Volltext Seite (XML)
Mage zum Großenhainer Unterhaltung«- nn- AuMgeblatt Nr. 7». Jahrgang Sonnabend, den 2S April L882 » .Doch, Herr! Athemlos lauschte Camillo. Knaben waren da; sie spielten, — ich weiß nicht was. Hedwig W „Eines Abends", erzählte der Alte, „sagte Hedwig zu mir, Lejos, morgen ist mein Geburtstag, ich werde sechzehn Jahre; alle meine Gespielinnen und Freunde werden bei mir sein, da werde ich Dein Lied singen. Und sie hielt Wort. In die Ecke des Balkons gedrückt, übersah ich das ganze Zimmer, hübsche junge Mädchen waren da, doch meine Hedwig war die schönste von allen. Auch junge Männer, hübsche zündete er die Lichter des Baumes an, übersah noch einma voller Vergnügen sein Werk, und wollte eben die Freunde rufen, da erklang vor der Thür feierlich Lejos Geige: Stille Nacht — heilige Nacht", er hatte es von seiner Hedwig Nm Herz mrd Diadem. Novelle von M. Heimwald. (6. Fortsetzung.) Wir waren glücklich lange Jahre, da aber kam die Sehn sucht nach ihrer deutschen Hcimath, und als ich ihren Wunsch erfüllte, mit ihr und unserem Kinde hierher zog und das kleine Häuschen kaufte, denn meiner Geige Spiel hatte mir viel Geld eingcbracht, sodaß wir ruhig und ohne Sorgen wenn auch bescheiden leben konnten, da verlangte sie nichts weiter. Ihre Eltern sah sic nie wieder Der einzige Brief, den sie an diese geschrieben und um Verzeihung gesteht, blieb unbeantwortet." „Und — habt Ihr keine Ahnung, wer dieses Lied gemacht?" gelernt. Leise öffnete Camillo und während der Alte das Weihnachts- licd zu Ende spielte, stand der Fürst Hand in Hand mit Heddy in der offenen Thür, und Beide sahen mit feuchten, glücklichen Augen auf den strahlenden Christbaum. Als das Licd verklungen, forderte Camillo die Freunde auf, näher zu treten und zu sehen, was das Christkindchen durch ihn gesendet. Da lagen bunte Bänder, seidene Tücher, kleine Nippes für Heddy, allerlei, an dem ein junges Mädchen sich freuen konnte; in der Mitte aber stand ein Etui, und als Heddy es öffnete, lag darin ein Halsband mit einem Medaillon, kunst reich gearbeitet und mit täuschend nachgcahmten wilden Rosen eil mimuturs besetzt, im Medaillon aber — Camillos Bild. Für Lejos lag ein schöner Pelz nebst Mütze bereit; warme Peustiesel und — eine schöne Meerschaumpfeise. Der Alte meinte lackend, der Fürst wolle ihn auf seine alten Tage wohl noch verwöhnen; schmunzelnd aber sah er auf die kostbare Pfeife und meinte: „Da muß es ganz besonders draus schmecken." Und Heddn? Stumm stand sie vor allen Herrlichkeiten, Thränen der Freude flossen über ihre Wangen, und als sie endlick wortlos dem Fürsten die Hand reichte und mit den vor Glück weinenden Äugen zu ihm aufsah, da war er reich belohnt und hatte sein schönstes Christgeschenk. Lejos war glücklich in der Freude seines Kindes, nur eins fehlte ilun. Leisi und unbemerkt nahm er daher seine Geige und ging hinaus an seiner Hedwig Grab und bald durchhallten Klänge der Sehnsucht und wehmüthiger Freude die kalte, sternenhelle Decembcrnackt. Als aber der Fürst und Heddy hinausgingcn, ibn unter sanften Vorwürfen wieder ins warme Stübchen zu geleiten, da sagte er, auf den kleinen Hügel blickend, innig und rührend: „Sic mnßtc auch Theil an unserer Freude, sie mußte auch ihre Weihnachten haben." — Der Winter verging; Lejos wurde immer schwächer, doch lehnte er ans das Entschiedenste jede ärztliche Hilfe ab. Bald mußte er das Zimmer hüten, und als der erste Frühlingstag erschien, waren es schon Wochen, seit er seiner Hedwig Grab zum letzten Male besucht. Bereits acht Tage war Camillo im kleinen Häuschen, cr wollte, er konnte Heddn nickt allein beim Vater lassen, denn jede Minute konnte es mit ihm zu Ende sein. Die Sonne schien srenndlich ins Stübchen; grünende Saaten, knospende Bäume verkündeten das Naben des Frühlings. LejoS saß in seinem großen Lehnstuhle, den Kopf zurückgelegt, am Fenster; zu sinnen Füßen kniete sein Kind, neben ihm stand der Fürst, besorgten Blickes dem alten Zigeuner ins welke Angesicht blickend. Leise, während er den trüben Blick durchs Fenster gleiten ließ, sagte Lejos: „Der erste Frühlingstag! Die Bäume und Fluren erwachen aus ihrem Winterschlaf zu einem neuen, froh- licken Leben. O, meine Seele wird auch bald aus ihrem Erdenschlaf erwachen zu schönem, seligen Leben, bald — meine Hedwig, sind wir vereint." Heddy faßte weinend seine Hände, sie mit zärtlichen Küssen bedeckend, cr aber sagte tröstend: „Weine nickt, mein Kind, mir ist wobl. Früher wünschte ick zu leben, denn ich wußte Dich allein, verlassen, das ist nickt mehr. Du hast einen treuen Schützer gefunden, der Dich nickt verlassen, des armen Zigeuners Kind nicht allein lassen wird in dieser weiten bösen Weit. Bleibe gut und brav, der Segen Deiner Eltern wird Dich umschweben und Deiner Mutter Bild Dein Talisman fürs Leben sein. - - Gott segne Dich, mein Kind." — Segnend ruhten seine Hände auf seiner weinenden Tochter, dann wandte er sich an Camillo: „Eure Hand, mein — er laubt, daß ich Euch Solm nenne, Eure Hand, mein Sohn; so, hier auf meines Kindes Haupt gelobt mir noch einmal, was Ihr mir versprochen, — ein Jahr — " ein mahnender, stehender Blick vollendete den Satz. „Ich gelobe es Euch, fest und heilig", sprach Camillo tief bewegt, „Ihr dürft ruhig sein, Lejos, ich werde Heddy als mein Kleinod hüten." „Dank, mein Solm", flüsterte der Alte; „Dank! Gottes Segen auch mit Euch!" Eine Weile lag er ruhig, mit geschlossenen Augen; endlich bat er Camillo, ibn noch einmal, zum letzten Mal hinaus- zutrageu an seines .'Leibes Grab; an ihrer Seite wünschte er zu sterben, denn seine Stunde war gekommen, das fühlte er. Ebe der Fürst seinen Wunsch erfüllte, ließ Lejos sich von Heddn seine Geige reichen, die lange unberührt gehangen. Draußen faltete der alte Zigeuner die Hände und betete noch einmal leise, dann erhob cr den Kopf, sah lange zum Himmel auf; auf einmal leuchteten seine Augen in seltsamem Feuer, er nahm seine geliebte Geige, und leise erst beginnend, schwollen die Tone immer mächtiger an; immer feuriger wurden seine Phantasien, die alte Lebenskraft, die alte Gluth der Leidenschaft schien noch einmal in ihm aufzuflammen — dann wurden die Klänge leiser, endlich erstarken sie ganz — die Geige entfiel der erkalteten Hand — ein letzter Blick suchte sein Kind — ein letzter Seufzer — dann sank das lebensmüde Haupt zurück, und der Tod schloß sanft das Auge, brach das Herz, das bis zu seinem Ende so heiß geliebt. Hcddu war schluchzend an ihrem Vater niedergcsunken, die weinenden Augen in seine kalten geliebten Hände begrabend; Camillo neigte sich erschüttert über das ehrwürdige Haupt. Der Jrühlinskauch wehte grüßend von dem grünenden Hügel und beugte flüsternd den noch kahlen Rosenstrauch zu der kleinen schmerzerfüllten Gruppe, droben aber in blauer Luft erscholl der Lerche erstes Bed dem jungen Lenz entgegen. — (FoMetzung folgt.) ergriffen, „wissen Sie, wer — glaube ich, meinen wählerischen Bruder mehr als Ihre kleine Nichte zu fesseln im Stande wäre?" „Wer, Hoheit?" fragte Dictorine bestürzt. „Muß ich Ihnen das erst sagen?" lächelte der Prinz. „Blicken Sie in den Spiegel, er wird Ihnen die beste Ant wort geben." „Hoheit", sagte Victorine leise und scheinbar verwirrt. „Nein, wahrhaftig, liebe Gräfin", sagte der Landesherr gütig, „ich hätte mich auch gefreut, wenn Sic statt Ihrer Nichte sich selbst als Camillos Braut vorgestellt hätten." Gräfin Victorine war im Stillen erfreut über diese Idee Sr. Hoheit und erwiderte lächelnd mit niedergeschlagenen Augen : „Und Hoheit, wenn ich nun — selbst — auf diesen kühnen Gedanken gekommen wäre, wenn Se. Durcklauckt mir bei meiner Sendung das eigne Herz gefangen Kälte?" Der Prinz stellte sich dickt vor die Gräfin, mit unter- geschlagenen Armen sic lächelnd, dock forschend betracktend. Endlich drohte cr ihr mit dem Finger und sagte lachend: „O, lehre einer die Weiber kennen! Schöne Gräfin, Sie sind die schlaueste Diplomatin von der Welt." Es war einige Tage vor Weihnachten, als Fürst Camillo nach der Residenz fuhr; gab es dock tausenderlei Kleinigkeiten einzukaufen, denn der Fürst beschenkte stets seine Dienerschaft sehr reichlich. Diesmal aber galt es mehr, auch Lejos und Heddy mußten ihr Weihnachten erkalten. Se. Hoheit freute sich, den Bruder zu begrüßen und fragte, wie ihm die Gaste gefallen, die er im Sommer so unerwartet ihm zugeschickt? Er freute sich innerlich, als Camillo das Lob der schönen Victorine in warmen Worten prieS; das war bei seinem kalten Bruder schon vielversprechend, dock hütete cr sich, auch nur die leiseste Anspielung zu macken. Camillo Katte den beiden Gräfinnen Heimsburg Besuche gemacht und Dictorine war natürlich so erfreut und liebens würdig, als sie nur konnte. Der Besuch des Fürsten war für Sie vielbcdeutend, und ihre Hoffnung stieg. Im Frühjahr sollte ihres Bruders Hochzeit mit Comtesse Minona gefeiert werden; dabei sollte Fürst Camillo, wie die kübscke Braut sagte, aus Dankbarkeit, daß sie in seinem schönen Parke sich verlobt, der erste unter den geladenen Gästen sein. Hieraus baute Victorine, da wollte sie den letzten Trumpf ausspulen. Fürst Camillo hatte das Weibnacktssest in seinem Schlosse stets zu einem Freudenfest gemacht., so sollte cs auch diesmal sein. Besonders reich waren die Geschenke ausgefallen; er war ja glücklich und wollte auch glückliche Gefickter um sich sehen. Auch die Armeu waren, wie jedes Jakr, reich beschenkt und bewirtket worden; alle warcn einig, daß es keinen besseren Herrn als Se. Durchlaucht gäbe. Am Morgen aber des ersten Tages ließ er die Equipage anspannen und eine Menge größerer und kleinerer Packele darauf laden, so daß der alte Kammerdiener sich nicht enthalten konnte, zu fragen: „Durchlaucht halten zu Gnaden, aber — die Packete nehmen ja den ganzen Wagen ein, wo wollen denn Ew. Durchlaucht sitzen?" „Jean", rief dieser lustig, „wo sonst der Kutscher sitzt, auf dem Bock, ich werde selber kutsckiren." „Durcklauckt selber?" rief der alle Diener staunend. „Ei, habe ich nickt schon ost selber gefahren, Alter?" lachte der Fürst. „Das wohl, aber Durcklauckt nehmen doch wenigstens einen Diener mit?" „Nein, Jean, ganz allein fahre ick. Beruhige Dick", lackte Camillo, als er in das ängstlich besorgte Gefickt des treuen Dieners blickte, „ich verspreche Dir, vollständig mit heiler Haut übermorgen wieder hier zu sein." Damit schwang er sich hinaus, zog die Pscrde an ssnd rollte zum Thore hinaus, während der alte Jean ihm kopfschüttelnd nachsak und dackte: „Ist dock ein wunderlicher Herr, Se. Durcklauckt; Kat Kutscher und Diener in Menge und fährt un größten Schneegestöber, statt drinnen im bequemen Wagen zn sitzen, mutterseelenallein mit dieser Menge von Schachteln und Packeten. Hm, welche arme Familie da wollt wieder- glücklich gemacht wird?" Camillo war heute nickt erst, wie sonst, vor das Wirtks- haus gefahren, wo er gewöhnlich sein Pferd ließ; nein, gleich vor seiner Freunde Haus, die nickt wenig staunten, was er mit allen den Packeten wolle. Der Fürst rief ihnen lackend entgegen: „Lejos, Heddn! kommt, helft ein wenig, aber nehmt Euch hübsch in Acht, kört Ihr? Nur einstweilen Alles in die Stube, ick komme gleich wieder, will erst meinen Wagen in Sicherheit bringen und die Pferde versorgen lassen." In einer kalben Stunde — LejoS Katte sich bereits ge wundert, wo der Fürst so lange blieb, — kam er, in Ler Hand — einen sckönen, großen Ckristbaum tragend, den er selbst kochst eigenhändig, wie cr lackcud erklärte, aus dem Walde geholt. Jedes Jahr hatte in dem Häuschen nach deutscker Sitte, die HeddyS Mutter cingeführt, ein Christbäumchen, mit Lichtern geschmückt, gestrahlt, also auch gestern. Camillo hatte seine Freunde überraschen wollen und bei seinem letzten Besuche be dauert, daß cr Weihnachten nickt mit ihnen zubringen könne. Heddn Katte gestern wokl gedacht, wie hübsch cs wäre, wenn der Fürst ikr kleines Bäumchen sehen könnte, wie groß war daher ihre Freude, als er heute kam. Lejos Katte den schönen Tannenbaum, der bis zur Decke reichte, selbst befestigt und Heddn packte staunend das große Packet feinetl ConfecteS aus, das Camillo üir übergebe», den Baum damit zu putzen, wobei er ihr getreulich half. Als es dunkel wurde, schickte cr lackend den alten Zigeuner mit seiner Tockter hinaus und erklärte, jetzt wolle cr einmal Herr im Häuschen spielen und Lejos nebst Heddy sollten seine Gäste sein; einstweilen aber draußen hübsch warten, bis sie gerufen würden. — Da packte er denn aus, und als alles finnig geordnet war, hatte mich mit ihren scharfen Augen gejuckt und gefunden. Da trat sie ans Clavier und sang ; o, ihre Stimme klang wie Silber so hell und rein. Es kam mir der Gedanke, der Schreiber des Liedes möchte unter den Gcladencn sein; ich ließ meine Augen über alle Anwesenden schweifen, bis sie endlich an einem schönen Knaben von Hedwigs Alter haften blieben. Seine Augen glänzten, athemlos lauschte er, keinen Blick ver wandte er von der schönen Sängerin, da wußte ich, daß kein Anderer das Lied gemacht, und mein Herz schwoll vor Freude, daß der 34 jährige Zigeuner den Sieg über den schönen, braun- lockigen Knaben davongetragen. In derselben Nacht noch floh ich mit meiner Hedwig." „Und wißt Ihr nickt, wer jener Knabe war?" fragte Ler Fürst lcisc und gespannt. „Ick fragte Hedwig", antwortete Lejos, „und beschrieb ihn; dies sei der Prinz Camillo gewesen, meinte sie, der jüngere Sohn LeS Landesfürslen." „Ja, Lejos, er war eS ", rief Camillo in tiefer Bewegung, „cr ist cs, der sich jetzt zu Euren Füßen wirst, der die schöne Hedwig von Saalfeld, die Tochter des stolzen Ministers als Knabe schwärmerisch geliebt und deren Verschwinden ihn bald dem Tode nahe brachte. Lauge Jabre schwebte ihr Bild vor meiner Seele; keine Andere habe ich geliebt, erst Heddy war cs vorbchalten, sie zu ersetzen." Starr blickte der Zigeuner auf den Fürsten, als könne er seine Worte nicht verstehen, und endlich fragte er, tief athmend: Ihr, Ihr wäret — ?" „Camillo, der Bruder des jetzt regierende» Fürsten." „O, Herr", erwiderte der alte Zigeuner traurig, „dann habt Ihr mich getäuscht, — meiu armes, armes Kind!" „Nein, Lejos", sagte Camillo fest, „ich habe Euch nicht getäuscht. Ich nannte mich den Besitzer von Wolkenau, der bin ich; ich lebe fern vom Hofe, dessen Geräusch und Pracht ich nicht liebe. Der Wald ist meine Lust und keine kalten Mauern sollen Euer Kind umschließen, wenn sie mein Weib ist; ihr Herz wird nicht sterben, frei wird sic sein und bleiben, die Tockter des Waldes, wie sie geboren." „Aber", fragte der Alte kopfschüttelnd, „wird Euer fürst licher Bruder nicht mit einem strengen „Nein" cMgegentreten?" „Mag er", antwortete Camillo entschlossen, „mich soll'S nicht kümmern, ich bin frei und selbstständig; ich habe keinen Anspruch auf den Tkron, so darf ich auch nach meinem Herzen wählen. Und ist der Unterschied denn gar so furchtbar? Sebt, Ihr entführtet die schöne Ministerstochter, ich bringe deren Kind wieder und setze sie nur in die ihr zukommende Stellung ein." „Die Welt wird nicht so denken", warf Lejos zweifelnd ein, doch es gelang de»! Fürsten schließlich, seine Zweifel zu besiegen. Lejos besaß doch auch Stolz, — er freute sich, daß seine Tockter des Fürsten Gemahlin werden sollte; bei seiner Bedingung aber beharrte er jetzt erst recht. Heddy erfuhr auch bald Camillos eigentliche» Stand. Sic hatte sich unter einem Fürsten stets ein überirdisches Wesen gedacht, welches hoch über alle Erdcnkinder wegragte und dessen Pracht alles Uebrige verdunkeln mußte. Als sic nun sak, wie Fürst Camillo nur eiu cinsacker, wenn auch vornehmer Mann war, Ler mit ihnen sprach, als ob er ihres Gleichen sei, da kam ihr der Unterschied gar nickt so ungeheuer vor. Zudem war Heddy nicht wild ausgewachsen wie andere Zigeunerkinder; ihre Mutter, die erst vor drei Jakren gestorben, Katie sie sorgsam überwacht, ihre Seele gebildet, ikr das nötkige Wissen bei gebracht. Von dem Gespräche ikres Vaters mit Camillo, erfuhr Heddy nichts; glücklich und zufrieden lebte der kleine Kreis wie vorher. Die leicht begreifliche Scheu, die Lejos erst vor dem „Fürsten" gehabt, wußte dieser bald zu besiegen; doch den Glauben, daß der kommcude Frühling ihn rückt mehr fände, licß sich der Zigeuner nickt raube» »ud ost, wen» er still vor sich bi» sah, flog eiu Helles Leuckteu über sei» brauueS, gefurchtes Antlitz, dann breitete er wobt die Arme aus und flüsterte in sich hinein: „Bald, Hedwig, bald!" — Gräfin Victorine war untröstlich, als sie dem Landesherr» . le veruttglückte Missio» berichtete. „Hoheit", sprach sic be- dcgternd, „ick habe getha», was ick konnte; daß meine brüder U^c Liebe mir eine» solchen Streich spielen könnte, habe ich nicht gedacht. Hoheit, ich glaube, ich tauge uicht zur Diplomatin." Es war dem Prinzen nicht lieb, daß aus dem Plane nichts geworden, Loch konnte cr cs Ler Gräfin unmöglich entgelten lassen; die Liebe läßt sich eben nicht erzwingen. „Schöne Gräfin, begann er pMUch, wie von-einer Idee