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_ Nr. 42. zu einem Siegeszuge ohne Gleichen. Das verachtete und geschmähte Holz wird zum Zeichen des herrlichsten Triumphes. Giebt es ein schöneres, erhabenereS Gleichniß, wie aus tiefstem Leid höchste Seligkeit erblühen kann, als den Blick auf den nach schmachvollem Tod im himmlischen Glanze wieder erstandenen Heiland? Und nun noch einmal in die Natur zurück. Was er storben und versunken schien, siehe, eS kehrt zum Leben zurück. Nichts um Dich ist verloren, Alles ersteht zu neuem Leben. Wovon Du im Herbste trauernd Abschied genommen, es grüßt Dich wieder in neuer und schönerer Form. Und gerade das, was Dir lieb und theuer geworden, sollte Dir ewig entrissen sein? Nein, es lebt und wird leben un vergänglich — das lehrt Dich dieses Osterfest aus tausend Stimmen. Schon heute kannst Du es auferwecken, wenn Du nur willst. Trenne nur das Vergängliche von dem Unvergänglichen, gieb die Form auf und halte Dich an das Wesen, verzichte auf das Aeußerliche und Wandelbare und mache Dir das Innerliche und Dauernde ganz zu eigen von dem, was Du geliebt. Du hast es nicht verloren, es lebt in und mit Dir fort, schöner uns reiner noch als vordem, weil geläutert von allem Irdischen. DaS schein bare Versinken in ewige Nacht war nur der Uebergang zu einem neuen herrlichen Dasein! So redet das Osterfest zu einem Jeden unter uns in seiner eigenen Sprache. Mahnung und Anklage, Trost und Hoffnung können wir von ihm mit in unser Alltagsleben hinwegnehmen. Sei denn das Fest auch in diesem Sinne ein Fest der Auferstehung und der Erneuerung für uns Alle, damit aus dem Knospen und Sprießen unseres Oster- tageS einst köstliche Frucht erwache! Lagesnachrichlen. L Grostenhai«. Ueber den Anfang vor. Monats hier und in Chemnitz stattgehabten Besuch des chinesischen Gesandten Li-Foug-Pao schreibt man dem „D. Wollen gewerbe" in seiner vorletzten Nummer von befreundeter Seite Folgendes: „Der Besuch des Gesandten ist in erster Linie als ein großes Compliment für den Weltruf unserer deutschen Tuchfabrikation aufzufassen. Zum Zwecke seines Studiums hatte sich der Gesandte daher auch eine derjenigen deutschen Fabrikstädte ausgewählt, welche diesen Ruf mit begründen halfen: Großenhain, und ferner an diesem Platze die beiden namhaftesten Etablissements, das der Herren Gebrüder Zschille für glatte Tuche und das der Herren Fedor Zschille L Comp. für gemusterte Waaren. Beide Etablissements wurden von Sr. Excellenz dem Gesandten in eingehendster Weise besichtigt. Auch ließ derselbe wiederholt durch den begleitenden Dolmetscher, Herrn Di. Kreher, den Besitzern seine außerordentliche Befriedigung und An erkennung über die wirklich musterhafte Einrichtung der Fabriken, sowie über deren vorzügliche Fabrikate ausdrücken. Von letzteren erregten namentlich Tuche, welche für den Export nach China bestimmt waren und durch die bekannten chinesischen Dccorationen ins Auge fielen, sein lebhaftes Interesse. Besonderes Augenmerk wandte der Gesandte auch den maschinellen Einrichtungen zu, welche ihm theil weise durch den auf seinen Wunsch anwesenden Director der Sächsischen Maschinenfabrik, Commerzienrath Keller, erläutert wurden. Nach beendeter Besichtigung reiste Seine Excellenz über Dresden nach Chemnitz. Hier wurden die Etablissements der Sächsischen Maschinenfabrik (Richard Hartmann), sowie die Weberei von Eduard Lohse und die Handschuhfabrik von Commerzienrath Heinrich Gulden in- spicirt und auch von deren Fabrikation in genauester Weise Notiz genommen." Das genannte Blatt fügt diesem Be richte hinzu: „Wir wünschen der deutschen Industrie zu diesem Interesse, welches ihr von so einflußreicher Seite entgegengebracht wird, aufrichtig Glück. Es läßt sich er warten, daß die ostasiatischen Völker bei derartiger näherer Kenntnißnahme von der Leistungsfähigkeit der deutschen Industrie auch daraus das Verlangen gewinnen werden, ihren einheimischen Markt mit unseren Fabrikaten auszustatten, zumal die betreffenden Absatzgebiete in hohem Grade aufnahme fähig für unsere Fabrikate sind." — Ganz besonders theilen auch wir den vorstehend ausgesprochenen Wunsch, indem wir daran die Hoffnung knüpfen, daß die deutschen In dustriellen und Kaufleute ihr Bestreben, den deutschen Er zeugnissen immer weitere über Europa hinausgehende dankbare Ausfuhrwege zu bahnen, wenn auch allmälig so doch sicher mit Erfolg gekrönt sehen werden. Die besonders in den letzten Jahren erfreulich zu Tage getretene Anschmiegung der regierungsseitig getroffenen Maßnahmen an die Interessen und Bedürfnisse des Handels und der Industrie, darunter zu nicht geringem Theile der Umschwung auf zollpolitischem Gebiete, lassen dies hoffen. . Die Reellität der deutschen Arbeit, die, unbeirrt durch die systematisch auftretenden ab sprechenden Urtheile, sich in den Augen der Kenner immer glänzend bewährt hat, verdient es aber auch, daß sie zur höchsten Geltung gelange. Möge ihr dazu der hier be sprochene eben so seltene als ehrende Besuch in reichem Maße verhelfen. Der Großenhainer Fabrikation speciell, die in einzelnen Zweigen, besonders in glatten Tuchen, Welt ruf hat, wünschen wir, daß ihr die durch Se. Excellenz den Herrn Gesandten gewordene Auszeichnung von glücklicher Nachwirkung sein möge. —* Die Reichstagsneuwahl, welche sich im VH. Wahl kreise infolge der Mandatniederlegung des Prof. Richter in Tharandt nöthig macht, wird jedenfalls heftige Kämpfe ver ursachen, da, gutem Vernehmen nach, die Socialdemokraten Alles aufbicten werden, um ihrem Führer, dem Drechsler meister und Landtagsabgeordneten August Bebel, welcher bei den letzten Wahlen in Dresden-Altstadt sowohl, wie in Mainz unterlegen ist, doch noch einen Sitz im Reichstag zu erobern. Der Rücktritt des Prof. Richter von dem Ehrenposten eines Reichstags-Abgeordneten wird mehrfach und in erster Linie mit der Thatsacke in Verbindung gebracht, daß in ganz Sachsen und auch im hiesigen Wahl kreise eine starke Abneigung gegen das Tabakmonopol herrscht, und forderte der Meißner Gewerbeverein mittelst Beschluß vom 15. März den Prof. Richter auf, im Reichstag energisch I Grohenhainer Unterhaltung-- und Anzelgedlatt. Seite 2. gegen das Tabakmonopol zu wirken; Prof. Richter gil aber für einen Anhänger dieser Reformidee des Reichskanzlers, wie er denn auch dessen andere socialpolitischen Pläne ver- theidigt hat und für dieselben eingctreten ist. Ueber die Person eines oder verschiedener von den staatstreuen Parteien aufzustellender Candidaten verlautet zur Zeit noch nichts Authentisches; ein gemeinsames Vorgehen aller staatstreuen Elemente ist jedoch unbedingt nothwendig. Sachse«. Das Finanzministerium veröffentlicht eine Bekanntmachung, betreffend die Einlösung der abgestempelten Greiz-Brunner Eisenbahnactien bez. deren Umtausch gegen königl. sächsische Rentenschuldverschreibungen. Nachdem die sächsisch-thüringische Ostwestbahn Zwickau- Weida in den Besitz des königl. sächsischen Staates über gegangen ist, hat das Finanzministerium die Leitung des Betriebes dieser Bahn vom l. d. M. ab der General- Direction der königl. sächs. Staatsbahnen übertragen. Die Union central lies lleanx urt8 appliciue« ü I'm- llustrie zu Paris wird im Jndustriepalaste daselbst eine auch Ausländern offen stehende kunstgewerbliche Ausstellung veranstalten, welche während der Zeit vom 1. August bis zum 15. November 1882 geöffnet sein und die Holz-, Ge webe- und Papier-Industrie im weiteren Sinne des Wortes, mit Einschluß der aus Holz gefertigten Musik- Instrumente, der Spitzen, Wirkarbeiten und fertigen Bekleidungen, der Druckerei, Farbeufabrikation, Buch binderei, Photographie und dergl. umfassen wird. Von den auf die Ausstellung bezüglichen Drucksachen kann, wie das „Dr. I." mittheilt, ein Exemplar bei der Handels und Gewerbekammer Dresden eingesehen werden. In Leipzig fand am 3. April eine zahlreich besuchte Versammlung des „deutschen Vereins zum Schutze der Vogelwelt", der jetzt circa 1100 Mitglieder zählt, statt. Den ersten Gegenstand der Tagesordnung bildete die von gedachtem Vereine an den Reichstag und das Reichskanzler amt gerichtete Petition um Erlaß eines Vogelschutzgesetzes. Ende vorigen Monats ist von einer zur Zeit noch un ermittelten jungen Frauensperson auf dem Bahnpostamte zu Chemnitz eine Kiste zum Versandt nach Tanneberg bei Geier aufgegeben worden, in welcher sich bei ihrer Oeffnung ein Kindesleichnam vorgefunden hat. Einer Bekanntmachung der k. Staatsanwaltschaft zufolge hat das k. Justizmini sterium behufs Ermittelung des Urhebers des vorliegenden Verbrechens eine Belohnung von 300 M. ausgesetzt. Der an einem Wohnhaus zu Zschopau mit einem Anbau beschäftigte Zimmermann Böhme aus Hohndorf stürzte am Dienstag aus einer Höhe von circa zwei Stockwerken herab und zog sich dabei eine Verletzung des Rückgrates zu, doch hofft man auf seine Wiederherstellung. Böhme, verheirathet und Vater von zehn Kindern, ist schon mehrmals auf gleiche Weise verunglückt, was wohl darin seinen Grund haben dürfte, daß ihn beim Arbeiten in beträchtlicherer Höhe ein Schwindel befällt. In einem der Tautenhainer Kalksteinbrüche bei Borna wurde am 1. April eine mit Einladen von Steinen be schäftigte Frau durch ein sich plötzlich ablösendes Stück Erd wand vollständig verschüttet. Obwohl man, da alle Kräfte angewendet wurden, die Verschüttete binnen wenigen Mi nuten wieder zu Tage fördete, so war doch infolge eines Genickbruches der Tod schon eingetreten. Deutsches Reich. In der Bundesrathssitzung vom 28. März wurde mit Bezug auf die Vorlage, betreffend die Ergebnisse der Volkszählung vom 1. December 1880, beschlossen: 1) daß als Maßstab, nach welchem der Ge- sammtbedarf an Rekruten auf die einzelnen Bundesstaaten zu vertheilen ist, die „ortsanwesende bundesangehörige Be völkerung mit Ausschluß der activen Militärpersonen" zu gelten habe; 2) daß die definitive Feststellung der Matri- kularbeiträge bis auf Weiteres nach Maßgabe der „orts anwesenden Bevölkerung des deutschen Reichs" stattzufinden habe, und 3) daß der Abrechnung über die gemeinsamen Zoll- u. s. w. Einnahmen, soweit solche noch zu geschehen hat, die „ortsanwesende Bevölkerung des deutschen Zoll gebiets", bezüglich der Zoll- u. s. w. Aversen außerdem noch die Bevölkerungsziffern in Spalte 9 der Vorlage zu Grunde zu legen seien. Die „Prov.-Corresp." schreibt: „Die Berufung des Reichstags steht, wie jetzt bestimmter verlautet, jedenfalls im Monat April zu erwarten. Das unvermeidliche gleich zeitige Tagen des Reichstags und des Landtags dürfte jedoch im Interesse des parlamentarischen Lebens auf eine möglichst kurze Zeit eingeschränkt werden." Der Lauf der Verjährung der Strafverfolgung wegen einfachen Bankrotts, welche in fünf Jahren nach der Straf- that erfolgt, beginnt nach einem Urtheil des Reichsgerichts, II. Strafsenats, vom 17. Januar d. I. mit dem Tage der Zahlungseinstellung, selbst wenn das zweite zur Strafbar keit nothwendige Thatmoment: übermäßiger Verbrauch oder Unterlassung der Führung von Handelöbüchern oder der Bilanzziehung, — länger als fünf Jahre vor der Zahlungs einstellung begangen worden ist. In den letzten Tagen hat in Berlin eine Versammlung dasiger und auswärtiger Criminalbeamten, unter denen namentlich auch solche aus Hamburg und Altona vertreten waren, stattgefunden, die sich hauptsächlich mit Besprechungen über gegen die gemeingefährlichen Bestrebungen der Social- demokratie vorzunehmende Maßregeln beschäftigten. Die „Berl. Pol. Nachr." verweisen hierbei auf die Ermordung ves Generals Strelnikow in Odessa durch Nihilisten und auf die jüngsten Nachrichten aus St. Petersburg, denen zufolge ein erneuertes Vorgehen der dortigen Nihilisten in Aussicht stehe, welche wiederum mit einer in einer geheimen Druckerei hergestellten Proclamation an die Bevölkerung sich zu wenden beabsichtigen sollen. Der seitherige Domherr, Capitularvicar Dr. Bernhard Höting in Osnabrück wurde zum dortigen Bischof ernannt. Bayern. Der König empfing am 5. April Abends 8 Uhr den neu ernannten päpstlichen Nuntius di Pietro in Antrittsaudienz. Die bayersche Regierung soll sich entschlossen haben, im Bundesrath gegen das Tabakmonopol zu stimmen. In der am 4. April stattgefundenen Sitzung des Ma gistrats zu München wurde dem Anträge der Gemeinde bevollmächtigten wegen Aufhebung der Simultanschulen nach stürmischer längerer Debatte mit 20 gegen 7 Stimmen bei getreten. Oesterreich. Das Kronprinzenpaar ist am 5. April in Wien eingetroffen, um mit den anderen Mitgliedern der kaiserlichen Familien an den bei Hofe stattfindenden kirch lichen Ceremonien der Charwoche theilzunehmen. — Nächster Tage wird ein päpstlicher Delegat in Wien eintreffen, um der Kronprinzessin da« geweihte päpstliche Ostergeschenk, die goldene Rose zu überbringen, welche der heilige Vater dies Mal unter den katholischen Fürstinnen der Kronprinzessin Stefanie zuerkannt hat. Die Rose ist ein Meisterstück der Goldschmiedekunst und wurde unter den vorgeschriebenen Ceremonien am Sonntag Lätare persönlich vom Papste geweiht. Nach einer Meldung der „Narodni List" aus Cattaro ist der Aufstand in der Krivoscie als beendet zu betrachten; nur einzelne Hauptführer setzen die Bewegung fort und wurden infolge dessen mehrere Verhaftungen hochangesehener Einwohner vou Risano vorgenommen. Italien. Die „Voce della Verita" erklärt die Nach richt von der Demission des Cardinalstaatssecretärs Jacobini auf das Entschiedenste für unbegründet. Dagegen halten andere Blätter Roms obige Nachricht aufrecht; die Demission sei am 5. April überreicht worden. Der Papst habe Ja cobini gebeten, seinen Posten bis nach Ostern zu behalten. Spanien. Die Generalräthe von elf Provinzen haben sich für die Annahme des französisch-spanischen Handels vertrags ausgesprochen. Der Belagerungszustand in den Provinzen Gerona, Tarragona und Leriva wurde aufgehoben, dauert aber in Barcelona fort, wo die Lage unverändert ist. England. Auf Anordnung de« Handelsamtes ist der Bau des Caualtunnels sistirt worden, bis eine von dem Parlamente niedergesetzte Militärcommission ein Gutachten über das Project abgegeben haben wird. Die fortgesetzten agrarischen Morde in Irland verur sachen in London große Aufregung. Eine große Anzahl Liberaler trat zu einer Berathung zusammen, um die Regierung zu strengeren Maßregeln aufzufordern. Rustland. Der Minister des Innern hat kürzlich dem Reichsrathe den Gesetzentwurf vorgelegt, welcher die Arbeit von Frauen und Kindern in den Fabriken regelt. Die Arbeitszeit ist auf 8 Stunden täglich festgesetzt. Außerdem sind die Arbeitgeber verpflichtet, auf ihre Kosten den Kindern unentgeltlich drei Stunden Unterricht ertheilen zu lassen. Die Räume, in denen die Frauen und Kinder sich aufzuhalten haben, müssen gesund und reinlich sein. Dieses Gesetz ist eine wahre Wohlthat für die Betheiligten. Wie die „Nowoje Wremja" meldet, hat der Czar die Damen seines Hofes aufgefordert, die deutschen und die französischen Kleider abzulegen und sich von nun an ganz nach russischer Sitte zu kleiden. In den nächsten Tagen sollen auch sämmtliche französischen und deutschen Hoftitel abgeschafft und durch echt russische ersetzt werden. Amerika. Der Präsident Arthur legte noch im letzten Moment gegen die die Chineseneinwanderung auf 20 Jahre untersagende Bill sein Veto ein. — Im Senat brachte am 5. April Miller eine neue Bill ein, durch welche die Dauer des Einwanderungs-Verbotes der Chinesen auf 10 Jahre beschränkt wird. Neueste Nachrichten. Wien, 6. April. Die „Polit. Corr." meldet aus Konstantinopel: Der bulgarische Agent erhielt den Auftrag, von der Pforte Aufklärungen zu verlangen betreffs der Vermehrung der Garnison Djumas an der bulgarischen Grenze von drei Compagnien auf sieben Bataillone und betreffs der gegen das in Bulgarien gelegene Rillo ge richtet scheinenden Truppenbewegung. — In der Nacht vom 1. zum 2. d. M. wurden in der Nähe des Uebergangs über die SutjeSka bei Jgovci 150 In surgenten von 130 Freiwilligen überfallen und mehrere Insurgenten niedergemacht; der Rest derselben flüchtete nach Bucevobdro. Am 5. d. M. wurde die Gegend von Dragali und Gradovina nach Lupoglava und Grkovac hin von Insurgenten gesäubert, wobei ein lebhaftes Feuergefecht bei Dragali stattfand. Unsere Truppen hatten fünf Ver wundete. Bern, 6. April. Die Commission des Nationalraths beschloß mit 11 gegen 4 Stimmen, die Ratification des schweizerisch-französischen Handelsvertrages, sowie der Ver träge über Niederlassung, Markenschutz und Schutz des literarischen Eigenthums zu empfehlen. Rom, 6. April. (Privattel. des „B. T.") Der Papst hat die Entlassung Jacobini's nicht angenommen. — Le- dochowski's Verzicht auf Posen ist unbegründet. Paris, 6. April. Heute Vormittag fand ein Minister- rath statt. Nach den. Erklärungen des Ministerpräsidenten Frehcinet ist die jüngste aufständische Bewegung in Süd- Tunis in der Abnahme begriffen. — Der Präsident Grcvh reist nach Schloß Chenonceaux, um daselbst die Osterfeier tage zuzubringen. — Der Botschafter Tissot wird sich heute Abend auf seinen Posten nach London begeben. — (Privat-Tel. des „B. T.") Der Ministerrath be schäftigte sich heute mit dem Plane zur Errichtung eines neuen Hafens in Cherburg, dessen Kosten auf 40 Millionen veranschlagt sind. — Gambetta vereinigte vorgestern seine ehemaligen Ministercollegen und mehrere Freunde zu einem Diner im Pavillon Armenonville und hielt ihnen eine längere Auseinandersetzung über seine Politik. Dieselbe wird geheim gehalten, und vergebens umschlichen mehrere Reporter den Speisesaal. Um jedoch böswilligen Vermuthungen vor zubeugen, veröffentlicht der Intimus „Paris" einen kurzen Gedankengang. Gambetta erklärte, ohne jegliche Bitterkeit gegen die jetzige Regierung, aber mit großer Präcision, den Unterschied zwischen seiner und Freycinet'S Politik und be zeichnete die Punkte, auf welche sich bei dem Wieder-