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srr. 33. innere Mission gedacht und hervorgehoben, daß er diesen Verein eigentlich neu begründet und für das Liebeswerk, welches derselbe treibt, nicht blos Anregungen gegeben, sondern es vielfach selbstthätig gefördert hat. Die Deputation überreichte ihm hierauf im Namen der Geistlichkeit zwei große Stahlstiche nach Plockhorst'schen biblischen Bildern und bat, dieselben als ein kleines Zeichen der ausgesprochenen Gesinnung freundlich annehmen zu wollen. Herr Amts hauptmann Pechmann war über das ihm zu erkennen ge gebene Wohlwollen aufrichtig erfreut, suchte zwar in seiner bescheidenen Weise seine Verdienste abzuschwächen, betonte aber doch, wie es ihm jederzeit erfreulich gewesen, für die Kirche und Schule wirken zu können und daß es ihm zu hoher Genugthuung gereichen würde, wenn er sich sagen dürfe, daß dies nicht ganz ohne Segen geschehen. Er ver abschiedete sich von den einzelnen Gliedern der Deputation auf das Herzlichste. —* Wie wir vernehmen, ist von einem hiesigen Weber eine wohl recht vortheilhafte Neuerung an der Jacquard maschine erfunden worden, und theilen wir sich hierfür Jnteressirenden mit, was wir über diese Erfindung, für welche das Patentgesuch bereits eingereicht ist, erfahren haben. Der Zweck derselben ist, ein vollständig reines gleiches Ober- und Unterfach zu erzielen, und geschieht dies durch die an jeder vorhandenen Jacquardmaschine leicht und ohne bedeutende Kosten anzubringende Neuerung in der Weise, daß die gewöhnlichen gleichlangen Platinen gegen verschieden lange, mit ihren Nasen über den Messern stehende aus getauscht werden, wodurch die Platinen immer der Reihe nach verschieden großen Hub erhalten, der sich dann durch die Zöpfe auf die entsprechenden Litzen überträgt. Außer den Vortheilen, die das gleiche Fach bietet, hat man auch den Nutzen, daß, da die einzelnen Platinen resp. Litzen immer nach einander gefaßt und gehoben werden, die Arbeit der Maschine eine Erleichterung erfährt, was zur Verringerung der Arbeitskraft und Schonung des Stuhles wesentlich bei trägt. — Die, wie schon gesagt, leicht anzubringende Neuerung wird von dem Erfinder Aug. Thiele, wohnhaft Berliner straße 182, welcher bereits praktische Versuche damit gemacht, auf etwaige Bestellung schon jetzt an jedem bereits vor gerichteten Stuhl angebracht. Sachsen. Das „Dr. I." theilt aus Mentone, dem gegenwärtigen Aufenthaltsorte Ihrer königl. Majestäten, mit, die Reconvalescenz Ihrer Majestät der Königin schreite, be günstigt durch das anhaltend prachtvolle Wetter, in erfreu lichster Weise fort, so daß Allerhöchstdieselbe bereits im Stande war, an mehreren Excursionen nach verschiedenen Punkten der Riviera Theil zu nehmen. Im Laufe der ver gangenen Woche statteten Ihre Majestäten der Frau Herzogin v. Hamilton in Cannes einen Besuch ab und unternahmen hierauf am 10. März einen Ausflug nach Nizza. Für die Mitte dieses Monats wurde der Ankunft Ihrer Majestät der Königin von England in Mentone entgegengesehen. Im königl. Palais am Taschenberg in Dresden wird vom 20. März an die Ausstellung der für die Kunstlotterie des Albertvereins bestimmten Gewinne, bestehend aus künst lerisch werthvollen Oelgemälden, Aquarellen, Kupferstichen und Sculpturen, geöffnet sein. Das königl. Ministerium des Innern hat auf Vortrag der Brandversicherungs-Commission für angezeigt erachtet, gegen die Berlin-Kölnische Feuerversicherungsactiengesellschaft in Berlin nach der sich ergebenen Gesammtlage der Geschäfts- und Betriebsverhältnisse derselben von dem Rechte des Wider rufs der unter dem 25. Februar 1876 ertheilten Concession Gebrauch zu machen. Zunächst bleiben nun zwar die lau fenden Versicherungen bis zur ordnungsmäßigen Auflösung des Vertragsverhältniffes in Kraft, jedoch dürfen die Ver sicherten wider ihren Willen einer anderen Feuerversicherungs- Anstalt nicht überwiesen werden. Der Gesellschaft sowohl, wie den Versicherten steht ferner das Recht zu, den Ver sicherungsvertrag nach vierwöchiger Kündigung aufzuheben. Wie das „M. T." meldet, wurde dieser Tage in Meißen ein wegen Diebstahls steckbrieflich verfolgter, bereits mit Zuchthausstrafe belegt gewesener Mensch ermittelt, welcher auf Grund fremder Legitimationspapiere unter falschem Namen sich fünf Jahre daselbst aufgehalten und auch ge- heirathet hat. Am 14. März verunglückte im Brühl zu Leipzig ein dortiger Dachdeckermeister, als derselbe auf einem 5 Stock hohen Grundstücke mit noch mehreren Arbeitern an einer Dachreparatur beschäftigt war. Er kam plötzlich zum Ab rutschen, rollte das steile Dach herunter und stürzte über die Dachrinne bis auf die Straße hinab. Man brachte den Verunglückten noch lebend nach dem Krankenhause, wo selbst er aber bald darauf starb. Der 34 Jahre alte Mann hinterläßt eine Witwe mit drei kleinen Kindern. Einen Act brutalster Rohheit hat in der Nacht zum 11. März ein Bäcker gegen einen Fabrikarbeiter in Ebers bach bei Löbau verübt. Bisher gute Freunde, geriethen die verheiratheten Männer auf dem Heimwege aus dem Wirths- hause plötzlich in Streit und trennten sich erst, nachdem sie sich wacker geprügelt hatten. Als hierauf der Arbeiter bei seiner Wohnung anlangte, kam ihm aber der Bäcker schon wieder entgegen und versetzte seinem Opfer mittelst eines spitzen Instrumentes oder Steines einige derbe Schläge an die Stirn unc auf Len Kopf, so daß derselbe von der mobil gewordenen Nachbarschaft mit blutüberströmtem Gesicht auf gehoben wurde; auch waren dem Schwerverletzten eine große Anzahl Haare vom Kopfe gerissen. In Köhra bei Grimma wurde am Montag ein Guts besitzer verhaftet, gegen welchen dessen Schwiegermutter mit der Anklage hervorgetreten war, an ihr einen Mord versucht zu haben. Die Angelegenheit erregt im Orte um so größeres Aufsehen, als der Verhaftete bisher allgemein als ein solider und geachteter Mann galt. Am 13. März entstand in der zum Rittergute Augustus- berg bei Nossen gehörigen Waldung, unzweifelhaft infolge eines Sprengschusses in dem unmittelbar daran anliegenden Steinbruche, Feuer, das bei der ungewöhnlichen Trockenheit so schnell um sich griff, daß von der zweijährigen Fichten pflanzung eine Fläche von ca. 5 Acker vernichtet wurde. Großenhainer Unterhaltung-- und Anzeigeblatt. Seite 2. In Stauchitz bei Oschatz hat man wiederum verschiedene Spuren der in vergangener Zeit dort seßhaften Wenden und Sorben, und zwar über 600 Stück Urnen, große und kleine Thränennäpfchen, Ringe, alte Schwerter rc., gefunden, und noch werden fast täglich derartige Gegenstände aus gegraben. Deutsches Reich. Alle Nachrichten über die parla mentarische Zeiteintheilung nach Ostern, über das eventuelle Zusammentagen des Reichstages und Landtages und über die dem letzteren in diesem Falle noch zu machenden Vor lagen beruhen, der „N. Preuß. Ztg." zufolge, auf bloser Combination und vermuthlich auf Angaben der betreffenden Referenten, welche natürlich den Standpunkt ihres Ressorts allein, nicht aber die allgemeine Lage zu kennen im Stande sind. Es bleibt eben bestehen, daß darüber irgend welche näheren Bestimmungen noch nicht getroffen sind und sich schwerlich vor dem Schluß des Volkswirtsschaftsraths und vor Ablauf der Ministerconferenzen treffen lassen. — Wie die „Prov.-Corresp." meldet, besteht die Absicht, die Be- rathungen des Landtags zu Ostern auf längere Zeit zu unterbrechen und etwa Mitte April den Reichstag zusammen treten zu lassen, neben welchem später der Landtag seine nothwendigsten Aufgaben erledigen würde. Dem preußischen Abgeordnetenhause, welches am 15. d. die Specialberathung des Cultusbudgets fortsetzte, ging nun auch der Gesetzentwurf, betreffend den Erwerb des Berlin- anhaltischen Eisenbahnunternehmens für den Staat, zu. Der ständige Ausschuß des Volkswirthschaftsrathes hat am 14. März den Gesetzentwurf wegen Abänderung der Gewerbeordnung mit allen gegen 3 Stimmen angenommen und sich am folgenden Tage mit der Specialkiscussion über die Grundzüge der Krankenversicherung beschäftigt. Im Städtchen Münden bei Kassel nahm kürzlich die Polizei bei mehreren als Socialdemokraten bekannten Per sonen Haussuchungen vor und belegte bei einem hiervon Betroffenen ein von Zürich abgesandtes großes Packet, ver botene Druckschriften, Correspondenzen socialdemokratischen Inhalts u. s. w. bergend, mit Beschlag. In Würtemberg haben sich die königl. Centralstellen für Landwirthschaft und für Handel und Gewerbe nach sehr eingehender Berathung für das Tabaksmonopol erklärt. — Die Karlsruher Handelskammer sprach sich mit Entschieden heit und Stimmeneinheit gegen die Einführung des Tabaks monopols aus. Oesterreich. Das Abgeordnetenhaus des Reichsraths nahm am 15. März die Bedeckung des Occupationscredits und das Finanzgesetz für 1882 nach den Anträgen des Aus schusses an. — In Kreisen der Abgeordnetenhausmajorität wird aufs Bestimmteste versichert, die Regierung werde in der Verhandlung über die Wahlreform erklären, daß sie die Absicht habe, ein Gesetz einzubringen, welches nicht blos für Wien, sondern für alle größeren Städte eine Ver mehrung der Zahl der Abgeordneten vorschlägt. Die amtliche „Wien. Ztg." veröffentlicht die Ernennung des Grafen Wolkenstein zum Botschafter in St. Petersburg. Das Wiener Oberlandesgericht hat den Einspruch des ehemaligen Polizeiraths Landsteiner gegen seine Versetzung in Anklagestand wegen des Ringtheaterbrandes verworfen. Italien. In der Deputirtirtenkammer legte der Finanz minister Magliani am 15. März den Stand des Staats schatzes Ende 1881 vor, wonach der auf 6 Millionen veranschlagte Ueberschuß die Summe von 49 Millionen erreichte und sogar 59 Millionen betragen haben würde, wäre nicht die Nothwendigkeit höherer Ausgaben eingetreten. Magliani legte ferner das definitive Budget für 1882 vor, worin der ursprünglich auf 9 Millionen veranschlagte Ueber schuß auf 21 Mill, erhöht ist; hiervon sind jedoch 14 Mill, als auf das Jahr 1882 entfallende Quote höherer außer ordentlicher Militär- und anderer Ausgaben abzuziehen. Die Senatscommission verwarf unerwartet mit Stimmen gleichheit den Gesetzentwurf über Einführung der Listenwahl. Der Plenarverhandlung im Senate nach Ostern wird des halb mit Spannung entgegengesehen. Der Senior der Republikaner, Aurelio Saffi, veröffent licht eine Proclamation, worin er seine Partei auffordert, rührig an den Parlamentswahlen theilzunehmen, dann aber in Masse in der Kammer den Eid zu verweigern. Frankreich. Das „Journal des Debats" sagt, die Existenz des Cabinets basire auf dem Budgetprogramm des Finanzministeriums, aber das Cabinet werde nicht demissio- niren, wenn die am 21. d. zu wählende Budgetcommission dieses Programm ablehne; es werde vielmehr die öffentliche Discussion der Kammer abwarten, welche nöthig sei, um klar festzustellen, wo die Verantwortlichkeit liege. Die Lösung der Frage sei infolge dessen um mehrere Monate hinausgeschoben. Telegraphische Meldungen, welche dem Kriegsministerium zugegangen sind, bestätigen die Nachricht von unbedeutenden aufständischen Bewegungen im Süden von Tunis. Es sind strenge Maßregeln zur Unterdrückung derselben ergriffen worden. — Der neue französische Ministerresident in Tunis, Cambon, wird ausschließlich mit den politischen Angelegen heiten beauftragt werden, während der neue Consul, welcher den Rang eines Generalconsuls haben wird, sich mit den commerziellen Angelegenheiten beschäftigen wird. Man hofft, daß diese Theilung der Gewalten, welche vordem in den Händen Roustan's concentrirt waren, die internationalen Unzuträglichkeiten beseitigen werde. Die Königin von England, welche am 15. März Vor mittags 10 Uhr in Cherbourg landete, hat am Abend auf ihrer Reise nach Mentone incognito Paris passirt. Rustland. Nach einem Privattelegramm der „Hamb. Nachr." steht es fest, daß das Gerücht von irgendwelcher Jnternirung Skobelew'S grundlos und die Unterredung mit dem Czaren leidenschaftslos verlaufen ist. Rumänien. Der Senat genehmigte am 15. März den Gesetzentwurf, betreffend den Ankauf der Eisenbahnlinie Cernawoda - Küstendsche für 16,800,000 Francs. — Die Deputirtenkammer hat die Gesetzvorlage über das Grund eigenthum in der Dobrudscha nach mehrtägigen Debatten mit 68 gegen 11 Stimmen angenommen. Amerika. Das Repräsentantenhaus der Vereinigten Staaten hat die vom Senat beschlossene Bill Edmunds', betreffend die Unterdrückung der Vielweiberei, genehmigt. Vom Senat wurden weitere 100,000 Dollars zur Unter stützung der infolge des UebertretenS des Mississippi Noth leidenden bewilligt. — Nack den aus den überschwemmten Districten eingehenden Nachrichten ist das Elend sehr groß. Das Kriegsgericht zu Washington verurtheilte den Ser geanten, welcher den Mörder Guiteau zu erschießen versuchte, zur schimpflichen Ausstoßung aus dem Heere und achtjähriger Einsperrung bei harter Arbeit in eine Strafanstalt. Der Secretär des Krieges, Lincoln, bestätigte das Urtheil. Nachrichten aus Panama bezeichnen die bisherigen Mel dungen über das Erdbeben in Costa-Rica als übertrieben. Bei Eröffnung des Congresses von Columbien erklärte der Präsident Nunez die Idee des alleinigen Protectorats der Vereinigten Staaten über den Panamacanal für nicht annehmbar. Neueste Nachrichten. München, 16. März. Das Generalcomite des land- wirthschaftlichen Vereins in Bayern hat sich mit 13 gegen 12 Stimmen für die Einführung des Tabaksmonopols ausgesprochen. Wien, 16. März. Die Kaiserin ist wieder eingetroffen und wurde von dem Kaiser und dem kronprinzlichen Paare am Bahnhofe empfangen. — (Officiell.) Seit dem 11. März fand in der Kri- voscie kein Gefecht statt. Die Truppen richten sich in den Befestigungen der Flüchtigen ein. Die meisten waffenfähigen Männer aus Grab, Zagorze, dem obersten Narentathal unv der mittleren Herzegowina sind abwesend und ver sammeln sich zu Raubzügen, zerstreuen sich aber bei An näherung der Truppen. Die Wegebauten dort sind wegen Mangel an Arbeitern schwierig. — Die „Polit. Corr." erhielt auf Anfrage von der montenegrinischen Regierung telegraphisch die Antwort, daß die Gerüchte über die Mobilisirung der montenegrinischen Truppen, sowie über Beschwerden Montenegros gegen Oesterreich pure Erfindungen seien. Paris, 16. März. Die Deputirtenkammer hat die vom Senat bereits genehmigte Vorlage über die Militär verwaltung angenommen. Von der zur Vorberathung des Antrags Boysiet auf Aufhebung des Concordats von der Kammer gewählten, aus 22 Mitgliedern bestehenden Com mission sind sämmtliche Mitglieder, bis auf zwei, Gegner des Antrags. — Eine Depesche des „Temps" aus Tunis meldet, von den Militärbehörden sei beschlossen worden, alle von den Schotts in Südtunis nach der tripolitanischen Grenze führenden Zugänge vollständig zu schließen, man erwarte, daß diese Maßregel alle neuen Einfälle verhindern werde. Die von den Marodeurs geführten, weittragenden Gewehre kämen aus Tripolis und würden durch einen Italiener, Namens Rossi, verkauft, der dieselben den Stämmen zuführe. London, 16. März. Im Unterhaus kündigte der De- putirte Smith an, er werde nach Ostern beantragen, daß es nothwendig sei, die irische Landacte zu ergänzen, um den irischen Pächtern die käufliche Erwerbung der Pacht güter zu erleichtern. Bukarest, 16. März. Die Mitglieder der auf der Rück reise von Konstantinopel hier eingetroffenen außerordentlichen preußischen Gesandtschaft wurden heute Mittag von dem König in Audienz empfangen und zu derselben in Hofwagen von ihrem Absteigequartier abgeholt. Am Nachmittag in- spicirte der König mit seinen Gästen ein Jägerbataillon; heute Abend findet zu Ehren derselben ein Galadiner von etwa 40 Gedecken im königlichen Palais statt. Vermischtes. In Hamburg wurde in der Nacht vom 11. zum 12 d. in der in der Hallerstraße, Ecke der Grindelallee, befind lichen Parterrewohnung der Witwe Jessurun ein Silber schrank erbrochen und aus demselben eine Anzahl Juwelen und baares Geld im Gesammtwerth von 150,000 Mark gestohlen. Die Diebe sind vom Grindel aus vermittelst Erbrechens einer Hinterthür in die Wohnung gelangt. Die Juwelen, Uhren u. s. w., welche die Diebe erbeuteten, re- präsentiren allein einen Werth von 80,000 Mark. Die Polizeibehörde hat einen Laufzettel über die gestohlenen Sachen erlassen und denselben an alle Pfandleiher und solche Geschäfte gesandt, welche sich mit dem Ankauf von Werth- sachen befassen. Es dürfte den Dieben daher schwer werden, ihre Beute zu verwerthen. Das Wildgehege des Bürgerparks zu Bremen hat einen empfindlichen Verlust erlitten. Seit Sonntag sind 5 Rehe, alles junge Thiere vom vorigen Jahre, gestorben, und zwei befinden sich noch in einem bedenklichen Zustande. Der Tod der Thiere ist ohne Zweifel dem übelangebrachten Wohlwollen des Publikums für sie zuzuschreiben. Bei dem ganz ungewöhnlich starken Besuch am Sonntage war auch das Wildgehege beständig umlagert, und die Thiere sind durch die Masse des ihnen hingereichten Brodes und son stigen Gebäckes überfüttert worden. Die Abmahnungen der Wächter vermochten am Sonntage dem Uebermaße nicht zu steuern. sEitel bis zum Tode.f In Triest hat sich vor ein paar Tagen eine junge Frau, die seit ihrer vor vier Monaten erfolgten Niederkunft an einem unheilbaren Leiden kränkelte, in einem Anfalle von Schwermuth vom Dache eines vier stöckigen Hauses in den gepflasterten Hofraum hinabgestürzt, von wo sie schwer verletzt in das dortige Krankenhaus übertragen wurde. Einer der Hilfsarbeiter ihres Gatten erschien nun mit anderen Personen am Schmerzenslager der Unglücklichen und konnte sich nicht enthalten, in die Worte auszubrechen: „Arme Frau! So jung, erst acht undzwanzig Jahre alt!" — Wehmüthig entgegnete die junge Frau: „Nein — erst fünfundzwanzig!" und hauchte mit diesen letzten Worten ihres irdischen Lebens den Geist aus.