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Nr. LV. Großenhainer Nnterhaltungs- und Anzeigeblatt. Seite 10. Realschule und Stadtschule. In neuester Zeit sind in diesem Blatte medrfach Auslassungen über die hiesige Realschule und die hiesige Stadtschule zu lesen gewesen Wir wollen in den nachfolgenden Zeilen nicht das dort behandelte Tbema weiter spinnen, vielmehr wollen wir nur diese Gelegenheit be- nützen, die allgemeine Aufmerksamkeit auf beide Anstalten zu richten und eine oft gehörte Meinung, welche durch ihre öftere Wiederholung geradezu gang und gebe geworden und dennoch vollständig inig und nicht zutreffend ist, berichtigen Bei dieser Berichtigung soll uns weder Liebäugelet für eine oder Uebelwollen für die andere Anstalt leiten, was überhaupt schon deshalb nicht möglich sein kann, weil wir mit Ziffern beweisen wollen. Eine sehr ost gekörte und immer wieder nachgesagte Meinung ist: die hiesige Realschule koste der Stadt alljährlich viel Geld und werde dadurch für die «Lteuerzahler drückend Besonders sind es diejenigen communlichen Steuerzahler, welche in den letzten Jahren wiederholt höher abgeschätzt wurden und demgemäß vermeinte Steuern zu zahlen haben, die ihr vielfach nickt unbegründetes Lamento über die sckon wieder erfolgte höhere Einsckätzung mit folgendem Satze schließen: ja, das macht die Realschule, die braucht viel Geld, und wir müssen es aufbringen. An dieser tkatsäckiich vorgekommenen öfteren höheren Einsckätzung, die in der Hauptsache nur eine Classe hiesiger communlicher Steuer zahler trifft, ist aber die Realschule ,o völlig unschuldig, wie ein neu geborenes Kind; vielmehr hat diese vielfack so unliebsame Erscheinung folgenden Grund: Schon seit Jahren hat die städtische Anlageukasse alljährlich einen 6, 8 bis 10,000 Mark höheren Bedarf als im vorher gehenden Jahre und doch wird der Steuersatz, auf UM M. Einkommen 3 M. Steuern, nickt erhöht, weil man wenn, eine Erhöhung der Einsckätzung könne schon hin und wieder gesunden werden und dadurch decke sick der höhere Bedarf. Giebt nun ein kleiner Bedarf, mehrere Jahre fortgesetzt, zuletzt einen großen Bedarf, so können von einer höheren Einschätzung zur Deckung dieses endlich hock gewordenen Be darfes die Festbesoldeien, die Rentner und dcrgl. nickt geiroffeu werden, es bleiben dazu nur die Geschäftsleute und die Gewerbircibenden übrig, die sich den Einschätzungen nach oft alljährlich Wohler befinden sollen und daher der Meinung nach immer mehr Steuern geben können; in diesen Kreisen hört man die oben angeführte Meinung ost, die Real schule sei an diesen höheren Steuern Schuld. Erschöpft wollen wir das Kapitel der jetzigen Steuervcrlheilung mit den obigen wenigen Worten nicht haben, aber erlaubt mag es sein, zu fragen, ob es angebracht ist, wenn man einen Stand, für welchen die Realschulen eigentlich geschaffen sind und in dem sie ihren Hauptstützpunkl finden sollen, in eine vorgefaßte Meinung gegen dieselben drängt, die manchmal selbst bis zur Bitterkeit gegen sie ausartel? Bon einer Klage über hohe Steuern, welche die Stadtschule erfordern, vernimmt man in den Kreisen der Steuerzahler wenig; es ist ja auch das Schulgeld dieser Anstalt so niedrig, daß es keinen Anlaß zur Klage geben kann, und welcher Theil der eommunUchcn Abgaben zur Unterhaltung der Stadtschule fließt, ist zu wenig bekannt. Ziffern, dem diesjährigen Haushallplane entnommen, mögen über beide An stalten Ausschluß geben. Die hiesige Realschule hat 12,000 M. Zuschuß vom Staate und 8400 M. Einnahme von Schulgeldern, überhaupt aber 20,700 M Einnahmen, zu welchen die Steuerzahler keinen Pfennig beitragen Der Aufwand für diese Anstalt ist 30,500 M. Hiernach erkält sich die Realschule zu mehr als selbst und nur '4 ihrer Unterhaltung fällt den Steuerzahlern zur Last Nock ist zu bemeikcn, daß die Realsckule zur Miethe wohnt und von dem Zuschüsse, welchen ihr die Stadt giebt. wieder 3550 M. Miethzins für Haus und Turnplatz an die Stadlkasse zurückgiebt. Die hiesige Bürgerschule nimmt ein: 750 M von Stiftungen. 400 M. Staatszusckuß. 2l,000 M. Schulgelder, 500 M Reste, 300 M Miethzins vom Sckuldirector und 1800 M. von Grundstücksverkäufen, also in Summa 24,750 M. Einnahmen, zu welchen die Steuerzahler als solche keinen Beitrag liefern, wogegen 500 M. Schulgeld aus der Armenkasse, da es von den Steuerzahlern auszubringen ist, hier nickt mitgezählt werden kann. Der gejammte Aufwand für die Stadtschulen beträgt 80,700 M. Die Stadtschule erkält sich hiernach nur zu reichlich selbst, knapp 2/4 der gejammten Stadtschule ist von den Steuer zahlern zu unterhalten. Uebcrdres wohnt die Scknle in ihren eigenen Häusern, für welche seil langen Jahren Summen für Bauten und Schuldenbezahlungen ausgegeben sind, und nur für das Sckulhaus hinter der Kirche und die Turnhalle nebst Turnplatz werden jährlich 1610 M Mretkzins von der Sckulkasse an die Stadlkasse gezahlt. Nur die Gehalte der städtischen Beamten, die Unterhaltung der Straßen und Wege rc. werden aus den Erträgnisten der Eommun- grundstücke rc. bestritten. Jede Mark Steuer aber, welche der Steuer zahler auf das Nathhaus trägt, verlheilt sich ohngefähr auf folgende Weise, es kommen: 38 Pf. zur Unterhaltung der Stadtschule; 27 Pf. zur Verzinsung und Bezahlung der Stadtschuldcn; 14 Pf. zur Armen kasse; 9 Pf zur Unterhaltung der Realschule; 3 Pf. zu den Äircken- kassen; 3 Pf. zur ArmenansiaUsunterkaltung; 2 Pf für das Feuerlösch wesen; 2 Pf. zur Unterhaltung des Krankenhauses; 2 Pf. zu den Kosten des Standesamtes. Die Realschule ist demnach keine Last für den Steuerzahler, und es ist zu wünschen, daß sich die dahin gebende Meinung bald ändert. Zum 1. Juli werden !»—120W Mm » zu auf eine Apotheke in der Nähe gesucht. Offerten befördert die Exped. d. Bl. Hypothek den I. Juli aus- zuleihen. Näheres in der Exped. d. 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