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Beilage zum Großenhainer Anterhaltungs- und Anzeigeblatt. Nr. «8. Donnerstag, den itt März L882. 7«. Jahrgang. vrrschlungene Bahnen. Zeitroman von Ferdinand Kießling. (23. Fortsetzung und Schluß.) XIX. Ein und ein Vierteljahr waren seit den oben geschilderten düsteren Scenen im Strome der Zeiten verrauscht. Der Frühling war in seiner vollsten Pracht eingekehrt, und fast schien es, als habe die Sonne nie so freundlich über Söllnitz geschienen, als seien die Blumen nie so herrlich er blüht, als in diesem Jahre. Und ach, wie viel hatte sich in dieser kurzen Zeit in Söllnitz verändert. Das Schloß war schon längst in den Besitz Frieda- und Felix' gelangt, und auch dort war ein neues Leben eingekehrt. Ar beiter und Bedienstete waren der neuen Herrin mit inniger Liebe ergeben und überall sah man frohe, heitere Gesichter. Auch Constanze wohnte noch in dem Schlosse. Ein Band inniger Freundschaft hielt die beiden Mädchen umschlungen, und Frieda bot Alles auf, die bei der Freundin bisweilen vorherrschende Schwermuth zu bannen, wobei ihr Edgar und Arthur nicht unwesentliche Dienste leisteten. Aber, obgleich der Schloßpark im schönsten Frühlingsschmucke prangte, obgleich Lorenz, der von dem Fürsten begnadigt worden war, und der jetzt die Stelle eines Schloßgärtncrs begleitete, die schönsten Blumen! vor den Fenstern der beiden Mädchen aufpflanzte, weilten diese doch meist in dem traulichen Försterhause. So saßen sie denn auch heute unter der hinter dem Hause stehenden mächtigen Linde in munterem Gespräch; die Ober försterin, die sich in der letzten Zeit verjüngt zu haben schien, war eifrig bemüht, den Kaffee zu serviren. „Nun, Kinder, was giebt's Neues bei Euch?" fragte sie, nachdem sie fertig war und am Tische Platz genommen hatte. „Das Neueste, liebes Mütterchen", entgegnete Frieda, „ist, daß Felix sein Examen glücklich bestanden, und in der Akademie für Landwirthjchaft Aufnahme gefunden hat. Er will nun einmal, wie sein Vater, ein tüchtiger Landwirth werden." „Auch ich habe eine Neuigkeit, liebe Mutter", fuhr Con stanze fort. „Maric, die Schwester des unglücklichen Schreibers Grunert, welche bei uns im Schlosse ist, hat sich mit dem Sohne des Ortsrichters Brunner verlobt." „Das freut mich", entgegnete lebhaft die Oberförsterin, „da kommen ja eine Menge Hochzeiten zusammen." Jetzt erschien auch Arthur und Edgar und nahmen nach herzlichem Gruß und Händedruck am Tische Platz, und nun begann ein Plaudern und Scherzen, wie es die Liebe zu thun gewohnt ist. Es begann bereits zu dunkeln, als auch der Pastor Fried berg hinzukam. Alle reichten ihm mit herzlichem Gruße die Hand, und der Pastor folgte gern der Einladung, am Tische mit Platz zu nehmen. „Ist der Herr Oberförster noch nicht aus der Stadt zu rück?", fragte er. „Noch nicht, Herr Pastor", entgegnete die Oberförsterin, „ich bin selbst recht neugierig, weshalb ihn der Fürst zu einer Audienz befohlen hat." In diesem Augenblicke vernahm man das freudige Bellen des Jagdhundes. „Jetzt kommt er!" riefen Alle fast zugleich; „Diana meldet ihn schon an." Und wirklich trat darauf der Oberförster mit dem Orts richter heran. „Ach, grüß Gott Alle mit einander", sprach er, und nach dem er wie Brunner jedem die Hand gereicht, fuhr er fort: „Es ist mir lieb, daß Alle hier versammelt sind, um meine Neuigkeiten zu vernehmen. Brunner", sprach er weiter, sich mit schelmischem Lächeln an diesen wendend, „stellen Sie mich doch zunächst einmal der Gesellschaft vor." „Nun denn, meine Damen und Herren", begann Lieser freudig, „ich bin stolz darauf, daß es mir vergönnt ist, Ihnen zuerst ein frohes Ercigniß mitzutheilen." Alle sahen Brunner erstaunt an, und endlich fuhr er fort: „Ich habe die Ehre, Ihnen den Herrn Forstrath Felsner vor« zustcllcn." „Wie?" rief die Obcrförsterin erstaunt aus, während die Uebrigen den Oberförster fragend anblickten. „Ja, ja, Mutter", entgegnete dieser, „cs ist so, wie Nach bar Brunner sagt, der Fürst hat mich mit dem Titel eines Forstrathcs und voller Pension in den Ruhestand versetzt." Der Alten stürzten die Thränen aus den Augen und schluchzend sank sie ihrem Gatten an die Brust. Von allen Seiten folgten nun Gratulationen, und nach dem die Ruhe einigermaßen hergestellt war, begann der Forst rath: „Jetzt, Mutter, laß Wein bringen, um auf das frohe Ereigniß zu trinken, und dann will ich erzählen." Bald war der Wein zur Stelle; nachdem die Gläser gefüllt waren, erhob sich der Forstrath und sprach: „Meine Lieben, ich kann, um meinem freudig bewegten Herzen Lust zu machen, kein geeigneteres Wort finden, als den alten Jägerspruch: „Nur Muth! Wenn auch der Blitz die Bäume spaltet. Wenn wilder Sturm auch stolze Eicken bricht. Der Gott, der droben in dem Himmel waltet, Er sendet stets auf dunkle Nacht sein Licht. Ein echter Jäger legt die Hand aufs Herz Und schaut voll Muth vertrauend bimmelwärts." An uns Allen hat sich doch das alte Lied bewährt; nach schweren Winterstürmcn ist wie in der Natur, so auch in unserem Herzen ein neuer Frühling eingezogen. Nächst Gott aber danken wir dies unserem wackeren Fürsten, und deshalb weihe ich ihm dieses Glas. Unser Fürst soll leben." Alle stießen freudig an und das Hoch schallte weit hinaus. Dann fuhr der Forstrath fort: „Und nun zu Dir, Edgar." Er zog ein Schriftstück hervor, und cs seinem Sohne über reichend, sprach er: „Edgar, kraft dieses Decrets ernennt Dich der Fürst zum Oberförster und zu meinem Amtsnachfolger. Ich hoffe. Du wirst das Dir geschenkte Vertrauen rechtfertigen und Deinen neuen Posten mit Gewissenhaftigkeit und Ernst ausfüllen." Edgar reichte dem Vater die Hand und mit bewegter Stimme sprach er: „Ja, Vater, das gelobe ich Dir durch diesen Handschlag." Aufs Neue begannen die Gratulationen, und die Forsträthin schloß ihren Sohn gerührt ans Herz. „Und nun, Mutter", fuhr der Alte fort, „wollen wir darauf denken, unsern Kindern in vier Wochen eine stille Hochzeit zu geben." „Was? Eine stille Hochzeit?" fragte sic mit der alten Ge schwätzigkeit, „nein, das thue ich nicht." „Ich glaubte, cs sei Dir so am liebsten", entgegnete lächelnd der Alte. „Daß ich für einen Geizteufel ausgcschrien würde", fuhr sie lebhaft fort, „daß es hieße, meine Kinder wären mir nicht einmal so viel werth. Nein, Vater, dafür laß mich nur sorgen." „Nun, wie Du willst." „So einen Tag erlebt man nur einmal, und Len muß man in Ehren und Freuden zubringen, nicht wahr, Herr Pastor?" Der Gefragte lächelte und sprach: „Nun, bei Lichte be trachtet, kann ich es Ihnen nicht verdenken, wenn Sie Ihrer Freude etwas lebhaften Ausdruck geben." „Die Hochzeit soll zu derselben Stunde sein, als die unsere", fügte sie redselig hinzu, „nachher —" „Laß nur, Mutter", unterbrach sie der Forstrath, „das besprechen wir später; wenn Du ken Kindern eine Ueberraschung bereiten willst, so mußt Du es ihnen auch nicht hören lassen. Jetzt habe ich noch eine Neuigkeit für Euch." „Nun, was ist's, Alter?" „Unser wackerer Aron hat sein Haus in der Residenz ver kauft und wird in nächster Zeit ganz nach Söllnitz ziehen." „Ei, dann muß er in dem Schlosse wohnen", rief Frieda aus. Noch lange saßen die Glücklichen plaudernd beisammen, so viel aber auch von der Vergangenheit gesprochen wurde, vermied doch ein Jeder mit feinem Takt, das Gespräch auf den Justizrath zu leiten, und Alle waren ängstlich besorgt, die kaum verharschte Wunde in dem Herzen Constanzens nicht zu berühren. Der Wächter verkündete bereits die zehnte Stunde, als man endlich an das Aufbrcchen dachte. Edgar und Arthur begleiteten die beiden Mädchen nach dem Schlosse; dort aber nahm die Liebenden noch eine duftende Jasminlaube auf. Was sie dort plauderten? Ja, es ist etwas sonderbares um ein Plaudern treu und rein Liebender. Ein einziger Händedruck, ein Kuß ersetzt Tausende von langathmigen Worten, und ist's vorbei, so ist fast nichts ge sprochen worden. Und ach, solche Stunden sind doch so namen los süß. Frieda und Constanze saßen am nächsten Morgen eben beim zweiten Frühstück, welches Maric, auf deren Wangen wieder schönste Jugendfrische blühte, servirte, als der Forstrath und Aron bei ihnen eintraten. „Das ist schön", rief Frieda nach herzlichem Gruße aus, „jetzt können die Herren gleich am Frühstück theilnehmen." Der Forstrath dankte und auch Aron lehnte die Einladung mit dem Bemerken ab, daß er vor Kurzem erst beim Forst- rathe gefrühstückt habe. „Auch führt mich nichts, als ein sehr ernstes und wichtiges Geschäft zu Ihnen, meine Damen", fügte er mit komischem Ernst hinzu, „und ist der Herr Forstrath so gut gewesen, zu fungiren dabei als Zeuge." „Machen Sie uns nicht fürchten, lieber Aron, Las ernste Gesicht steht Ihnen gar nicht." „Bringen Sie uns doch immer Gutes, wenn Sie kommen", fügte Constanze hinzu, „und fast bringen Sic uns in Ver legenheit, wie wir Ihnen unsere Dankbarkeit beweisen sollen." Aron fuhr fort: „Sie wissen, meine Damen, ich bin Jude —" „Aber Aron", unterbrach ihn Frieda. „Lassen Sie mich ausreden. Unsern Leuten, sagt man, vielleicht nicht ganz mit Unrecht, gehe Las Geschäft über Alles. Aber unsere Leut' sinL auch Liscret, und La das Geschäft zu nächst Sie allein betrifft, muß ich bitten —" „Nun komm, mein Kind", unterbrach ihn der Forstrath, „das trifft sich ja gut, auch ich habe Dir Wichtiges mitzutheilen. Lassen wir deshalb den alten Geschäftsmann mit Frieda allein." Er verließ mit Constanze das Zimmer. „Jetzt zur Sache, gnädiges Fräulein", begann Aron; „ich habe Fräulein Constanze entfernen lassen, weil unsere Unter redung eine schmerzlich klingende Saite in ihrem tief fühlenden Herzen berührt haben würde." „Edler Mann", rief Frieda, ihm bewegt Lie Hand reichend, - „wie soll ich Ihnen danken?" „Hab' Ihnen schon gesagt, Laß ich Ihnen mehr Dank schulLe, als Sie mir. Hören Sie also. Sie wissen, Laß ich Lem Justizrathe geliehen hatte viel Geld, sowohl auf sein Haus, als auch auf das Juwclenkästchen 26,000 Thaler." „Ich weiß cs, Aron." „Das Gericht hat mir das auf 25,000 Thaler geschätzte Haus des verstorbenen Justizratbes und dessen Grundstück dafür zugeschrieben. Sie dagegen haben zwei Summen, die Ler Justizrath Ihrem Vater wirklich laut Ler echten Schuldscheine geliehen hat, an Lessen Erben zurückzuzahlen." „Ich habe mit Constanze bereits Larübcr gesprochen, Loch will sie nichts davon hören." „Das kann ich mir denken. Hören Sie also weiter. Der neue Gerichtsamtmann beabsichtigt, das mir zugeschriebcne Haus zu kaufen, und bereits sind zum Abschluß gediehen die Verhandlungen. Ich hatte mir erst vorgenommen, das Haus zu überlassen dem Fraulein Constanze, indessen der Herr Forst rath will, Laß die künftige Oberförsterin soll Wohnung nehmen bei ihm im Forsthause." „Aron, welch' edles, reiches Herz besitzen Sie. Indessen würde Constanze dies wohl kaum angenommen haben." „Das fürchte ich auch. Doch hören Sie weiter. Der neue Gerichtsamtmann ist ein reicher Mann und wird mir morgen den Kaufpreis auszahlen. Wohin aber soll ich bei den unsicheren Zeiten mit dem Gelde. Deshalb wollte ich es Ihnen anbieten." „Aron", rief Frieda, „nein, das geht nicht." „Nun, warum soll's nicht gehen? Warum wollen Sie nicht machen mit mir ein Geschäft? Ich habe bereits gesprochen mit dem Forstrath darüber, meine Projecte fanden seinen Bei fall. Hören Sie nur weiter. Ich gebe Ihnen das Geld als unkündbare Hypothek auf Ihr Schloß; Ler Forstrath, Ihr Vormund, ist damit einverstanden. Er sagte mir, daß sich am Schlosse einige Baulichkeiten nothwcndig machen würden, daß ferner müßte erhöht werden Ler Viehstand, und dies Alles kostet viel Geld. Warum also wollen Sie nicht machen mit mir das Geschäft?" Frieda zauderte lange, aber endlich gab sie doch nach und versprach, das Geld anzunehmen. Als der Forstrath und Constanze eintraten rief Aron: „Herr Forstrath, das Geschäft ist gemacht. Die Aussetzung des Vertrags machen wir mit einander ab." Und es war ein ganz eigenthümlicher Vertrag, den Aron auffetzte. Das Geld sollte als unkündbare Hypothek auf dem Schlosse stehen bleiben. Die geforderten drei Procent Zinsen sollten zur Hälfte zu einer Weihnachtsbescheerung für arme Kinder, zur andern Hälfte aber zur Unterstützung armer Leute, die das sechzigste Jahr überschritten hätten, verwendet werden. Die Entscheidung, wer solcher Unterstützung theilhaftig werden sollte, solle der Pastor Friedberg treffen. Endlich brach der Tag, der die glücklichen Paare am Altar vereinen sollte, an. Gleich, als wollte auch die Natur diesen Freudcntag verherrlichen helfen, strahlte die Sonne mild von Lem azurblauen Himmelsdome herab. Die Forsträthin hatte es durchgesetzt, daß die Hochzeit nicht nur zu derselben Stunde wie die ihre begangen wurde, sondern auch, daß die Paare den Weg nach der Kirche zu Fuß zurück legen sollten. Schon lange vorher hatten die Landleute ein förmliches Spalier bis zur Kirche gebildet, und das Gotteshaus selbst glich einem reichen Blumengarten. Als endlich die Paare erschienen, brach ein lauter Jubel aus. Böllerschüsse schallten durch die Luft, und in das Ge läute der Kirchcnglocken mischten sich die Töne des dem Zuge voranschreitenden Musikcorps. Hinter den Paaren gingen der Forstrath und dessen Frau; dann folgten Brunner, Aron, Doctor Werner rc. Der Weg von der Kirchthür zum Altar war dicht mit Blumen bestreut, und nachdem sie denselben unter einem rauschen den Orgel-Präludium passirt hatten, begann der Pastor Friedberg seine ebenso schwungvolle, als tief aus dem Herzen kommende Traurede. Und als er segnend Lie Hände der Paare ineinander legte, glänzte auch in seinem Auge eine Frcudenthräne. Auch der Weg nach dem Schlosse, in welchem Lie Hoch zeit gefeiert wurde, glich einem Triumphzuge. Lorenz hatte es sich nicht nehmen lassen, vor demselben eine Ehrenpforte zu errichten, in deren Mitte sich ein aus Blumen gefertigtes „Willkommen" befand. Der große Saal prangte im reichsten Festschmucke, und bald entwickelte sich in demselben Las heiterste Leben. Manch' sinniger Spruch und manch' trefflicher Toast wurde beim Perlenden Rebensäfte gesprochen, und bereits graute im Osten der Tag, als man endlich an den Aufbruch dachte. Aron hat in dem Schlosse ganz Wohnung genommen; er ist nicht nur dort, sondern auch im Forsthause Factotum und von allen Bewohnern des Ortes geachtet und geliebt. Hier wie dort ist ein neues Leben eingezogen, und die ehemaligen finsteren Lebenswogen haben dauernd hochgehcnden Giückes- und Frcudcnwogen Platz gemacht. Hauptverhandlungen bei dem Kgl. Landgericht zu Dresden. Dresden, 27. März. Am 3. Januar Abends in der 10. Stunde wurde bei der, im sagenannten englischen Viertel, Wienerstraße ll, woknbaflcn und 75 Jabre alten Wuwe des geh. Justizraihes Höpp ner ein Einbruchsdiedstahl ausgesührt, der insoscrn von gröperer Wichtigkeit ist, als der Werth der Diebcsdeule die colassale Summe von über 81000 Mark repräsentirt. Die gestohlenen Sachen befanden sich in der erbrochenen Schublade eines Schrankes, und war auch die Zugangslhür nach dem betreffenden Zimmer erbrochen. Der Nominal- wenh der abhanden gekommenen, sächsismen und preußischen, sowie ausländischen Staals- und Industrie-Papiere betrug 60640 Mark, hierzu kommen noch 3000 österr. Gulden, 300 Pfd. Sterl., 2.00 Frcs. und das baare deutsche Gold und Papiergeld bestand aus rund 3300 M. Weiter kommen noch diverse Schmucksachen, als eine mit Diamanten besetzte Brache, zwei weitere mit Perlen und Nubmen besetzte galdene Brachen, eine goldene Nepeliruhr mit dergl Ketie und eure Anzahl Dacumente, welche nur für die Bestohlene von Werth waren, in Betracht. Als der That dringend verdächtig, wurde alsbald der am 3. März 1852 geborene herrschaftliche Diener Otto Albert Zeiler, welcher seit ca. 5 Jahren bei der alten Dame in Diensten gestanden, zur Haft gebracht und dieser räumte denn auch alsbald ein, in Gc- meinschaft mit einem, kurz nach dem Einbrüche flüchtig gewordenen und bis jetzt nicht wieder erlangten Müllergesellen Hermsdorf, sowie unter Mrtwiyen des am 25. Januar 1852 geborenen Müllergesellen Louis Bernhard Hauptmann den Diebstahl ausgesührt zu haben. Die Bestohlene war an dem betreffenden Abende auf kurze Zeit bei ihrer Pflegetochter zu Besuch gewesen und später von Zeiler nach Hause begleitet worden. Aus den Geständnissen der wegen Mittbäter- schäft am schweren Diebstahl und bez. wegen Beihilse und Hehlerei vor die IV. Strafkammer verwiesenen Angeklagten Zeiler und Haupt mann ging ferner hervor, daß dieselben in Gemeinschaft mit Herms dorf bei Gelegenheit mehrerer Zusammenkünfte die Details des Dieb stahls geplant und Zeiler und Hermsdorf dann den Einbruch in Scene setzten. Hauptmann selbst betheiligte sich direkt nicht am Dieb-