Volltext Seite (XML)
Großenhainer UnterhaltmG- L Anzcheblatt. Ainisffatt ^er Römgf. A>ni8^auj>iinam^cklll^, lies Rönigf Amtsgerichts unä ltes Rtaittraths zu Großenhain Erscheinen: Dienstaa, Donnerötaa. Sonnabend. L Gebühren für Inserate von auswärts Inserate werden bis Tags vorher früh 9 Uhr angenommen. Druck und Verlag von Herrmann Starke kN Großenhain. werden, wenn von den Einsendern nicht anders bestimmt, Abonnement vierteljährlich 1 Mart. Verantwort!. Redacteur: Herrmann Starke 86N. durch Postnachnahme erhoben. Nr. 31. Dienstag, den 14. März 188L 7V. Jahrgang? Bekanntmachung. Nachdem am vergangenen Freitag eine Rotte von Arbeitern mit Husaren hiesiger Garnison auf offener Straße ohne jede Veranlassung Streit begonnen hat, und bei der hieraus entstandenen Schlägerei mehrere der Letzteren durch Stöcke und Messer, zum Theil nicht unerheblich, verwundet worden sind, habe ich befohlen, daß fortan von einb^chender Dunkelheit an alle Mannschaften nur mit Seitengewehr bewaffnet ausgehen. Ich mache dies mit dem Bemerken bekannt, daß die Mannschaften angewiesen sind, zur Abwehr derartiger sich etwa wiederholender Angriffe von ihrer Waffe Gebrauch zu machen. Großenhain, am 13. März 1882. von Kirchbach, Oberst und Regiments-Commandeur. Auf Ansuchen des unterzeichneten Direktoriums sind für die Zwecke der inneren Mission folgende Gaben gewährt worden: in der Stadt Großenhain 130 M. 45 Pf, Gemeinde Adelsdorf 5 M. 55 Pf., Gemeinde Altleis 3 M. 65 Pf., Gemeinde Böhla b. G. 3 M., Gemeinde Böhla b. O. 2 M. 95 Pf.. Gemeinde Bauda 16 M. 70 Pf., Gemeinde Baßlitz b. G. 4 M., Herr Rittergutsbesitzer Richter auf Baselitz b. Bl. 2 M., Herr Gem.-Borstand Herrich in Biebrach I M , Gemeinde Brockwitz 2 M. 5 Pf, Gemeinde Brößnitz l M. 50 Pf., Gemeinde Colmnitz 2 M. 70 Pf., Gutsherrschaft und Gemeinde Coselitz N M. 25 Pf., Gemeinde Frauenhain 9 M. 25 Pf, Gemeinde Folbern 6 M., Gemeinde Gävernitz 4 M., Gemeinde Geißlitz 2 M. 29 Pf, Gemeinde Göhra l M 20 Pf, Gemeinde Gohrisch l M. 95 Pf., f. I. 1880 Hauscollecte in Görzig 2 M. 40 Pf., Gemeinde Görzig 4 M. 15 Pf.. Gemeinde und Eisenwerk Gröditz 18 M. 50 Pf„ Gemeinde Großraschütz 5 M. 90 Pf., Gemeinde Kalkreuth 2 M. 70 Pf., Gemeinde Kleinraschütz 2 M 45 Pf, Gemeinde Kleinthiemig 5 M. 15 Pf., Gemeinde Klemtrebnitz 85 Pf., Gemeinde Kmehlen 4 M. 8o Pf., Gemeinde Krauschütz 2 M., Gemeinde Kraußnitz l M. 50 Pf., Gemeinde Kottewitz 3 M. 80 Pf, Herr Klunker und Herr Harzbecker in Laubach 50 Pf., Herr Gem.- Borstand Mißbach in Lampertswalda 1 M., Gemeinde Liega 2 M. 75 Pf, Gemeinde Lichtensee 9 M. 50 Pf., Gemeinde Linz 3 M. 50 Pf., Gemeinde Leckwitz l M. 15 Pf., Herr Gutsbesitzer Jahn und Burckbard in Marksiedlitz 20 Pf, Gemeinde Medessen 4 M. 90 Pf, Herr Gem-Vorstand Schneider und Herr Wachs in Merschwitz 70 Pf., Gemeinde Naundorf b. G. 15 M. 75 Pf, Gemeinde Naun dorf b. Ortr 2 M. 10 Pf, Gemeinde Nauwalda 8 M. 20 Pf., Gemeinde Neuseußlitz 2 M. 80 Pf., Gemeinde Niegeroda 1 M. 79 Pf., Gemeinde Nieska 6 M. 4 Pf., Gemeinde und Gutsberrschast Oelsnitz 3 M. 2l Pf., Gemeinde Peritz 5 M. 80 Pf., Gemeinde Piskowitz. Wantewitz und Wichstauda 4 M. Gemeinde Pulsen 2 M. 8 Pf., Gemeinde Priestewitz 23 M. 60 Pf., Herr Kiebl in Priestewitz 15 M., Gemeinde Porschütz 6 M 10 Pf., Gemeinde Raden 5 M. 50 Pf., Gemeinde Reinersdorf 11 M. 80 Pf, Gemeinde Rostig 4 M, Gemeinde Schönborn 2 M. 20 Pf., Herr RtttcrqutspactMr Schwauß, Gemeinde und Kirchenärar Schönfeld 12 M. 90 Pf., Gemeinde Schweinfurtd 2 M. 30 Pf., Gemeinde Stäßgen 4 M. 30 Pf., Gutsherrschaft und Gemeinde Skassa 9 M. 20 Pf., Gemeinde Scaup l M 50 Pf, Gutsberrschast und Gemeinde Seußlitz 10 M. 25 Pf., Gemeinde Spansberg 14 M. 40 Pf., Gemeinde Stauda 4 M. 30 Pf , Gemeinde Strauch 4 M. 10 Pf , Gutsberrschast und Gemeinde Streumen 12 M., Gemeinde Strießen 7 M. 80 Pf., Gutsherrschaft und Gemeinde Tiefenau ll M. 50 Pf , Gemeinde Thiendorf 5 M., Gemeinde Treugcböhla 8 M. 21 Pf, Gemeinde Uebigau 3 M. 40 Pf, Herr Pfarrer Vogel und Herr Gem.-Vorstand Schurig zu Walda 70 Pf., Kirchenärar Wildenhain 5 M., Herr Pfarrer Schröter das. 3 M, Kirchenärar Wülknitz 6 M. f. I. 1880, Gemeinde Weßnitz 3 M. 40 Pf., Gemeinde Weißig a. N. 4 M 90 Pf., Gemeinde Wülknitz 4 M. 20 Pf., Hauscollecte Zabeltitz 21 M. 60 Pf f I. 1880, Gutsherrschast und Gemeinde Zottewitz 3 M. 80 Pf, Gutsherrschast und Gemeinde Zschauitz 2 M. 5 Pf., Gemeinde Zschiesche» 11 M. 96 Pf. für Jahr 1880, Herr Rittcrgutspachter Lämpe und Gemeinde Zschiesche» 6 M. 14 Pf. f. 1881, b'. k. 3 M., Ertrag der Sammlung in Riesa 119 M. 5 Pf, Gemeinde Bobcrsen I M 25 Pf, Gemeinde Forberge 3 M., Gutsherrchast und Gesammtgemeinde Glaubitz 15 M. 30 Pf., Gemeinde Gostewitz 2 M., Gemeinde Gröba 30 M 50 Pf., die Gutsherrschaft 5 M, der Gutsvorsteher 2 M. f. I. 1880, Gemeinde Gröba 19 M. 20 Pf. für 1881, Gutsherrschaft und Gemeinde Grödel 6 M , Gemeinde Heida 10 M 30 Pf., Herr Rittelgutspachter Schäffer und Gemeinde Jahnishausen mit Böhlen 6 M. 5 Pf, Gemeinde Leutewitz 4 M. 70 Pf., Gemeinde Lessa I M. 50 Pf, Gemeinde Mergendorf 6 M. 35 Pf., Gemeinde Merzdorf 3 M. 60 Pf., Gemeinde Moritz 3M. 15 Pf., Ge meinde Nickritz 14 M. 10 Pf., Gemeinde Oelsitz 3 M., Gemeinde Pausitz 12 M. 50 Pf., Gemeinde Poppitz 9 M. 45 Pf., Kirchenärar Prausitz 45 M., Gemeinde Prausitz 7 M. 20 Pf., Gemeinde Radewitz 6 M. 25 Pf . Gemeinde Röderau 8 M. 70 Pf., Gemenge Weida 9 M. 85 Pf., Gemeinde Zeithain 10 M. 35 Pf., Gutsberrschast und Gemeinde Zschaiten 4 M. 60 Pf, Gemeinde Bärwalde 5 M. 55 Pf., Gemeinde Beiersdorf 3 M. 25 Pf. Gemeinde Cunnersdorf 1 M., Gemeinde Dobra und Gutsherrschaft Zschorna 5 M. 20 Pf., Gemeinde Ermendorf 4 M., Gemeinde Freitelsdors 3 M. 30 Pf., Gemeinde Großdittmannsdorf 5 M., Gemeinde Medingen 10 M. 10 Pf., Gutsberrschast und Ge meinde Naunhof 12 M. 50 Pf., Gemeinde Neuer-Anbau 1 M. 2» Pf, Gemeinde Nicderrödern 8 M. 55 Pf., Gemeinde Ober- und Mittel-Ebersbach 14 M. 60 Pf., Gemeinde Sacka 4 M. 25 Pf., Ge- meinde Steinbach 3 M>, Gemeinde Tauscka 2 Mark. Gemeinde Bolkersdorf 5 M. 20 Pf. Jnsgesammt sind eingegangen 1055 M. 43 Pf. Den gütigen Gebern wird hierüber mit bestem Danke quittirt. Großenhain, am 27. Februar 1882. Der Kreisverein für innere Mission. Amtshauptmann Pechmann. öffentliche Sitzung -er Stadtverordneten Mittwoch, den 15. Marz 1882, Nachmittags 5 Uhr. Tagesordnung: 1) Berathung über die Höhe der Anlagen; 2) Bericht der Finanz deputation über Prüfung a) der StadtschuldentilgungScassenrechnung, b) der ServiScassen- rechnung, e) der Stifts- und Legatencassenrechnung, 6) der Standesamtscassenrechnung, e) der Rathssportelcassenrechnung auf das Jahr 1880; 3) die Pension des ersten Raths- registrators. Keyhelitz, d. Z. Vors. Der Markt in Elsterwerda wird am 16. und 17. dieses Monats abgestalten. Mit Ende dieses Monats tritt der Vorstand der Königlichen Amtshauptmannschaft Großenhain, Herr Amtshauptmann Pechmann, definitiv von seinem Posten zurück. Um den Bewohnern von Stadt und Land Gelegenheit zu geben, noch einmal mit dem Scheidenden zusammenzukommen, hat der unterzeichnete Bezirksausschuß zugleich mit Rücksicht darauf, daß der neuernannte Vorstand der Königlichen Amtshauptmannschaft Großenhain, Herr Amtshauptmann Freiherr von Weißenbach, am 30. dieses Monats in sein Amt feierlich eingewiesen wird, es für angezeigt gehalten, Donnerstag, den SV. März dies. Js., Nachmittags um 2 Uhr ein gemeinschaftliches Mittagessen ü Couvert 2 Mark 50 Pf. im „Hotel de Saxe" hier zu veranstalten. Diejenigen Herren, welche an diesem Mittagessen Theil nehmen wollen, werden hier durch ersucht, ihre Namen in die Liste, welche in der Canzlei der Königlichen Amtshaupt- i Mannschaft sowohl als im Hotel de Saxe ausliegt, bis längstens zum 25. dieses > Monats einzutragen. Großenhain, den 11. März 1882. Der Bezirksausschuß bei der Königlichen Amtshauptmannschaft. v. Mayer, stellvertret. Versitzender, von Erdmannsdorff, Gebhardt, Herrmann, Hinkel, Baron von Milkau, Otto, Steger, Strubel. Bürgerschule. Die diesjährigen öffentlichen Prüfungen der hiesigen Bürgerschulen werden m Ze" vom 16. biS 26. Msrz ! in folgender Ordnung abgehalten: Mädchen. L Knaben. Donnerstag, den 1V. März: 8—10 Uhr — El. I 10-12 „ --- „ 11 2-4 „ ---- „ III Freitag, den 17. März: 8—410 Uhr Cl. IV 410—11 V 11-12 „ --- „ VII 42-3 „ ----- „ VI 3-4 „ --- „ VIII I. Schule. Donnerstag, den 2L. März: 8—10 Uhr ---- Cl. I 10-12 „ ----- „ II 42-3 „ ----- „ III 3-4 „ -- „ VI Freitag, den 24. März: 8—410 Uhr ----- Cl. IV 410-11 „ „ v 11-12 „ -- „ VII I. Schule. 2—4 Uhr ---- Cl. I Montag, den 27. März: 8—410 Uhr ----- Cl. II 410—11 „ ---- „ III 11-12 „ --- „ IV 2—3 „ --- „ V 3-4 „ -- „ VI Montag, den 2V. März: 8—410 Uhr ---- El. I 410-11 „ ---- „ II 11-12 „ ---- „ VI 42-3 „ -- „ III 3-4 „ -- „ VII Dienstag, den 21. März: II. Schule. II. Schule. 8—410 Uhr --- El. IV 410-11 „ „ V Dienstag, den 28. März: 8-410 Uhr --- Cl. I 410—11 „ ----- „ II "11-12 „ ----- „ III 1-2 „ --- „ IV 2-3 „ „ V 3-4 „ „ VI Z 11—12 Uhr ---- El. VI 1-43 I 43-4 „ „ Ila Mittwoch, den 22. März: 8—9 Uhr ---- El. II d III. Schule. III. Schule. 9-10 „ -- „ III 10-11 „ --- „ IV 11-12 „ „ V Turnprüfungen: Mittwoch, den 29. März: 2—43 Uhr --- Cl. 11 u. III der 1. Schule, 43 — 3 ,, E ,, I ,, 2. ,, 3—44 ,, ,, II ,, 2. „ 44—4 I „ 3. „ verden in Zimmer 4 des Mädchenschul- Zimmer 2 des Knabenschulgebäudes, e abgehalten. er Schülerinnen unserer Bürgerschulen sind «es Mädchenschulgebäudes ausgestellt. Schule, sowie alle Aeltern unserer »ngen hierdurch eingeladen. L. Hardtmaun, Direktor. Turnprüfungen: Mittwoch, den 22. März: 2—13 Uhr -- Cl. II der 1. Schule, 43-3 „ --- „ II „ 2. „ 3-44 „ ---- „ III „ 2. „ 44-4 „ --- „ Ila „ 3. „ Die Prüfungen der Mädchenelaffen t gebäudes und die der Knabenelaffen in die Turnprüfungen aber in der Turnhall Proben weiblicher Handarbeiten t vom 16. bis 2V. März in Zimmer 9 b Alle Behörden und Freunde der Schüler werden zum Besuche der Prüft Großenhain, den 12. März 1882. politische wettschau. Kaiser Wilhelm erfreut sich fortdauernd des besten Wohlbefindens und verbringt den Tag in streng geregelter Thätigkeit, während der Reichskanzler Fürst Bismarck noch immer leidend ist. Es sollen wieder neuralgische Schmerzen sein, von denen er geplagt wird. Dieselben sind diesmal heftiger aufgetreten, als je zuvor. Seit Kurzem hat sich dazu noch eine starke Grippe gesellt. An eine Uebersiedelung des Kanzlers nach Friedrichsruh ist daher ernstlich nicht gedacht worden. Trotz seines Leidens arbeitet aber Fürst Bismarck sehr fleißig und gönnt sich wenig Ruhe. Er hat wiederholt beim Kaiser sich zum Vortrage anmelden lassen, war aber immer gezwungen, noch in letzter Stunde wieder absagen zu müssen. Sobald es sein Gesundheitszustand irgend erlaubt, beabsichtigt er dem Kaiser einen längeren Vortrag über die auswärtige Lage zu halten. Man dürfte kaum fehlgreifen, in diesem Vortrage auch den Namen „Skobelew" figuriren zu sehen. Dieser redeselige General, der mittlerweile in Gatschina empfangen und zur Rede ge stellt sein soll, wird jetzt zwar von der allrussischen Partei des Scheines wegen verleugnet, aber in der gesinnungs verwandten Presse um so begeisterter gefeiert. Wir dürfen sein Auftreten nicht außer Acht lassen, wenn wir wissen wollen, wie man in den maßgebenden russischen Kreisen über das Verhältniß Rußlands zu den westlichen Nachbarn denkt. Von diesem Gesichtspunkte aus gewinnt auch die Rede ein besonderes Interesse, in welcher der General zu Warschau nicht nur die Polen angetoastet, sondern auch von Neuem gegen den Westen geeifert hat. Die Rede war nicht lang, aber desto inhaltsreicher. Er äußerte sich zu den in einem Restaurant befindlichen Offizieren also: „Meine Herren! Auf Befehl meines Kaisers bin ich wieder in meinem geliebten Vaterlande, für das wir so gerne unser Leben geben. Die verlogene westeuropäische Presse nennt mich einen Schwätzer; Sie, meine Herren, kennen mich, Sie wissen, daß ich kein Mann von vielen Worten, sondern ein Mann der That bin; nur die schamlose Frivolität unserer Feinde löste mir die Zunge. Ich befinde mich nicht mehr in dem Alter, in welchem einem der Verstand mit der Zunge davon geht: was ich sprach, war zehnmal bedacht und über legt. Jeder gute Russe mußte so sprechen und Sie, meine Freunde, wissen, der beste Russe ist unser Kaiser. Wie er über die große slavische Sache denkt, wissen Sie, weiß Europa, und wenn sie mich dennoch auf Befehl meines KaiserS hier sehen, so erblickcn sie darin eine neue De- mülhigung von der Seite jenes Mannes, der durch Blut und Eisen ein Reich gegründet, das nur durch russisches