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Nr. LV. wirthschaftsrath sich das ihm dringend nothwendige Ansehen erhalten solll Wenn auch jedes einzelne Mitglied des VolkSwirthschaftsraths noch so tüchtig ist — steht eine Körperschaft hinter ihm, die ihn gewählt hat, so hat keine Stimme nach der Meinung des Volkes mehr Ansehen, als wenn nur die Regierung ihn beruft. Jndeß mag dieser Punkt, wie gesagt, der Zukunft Vor behalten bleiben. Jedenfalls ist der Volkswirthschaftsrath eine Institution, welche noch der Entwickelung fähig ist, und an deren Wirksamkeit sich noch manche erfreuliche Folge für unser WirthschaftSleben knüpfen kann. Ein Punkt aber, welcher schon jetzt Beachtung erheischt, muß zunächst ge ändert werden, wenn wir uns vom Volkswirthschaftsrath eine fruchtbringende Thätigkeit versprechen sollen: den Mit gliedern tyuß genügend Zeit gelassen werden, die Vorlagen, welche die Regierung ihnen macht, zu studiren und zu prüfen. Die Art der Geschäftsbehandlung, wie sie bisher im Volks wirthschaftsrath gehandhabt wurde, ist auf die Dauer ganz unhaltbar, wenn die Berathungen nicht ganz oberflächlich ausfallen und zu einer reinen Komödie ausarten sollen. Der Volkswirthschaftsrath, welcher jetzt tagt, ist mit einer ganzen Fülle von Vorlagen überschüttet worden. Gewerbeordnungs- Novelle, Tabaksmonopol, Unfall-Versicherung, Organisation der Krankenkassen — das sind, von zahlreichen anderen Vorlagen ganz abgesehen, gewiß Angelegenheiten, welche die sorgfältigste Prüfung verlangen und sich nicht im Hand umdrehen sachverständig begutachten lassen. Für jede dieser Fragen mag es im Volkswirthschaftsrath einige Mitglieder geben, die vermöge ihrer bürgerlichen Beschäftigung voll ständig mit ihnen vertraut sind und sofort über sie gründ lich und sachgemäß urtheilen können. Aber andern Mit gliedern wird eS nicht so leicht werden, diese Fragen zu beantworten; sie werden Zeit und Kraft daran setzen müssen, ehe sie die ihnen fernliegenden Gegenstände sich vollständig geistig zu eigen gemacht haben. Das aber kann unmöglich in so kurzer Zeit geschehen, wie sie bis jetzt dem Volks wirthschaftsrath gegönnt gewesen ist. Heute eine dickleibige Denkschrift über irgend eine wichtige wirthschaftliche Frage erhalten und morgen über sie zu debattiren, wie das vom Volkswirthschaftsrath schon verlangt worden ist, das geht unmöglich an. Die Gründlichkeit des UrtheilS — und auf diese ist es beim Volkswirthschaftsrath doch abgesehen — muß darunter leiden, wenn die Dinge derart übers Knie gebrochen werden. Ohne daß die dem Volkswirthschaftsrath zu machenden Vorlagen eine Zeit lang vor dem Zusammentreten desselben bekannt gemacht werden, wird der Volkswirthschaftsrath künftig seiner Aufgabe nicht gerecht werden können. Vielleicht ist bei dem bisherigen Verfahren beabsichtigt gewesen, die Körperschaft von dem Druck der öffentlichen Meinung fern zu halten und ihr ein von den Bestrebungen anderer Kreise unabhängiges Urtheil zu wahren. Das aber würde doch ein arges Mißtrauensvotum gegen die Mitglieder dieser Körperschaft sein; denn man müßte doch von ihnen voraus setzen, daß sie im Stande sind, sich eine eigene Meinung zu bilden, auch wenn sie Rede und Gegenrede hören, und gerade bei freier DiSeussion klärt sich aus dem Abwägen der sich gegenüber stehenden Ansichten erfahrungsgemäß am leichtesten und einfachsten das Urtheil. Tagesimchrichlen. Großenhain, 10. März. Heute fand die Beerdignug des im erfolgreichsten Berufsleben verstorbenen Herrn Amtsrichter Fuhrmann statt. Welcher Verehrung sich derselbe trotz der kurzen Dauer seiner hiesigen Thätigkeit zu erfreuen gehabt hatte, bezeugte die überaus zahlreiche Theil- nahme an der Trauerfeierlichkeit. Es waren zugegen die Herren Juristen und sonstigen Beamten des Amtsgerichts und der Amtshauptmannschaft, die Mitglieder des Kirchen vorstandes, dessen stellvertretender Vorsitzender Herr Amts richter Fuhrmann bis kurz vor seinem Tode gewesen war, Mitglieder des Stadtrathes und der Stadtverordneten, viele der Herren Friedensrichter, denen er ein geistvoller Vor gesetzter war, zahlreiche Geistliche der Umgegend, Herren der höheren Gesellschafts- und geschäftlichen Kreise u. A. m. Der Gesangverein „Arion" in Leipzig, dem der Verblichene mit aller Hingabe angehörte, war durch einen Deputirten vertreten. Die geistliche Rede hielt in rhetorisch vollendeter Weise Herr Archidiaconus Weißbrenner. Mit beredten Worten schilderte er den Verlust, den dieses Ableben in Freundeskreisen, in seiner Familie und in allen Kreisen, denen er sonst im Leben nahe gestanden habe, verursache. Darauf widmete Herr Oberamtsrichter Schröder dem früh vollendeten Collegen Worte ehrender Anerkennung und auf richtigen Dankes für seine ächte Collegialität. Sein Amts eifer, seine rastlose Thätigkeit werde bei denen, die neben ihm ihrer Berufsthätigkeit obgelegen haben, ebenso unvergessen sein, wie die Liebenswürdigkeit, die den Umgang mit ihm auszeichnete. Der Vertreter der Arionen rief dem Heim gegangenen alten Herrn einen tiefempfundenen Scheidegruß nach und legte Namens seines Vereins einen Lorbeerkranz am Grabe nieder. Gebet und Segen vollendeten die er greifende Feier an der Gruft eines der pflichttreuesten Beamten und liebenswürdigsten Menschen. Sachsen. Das „Dr. Journ." veröffentlicht das vom 1. März datirte Finanzgesetz auf die Jahre 1882 und 1883, sowie die Ausführungs-Verordnung zu demselben, wonach auch in diesen Jahren zwischen die auf den 30. April und 30. September bestimmten beiden Einkommensteuertermine ein weiterer Termin eingeschoben und auf den 15. Juli festgesetzt wird. Im ersten und dritten Termine wird je die Hälfte der Normalsteuer, im zweiten Termin der Zu schlag von 20 Procent der Normalsteuer erhoben. Wie vor Kurzem der Oberbürgermeister von Leipzig, vr. Georgi, ist am 8. März auch der dasige Bürgermeister vr. Tröndlin auf Lebenszeit gewählt worden. Der in Leipzig verstorbene Commerzienrath Emmrich aus Mittweida hat in seinem Testamente der dortigen Stadt gemeinde 10,000 M. in königl. sächsischen dreiprocentigen Rentenscheinen als Vermächtniß ausgesetzt. Großenhainer Unterhaltung-- und Anzeigeblatt. In der Nacht vom 5. zum 6. März wurde ein Ulan auf dem Wege zwischen Seelitz und Beedeln bei Rochlitz von dem Handarbeiter Göppert aus Rochlitz hinterrücks ängefallen, mit einem Messer, sog. Nickfänger, heftig auf den Kopf geschlagen und im Gesicht wie an der Brust schwer verletzt. Der Ulan, welcher noch bis zur Stadt gehen konnte, befindet sich im Militärkrankenhause; sein Zustand soll bedenklich sein. Der Thäter hat seine Urheberschaft an dem Vergehen bereits eingestanden. „Mir ist, als wenn ich heute sterben müßte", mit diesen Worten setzte sich am Freitag ein 24 Jahre alter Knecht der Schloßmühle zu Radeberg an den Frühstückstisch und ahnte dabei wohl nicht, daß er in wenigen Stunden einen schrecklichen Tod erleiden werde. Nach Mittag ritt er das kranke Pferd seines Dienstherrn aus und überholte dabei ein beladenes Geschirr, dessen Führer zurückgeblieben war. Durch irgend welche Ursachen erschreckt, scheuten die Pferde und wurde hierbei der vom Pferde gefallene Knecht so un glücklich überfahren, daß er sofort seinen Tod fand. Deutsches Reich. Ueber eine Frühjahrsreise des Kaisers sind laut der „Prov.-Corr." noch keine Bestim mungen getroffen. Die Kirchengesetzcommission des preußischen Abgeordneten hauses nahm am 8. März die Anträge der Conservativen zu den drei ersten Paragraphen im Wesentlichen an, lehnte dagegen das ganze Gesetz mit allen gegen die Stimmen der Conservativen ab. Das Abgeordnetenhaus hat am 9. März in zweiter Berathung den Ankauf der bergisch-märkischen, der thü ringischen, der Berlin-Görlitzer, Cottbus-Großenhainer, märkisch-Posener und Rhein-Nahebahn, sowie schließlich das ganze Gesetz über den Erwerb der Eisenbahnen für den Staat durchweg nach den Anträgen der Commission genehmigt. (Vorstehende Eisenbahnen haben eine Gesammt- länge vcu 2708 Kilometern; der Preis für dieselben beträgt rund 952^ Millionen Mark.) Der permanente Ausschuß des preußischen Volkswirth- schaftsrathes nahm in seiner Sitzung am 8. März die 88 1—7 der Tabaksmonopolvorlage mit 16 gegen 7 Stim men an. Am 9. März wurden die 88 7—31 mit einigen Aenderungen genehmigt; so wurde u. A. Absatz 3 zu 8 27 gestrichen und dafür beschlossen, daß Communen berechtigt sind, den Monopolbetrieb wie andere Privatbetriebe zur Besteuerung heranzuziehen. Vor Beginn der Sitzung rich tete Wolff an den Vorsitzenden, Staatsminister v. Bötticher, die Bitte, es möge die Reichsregierung so schnell wie mög lich das Volk über die Gründe aufklären, welche den Ausschuß bewogen haben, für das Tabaksmonopol zu stimmen. Er sei überzeugt, daß dann alle objectiv Urtheilenden gleichfalls das Monopol als das einzige und beste Mittel zur Erhebung und Zahlung der aus dem Tabak zu erzielenden Erträge, die zur Entlastung der Steuerzahler dienen können, betrachten würden; auch wäre es erwünscht, den Uebertreibungen na mentlich der Bremer Interessenten entgegenzutreten. Herr v. Bötticher gab diesbezügliche beruhigende Erklärungen und empfahl vor Allem, sich das kühle Urtheil zu bewahren. Oesterreich. Wegen des Nürschauer Strikes hatte der dortige Kaufmann Prazskh am 6. März eine Audienz beim Ministerpräsidenten Grafen Taaffe. Prazskh überreichte als Vertrauensmann von ungefähr 1000 Arbeitern Petitionen an die Regierung und den Tschechenclub, in welchen aus geführt wird, daß es den strikenden Bergleuten nicht um Spectakelmachen zu thun sei, sondern darum, Hilfe in ihrer elenden Lage zu finden. Graf Taaffe erklärte, die Regierung beschäftige sich bereits mit dieser Angelegenheit und werde das Möglichste thun, um die Situation der Arbeiter erträg licher zu gestalten. Er (der Minister) werde nie dulden, daß die Arbeiter durch die Fabrikanten ausgebeutet werden, und versprach, aus Wien eine Commission nach Nürschau zu entsenden; jedenfalls würde es aber die Verhandlungen er leichtern, wenn die Bergleute die Arbeit wieder aufnehmen würden. Infolge dessen telegraphirte Prazskh nach Nürschau, die Bergleute sollten zur Arbeit zurückkehren. Am Donnerstag früh wurde in Nürschau, woselbst es am Abend des 6. März zu Ruhestörungen kam, die Arbeit auf sämmtlichen Werken wieder ausgenommen. Italien. Die Senatscommission beschloß, die prin- cipielle Annahme des Listenscrutiniums zu beantragen; über die Frage der Minoritätsoertretung wird besonders ver handelt werden. Wahrscheinlich wird in dieser Hinsicht beantragt werden, dieselbe auf die Wahlcollegien mit vier Abgeordneten auszudehnen. Frankreich. Nach aus Marokko und Algier in Paris eingegangenen Meldungen hat am 6. März infolge eines Mißverständnisses bei Figuig an der marokkanischen Grenze zwischen französischen und marokkanischen Truppen ein Zu sammenstoß stattgefunden. Die französischen Truppen hatten, ohne es zu wissen, die Grenze überschritten. Der Com- mandirende der Truppenabtheilung erhielt deswegen einen Verweis; es wurden Instructionen erlassen, um der Wieder holung eines ähnlichen Vorkommnisses vorzubeugen. — Neun Europäer, welche von Tunis abgereist waren, um den fran zösischen Truppen in Gafsa Waaren zu verkaufen, sind zwischen Tunis und Kairuan von Marodeurs ermordet wor den. Letztere wurden von französischer Cavalerie eingeholt, welche mehrere tödtete und andere gefangen nahm. England. Im Oberhause brachte Redesdale am 7. d. eine Bill gegen die Zulassung von Atheisten zum Parlament ein. Durch dieselbe wird bestimmt, daß jedes Mitglied der beiden Häuser bei seinem Eintritt feierlich seinen Glauben an den allmächtigen Gott zu erklären hat. Die Bill wurde in erster Lesung angenommen. Rußland. Anläßlich des auch von uns erwähnten Artikels der „Nordd. Allgem. Ztg." bemerkt das „Journal de St. PeterSbourg": Bei der Revision des Zolltarifs sei man bemüht, Alles zu vermeiden, was die Handelsbeziehungen Rußlands zu den verschiedenen Ländern ändern könnte. Das officiöse Journal kann versichern, Deutschland werde keinen Grund zu Klagen haben; es handle sich um Artikel, welche Deutschland nicht producire. Uebrigens verspreche man.sich von der Revision des Zollreglements ernste Ergebnisse zur sagen dem ich sprach 4 Es rathes angcschr ein Zu( nicht, r und wc Recht z Hast br „Jö Blick sei einen U er das hundert „Te rath. diesen mache T sondei des A R dann Herre Grun dem Ü Aber Aron E sprach giebt er Amtsstr „A A und Justiz kannt Herr Kästch zeitig Juden zu gel 2' schrock er der zu las Aroi Mannes mehr. gesehene und nm nach Ar Neueste Nachrichten. Wien, 9. März. Während eines Spazierrittes im Prater stürzte das Pferd des Erzherzogs Eugen, welcher unter dasselbe gerieth. Der Erzherzog, der sofort hervor geholt und ins PalaiS gebracht wurde, klagte über Kopfschmerz. — Die „Polit. Corr." meldet aus Belgrad: Auf die Ansprache des Präsidenten der Skupschtina erwiderte König Milan, er fühle sich glücklich, dem Volke mittheilen zu können, daß schon 24 Stunden nach der Rangerhöhung Serbiens zwei Großmächte, welche für Serbien allezeit Wohlwollen an den Tag legten, ihre Anerkennung des neuen Königreichs kundgaben. „Ich glaube nur meine Schuld und die Schuld des Bölkes abzutragen, wenn ich meinem Danke gegen die erhabenen Persönlichkeiten des Kaisers Franz Joseph und des Kaisers Wilhelm Ausdruck gebe." — Bei einem Besuch des Ministerpräsidenten drückte der König seine volle Anerkennung über die consequente, klug geleitete und mit einem historischen Factum gekrönte Politik des gegenwärtigen serbischen Cabinels aus. Paris, 9. März. In der Depulirtenkammer tadelte Lanessan die Absendung von Truppen nach Bessvges an läßlich des dortigen Strikes. Der Minister des Innern wies deren Nothwendigkeit zur Verhinderung von Unord nungen, welche ein socialistischer Agent hervorzurufen suchte, nach. Laneffan's die Absendung der Truppen tadelnde Tagesordnung wurde mit 386 gegen 70 Stimmen abgelehnt und die Tagesordnung Bernier's, welche das Verhalten der Regierung billigt, mit 309 gegen 48 Stimmen angenommen. — Der Ministerrath beschloß, die in Tunis erhobenen Kriegscontributionen nicht dem französischen Staatsschätze zuzuführen, sondern dem Schatze des Beys zu belassen. Konstantinopel, 9. März. Die Abreise der außer ordentlichen preußischen Gesandtschaft ist auf Wunsch des Sultans noch vertagt worden. hierher Ich stel Sie nic Les Ge Dei nicht zt »Lc besprech „N denn n „E einig w »S De mit eil „K Sie cn Ar, schnelle, Auge < ihm zi Justizr, „A Glas nur, e Ar, „C Mißtra sicht ir De denn Vorsicht Dc ist mei L „E wird", ein G, hast, i Ar heraus vermischtes. Das Landgericht zu Halle verurtheilte den Commerzien rath Riebeck zur Zahlung seiner Rate von 20,000 Mark, welche er zum Garantiefonds der Halleschen Gewerbe- Ausstellung beizusteuern hatte. Vor dem Schwurgericht in Wiener Neustadt hat dieser Tage eine Gerichtsverhandlung begonnen, welche dadurch Aufsehen erregt, daß einer der des Diebstahls und Betrugs Angeklagten, der Kammerrath und Großindustrielle Leopold Abeles, ein mehrfacher Millionär ist. Die Anklage besagt, daß der ehemalige Magazineur in der Solenauer Spinn fabrik, Pichler, Baumwolle für 63,000 Gulden gestohlen, und daß Abeles davon in vierzehn Fällen Baumwolle im Werthe von 45,OM Gulden, wissend, daß dieselbe gestohlen, an sich gebracht habe. (Eine halbe Garnison — vergiftet.) Wie das „Journal de Liege" meldet, ist am 1. März die Hälfte der aus vier hundert Mann bestehenden Garnison der Citadelle von Lüttich in Belgien vergiftet worden. Kurz nachdem die Mannschaft um 4 Uhr ihre Menage verzehrt hatte, zeigten sich die Symptome von Vergiftung. Die allsogleich herbei- gcrufenen Aerzte ließen den Erkrankten unverweilt die nöthige Hilfe angedeihen. Man schreibt die Vergiftung dem zur Zubereitung der Speisen verwendeten schlechten Fette zu. Am Donnerstage hatte sich der Zustand der Kranken bereits gebessert. Noch etwa hundert stehen in ärztlicher Behandlung, aber die Todesgefahr ist verschwunden. Daß der Preis der Korallen in den letzten Jahren ein erheblich geringerer geworden, ist auf die enorme Ausbeute der im Jahre 1878 entdeckten großen Korallenbank bei Sciaccia an der Südküste von Sicilien zurückzuführen. Bis jetzt sind 88,OM Centner gewonnen worden, welche die Summe von 37 Millionen Lire ergeben haben. Nach den dieserhalb angestellten Untersuchungen ist kaum die Hälfte des Schatzes gehoben. Ein neuer Eisenbahnmord wird aus Nizza gemeldet, und zwar das Opfer eine schöne junge Frau. Dieselbe reiste allein in einem Damencoupv zweiter Classe, ward während der Fahrt von einem Unbekannten überfallen, am Kopfe mit einem schweren Instrumente tödtlich verletzt, völlig aus geraubt und bei Puget-Ville auf den Schienenstrang ge worfen. Dort fand sie ein Bahnwächter und tranSportirte sie in seine Hütte. Die Aerzte erklären den Zustand der Frau für hoffnungslos, und es ist den Behörden bis jetzt nicht gelungen, ihren Namen zu «-fahren; auch von dem frechen Attentäter hat man noch keine Spur. Seite 2. Erleichterung des internationalen Handelsverkehrs und zur Verringerung der Contrebande. Rumänien. Der „Monitorul" publicirt eine vom König bestätigte Gesetznovelle, laut welcher die unbefugte Veröffentlichung diplomatischer Acten mit Gefängniß bis zu 2 Jahren und einer Geldstrafe bis zu 10,OM Franc- belegt wird. Serbien. Der König wird nach erfolgter Krönung eine Rundreise durch das Land machen. Die Stiftung eines neuen Ordens ist beabsichtigt. Das Ministerium wird formell demissioniren und vom König neu bestätigt werden. Die Commune der Hauptstadt beschloß, eine drei tägige Feier zu begehen. Griechenland. Da der König durch Krankheit ver hindert ist, mit den abtretenden Ministern und deren prä sumtiven Nachfolgern zu conferiren, hat derselbe an den CabinetSchef das Ersuchen gerichtet, die jetzigen Minister möchten die Geschäfte provisorisch weiterführen. Amerika. Die Ueberschwemmungen im unteren Mis- sissippithale dehnen sich über einen großen Flächenraum aus. Der „New-Jork Herald" meldet, daß Riverton und andere Dörfer unter Wasser stehen, daß sechs Personen ertrunken sind und andere vermißt werden, und daß die Bevölkerung Sicherheit in der Flucht sucht. Einem un gefähren Ueberschlage zufolge sind in Arkansas 12,OM Per sonen in Nothstand gerathen und 20,OM Rinder ertrunken.