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Großenhainer UnterhMuW- L Anzeigtblall. Rmig^uü äer Römgs Ruiis^llllpiinllnn^a^, lieg Rölligs Amisgcrie^g um! lies Ktaliimtils zu Gw^mkain Erscheinen: Dienstag, Donnerstag, Sonnabend. Gebühren für Inserate von auswärts.. . Inserate werden bis Tags vorher früh 9 Uhr angenommen. Druck und Verlag von Herrmann Starke m Großenhain. werden, wenn von den Einsendern nicht anders bestimmt, Abonnement vierteljährlich 1 Mart. Verantwort!. Redacteur: Herrmann Starke sen. durch Postnachnahme erhoben.. > j M. 38. Sonnabend, den 25. März 1882. 78. Jahrgang Abonnements - Einl adung. Die geehrten Abonnenten bitten wir bei bevorstehendem Quarta lwechfel um rechtzeitige Erneuerung der Bestellung unseres Blattes resp. laden zu zahlreichem Neuabonnement ergebenst ein. Die Bestellungen an der Post müssen spätestens bis zum 28. März erfolgen; nach diesem Zeitpunkte erfolgt die Nachlieferung bereits erschienener Nummern nur gegen Entrichtung einer Post-Gebühr von 1V Pf. Hochachtend LxpvÄttlv» ÄV8 Qsr«88v»t»UI»vr KI»t«rKuItNL»N8- L Die auf den Monat Januar dies. Js. im Hauptmarktorte Großenhain festgestellten Durchschnittspreise für Marschfourage betragen: 7 M. 89 Pf. für 50 Kilo Hafer, 3 „ 29 „ „ 50 „ Heu, 2 „ 56 „ „ 50 „ Stroh. Großenhain, am 11. März 1882. Die Königliche Amtshauptmannschast. i. v.: v. Mayer. Für den abwesenden, am 30. August 1850 hier geborenen Glasergesellen Carl Otto Lihke ist heute Herr Agent Ernst Traugott Keil in Großenhain als Vormund in Pflicht genommen worden. Großenhain, am 17. März 1882. Königliches Amtsgericht. Estler. Bornemann, Ass. Von dem unterzeichneten Amtsgericht soll den 3. April 1882 das dem Handarbeiter Carl Gottlieb Walther in Hirschfeld zugehörige Feldgrundstück Nr. 52 des Grund- und Hypothekenbuchs für die Hermsdorfer Mark, welches Grundstück am 16. Januar 1882 ohne Berücksichtigung der Oblasten auf SS5 Mark gewürdert worden ist, nothwendiger Weise versteigert werden, was unter Bezugnahme auf den an hiesiger Gerichtsstelle aushängenden Anschlag hierdurch bekannt gemacht wird. Großenhain, am 26. Januar 1882. Königliches Amtsgericht. Schröder. Hallbauer, Ref. Bekanntmachung. In Gemäßheit von Z 12 des hiesigen neuen Anlagenregulativs vom 23. November 1881 wird hierdurch zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß die Abschätzung zur städtischen Anlage und die Aufstellung des Catasters für das Jahr 1882 erfolgt ist, sowie daß jedem Beitragspflichtigen eine besondere Notification des Betrags seiner Abschätzung, sowie des zu leistenden Anlagenbeitrags zugestellt wird. Beitragspflichtige, welche eine solche Notification nicht erhalten haben sollten, werden aufgefordert, solche vor Ablauf der ReclamationSfrist in der Stadthauptcasse in Empfang zu nehmen. Reelamatione« gegen die erfolgte Abschätzung sind bei Verlust rechtlicher Wirkung derselben bis längstens den 6. April d. I. mündlich zu Protocoll oder auck schriftlich bei uns anzubringen und ist dabei Name, Stand und Wohnung des Reclamanten genau anzugeben. Die Anlage soll in vier Theilzahlungen als den 16. März, 1. Juni, 1. August uud 1. November d. I. eingehoben werden und sind dieselben innerhalb der nächsten vier Wochen von jedem Ter mine an gerechnet, pünktlich an die Stadthauptcasse zu entrichten. Großenhain, am 15. März 1882. Der Stadtrath. Bogel, Stdtr. Brennholz- und Waldstreu-Auction. Im Gasthofe zu Laubach sollen Freitag, den 31. März 1882, von Vormittags 9 Uhr an folgende im Weistiger Forstrevier aufbereitete Forstproducte, als: 1 Raummeter harte Brennscheite, 450 „ weiche „ i 1 „ harte Brennknüppel,! auf dem Schlage in Abtheilung 52 „ weiche „ 67, sowie einzeln umherstehend 6 „ „ Aeste, / auf den Parzellen Golk, Dieraer 3,9 Wellenhundert hartes Reisig, Hölzchen und Gävernitzer Haide, 171,« „ weiches „ s 8 Raummeter Waldstreu, 325 Stück kieferne Derbstangen, 660 „ „ Reisstangen, 46 Meter weiche Brennknüppel, 84 „ „ Aeste, 35,2 Wellenhundert weiches Reisig, in Abtheilung 66 und 72, auf Parzelle „Golk", einzeln und partieenweise gegen sofortige Bezahlung und unter den vor Beginn der Auction bekannt zu machenden Bedingungen an die Meistbietenden versteigert werden, Wer die zu versteigernden Forstproducte vorher besehen will, hat sich an Herrn Förster Schreyer in Golk zu wenden, oder auch ohne Weiteres in die genannten Waldorte zu begeben. Königl. Forstrentamt Moritzburg und Königl. Revierverwaltung Weihig a./R., den 10. März 1882. Michael. von Hopffgarten. Das Takakmonopot. Nachdem eine Vorlage über Einführung des Tabak monopols dem preußischen VolkswirthschaftSrathe vorgelegt worden ist, haben in der Tagespresse die Artikel über Vor züge und Nachtheile des Tabakmonopols wieder einen sehr breiten Raum beansprucht. Wir tragen kein Verlangen, die Zahl dieser Artikel noch um einen zu vermehren und der Keser braucht deshalb nicht zu befürchten, daß wir ihm mit lang ausgesponnenen Berechnungen unter die Augen treten. Gerade die Discussion über das Tabakmonopol, welche in den letzten Wochen stattgefunden hat, auch die Debatte über diese Angelegenheit im preußischen VolkswirthschaftS rathe hat gezeigt, daß eine Klärung der Ansichten von allen diesen Erörterungen doch nicht zu erwarten ist; denn Neues, was nicht schon oft über diese Frage gesagt, wurde in dieser ganzen Zeit nicht vorgebracht und ebenso wenig etwas un bedingt Ueberzeugendes, Schlagendes. Wenn man in die Lage kommt, über das Tabakmonopol ein Urtheil abzugeben, fühlt man sehr bald heraus, daß es an jeden sichern, auf Thatsachen ruhenden Unterlagen für die Beurtheilung des Monopols ganz fehlt und daß man deshalb darauf an gewiesen ist, mit ganz allgemeinen Beweisgründen an die Frage heranzutreten. Die Berechnungen, welche bei dieser Angelegenheit angestellt werden, sind in die Luft gebaut, denn sie beruhen nur auf Schätzungen, bei denen man sich manchmal gewaltig täuscht; auch die Zahlen, mit denen die amtliche Vorlage das Monopolproject zu unterstützen sucht, machen in dieser Hinsicht keine Ausnahmen. Wenn wir sonach darauf verzichten, die Literatur über das Monopol unsererseits zu vermehren, weil wir uns kein Resultat davon versprechen, so ist doch vielleicht die Unter suchung der Frage nicht ohne Nutzen, welche Aussichten das Tabakmonopolproject für die nächste Zeit hat. Es hängen so wichtige und zahlreiche Interessen mit dieser Frage zu sammen, daß ihre Beantwortung für viele Kreise die größte Bedeutung hat. Eine Antwort auf diese Frage läßt sich aber, für die nächste Zukunft wenigstens, mit einiger Sicherheit geben. Sie lautet dahin, daß wir in den kommenden Jahren wahrscheinlich noch keine Monopolcigarren rauchen werden. Schon jetzt läßt sich ziemlich deutlich übersehen, daß die Zahl der Anhänger des Tabakmonopols weit geringer ist, als dem Reichskanzler wohl erwünscht sein mag. Bis zu einer Genehmigung des Monopolprojects durch die gesetz gebenden Factoren, das ist klar ersichtlich, ist noch ein sehr weiter Weg, welcher in wenigen Jahren sicher nicht zurück gelegt wird. In dieser Beziehung ist zunächst die starke Opposition bemerkenswerth, welche der Entwurf im preußischen Volks- wirthschaftsrathe gefunden hat. Der Volkswirthschaftsrath ist bekanntlich eine Körperschaft, deren Mitglieder von der Regierung ernannt worden sind, principielle Gegner der Wirtschaftspolitik der Regierung gehören ihm schwerlich an, auf keinen Fall können sie im VolkswirthschaftSrathe irgendwie zur Geltung kommen. Trotzdem hat sich in dieser Körperschaft eine so entschiedene und starke Gegnerschaft gegen das Monopol herausgestellt, daß schon dieser Um stand beweist, Wie wenig Sympathie das Monopol selbst in Kreisen genießt, welche den wirtschaftlichen Principien der Regierung sonst sehr nahe stehen. Bei der am Dienstag erfolgten Abstimmung über den Entwurf wurde derselbe selbst von dieser Körperschaft abgelehnt. Daß der Gesetzentwurf auch im Bundesrathe ernsten Schwierigkeiten begegnen wird, kann gleichfalls als sicher gelten. Die Haltung der sächsischen, bairischen und badischen Kammern, in welchen die Verwerfung des Monopols sehr gewichtige Fürsprecher fand, läßt erwarten, daß die preußische Regierung bei den Bundesstaaten wenig Gegenliebe mit ihren Monopolanträgen finden wird. Selbst wenn es ihr aber gelingen sollte, die Vorlage im Bundeürath durch zudrücken, bliebe immer noch der Reichstag als wichtigstes Hinderniß für die Einführung des Monopols. Daß der gegenwärtige Reichstag das Monopol nicht annehmen wird, steht fest. Wollte die Reichsregierung aber zu einer Auf lösung des Reichstags schreiten, so würde aller Wahrscheinlich keit nach der neue Reichstag nickt weniger, sondern eher mehr Gegner des Monopols in seiner Mitte zählen. Die letzten Reichstagswahlen haben gelehrt, wie wenig populär das Monopol bei den Wählern ist; man würde die Stim mung im Volke ganz verkennen, wollte man annehmen, daß sich die Ansichten seitdem geändert haben. Selbst wenn, was noch sehr die Frage, ein vollständiger FriedenSschluß zwischen der Reichsregierung und dem Centrum zu Stande käme, so wäre damit für das Monopol noch wenig ge wonnen, denn selbst dann würde höchst wahrscheinlich ein Theil der clericalen Abgeordneten aus Rücksicht auf die heimischen Wähler gegen das Monopol stimmen. Auch unter allen anderen Parteien — vielleicht mit einziger Aus nahme der freiconservativen, die aber bekanntlich sehr zu- sammengeschmolzen ist — ist keine einzige ganz und un- getheilt für das Monopol. Fortschritt und Secessionisten, sowie ein großer Theil der Nationalliberalen sind entschiedene Gegner desselben, von den Conservativen ist der rechte Flügel ebenfalls gegen das Monopol eingenommen, und der hochconservative „Reichsbote" spricht sich soeben noch ganz unzweideutig gegen den Entwurf aus. Wir wüßten nicht, wo unter solchen Umständen die Mehrheit für Ein führung des Tabakmonopols Herkommen sollte. Tagesnachrichten. Sachsen. Se. königl. Hoheit der Prinz Georg ist am 23. März Mittags 12 Uhr 20 Min. von Berlin wieder in Dresden eingetroffen. Infolge der auf dem letzten Landtage zur Verhandlung gekommenen Frage wegen Ueberbürdung der Schüler unserer höheren Lehranstalten hat sich das Cultusministerium jetzt veranlaßt gesehen, Verordnungen an die Dirigenten aller Gymnasien und Realschulen I. Ordnung zu erlassen und in eindringlichster Weise darauf hinzuweisen, daß der Ueber bürdung der Schüler mit Arbeiten thunlichst gesteuert und auf Abstellung der zu bemerken gewesenen Uebelstände hingewirkt werde, insbesondere in Bezug auf Zahl, Umfang und Art