und einer neuen 4'/^,°/» Creditbriefserie zu genehmigen. Auf Anregung des 0r. Mehnert werden für die Wassercalamitosen des Erzgebirgs 1000 M. bewilligt, welche Summe eventuell durch den Vereinsvorstand noch erhöht werden kann. Den Schluß bildeten die Neuwahlen für die ausscheidenden Mitglieder des Verwaltungsraths und der Rcvisions- com Mission. Interessante Aeitungs-Lectüre. Das täglich zweimal, in einer Morgen- und Abend-Ausgabe er scheinende .-Lvrlj»«»'Is-geNItttt" nebst seinen 3 werthvollen Beiblättern: illustrirles Witzblatt „VLK illustr. belletrist. Sonn tagsblatt „Deutsche Lesehalle" und den „Mittheilungen über „Landwirthschast, Gartenbau und Haus Wirth schäft" bietet in der Reichhaltigkeit, Mannigfaltigkeit und Gediegenheit seines In halts die interessanteste uud anregendste Lektüre. In Folge dessen vermochte cs sich einen festen Stamm von ca. 70,00» Abonnenten zu erwerben und gleichzeitig zu der geleseusten und verbreitetsten Zeitung Deutschlands emporzuschwingen. 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Man abonnirt zu dem enorm billigen Abonnemcntspreise von nur 5 Mark 25 Pf. für das Vierteljahr bei allen ReichS-Postanstalten. Schleunige Anmeldung geboten, damit die Zusendung des Blattes vom l. Juli ab pünktlich erfolge. Der russische Vulkan, ein Versuch zur Erklärung der Zustände und Geistcsströmungcn im modernen Rußland. Von 0r. Ludwig Hollhof. Verlag von R. Morgenstern in Frankfurt a. M. Preis l M. Kein Land hat in letzter Zeit die öffentliche Aufmerksamkeit in einem solchen Grade in Anspruch genommen, als unser mächtiger Nachbar im Osten. Nickt nur seine inneren abnormen Zustände tragen hierzu in hohem Grade bei, sondern mehr noch die natürliche Befürchtung, daß bei der nnvermcidlickcn Katastrophe auch wir in Mitleidenschaft gezogen oder gar als Ableilungsobjeet für dieselbe benutzt werden könnten. Die vorliegende Brochüre behandelt nnn in ausführlicher populärer Darstellungsgründlich nicht nur die gegenwärtigen Verhältnisse, sondern verbreitet sich auch in eingehender Weife über deren Ursachen und Entwickelung. Sie behandelt in den einzelnen Capiteln die Ent stehung des autokratischen ZarenstaatS und das Zarenhaus, die Beamtenlsierarchie des Tsänn, Heer und Geistlichkeit, die Leibeigenschaft, die Unterdrückungen in Polen, ergebt sich ausführlich und unter Be nutzung ganz neuer Quellen über den Nihilismus und Panslavismus, sowie über die jetzigen Judenverfolgungen. Den Schluß bilden die neuesten Rcformvcrfncke nebst der scharf gezeichneten Charakteristik der „modernen Retter des Staals und der Gesellschaft": Gortsckakoff, Jgnaticsi, Skobeleff, v Giers u. s. w. Mit größtem Interesse wird gewiß jeder Gebildete diese Brochüre lesen, die scharf und unparteiisch die Schäden und Gebrechen des russischen StaatS- und Volkslebens darlegt und gerade jetzt, mitten in der Hvchfluth der Entrüstung über ein in der ganzen cwillsirten Welt unerhörtes Vorgehen gegen Anders gläubige, um so willkommener sein wird, als sich dann jeder selbst ein vollständiges Urtbeil über die russischen Zustände zu bilden in der Lage ist.
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