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Nr. 97. Auf jeden Fall ist es nicht unbedenklich, eine solche Stelle zu haben, von der aus einmal einer der beliebten „Schmerzensschreie" ins Werk gesetzt werden kann. Dabei aber wird nicht blos Oesterreich, sondern auch das deutsche Reich in Mitleidenschaft gezogen, denn Triest ist ein Hafen, den wir unmöglich in fremde Hände übergehen lassen können. Für die Weltwirthschaft wird künftig der Orient eine viel größere Bedeutung haben, als er sie heute hat. Unsern Antheil daran aber sichert uns nur Triest, so lange es in deutschen resp. österreichischen Händen ist. Darum ist der Besitz Triests eine Lebensfrage für uns. Daran aber, daß es so weit gekommen ist und der Besitz Triests überhaupt in Frage kommen kann, ist Nie mand schuld, als Oesterreichs Regierungsmänner und ins besondere Graf Taaffe. Es ist nur ein Glied in der unendlichen Kette der Mißhandlungen des Deutschthums, dieses Dulden italienischer Anmaßungen in Triest, dieser Verzicht auf Geltendmachen der gesetzlichen Autorität. Unter der Maske der Versöhnung der Nationalitäten werden die Umtriebe der „nationalen" Parteien überall begünstigt, in Böhmen wie in Triest, in Tirol wie in Slovenien. Und auch das Deutschthum in Oesterreich selbst hat Schuld, indem es ruhig das Alles über sich ergehen ließ und nicht sich bei Zeiten rührte, um, allen sonstigen Parteihader ver bannend, zum Schutze der bedrohten Existenz zusammen zustehen. An diese Unterlassungssünden und an die Schuld, welche Oesterreich damit uns gegenüber eingegangen, muß immer von Neuem erinnert werden. Tagesnachrichlen. Sachsen. Das Finanzministerium hat den Rest der auf den Staat übernommenen 4'/« procentigen Prioritäts- Anleihen der vormal. Albertsbahnactiengesellschaft dergestalt gekündigt, daß die Kapitalbeträge aller bezüglichen Schuld scheine am 2. Januar 1883 fällig werden. Bei den 180 sächsischen Sparkassen wurden im Monat Juni 7,335,851 M. ein- und 7,267,656 M. zurückgezahlt. Im ersten Halbjahr 1882 überhaupt betrugen die Ein zahlungen 48,797,686 M. (3,553,739 M. mehr als im gleichen Zeitraum des Jahres 1881) und die Rückzahlungen 46,908,790 M. (842,872 M. mehr als im Vorjahre). Am 17. August früh 5 Uhr ist in einem Hause der Annenstraße in Dresden durch den erst 16 Jahre alten Lehrling Ernst Wilhelm Noack, aus Lobendau in Böhmen gebürtig, das 19 jährige Dienstmädchen Anna Marie Back ofen ermordet worden. Noack, welcher beim Juwelier v. Schlechtleitner in der Lehre steht und bei ihm wohnhaft ist, hatte nach dem Ergebniß der bisher angestellten Er örterungen den Entschluß gefaßt, seinen Lehrherrn zu er morden, zu berauben und sodann mit dem geraubten Gelde nach Amerika zu entfliehen. Da er aber fürchtete, es möchte die in dem nämlichen Logis schlafende Backofen erwachen und Lärm machen, hatte er sich zunächst in deren Kammer geschlichen und diese durch zahlreiche Messerstiche und Schnitte in Hals, Brust und Oberarm getödtet. Durch das Schreien des Mädchens wurde v. Schlechtleitner erweckt und rief zum Fenster nach der Straße hinaus um Hilfe, welche denn auch alsbald zur Hand war. Der Mörder, welcher sich inzwischen schnell gewaschen, vom Blute gereinigt und hinter eine Thür versteckt hatte, wurde gerade, als er die Flucht ergreifen wollte, vom Gendarm Moch ergriffen und in das Polizeigefängniß gebracht. Der Mörder hat die That in der kaltblütigsten Weise unumwunden eingeräumt. Für die landwirthschaftliche Landesausstellung in Zwickau sind 130 Pferde (lediglich von Züchtern), 360 Stück Rind vieh, 151 Schafe, 57 Schweine mit 40 Ferkeln, Fische von drei Ausstellern, zahlreiche Bienenstöcke und äußerst viel Maschinen und Geräthe angemeldet. Wie dem „Dr. I." aus Stollberg berichtet wird, hatte das arme Mittelerzgebirge am 15. August Nachmittags ein furchtbares Unwetter zu bestehen. Von 1—3 Uhr kämpften drei Gewitter gegen einander, wobei sich das südöstliche mit einem stundenlangen Schloßenwetter entlud. Sämmtliche Feldfrüchte in den zum Theil am 30. Mai d. I. betroffenen Ortschaften Thalheim, Meinersdorf, Gornsdorf, Hormers dorf, Auerbach rc. wurden vernichtet, so daß die armen Leute, da noch nichts reif ist, auf keine Ernte zu hoffen haben. Gezündet hat der Blitz nur in Leukersdorf, wo eine Scheune in Flammen aufging; erschlagen hat der Blitz in seiner Wohnung den 54jährigen Maurer Kunze in Jühns dorf, ferner zwei Kühe in verschiedenen Ställen. — Auch an mehreren anderen Orten Sachsens entluden sich am Montag und Dienstag schwere Gewitter, die zum Theil mit heftigem Schloßenwetter begleitet waren, so nament lich auch in der Gegend von Frauenstein. In der Nähe von Schellenberg wurden zwei von der Feldarbeit nach Borstendorf zurückkehrende Personen, ein Mann und eine Frau, auf freiem Felde vom Blitze getödtet, während der denselben in einiger Entfernung nachfolgende Gutsbesitzer mit dem Schreck davonkam. In Bautzen mehren sich die Selbstmorde in schrecken erregender Weise. Nachdem erst am 14. d. zwei derartige Fälle vorgekommen sind, hat in der Nacht zum Dienstag der seit langen Jahren in dasiger Schloßapotheke thätige Provisor aus Friedland i. B. durch Gift seinem Leben ein Ende gemacht. Bei dem am Sonntag Mttag im Barackenlager zu Zeithain eingetroffenen Jägerbataillon aus Meißen ist von den infolge der großen Hitze Erkrankten am Montag noch ein Mann gestorben; an dem Wiederaufkommen von zwei anderen Jägern wird gezweifelt. Das fünfjährige Söhnchen des Bierschröters Richter in Riesa, welches dieser, als er am Montag über Land fuhr, mitnahm, ist während der Fahrt so unglücklich vom Wagen gefallen, daß es überfahren wurde und am Mittwoch an den erhaltenen Verletzungen gestorben ist. In Schlottwitz bei Pirna wurden am Montag einem 20 Jahre alten Schlosser durch das Umfallen einer 12 Ctr. schweren Eisenplatte beide Beine unterhalb des Knies zer quetscht und die Füße zerschlagen. Großenhainer Unterhaltung-- und Anzeigeblatt. Seite L Durch vorzeitige Explosion eines Sprengschusses ist am Dienstag einem Arbeiter in einem Steinbruche zu Dippoldis walde das Gesicht und die rechte Hand vom Pulver ver brannt und zerrissen worden; namentlich haben auch beide Augen stark gelitten. Sämmtliche Verletzungen sind jedoch nicht lebensgefährlich.— Am Montag Nachmittag, als der Rittergutsbesitzer Otto auf Naundorf von seinem Gute Falkenhain zurückkehrte, wurden an einem Berge die Pferde scheu, zerbrachen die Deichsel und gingen durch. Beim Herabspringen zog sich Herr Otto Beschädigungen an der linken Körperseite und am Kopfe zu, während das eine Pferd sich die Deichsel in den Leib rannte, das andere ein Bein brach, so daß es getödtet werden mußte. Der Kutscher kam ohne Schaden davon. In Mulda bei Brand starb am Sonnabend ein fünf jähriges Mädchen an Blutvergiftung, welches einige Tage vorher von einem unbekannten Jnsect in die linke Wange gestochen worden war. Deutsches Reich. Se. Majestät der Kaiser ertheilte am 16. August dem in Berlin eingetroffenen Botschafter Grafen Münster eine Audienz. — Daö Allgemeinbefinden Ihrer Majestät der Kaiserin wird als ein zufriedenstellendes bezeichnet; ob die hohe Frau indeß, wie sie gewünscht hatte, den Kaiser nach Schlesien begleiten kann, ist fraglich ge worden. Für den Fall ihrer Behinderung würde die Frau Kronprinzessin der in Breslau erwarteten Kronprinzessin von Oesterreich die Honneurs machen. Die Uebersiedelung des Prinzen Karl von Kassel nach Wilhelmshöhe ist am 16. August mittelst einer prinzlichen Equipage erfolgt, in welcher Se. königl. Hoheit aufrecht neben dem Leibarzt Di-. Valentini saß. Der Prinz, welcher von der Bevölkerung überall ehrerbietig begrüßt wurde und lebhaft dankte, wird drei Wochen auf Wilhelmshöhe bleiben. Die Angabe, daß ein neuer deutsch-spanischer Handels vertrag abgeschlossen werden soll, wird der „K. Z." bestätigt. Die größeren Handelskammern sind beauftragt worden, sich gutachtlich zu äußern. Spanien macht noch Weitläufigkeiten in Bezug auf die Ursprungszeugnisse; man hält es indeß für möglich, den Vertrag während der nächsten Session des Reichstags zum Abschlusse zu bringen. Oesterreich. Der Kaiser und der Kronprinz statteten am 15. August dem Fürsten Milan schon wenige Stunden nach seiner Ankunft in Ischl einen Besuch ab. Nachmittags fand zu Ehren des Königs in der Kaiservilla ein Gala diner statt; für Mittwoch war eine Hochwildjagd in der Umgebung der Langbathseen projectirt. Einer Einladung des deutschen Kaisers Folge leistend, werden sich Kronprinz Rudolf und Kronprinzessin Stefani am 10. September von Prag nach Breslau begeben, um den in der Nähe stattfindenden Manövern beizuwohnen. Frankreich. Das Gerücht, daß Präsident Grevy krank sei, ist unbegründet. — Der päpstliche Nuntius in Paris ist an der Bronchitis schwer erkrankt. — Der aus dem deutsch-französischen Kriege bekannte General Ducrot ist am 17. August in Paris gestorben. In Monceau-les-mines (Hennegau) haben am 16. d. Ruhestörunngen stattgefunden. Die Thüre der Kirche wurde mit Dynamit gesprengt, das Pfarrhaus bedroht. England. Der Staatssecretär der Colonien, Earl Kimberley, erklärte am 15. August im Oberhause, die Re gierung habe beschlossen, die Möglichkeit eines Arrangements zur theilweisen Wiedereinsetzung Cetewayo's als König des Zululandes unter gewissen Bedingungen und Garantien in Erwägung zu ziehen. Ein District des Zululandes werde für denjenigen Theil der Häuptlinge und des Volkes reservirt werden, welche nicht mehr zur Herrschaft Cetewayo's zurück kehren wollen. Ein britischer Resident solle im Zululande wohnen; die Wiederherstellung des früheren militärischen Systems der Zulus solle nicht gestattet und kein Theil des Zulugebietes solle dem britischen einverleibt werden. Der Marquis v. Salisbury unterzog diese Beschlüsse der Re gierung einer heftigen Kritik. Bei der am 16. d. im Unterhause stattgehabten dritten Lesung der Finanzbill beantragte Lawson, die Bill nicht zu genehmigen, bis die Regierung versichert, daß sie von den factisch in Egypten bestehenden militärischen Behörden die Niederlegung der Waffen zu erlangen versuchen werde gegen Zusicherung des Rechtes, ihr Budget zu votiren. Gladstone erklärte, bei Erwägung der Forderung der Egypter, ihr Budget zu votiren, müsse man sich erinnern, daß seit Jahr hunderten die Egypter die Macht und die Verantwortlich keiten einer Nation nicht besessen haben. Man könne ihnen daher nicht sofort die unbegrenzten Privilegien freier Leute geben; man könne ihnen vielmehr nur allmählich den Genuß der Privilegien des Selfgouvernements und der Freiheit wieder verschaffen, und das sei der Wunsch Englands. Das Unterhaus verwarf schließlich Lawsons Antrag ohne besondere Abstimmung und nahm die Finanzbill in dritter Lesung mit 57 gegen 4 Stimmen an. Am 18. August sollten 3000 Mann Truppen aller Waffengattungen nach Malta und Cypern abgehen, um als Reserve für das Expeditionscorps in Egypten zu dienen. Die „Times" glauben, Lord Dufferin werde in Kurzem fordern, daß die Pforte die englischen Bedingungen für das gemeinsame Vorgehen der englischen und türkischen Truppen in Egypten sofort annehme, oder die Unterhandlung abbrechen. Die Gemeindebehörden von Dublin verliehen am 16. d. den Parlamentsmitgliedern Parnell und Dillon das Ehren bürgerrecht. Der Bürgermeister gedachte in seiner Rede der Verhaftung Gray's, dessen Erwähnung laute Beifalls bezeigungen der Anwesenden hervorrief. (Gray wurde als Eigenthümer eines Organs der Agrarliga, welches Artikel gegen zur Aburtheilung von Agrarverbrechen berufene Ge richtspersonen brachte, vom Assisengericht zu dreimonatigem Gefängniß und 500 Pfd. Sterl. Geldbuße verurtheilt.) Der Irländer William Westgate, der am 16. Juli in Puerto-Cabello auf Grund seines Geständnisses, an den Morden im Dubliner Phönixpark theilgenommen zu haben, verhaftet wurde, ist in Jamaika angekommen. Hinzugefügt wird dieser Nachricht, es spreche Vieles dafür, daß der Ge fangene mit dem Verbrechen in Verbindung stehe. Türkei. Die türkischen Bevollmächtigten sprachen in der Conferenzsitzung vom 14. August den Wunsch aus, man möge zunächst von der Vertagung der Conferenz noch Um gang nehmen. Mehrere Bevollmächtigte erklärten, hierüber ihren Regierungen referiren zu müssen. Wie versichert wird, ist die Verzögerung des englisch türkischen Militärvertrags und der Aechtung Arabi Beys darauf zurückzuführen, daß der vom Sultan zu Rathe ge zogene Scheik-ul-Jslam, entgegen den günstigen Anordnungen der Pforte, eine ungünstige Meinung abgegeben habe; die Pforte hoffe jedoch, die Schwierigkeiten zu überwinden. Nach einer andern Angabe ist die Verzögerung durch die Beiramsfeste veranlaßt worden. Egypten. Der in Alexandrien eingetroffene englische Oberbefehlshaber Wolseley hatte am 16. August früh eine Besprechung mit dem Admiral Seymour und sämmtlichen in der Stadt anwesenden Generalen, stattete sodann dem Khedive einen Besuch ab und wollte am Nachmittag die Positionen bei Ramleh inspiciren. An die Bevölkerung hat Wolseley eine Proclamation erlassen, in der er ausspricht, daß die englischen Truppen einzig und allein nach Egypten geschickt worden seien, um die Autorität des Khedive wieder herzustellen; sie würden nur gegen die Rebellen fechten und die friedlich gesinnten Bewohner aufs Beste behandeln. Für die Verpflegung der Truppen würde gezahlt werden; die Bewohner möchten daher ihre Vorräthe an Lebensmitteln herbeibringen und auch den englischen Behörden Mitthei- lungen über die Rebellen machen. Große Schaaren egyptischer Truppen haben Stellungen besetzt, von wo aus sie den Suezcanal in großer Nähe bedrohen. Der englische Admiral besetzte darauf die Wasser werke bei Suez. Neueste Nachrichten. Berlin, 17. August. Die „Provinzial-Correspondenz" knüpft an ihren resumirenden Bericht über den Besuch unseres Kaisers in Ischl folgende Bemerkung: „Alle an gesehenen Zeitungen Deutschlands wie Oesterreich-Ungarns haben die freundschaftlichen Beziehungen der beiderseitigen Herrscher, von deren Herzlichkeit und Ungezwungenheit die diesjährige Begegnung in Ischl wiederum ein Zeichen ge wesen ist, mit Urtheilen der Sympathie und Befriedigung begleitet. Der Segen des Freundschaftsbundes der beiden Nachbarreiche für alle Angehörigen dieser Reiche ist bei dieser Gelegenheit aufs Neue allseitig gewürdigt und hervorgehoben worden." Karlsruhe, 17. August. Wie aus Bad Kreuth berichtet wird, gedenkt der Großherzog, dessen Befinden vortrefflich ist, Anfang September nach Karlsruhe zurückzukehren und die Leitung der Regierung wieder zu übernehmen. Paris, 17. August. Von den Unruhstiftern in Monceau- les-Mines wurden die Kirche, das Presbyterium und die congreganistischen Schulen geplündert, der Maire und der Pfarrer wurden von ihnen festgenommen, später aber wieder in Freiheit gesetzt. Die Bergbauarbeiter haben sich mit den Unruhestiftern, die meist Ausländer sind, nicht eingelassen. Die vergangene Nachr verlief ruhig, heute früh schien Alles zur Ruhe zurückkehren zu wollen. — In Creusot sind keine Ruhestörungen vorgekommen. London, 17. August. Unterhaus. Die Verhaftung des vom Assisengericht zu Dublin verurtheilten Parlaments mitgliedes Gray führte zu einer langen Verhandlung. Der Sprecher verlas ein Schreiben des Richters, in welchem die Verhaftung Gray's mitgetheilt wird. Der Premier Glad stone wies auf die konstitutionelle Wichtigkeit des Vorgangs hin, erklärte es indeß für unmöglich, den Präcedenzfall der Ernennung eines Untersuchungs-Ausschusses zu befolgen, weil eine große Anzahl von Deputaten abwesend sei, und beantragte, daß das Schreiben des Richters auf dem Tisch des Hauses liegen bleibe. Die irischen Deputirten bekämpften das Verfahren des Richters und der Kronjuristen und forderten die Regierung auf, für die Freilassung Gray's Schritte zu thun. "Nach fünfstündigen Verhandlungen wurde die Sitzung bis um 9 Uhr Abends vertagt. — Nach einer Meldung des „Reuter'schen Bureaus" würden die Engländer ihren Vormarsch nicht von Ramleh aus, sondern von Abukir aus beginnen. Die Truppen würden am Sonnabend in Alexandrien eingeschifft werden, der Angriff auf die Forts von Abukir solle am Sonntag erfolgen. Aus Tanger von gestern wird gemeldet, die von Madrid aus verbreitete Nachricht, in Marokko werde gegen die Christen der heilige Krieg gepredigt, sei vollständig aus der Luft gegriffen. Nachrichten aus 81adt und Amgegend. Großenhain, 18. August 1882. —* Aus Anlaß der nächstens beginnenden Herbstübungen der Truppen machen wir unsere Leser von Neuem darauf aufmerksam, daß in den Ausschriften der Postsendungen an die bei den ausgerückten Truppentheilen befindlichen Officiere, Militärbeamten, Unterofficiere und Mannschaften das Regiment bez. Bataillon, sowie die Kompagnie bez. Escadron, Batterie, Colonne rc., bei welcher sich der Em pfänger befindet, genau angegeben sein muß und daß als Bestimmungsort nicht das schnell wechselnde Marsch- oder Cantonnementsqnartier, sondern zweckmäßig nur der Gar nisonsort, von dem aus die Postanstalten die Nachsendung auf dem schnellsten Wege veranlassen, zu bezeichnen ist. —* Bei den diesjährigen Cavallerie - Manövern wird der Commandeur des hier garnisonirenden Husaren - Regi ments, Herr Oberst von Kirchbach, an Stelle des mit dem Pferde gestürzten Generalmajors von Schönberg die 1. Brigade commandiren. — Noch sei schon im Voraus darauf aufmerksam gemacht, daß uns im Laufe nächster Woche wahrscheinlich wieder, wie früher, ein Monstre- Concert, von den Capellen mehrerer Regimenter im Garten-Restaurant zur „Krone" ausgeführt, geboten wer den wird. Für den möglichen Fall, daß die Verhältnisse ein Jnseriren des Concertes nicht gestatten, soll dasselbe durch Placate angezeigt werden.