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Grotzenhattrer Unterhaltung-- und Anzeigeblatt. Sette 2. Nr. 36. der häuslichen Arbeiten, damit nicht die zur Erholung für Geist und Körper unbedingt nöthige Zeit entzogen oder übermäßig beschränkt werde. Die Handels- und Gewerbekammer zu Zittau, welche feiten des königl. sächsischen Ministeriums im Auftrage des Reichskanzleramts veranlaßt war, gleich den übrigen Handels kammern des Landes ihr Gutachten über den Entwurf des Tabakmonopolgesetzes abzugeben, hat in ihrer am Dienstag stattgefundenen Sitzung, an welcher 25 Kammermitglieder theilnahmen, sich einstimmig gegen diesen Entwurf, wie principiell überhaupt gegen das Tabalmonopol erklärt. Aus Plauen i. V. schreibt der „Voigtl. Anz": In der Zeit vom 1. bis 18. März sind in unserer Stadt 28,560 Stück Sparmarken ä 5 Pf. verkauft und 3900 Stück Karten dazu gegeben worden. Vollbeklebte Karten sind bis jetzt 325 Stück an die Sparkasse zurückgekommen und dafür 183 Stück neue Sparkassenbücher ausgestellt worden. Ein sehr erfreuliches Resultat! Bei dem Nichtvorhandensein der Sparmarkeneinrichtung würde gewiß ein großer Theil der gesparten Pfennige von den Kindern unnützerweise ausgegeben, vernascht worden sein, was daraus erhellt, daß man Klagen darüber hört, daß seit jener Zeit weniger — Bonbons ge kauft würden. Ein doppelt anzuerkennender Vortheil; denn bekanntlich führt die Gewohnheit des Naschens nicht selten zum Diebstahl. Der während der Drechslerwaarenausstellung in Leipzig gefaßte Plan zur Gründung einer deutschen Drechslerfach schule ist zur Verwirklichung gelangt. Für dieselbe wurde aus moralischen Gründen eine kleinere Start in Aussicht genommen und hat man sich jetzt für Leisnig entschieden, welche Stadt das Unternehmen auf fünf Jahre alljährlich mit 1000 M. unterstützt und der Schule einen Theil der Gebäude des Bades Mildenstein einräumt. Das „Leipz. Tgbl." berichtet von folgendem merkwür digen Vorfall, der sich am Dienstag Abend auf der hohen Straße bei Leipzig ereignete: Ein etwa 14 jähriger Bursche, welcher nach einer auf der Straße daherfahrenden Kohlen- Ambulanz hinblickte, nahm zu seinem nicht geringen Erstaunen wahr, daß sich der Kutscher an dem vorn am Wagen be findlichen eisernen, zur Befestigung der Firma dienenden Gestelle am Halse aufgehängt hatte. Rasch entschlossen, sprang der beherzte Knabe auf den Wagen hinauf und schnitt mit seinem Taschenmesser den verhängnißvollen Strick durch, wobei der Gehängte herabfiel und sich etwas am Kopfe verletzte. Die Hilfe war gerade noch rechtzeitig ge kommen, der Kohlenfahrer athmete noch und wurde noch lebend nach dem Krankenhause gebracht. Am 21. März stürzte der Gutsbesitzer Saupe aus Auers walde bei Frankenberg, als er ausritt, vom Pferde, wurde von diesem eine Strecke geschleift und dermaßen am Kopfe verletzt, daß nach einigen Stunden der Tod eintrat. Der diesjährige Lachsfang der Meißner Fischerinnung ist ein ganz außergewöhnlich reicher; es ist in der letzten Zeit nicht selten vorgekommen, daß an einem Tage 4 bis 6 starke Lachse gefangen worden sind. Deutsches Reich. Se. Majestät der Kaiser beging, wie die „N. A. Z." schreibt, sein Geburtsfest in voller Frische. Von dem Unfälle, welcher Allerhöchstdenselben in der vergangenen Woche betroffen, ist dem hohen Herrn nicht das Geringste mehr anzumerken. Se. Majestät em pfing die erscheinenden Gratulanten stehend und in heiterster glücklichster Stimmung. Bereits in der achten Morgenstunde hatte der Kaiser die Gratulationen seiner nächsten Umgebung entgegengenommen und sich darauf mit seiner erlauchten Ge mahlin zum Dejeuner vereinigt. Nach demselben, um 10 Uhr, erschienen die Mitglieder der königlichen Familie und die in Berlin eingetroffenen fremden Fürstlichkeiten, um 11 Uhr die Generalität und die Militärbevollmächtigten, eine Viertel stunde später die Commandeure der Leibregimenter, halb 12 Uhr die activen Minister mit dem Reichskanzler Für sten Bismarck an der Spitze und gegen 12 Uhr hielten die landsässigen Fürsten und Fürstinnen ihre feierliche Auffahrt. Nachmittags 12 V« Uhr nahm Se. Majestät die Gratula tionen der Botschafter und alsbald darauf die des Bundes- rathes, sowie der Präsidien des Reichstages und der beiden Häuser des Landtags entgegen. Se. Majestät der Kaiser hat übrigens mit seinem Geburtstage diesmal zugleich sein 75 jähriges Jubiläum in der Armee gefeiert. Mittags gegen 12 Uhr wurden von einer Batterie des 2. Gardefeldartillerie- Regiments auf dem Königsplatze 101 Kanonenschüsse gelöst. Zur weiteren Erhöhung des Glanzes des kaiserl. Geburtsfestes fand Mittags 1 Uhr auf dem Weddingplatze die Grundstein legung zur Votivkirche statt, jenem Gotteshause, welches der Mit- und Nachwelt ein dauerndes Wahrzeichen sein soll des herzinnigen Dankes gegen Gott ob der gnadenreichen Er rettung des greisen Monarchen aus Mörderhand. Das Familiendiner zur Feier des allerhöchsten Geburtstages hat im kronprinzlichen Palais stattgefunden, während für die Gefolge die Marschallstafel im königl. Schlosse servirt war. In vielen Kirchen wurde Festgottesdienst abgehalten, zahl reiche Festdiners fanden statt und Abends wurde die Feier durch Festvorstellungen der Theater, sowie eine umfassende Illumination in würdigster Weise geschlossen. — Wie im ganzen deutschen Reiche wurde der kaiserliche Geburtstag auch im Auslande festlich begangen. Sowohl am öster reichischen wie am russischen Kaiserhofe fand großes Gala diner statt; außerdem übersandte der Czar dem Kaiser Wilhelm folgendes Telegramm: „Die Kaiserin und Ich sind ganz mit Herz und Sinn gegenwärtig Ihrem Geburts tage, und Wir gesellen Uns den Beweisen von Liebe und Achtung zu, welche Sie umgeben. Möge Gott noch für lange Jahre Ihr so ruhmgekröntes Leben erhalten, zum Wohle Deutschlands, für den Frieden Europas und für die Befestigung der Freundschaftsbande zwischen unseren Reichen! Alexander." Zur Ablehnung des Tabakmonopolentwurfs feiten des Volkswirthschaftsraths, welche nicht geringes Aufsehen erregt hat, schreibt die „Prov.-Corr.": „So wenig ein solcher Ausgang erwartet werden konnte, nachdem die Commission sich mit einer Mehrheit von über zwei Drittel aller Stim men nicht bloS für die Nothwendigkeit und Angemessenheit einer Erhöhung der Einnahmen vom Tabak, sondern auch für die wesentlichen Grundlagen des vorliegenden Entwurfs ausgesprochen hatte und nachdem auch bei den Berathuugen des gesammten Volkswirthschaftsrathes die Gerechtigkeit und Billigkeit der Absichten der Regierung im Allgemeinen und von sehr gewichtigen Stimmen anerkannt worden war, so sehr werden doch die Erörterungen des Volkswirthschafts rathes unzweifelhaft in der öffentlichen Meinung ins Gewicht fallen und die Wirkungen derselben auch bei den weiteren Berathungen des Gegenstandes von erheblicher Bedeutung sein." Der neue Steuererlaß ist von der Budgcommission des Abgeordnetenhauses am 2l. März verworfen worden. Das päpstliche Breve, wodurch der Propst Herzog in Berlin zum Fürstbischof von Breslau ernannt wird, ist am 22. März in Berlin eingetroffen. Oesterreich. Das Abgeordnetenhaus hat am 21. März in namentlicher Abstimmung den § 2 des Wahlreformentwurfs mit 165 gegen 145 Stimmen angenommen, nachdem der Präsident erklärt hatte, daß er die vom Abg. 0r. Sturm vorgebrachte Ansicht, daß zu einem giltigen Beschlusse über § 2 eine Zweidrittelmajorität erforderlich sei, nicht theile. Die bei § 8 vertagte Beralhung wurde am Mittwoch fort gesetzt und der H 9, welcher u. A. die Ausdehnung des Wahlrechts auf die sogenannten Fünfguldenmänner normirt, in der Fassung der Ausschußmajorität unter Ablehnung der bezüglichen Abänderungsanträge genehmigt. Die „Polit. Corr." dementirt die Meldung verschiedener Zeitungen in Betreff einer Entrevue des Kaisers Franz Josef mit dem König Humbert in Turin am 14. April und fügt hinzu, daß in Betreff des Gegenbesuchs des Kaisers bisher keinerlei Verhandlungen stattgefunden haben, geschweige denn, daß Zeit und Ort des Besuches bereits fixirt wären. Die auf Vereinigung der großen Vororte Prags mit der Landeshauptstadt abzielenden Bestrebungen haben nun bereits einen ersten bedeutenden thatsächlichen Erfolg auf- zuweisen, indem vor einigen Tagen zwischen den beider seitigen Interessenten ein Uebereinkommen über den Anschluß der Stadt Weinberge, welche über 14,000 Einwohner zählt und unmittelbar an die obere Neustadt grenzt, zu Stande kam. Frankreich. Die Erklärungen, welche der Finanz minister Leon Say am 20. März in der Eisenbahncommission abgegeben, haben einen günstigen Eindruck gemacht. Die Majorität der republikanischen Rechten hat infolge dessen beschlossen, solche Mitglieder in die Budgetcommission zu wählen, welche die ministeriellen Gesetzentwürfe billigen. Die Deputirtenkammer nahm am 21. März das von der Regierung eingebrachte Gesetzproject betreffs Aufhebung der Zuziehung der Meistbesteuerten zu den Gemeinderäthen mit 405 gegen 75 Stimmen an und votirte das Gesetz, wonach die Demolirung und Beseitigung der Ruinen des Tuilerienpalastes verfügt wird. England. Im Oberhause kündigte am 21. März Lord Shaftesbury an, er werde die von Redesdale beantragte Bill über die Eidesleistung durch Stellung der Vorfrage bekämpfen. — Im Unterhause entwickelte Arnold seinen Antrag zu Gunsten der Gleichheit des Wahlrechts in dem Vereinigten Königreiche und einer neuen Eintheilung der Wahldistricte. Der Premier Gladstone sprach sich für den Antrag Arnold's aus, erklärte jedoch, daß keine Aussicht vorhanden sei, demselben sofort Folge zu geben, obwohl das jetzige Parlament dazu berufen sei, die Frage zu lösen und sich vor Ablauf der Legislaturperiode damit beschäftigen sollte. Er glaube, eine Vermehrung der Arbeitervertretung sei wünschenswerth; eine Erweiterung des Wahlrechts würde zur Eintracht der Bevölkerungsklaffen und zur Stärkung der Verfassung beitragen. Bleenerhasset beantragte ein Amen dement, dahin gehend, daß keinerlei Veränderung des Wahl rechts stattfinden solle, so lange nicht das Haus über die relativen Vortheile der verschiedenen Wahlsysteme hinreichend informirt sei. Schließlich vertagte man die Weiterberathung. Rustland. Wie man der „Nat.-Ztg." aus St. Peters burg meldet, erkannte der Generalstab die Unmöglichkeit jedes Offensivkrieges an und beschloß, um gegen eine mög liche Invasion energische Vorkehrungen zu treffen, Warschau und die westlich gelegenen Festungen zu fortificiren. Die Errichtung eines russischen Nationaltheaters in Moskau ist vom Kaiser eigenhändig mit dem Hinzufügen genehmigt worden, daß die Verwirklichung dieser Idee, die er vollständig theile, sehr wünschenswerth wäre. Bulgarien. Ein fürstlicher Erlaß gestattet den aus gewanderten Muhamedanern die Rückkehr nach Bulgarien und die Besitzergreifung ihrer ehemaligen Güter. Infolge des Ueberhandnehmens der liberalen Meetings verfaßte der Minister des Innern ein Vereinsgesetz, nach welchem es der Behörde freisteht, jeden Verein und jede Versammlung ohne Angabe des Grundes zu verbieten. Amerika. Nach einer Schätzung des Kriegssecretärs der Vereinigten Staaten sind infolge der Ueberschwemmung 85,000 Menschen hilflos, die voraussichtlich einen oder zwei Monate unterhalten werden müssen. Aus Louisiana werden neue Deichbrüche gemeldet; New-Orleans ist dagegen ge sichert. Aazoo City in Mississippi ist ganz überschwemmt; die Bevölkerung hat sich in die oberen Stockwerke der Häuser geflüchtet, von wo sie mit Dampfern in Sicherheit gebracht wird. Eine Baumwollenniederlage, welche mit Flüchtigen angefüllt war, soll weggespült worden sein. Neueste Nachrichten. Karlsruhe, 23. März. Der Centralausschuß der land- wirthschaftlichen Vereine Badens sprach sich mit 10 von 14 Stimmen gegen das Tabakmonopol aus. Wien, 23. März. Das Abgeordnetenhaus nahm die Wahlreformvorlage nach den Anträgen der Ausschußmajorität in erster und zweiter Lesung an; in der Abendsitzung findet die dritte Lesung statt. Der Antrag Weitlof's, den Antrag der Ausschußminorität auf Vermehrung der Wiener Ab geordneten in die Vorlage aufzunehmen, wurde mit 157 gegen 138 Stimmen abgelehnt. Pest, 23. März. Das Unterhaus nahm die Wehr gesetz-Novelle in namentlicher Abstimmung mit 191 gegen 113 Stimmen an. Paris, 23. März. Die Budget-Commission wurde heute von den Bureaus gewählt. Von 30 Mitgliedern derselben sind 18 für die Vorlagen des Ministeriums, 8 gleichfalls dafür, aber mit Vorbehalten, und 4 Gegner der Vorlagen; 3 Mitglieder sind noch zu ernennen. Vermischtes. Herr Krupp wird im nächsten Sommer eine umfang reiche Werft auf der Insel Rügen zum Bau von eisernen Seefahrzeugen und Schiffsmaschinen anlegen lassen. Zu diesem Zwecke hat Herr Krupp bereits einen Schiffsbau- Ingenieur der kaiserlichen Werft zu Wilhelmshaven engagirt. (Eine Hungercur aus dem Thierleben.j Am 7. Januar d. I. wurde, wie dem „Wests. Bolksblatt" aus Lippspringe mitgetheilt wird, ein Truthuhn in einem Stalle beim Auf bansen von Torf verschüttet. Anfangs März wurde dasselbe durch nach und nach erforderlichen Bedarf des Torfs wieder frei und war, noch lebend, bis auf ein Körpergewicht von 1'/» Pfund reducirt. Es ist Aussicht vorhanden, das Thier am Leben zu erhalten. Ueber einen großen Brand in Emöd bei Miskolcz in Ungarn werden folgende Details bekannt: Es wurden 358 Häuser und zahlreiche Nebengebäude, darunter auch vier Kirchen und das Pfarrgebäude eingeäschert. Auch zahlreiche Menschenleben sind bei dem Brande zu Grunde gegangen und sind bisher neun verkohlte Leichen aufgefunden worden. Das Elend der obdachlos gewordenen Bewohner ist un beschreiblich. Gelegentlich der Assentirung im Csenyeer Bezirke des Torontaler Comitats erschienen von 21 Stellungspflichtigen der Gemeinde Bobda 19 mit verstümmelten Fingern vor der Assentcommission. Mehrere der Selbstverstümmler wurden dennoch für tauglich befunden; bei den Meisten waren die Wunden noch kaum vernarbt und wußte ein Jeder eine andere unstichhaltige Ausrede über die Ursache des Fingerverlustes. Sämmtliche Selbstverstümmler sind der Nationalität nach Rumänen und zum Theil (landesüblich) jung verheirathet. Die Bewohner der Insel Chios wurden am 22. März wieder durch drei starke Erdstöße erschreckt und flüchteten in Zelte. Von einem Augenzeugen wird der „Köln. Ztg." Folgen des berichtet: Bei Dahlerbrück auf der Strecke Brügge- Hagen fand am 18. d. die Explosion einer Pulvermühle statt; durch dieselbe wurde auch das Schutzdach der Eisen bahn zerstört, welches das Hinüberfliegen der Funken der Locomotive nach der Pulvermühle verhindern sollte. Infolge dessen war die Stelle für die Züge unpassirbar. Für die Reisenden, die von Brügge aus nach Hagen fuhren, wurde von Hagen ein Zug requirirt, der vor der Unglücksstelle hielt; der Zug von Brügge brauste heran und hielt in einem Tunnel, neben dem sich früher das jetzt zertrümmerte Schutzdach erhob. Es war etwa 10 Uhr und stockfinster. Die Passagiere tasteten sich mühsam aus dem Tunnel heraus, um nach dem anderen Zug zu gelangen; als sie in die Höhe des besagten Schutzdaches gelangt waren, ex- plodirten nacheinander zwei Pulvermagazine. Der Luftdruck war so gewaltig, daß er alle Passagiere zu Boden schleuderte. Man kann sich die Verwirrung, das Schreien der Frauen, das Jammern der Kinder vorstellen. Ernstliche Verletzungen waren glücklicherweise nicht zu beklagen. Wir möchten doch zu bedenken geben, ob die Nachbarschaft von Pulver und funkensprühenden Locomotiven gerade eine sehr zweckmäßige sei, und möchten wünschen, daß die Pulvermühle möglich weit vom Gleise ihre Auferstehung feiere. Dufourcet, Vicepräsident der Societs-de-Borda zu Dax (Frankreich), hat die Entdeckung gemacht, daß mittelst des Telephons Gewitter 14 bis 15 Stunden voraus verkündigt werden können. Derselbe hat in seinem Hofe zwei in die Erde gerammte Eisenstäbe angebracht, deren jede mit einem auf den Receptor seines Telephons ausmündenden Kupferdraht in Verbindung steht. Wenn Gewitterbildung stattfindet, vernimmt man ein eigenthümliches mit dem Herannahen des Gewitters zunehmendes Geräusch, ähnlich demjenigen des an die Fenster schlagenden Hagels. Wenn es blitzt, klingt es wie wenn ein schwerer Stein auf das Telephon falle. Auch atmosphärische Störungen und plötzlicher Wechsel der Temperatur werden durch ein dem Vogelgeschrei ähnliches Geräusch angezeigt. Am Sonnabend Nachmittag ist auf der Staatswerfte von Pamberke ein für die englische Marine gebautes Thurm schiff glücklich vom Stapel gelaufen. Der Herzog und die Herzogin von Edinburg, sowie etwa 50,000 Zuschauer wohnten dem Stapellauf des Kriegsfahrzeuges bei, welches zu Ehren der Herzogin von Edinburg, welche den Taufact vollzog, den Namen „Edinburg" erhielt. Das neue Kriegs fahrzeug ist gänzlich aus Stahl gebaut und das größte Panzerschiff der Welt. Es hat eine Länge von 325 Fuß, eine Breite von 63 Fuß und wird, wenn es vollständig equipirt ist, eine Tragfähigkeit von 9150 Tonnen haben. Seine Armatur besteht aus vier 42 Tonnen schweren Hinter ladungsgeschützen in den Thürmen und vier sechszölligen Hinterladerkanonen auf dem oberen Verdeck. Außerdem wird es zehn Nordenfelt'sche Mitrailleusen tragen, um die Angriffe von Torpedoböten zurückzuschlagen. Seine Pferde kraft ist 6000 Tonnen und die Besatzung wird 400 Mann stark sein. Die Fahrgeschwindigkeit ist auf 14 Knoten pro Stunde berechnet. Aus Hull kommt über Kopenhagen die Nachricht von einer großartigen Unterschlagung in kaufmännischen Kreisen. Der Cassirer des bekannten dänischen Hauses G. Bröchner daselbst, gleichfalls ein geborener Däne, hat sich mit Hinter lassung eines DeficitS von 60,000 Pfd. Sterl, vor Kurzem