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Nr. 42 zusammentritt der Kammer die Anstrengungen der „wahrhaft fortschrittlichen" Republikaner richten müßten. St. Petersburg, 6. April. (Priv.-Tel. des „B. T.") In der Osternacht soll die Gratulation in Gatschina statt finden. Die sonst zu Ostern üblichen Gnadenbeweise — Verlheilung besonders hoher Orden und Belohnungen von besonderer Bedeutung — sollen, wie verlautet, diesmal bis zur Krönung hinausgeschoben werden. — Mit großer Bestimmtheit wirb behauptet, auf der vierten Station diesseits Moskau (Nikolai-Bahn) wäre eine au« dem Keller des Stationsgebäudes bis unter den ge wöhnlichen Halteplatz der Züge auf den Perron führende Mine entdeckt worden. Infolge dessen seien dort wie in Moskau circa 70 bis 80 Personen verhaftet. Nach der Mine wurde bereits seit längerer Zeit gesucht. — Kobosew soll nach seiner Flucht von hier (nach dem März-Attentat) zuerst eine Weile im Kaukasus gelebt haben und später nach Moskau gegangen sein. — Ein vorläufig noch unverbürgtes Gerücht will wissen, daß gestern (jüdische Ostern) hier Telegramme über Juden hetzen aus mehreren Orten der inneren Districte eingelaufen wären. Washington, 6. April. Der Gesetzentwurf der Unter sagung der chinesischen Einwanderung erhielt nicht die Zwei drittel-Majorität des Senats, welche zur Beseitigung des Vetos des Präsidenten erforderlich sind. Vermischtes. Die Frau des Landgerichts-Präsidenten Zaucke, welche sich vor dem Schöffengericht in Potsdam wegen Verbreitung von Schmähbriefen rc. zu verantworten hatte, ist gestern zu vier Monaten Gefängniß und in die Kosten verurtheilt worden. Der Postsecretär E. in Berlin, welcher wegen bedeutender Briefdiebstähle und wegen des gegen den verstorbenen Oberpost - Controleur Rechnungsrath Thien verübten ge meinen Diebstahls von Stempelmarken verhaftet worden, hat noch weitere Diebstähle resp. Unterschlagungen gegen die Postverwaltung eingeräumt, wegen welcher bisher an dere Postbeamte verdächtigt worden sind. Auf der Eisenbahnstrecke Arnstadt-Ilmenau ist infolge einer Senkung des Bökens (es war daselbst früher ein Bergwerksschacht) eine Stockung des Verkehrs eingetreten. Die Züge gehen von Arnstadt bis an Ort und Stelle; dort müssen die Passagiere aussteigen, den gefährdeten Bahntheil zu Fuß passiren und in den von Ilmenau ent gegengesendeten Zug einsteigen. Die „Times" veröffentlichen auszugsweise einen vom 8. März datirten Privatbrief von Mr. Henry Byron, ehe maliger Viceconsul in Port-au-Prince, worin das ver heerende Auftreten der Pocken in Haiti bestätigt wird. Die Epidemie, so heißt es in dem Schreiben, brach zuerst in Cap Haitien, der nördlichsten Stadt der Republik, aus, wo sie binnen etwa drei Monaten zum Mindesten 5000 Per sonen von der Bevölkerung hinwegraffte. Mehrere Wochen hindurch betrug der Durchschnitt der Todesfälle 40 pro Tag. In anderen Theilen der Republik richtete die Epidemie ähn liche Verheerungen wie im Norden an, und man berechnet, es werre schließlich gefunden werden, daß der fürchterlichen Epidemie in Haiti nicht weniger als 20,OM Personen er legen sind. Im Monat März d. I. sind in den Vereinigten Staaten 42743 Einwanderer eingetroffen, gegen 28,908 im März vorigen Jahres, darunter über 19,000 Deutsche, also mehr als 6M an jedem einzelnen Tage. Eine noch größere Ein wanderung soll für die Sommermonate in Aussicht stehen. Hauptverhaudlnngen bei dem Kgl. Landgericht zu Dresden. Dresden, 7 April. Proceß gegen den Schriftsteller Ludwig Liebknecht aus Gießen und den Cigarrenmacher Robert Letter aus Dresden wegen Schmähung von Staatseinrichtungen und ver- läumderischcr Beleidigung. Das gestern Nachmittag 4 Uhr in öffent licher Sitzung publicnte Unheil lautete gegen Liebknecht auf Grund der tztz UN, >85 und 187 des R-St.-G.-B. auf 2 Monate Gefängniß, auch ist dem beleidigten Reichskanzler Fürsten Bismarck, der rechtzeitig schriftlich Strafantrag gestellt batte, die Desugniß zugesprochen, die Berurtbeilung binnen zwei Wochen nach Eintritt der Rechtskraft durch das „Dresdner Journal" öffentlich bekannt zu geben. Ferner wurde auf Unbrauchbarmachung der Formen und Platten, sowie Bernichtung der etwa noch vorhandenen Exemplare des incriminirten Wahlaufrufs erkannt Dagegen sprach der Gerichtshof den Mitangeklagten Vetter frei. Eingesandt. Wie aus dem Jnseratentheil ersichtlich, bietet der erste Feiertag Vergnügungen verschiedener Art in Menge^ Es scheint deshalb an gebracht, auf eins derselben besonders aufmerksam zu machen; wir meinen die von Herrn Kahle (Bobersberg) arrangirte Theater vorstellung nebst Concert. Da wir das Programm vor uns haben, glauben wir. daß Herr Kahle keine» Fehlgriff getban hat. Die drei einact gen Stücke sind gut gewählt und werden daS Publikum zufliebensteUen; gute Lackmuskeln wird allerdings jeder Besucker mitzubringen haben. Zu bewundern bleibt cs nur, daß für einen so geringen Eintrittspreis (25 Pf) so Vielseitiges geboten werden kann; es sei also hiermit der Besuch in den sckönen Localitäten des Kahle'schen Etablissements Jedermann angelegentlickst empfohlen. x. Musikalisches. Wit schon aus vor. Nr. d. Bl. zu ersehen, wird am dritten OsterseiertageAbends die Capelle des in Leipzig garnisonirenden 134. Regiments unter Führung des Herrn Musikdirektor Jabrow im Saale des Gesellschastsbauses ein Concert geben, aus das wir olle Musikfreunde aufmerksam zu macken uns erlauben. Die „Leipz Nackr." schreiben über die Leistungen dieser Capelle Folgendes: „Eine solche durchgreifende Fülle und dabei doch edle Haltung des StreichorckesteiS, eine so gleichmäßige Reinheit im Holzbläserckor und ein so wohlabgcwogeneS Eingreifen in der Mesflnggruppe hätten wir anzutreffen nickt gehofft. Man glaubte mitunter, ein: sehr wohl organistrte Civilcapelle zu hören, und doch stand in glänzender Uniform «in strammes Militärorckester vor uns! Um Einzelheiten zu betonen, sei vor Allem der Qualität des Oboe rühmend gedacht. Wie selten hört man auf diesem Instrument einen vornehmen und modulations- fäbigen Ton! Wir sanden ihn hier, und aus der ganzen Art und Weile, wie der betreffende Bläser den Ton bildet, ihm zahlreiche Nuancen abgewinnt, mußte man auf eine ungewöhnliche Begabung und feinen künstlerischen Sinn dieses Instrumentalisten schließen. Achnlicht Talente finden sich in dieser Capelle noch mehrere. Sie zu wecken, anzuseuern, weiterzubilden läßt sich der Mufikdirector Herr Iahrow augenscheinlich sehr angelegen sein" rc. G rotzenhainer UnterbaltungS- und Anzeigeblatt. Seite S. Wir machen Gartenfreunde auf die in heutiger Nummer unseres Blattes befindliche Anzeige der Kunst- und Handels gärtnerei von W. Vetters in Dresden, die echten Mammuth- Erdbeerpflanzen betr., besonders aufmerksam. in Hohenzollern fabricirt unter dem Namen Restitutions- Schwärze ein Mitttl, um abgetragene dunkle, haupt sächlich schwarze Kleider und Möbelstoffe, seien sie aus Wolle, Baumwolle oder Sammet, besonders auch dunkle Militärmäntel, schwarze Filzhüte re. durch einfaches Bürsten mit der Restitutions-Schwärze, ohne sie zu zertrennen, wieder aufzufärben, daff sie wie neu aus sehen. Der Artikel ist zu haben in Flaschen zu 60 Pfg. und 1 M. in Großenhain bei L'. ÄI. Kirchliche Nachrichten. Am l. Osterfeiertage Metten flüh 6 Uhr. Beickttede Uhr): Herr Diaconus Peter. Musitausführung: Ern neues Leben webt und webt durch die Natur — Ostercantate v. E. Eißner. Voimittagspredigt: Herr Archidiac. Weißbrenncr, über > Petri 1, V. 3 —L. Rachmittagspredigt: Herr Pastor Klemm aus Strießen, über Marc. 16, L. 1—8. Am 2 Osterseiertage Colleete für die sächsische Bibelgesellschaft. Musitausführung: Herr u. Gott, Jems Christus — Chor aus Fr. Lachners Requiem Vormittagspredigt: Herr Diaconus Peter, über Apostelgesch. 10, V. 34 — 41. Nachmittagspredigt: Herr Pastor Weißenborn aus Lampertswalde, über Luc 24, V. l3 —35. Beerdigt den 2. April: Auguste Emilie Birkner, Fabrikarbeiterin, ledig, 27 I. 3 M. 6 T. — Den 6.: Heinrich Louis Sckleinitz, Hand arbeiter, 32 I. 3 M. 8 T. — Den 7.: Frau Hanne Sophie Klengel geb Käppler, Gattin des Gutsauszüglcrs Johann Christian Klengel in Naundorf, 69 I. 11 M. 27 T. — Sidonie Elisabeth, ehel. T. des Fabrikarbeiters Karl Friedrick Felgner in Naundorf, >3 T. Getauft vom 31. März bis 6 April: 2 Knaben und 1 Mädchen. Katholischer Gottesdienst den zweiten Osterfeiertag, den 1t». April n c., in der in der Schulgasse gelegenen Schule, zwei Treppen, rechts. Die Beichte beginnt früh 7 Uhr, die heilige Messe mit Predigt um 9 Uhr. — D/ö i/rier HtHrrct mit L'ei r« Hustet Lee/tren nur /«erciu-c/t nnrttren'Aen Dei^niA, Oste»-» ^6'6'2. 7». Obert«««» «nri Oben«?«« Man e. «. rr. 1^. Die /--Ern Ei Lb-r-ro <--rr Sk'e/r t e- « /F-06- --rtt-r-r. <7/rrr-« Mer-r/e-o-rr. Naoli Irmgerem teilten entseiüiet' saust imser ^uter V t i WUbtlrielil UnuKott ernSr. O es zeigen aUsn Vern'andten unci ^reunZen hierdureti selimerz- eisüllt nn üie trsnerncken Mnteris88enen. l)io UoorckiAnnss erkolßt clen ersten koieitax blaclim ^3 flirr vom Trauerhsuso aus. srLkmonplg.tr 603. Lclmldüeker, gut gebunden, empfiehlt die Kuchdindmi von »srrwLnn verso. Wer schnell und billig nach Amerika auswandern will, wende sich an Lenst VniKt. Dresden, Seestraße 21. iLNLUllterrivdt. Den geehrten Bewohnern von Naundorf, Großen hain und Umgegend, sowie Coselitz und Umgegend die ergebene Anzeige, daß Unterzeichneter Mittwoch den 1S. April in Naundorf und Donnerstag den 20. April in Coselitz je einen VanL0nr8U8 eröffnen wird. Geehrte Damen und Herren, die daran Theil nehmen wollen, werden höflichst ersucht, sich gefälligst bei Herrn Gastwirth Ring Pfeil in Naundorf und bei Fran verw. Apitz in Coselitz zu melden. Hochachtungsvoll v. Lallt«. vr. NruvvMn- L MMN«, SEM olle meüiciniselien Wasser in stets ti'iselier l'uHun^ zu l^uhrilis»eisen, eles^Ieieiien emf'setlie alle nnlürliebon Riuerrilv388er in üiessiilniger kriseiier k'üllun^, nuell l)ueli- äc li8Üe8s1re, ?s8lillen etc. Odernpotlieker 4t. Odtranü. Wöhren- -er Feiertage empfiehlt Napfkuchen, sowie verschiedene andere Kuchen, Sahnrollen, Windbeutel und div. Theegebäck MvrltL LStLsel». Naundorfer Gasse. MM IM«, Me, GMIMM, Fleifchklöstchen, sowie rohen und gekochten Schinke» und verschiedene Sorten kalten Braten empfiehlt täglich frisch L,. FLoUIo. Schloßgasse. AusgeMllttes Mstrm-ßeisch ä Pfd. 40 Pf. ist heute, Sonnabend, zu haben bei Otto ^rnolcl. Gartengäßchen. SlhmizkiM, ächt Emmenthaler, empfiehlt «FuNu« VLoTLS. Amerik. Ringäpfel, „ Apfelschnitte, türk. Pflaumen, Preißelbeeren mit Zucker empfiehlt billigst Italienische Prünellen, vorzüglich, L Pfd^80 Pf., beste türkische Pflaumen, beste böhmische Pflaumen, türkisches Pflaumenmus, stark eingesottene Preiselbeeren, Mirabellen-Marmelade ü Pfd. 60 Pf., gemischte ,, ü „ 50 „ vorzügliche conscrvirte Früchte in Gläsern, sowie ausgewogen per Pfd. 1 Mark empfiehlt I», ol»8t. Frische Kappler Bücklinge, „ pommersche Bücklinge, „ Holländer Bücklinge, sowie frisch geräucherte Heringe Pa. amcrik. Dauipfäpfel, „ türk. Pflauinen, „ türk. Pflaumenmuß, „ Preißelbeeren empfiehlt olll-ätlen aus Stahlblech, Eisen und Holz, zum Schutz gegen Sonne. Mlü. rilllliLlllls in Remscheid. Kausfrauen prüfet! > Durch die Anwendung der Amerikanischen Millant-GlW-Stärke ^7 (frei von allen schädlichen Substanzen) von Fritz Schulz jun. in Leipzig ist das Geheimniß gelöst, der Wäfckt ohne jeden Zusatz eine blendende Weiße, brillanten Glanz, sowie elastische Steifheit zu ver leiben. 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