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Nr. 24. — K. Die diesjährige Röderräumung, an der unsere Großindustriellen wegen zeitweiliger GeschäftSpause ebenso als unsere Hausfrauen wegen etwaiger „Waschfeste" «in Interesse haben, wird, wie wir erfahren, in der Zeit Dom 9.—12. Juli stattfinden, und zwar um deswillen an Diesen Tagen, damit die zeitweilige Geschäftspause in den Fabriken nicht in die Woche vor der Messe zu Frankfurt an -der Oder fällt. —I,. Am vergangenen Sonnabend kam auf der Kloster gaffe ein Husar mit seinem störrischen Pferde zum Stürzen und erlitt dabei solche Kopfbeschädigungen, daß er im Militärlazarethe unterzubringen war. — r. 26. Juni. Heute in der zweiten Morgenstunde brannte HauS und Scheune der WirthschaftSbesitzerin Minna Wnsterbusch in Cunnersdorf bei Radeburg nieder. Die Entstehungsursache des Schadenfeuers ist unbekannt. Zleuefle Nachrichten. Berlin, 25. Juni. Gestern fand die Preisverlheilung für die Concurrenzentwürfe des Reichstagsgebäudes statt. Zwei erste Preise erhielten: Wallot (Frankfurt), Thiersch (München); drei zweite Preise: Kraemer und Wolkenstein, -Kaiser und Großheim, Seelig (alle Berlin); fünf dritte IPreise: Schwechten, Ende und Boeckmann, Schupmann (alle drei Berlin), Stier (Hannover), Giese und Weidner (Dresden). — Eine heute Vormittag stattgehabte, von 600 bis 700 Personen besuchte Volksversammlung be hufs der Berathung einer Petition an den Reichstag um Einführung eines gesetzlich geregelten Normalarbeitstages wurde wegen einer Rede des Maurers Conrad auf Grund Des Socialistengesetzes polizeilich aufgelöst. Frankfurt a. M., 25. Juni. Der „Frankfurter .Zeitung" wird aus Kairo gemeldet, der Khedive habe einen offenen Brief an Ragheb Pascha gerichtet, worin er die massenhafte Auswanderung der Europäer beklagt, durch welche dem Handel und Wandel Egyptens ein großer Schaden zugefügt werde. Der Khedive befiehlt, die strengste Untersuchung zur Ermittelung der Urheber der Ausschreitungen vom 11. Juni anzustellen. Dieselben sollen einer exemplarischen Strafe unterworfen werden. Marseille, 25. Juni. Ein Telegramm aus Alexandrien meldet, daß die vier Transportschiffe „Junon", „Corröze", „Sarthe" und „Ara" von den Messageries maritimes und der Compagnie Fraissinet mit 3700 Emigranten an Bord sich auf dem Wege nach Marseille befinden. St. Petersburg, 25. Juni. Der „Regierungsanzeiger" veröffentlicht die durch kaiserlichen Tagesbefehl vom 25. d. erfolgte Ernennung des Chefs des Warschauer Gensdarmerie- Bezirks, Generalmajors Orschewsky, zum Gehülfen des Ministers des Innern unter Zuzählung zum Generalstab. — Ein Communique des Finanzministers besagt, daß die von einigen Zeitungen gebrachte Nachricht, das Finanz ministerium beabsichtige, auf den Export von Getreide in das Ausland einen Zoll zu legen, vollkommen unbegründet sei. — Das „Journal de St. Pötersbourg" meint, die Weigerung Arabi Paschas, sich dem Befehle des Sultans gemäß nach Konstantinopel zu begeben, weil die Armee da gegen sei, erweise, wie wichtig es sei, auf die Herstellung geordneter Zustände in Egypten hinzuwirken. Alexandrien, 25. Juni. Da die Ruhe wiederhergestellt, werden die auswärtigen Geschwader den Aufenthalt in den egyptischen Gewässern voraussichtlich nicht lange ausdehnen. Vermischtes. Von einer wichtigem Erfindung wird der „Nordd. Allg. Ztg." von einem Wittener Mitarbeiter unterm 11. Juni d. I. Mittheilung gemacht. Derselbe schreibt: Die Frage des Schweißungsprocesses gehört noch immer zu den offenen und jedenfalls sehr lebhaft ventilirten. Nun ist einem belgischen Ingenieur eine Erfindung gelungen, welche höchst wahrscheinlich bahnbrechend auf diesem Gebiete und für die gesammte Eisen- und Stahlindustrie von eminenter Wichtig keit sein wird. Der Erfinder weilte mehrere Tage in der hiesigen Centralwerkstätte der bergisch-märkischen Eisenbahn, und ich hatte Gelegenheit, mich von den glänzenden Re sultaten seiner dort vorgeführten Versuche zu überzeugen. Er bringt es fertig, Stahl auf Stahl in rothwarmem Zu stande zu schweißen, was bisher als eine Unmöglichkeit galt. Er stellt an den Enden der zu schweißenden Gegenstände glatte Flächen her, macht dieselben rothwarm, überstreicht sie mit einer Flüssigkeit und verbindet sie unauflöslich mit einander. Hier schweißt er z. B. eine gebrochene Kolben stange; am Tage nach der Schweißung nahm man aus derselben einen Probestab und machte Versuche auf der Zerreißmaschine. Das Resultat war ein glänzendes, der Stab zerriß neben der Schweißstelle, also nicht in derselben. In hiesigen technischen Kreisen hat die Erfindung viel von sich reden gemacht. Ein Großindustrieller des Kohlenreviers hat, wie ich aus vorzüglich unterrichteter Quelle weiß, dem Erfinder 75,000 M. für das Geheimniß geboten; die Offerte ist jedoch abgelehnt, weil der belgische Ingenieur sich von dem Verkaufe der Erfindung an mehrere Werke einen glänzendern finanziellen Erfolg verspricht, was wir ihm bei der Bedeutung dieser Erfindung für die gesammte Eisen- und Stahlindustrie geru glaube» wollen. Zwei westfälische Werke haben das Geheimniß bereits gegen Zahlung einer namhaften Summe erworben. Aus Kronstadt in Siebenbürgen wird berichtet: Seit mehreren Tagen wurde die Gemeinde Zeiden beunruhigt durch die Nachricht, daß sich an mehreren Orten der Um gegend Wölfe gezeigt hätten. Bald kam von Waldhütern, Feldhütern und Hirten bestimmterer Bericht über die An wesenheit der unheimlichen Gäste. Da that sich denn am 4. d. M. Alles, was ein Gewehr hatte, gegen die Bestien zusammen. Ls waren 40 Zeivner Schützen nebst einer an sehnlichen Zahl von Treibern, welche ausrückten. Zu diesen stießen noch etliche Teuner Jäger unter Führung des gräfl. Esterhüzi'schen Försters. Nachdem die Anwesenheit Bruder Jsegrimms durch Schäferhunde constatirt war, wurde das Revier durch eine dichte Schützenkette umstellt und das ^Treiben begann. Bier mächtige Thiere, darunter eine Wölfin Grotzentzainer UnterhaltungS- und Anzelgeblatt. Selt« 3. mit drei Jungen von der Größe wilder Katzen, kamen in den Trieb. Von den aufgescheuchten 7 Stück entkam auch nicht ein einziges. Gleich der erste Schuß streckte einen der großen Wölfe nieder, die drei anderen stürzten ebenfalls rasch nach einander unter den lebhaften Schüssen der Schützen kette. Die drei Jungen wurden lebendig gefangen. In zehn Minuten war das von vollständigem Erfolge gekrönte Werk gethan. Hauptverhandlnngen bei dem Kgl. Landgericht re. Dresden. k. Dresden, den 26. Juni. Unter der Anklage des Diebstabls und der Begünstigung hierzu, erschienen am Sonnabend der Tischler und Häusler Christian Gottlieb Richter aus Böhla bei Ortrand und dessen Ehefrau Johanne Wilhelmine geb. Böhme vor der IV. Straf kammer. Die beiden Angeklagten, von denen der am 23. März 1848 geborene Richter vom Schöffengericht Großenhain im vorigen Jahre wegen Beseitigung abgepsändeter Gegenstände mit l Woche Gefängniß bestraft worden ist. befinden sich schon seit längerer Zeit in sehr miß lichen Vermögensverhältnissen und ist Richter dringend verdächtig, in der Zeit innerhalb December t88l bis 3I. Januar s e. ein der Dienstmagd Herrmann gehöriges und in der Wohnung der Matzschke'schen Eheleute verwahrtes Sparkassenbuch des landwirthschastlichen Spar- und Vorschuß-Vereins zu Großenhain über 188 Mark gestohlen zu haben, während der verehel. R. zur Last gelegt wird, das Buch unter Kenntniß von dem diebischen Erwerbe verwerthet zu haben. Durch die umfängliche Beweisaufnahme, bei welcher zwölf Zeugen, darunter der Cassirer gen. Vereins und der Amtswachtmeister aus Großenhain, zur Vernehmung gelangten, wurde festgestellt. daß Richter eine ganz genaue Kenntniß von der Oertlichkeit. sowie von dem Versteck des Schlüssels zu der M.'scheu Wohnung und der Existenz des erwähnten Sparkassenbuches besaß, wie auch über die jeweilige Abwesenheit der aus dem Rittergute beschäftigten Mahschke'schen Eheleute unterrichtet war. und hierzu kam, daß eine Auspfändung bei dem Angeklagten am 27. Januar erfolglos blieb, während er vier Tage später in der Lage war, Hypothekenzinsen bezahlen zu können. Bon entscheidendem Gewicht war jedoch die Thatsache. daß die verehel. R. am 3t. Januar die Einlage des Sparkassenbuches sammt Zinsen abgehoben hatte, und allen diesen schwerbelastenden Argumenten gegenüber konnte das Leugnen beider Angeklagten nichts nützen. Der Gerichtshof, unter Vorsitz des Herrn Landgerichtsdirector Nr. Flügel verurtheilte Richtern wegen Diebstahls zu 7 Monaten, dessen Frau wegen Begünstigung lnerzu zu l Monat Gefängniß und wurde die Letztere auf freiem Fuß belassen, während R, der sich bereits vorder in Untersuchungs haft befand, auch in Haft verblieb. — Der noch nicht 16 Jahre alte Dienstknecht Friedrich Ernst Zschiesche aus Merzdorf, ein schon zwei Mal wegen Unterschlagung und Betrugs vorbestrafter Thunichtgut. stabl am 6. Februar seiner Schwester mittelst falscher Schlüssel aus einem verschlossenen Schranke, der sich in gleichfalls verschlossener Wohnsinbe befand, 4 Mark und am 14. April nahm er einem Invaliden in Nünchritz ein Paar Socken in diebischer Absicht weg. Die Strafkammer belegte ihn dieserhalb mit 2 Monaten und 1 Tag Gefängniß. Nächsten Sonntag, den 2. Juli, veranstaltet Herr Hessel eine Extrafahrt von Dresden nach Berlin. Passagier aufnahme erfolgt auch in Kötzschenbroda, Coswig und Pristewitz. Für die Calamitosen in Gelenau, Drehbach re. gingen ferner ein: Von mildthätigen, hochherzigen Menschen in Wante witz und Piskowitz durch Herrn Gemeinkevorstand Lommatzsch Mk. 8.60. — Summa: Mk. 16.90. Weitere Liebesgaben nimmt gern entgegen die Expedition dieses Blattes. kdlLkrtsrellen See peeeonenrügs von Kroosenksln. < - beäsuist SckosIImx, s mit IV. 8t»»t»k-knln.Nieiäen): 647, 830, 9601-, 1034', 11461-, 1 16, 230, 5 61, 9101, 115'. „ sn. I^siprix): 6471, 830, 1146s, 2 30, 5 6', 7 401, 11b. t4!4'kr. v. ?ri»tev.> „ (».t ot'.bu8>: 420 s, 10 56, 333 s, 7 28. ösrliner 8»kn InUregOen): 634s, 1057, b2ls, 742', 107s. „ ln. 8»rlin): 714s, 1033', 326, 8 6s. Mieden Verwandten, freunden lind lVaekKnrn die ke- trükende Nnekriekt, dass Sommkend den 24. luni Aüek- mittuA 3 flkr unsere tzute Lekwü^erin, Innte und Cousine, kiM 6kn8liM« vern. UinkvlMM xek 8uuer, nnek lungeren, seligeren leiden smilt entseklal'en ist. 6 rossen Kain, den 26. Inni 1882. Vie lrsnerncken Hinterlassenen. Die öeeröixunx edolx! 1 mn8iaK bioebmitlaKS 3 Hin vom 'Dauor- Imuse au«. .^Hen Breunden und Bekannten die traurige ^aekriekt, dass unser Zuter Cutte, Vater, 8okn, Bruder und 8elnva§er, der Zekneider nueli langen und sekweren Beiden 8onntuK trüli 4 Okr sanft entseklalen ist. Hin stilles Beileid Kittet vsrvk Alütlvr, im Kamen sämmtlieker Hinterlassener. Die 8eercU»unx ortolgt näetrsle INiUvoelr öliUaxs 12 Ukr von der Doötenlrallo au8. Bür die vielen Beweise der Dieke und Umilnukme Kei dem Verluste unseres lieken 8olnms sa^en wir ^Nen, kesonders uuok Ilmen, Berr .^rekidiueonus >V ei s s sk re n n e r, lur die trostreieken ^Vorte um Cruke den kerrlieksten Bank. Die trauernden Litern: krieckricli 8sner u. Lrsu. I , so//e -77- I We-oe-/ , -----7/57'-- >8?7e-/ .23. 7-d'E Ls ist ullsorM Lerska LkäüMiss, LLkiäuroL 11067 kiaiaal ä6L LkMÜ Lil'Cll0UV0I'8t0ll6rH XU 80U88lit2 um! Mu'8c1nvitz. vkIoLk unsern tLkursa, inni§§6UM6n Kutten unä Vater 2111 leisten Ludestätte begleiteten nnä ida äniod äen sinnigen LluinensoLinueL einten, äen tieksige- küLlien LeiMoLsten Lank ausLusxreoken. Likäkitädra dkl Kölln a./L., 23. 3uni 1882. Lanülie ÜusvMreek. Deutscher Schulverein. Alle Mitglieder und Freunde des deutschen Schulvereins in Großenhain und Umgegend werden hierdurch zu der heute, Dienstag, Abend 8 Uhr in Weinberger's Restau ration stattfindenden I. V«r«Li»i»Lii»pk ergebenst eingeladen. Tagesordnung: 1) Berichterstattung. 2) Definitive Constituirung der Ortsgruppe Großenhain. Vr Liskr« kreivMiKe rouervedr. Die Steiger der Spritze Nr. 1 haben Dienstag Abend um 8 Uhr am Spritzenhause zu erscheinen. Der Obersteiger. Die Steiger vom RänmereorpS morgen, Mittwoch, Abends 8 Uhr in Ausrüstung am Spritzenhause. Der stellvertr. Obersteiger. Lan-Wirtbschaftl. Verein zu Pristewitz. Freitag, den 30. Juni a. e., Partie nach Kötzscheit broda, Lötznitzgrund, Meierei, Paradies, Friedens burg re. Gemeinschaftliches Abendessen auf Bahnhof Kötzschen broda mit einem Tänzchen. Abfahrt Mittags 12,25 von Pristewitz. Rückfahrt Abends 11,vo von Kötzschenbroda. Der Vorstand. in allen Lrüssen emplieklt kiis öuoküruokvrsi von IT. Mark«. keriiner Strasse. Houvisten- unö Wadeveifetafchen empfiehlt H«rrn. LLsLL La». Aale md Odcrkrcbse empfiehlt die Fischhandlung von AI. vksr. Naundorf bei Großenhain. Zur Bequemlichkeit des Publikums ist auf dem Frauen markte ein Briefkasten angebracht, der zwei Mal täglich geleert wird, und werden etwaige Bestellungen frei ins Haus geliefert. Hochachtungsvoll M. Weber. Zerlaufenen Kümmelkäse, sehr schön, empfiehlt Käserei Grotzenhain. Buttermilch, Erdbeeren empfiehlt Rittergut Naundorf. Ein Tischler- oder Glasergehilfe wird gesucht Apothekergasse 387. Ein junger fleißiger Mensch, womöglich vom Lande, wird nach Dresden von Unterzeichnetem zu miethen gesucht. Neudeck. Friedricbsgasse. Boigt-Gesvch. Auf das Rittergut Schönfeld wird zum sofortigen Antritt ein dem Trünke nicht ergebener Voigt gesucht. Schwautz. Knechte-Gesuch. Wegen Einberufung des Knechts zum Militär findet ein ordentlicher, zuverlässiger, wenn möglich älterer erster Knecht, sowie auch ein Mittelknecht zum 1. Juli oder sofort Dienst auf einem mittleren Gute bei Großenhain. Näheres in der Exped. d. Bl. und eine Erntemagd werden gesucht im Gute —— Nr. 1 zu Laubach. Ein junges Mädchen vom Lande wird per 1. Juli gesucht. Zu erfragen in der Exped. d. Bl. Eine tüchtige sucht als solche Stellung auf einem größeren Gute. Gefl. Offerten an Karl Gutmann, Großenhain, erbeten. Eine geduldige Frau wird sobald als möglich zu zwei Kindern gesucht in Nr. 18 zu Naundorf. Eine alleinstehende Frau sucht pr. 1. October eine WvtzuuoK von zwei Stuben oder einer Stube und zwei Kammern nebst Zubehör. Offerten mit Preisangabe unter 1. k. an die Exped. d. Bl. erbeten. Ein Familien-Logis, bestehend aus zwei Stuben oder einer Stube und geräumigem Arbeitszimmer, im Preise von 50 bis 55 Thaler, wird baldigst zu miethen gesucht, womöglich im Meißner Viertel. Adr. unter X. k. 20 in die Exped. d. Bl. erbeten. —— Eine freundliche Stube mit Zubehör wird bis Michaelis von einer Witwe gesucht. Näheres Frauengasse 312, Part. Die zweite Gtage meines Hauses ist zu vermiethen und per 1. October zu beziehen. Albert Held. Berliner Straße. Ein OdvrlOKi«, bestehend aus Stube, Kammer, Küche, Keller, Bodenkammer und Waschhaus, ist sofort zn vermiethen und Michaelis zu beziehen bei Ernst Starke. Elsterwerdaer Straße.