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Nr. 24. 180V Mark Stiftsgelder sind gegen gute Hypothek und jährliche Verzinsung zu 4V« bei uns auszuleihen. Großenhain, am 24. Februar 1882. Der Stadtrath. Bogel, Stdtr. Mr den Monat Mar; werden Bestellungen auf das „Großenhainer Unterhaltnngs- und Anzeigeblatt" von allen Postanstalten und Boten, sowie in der Ex peditton d. Bl. entgegengenommen. 8ko6etew's Nriegsrus. Der russische Reitergeneral Skobelew hat durch seine jüngsten Reden es erzwungen, daß die Aufmerksamkeit von ganz Europa sich von den inneren Angelegenheiten eines jeden einzelnen Landes ab- und der Frage zuwendet, welche Bedeutung sein Schlachtruf für den Frieden Europas haben könne. Die Situation ist die denkbar seltsamste. Der tapfere General Rußlands fordert in Paris Frankreich zur Bundesgenossenschaft gegen Deutschland auf. Er richtet diese Worte an junge serbische Studenten. Nicht um eine geistige Abwehr des „nach Osten drängenden Elements" ist es ihm zu thun, sondern um einen blutigen Waffengang, um einen Krieg, der, wie er selbst sagt, „ein langer, blutiger und schrecklicher" sein wird. Seine Regierung aber hat die Gelegenheit schon bei seiner ersten Rede wahrgenommen, Deutschland und Oesterreich ihres tiefen Friedensbedürfnisses zu versichern. Diesen Friedensversicherungen fehlt zu ihrer vollen Glaub würdigkeit nur eine kleine That. Man nehme den Fall, daß ein deutscher activer General von der Bedeutung Sko- belew's nach Italien gegangen wäre und dort in begeisterten Reden zur Bundesgenossenschaft, zum Kriege gegen Frankreich aufriefe, würde man ihn dann auch nur einen Tag auf seinen Posten lassen? Wenn Alexander III. demnach dem Vorgehen Skobelew's gegenüber nichts hat, als die Ver sicherung, daß er, der Kaiser, und seine Regierung diese Ansichten nicht theilen, so geht daraus unzweideutig hervor, daß die Regierung Alexanders III. nicht stark genug ist, um in vollem Ernste gegen die unerhörte Kriegserklärung eines Einzelnen einzuschreiten. Und darin liegt die für den Moment wenigstens einzige greifbare Gefahr der Reden Skobelew's, daß man in den panslavistisch gesinnten ruffischen Kreisen aus dem Schweigen der Regierung den Schluß ziehen wird und muß, daß trotz der Friedensbetheuerungen von ihr der Tag der Abrechnung mit den „nach Osten vorgedrungenen Fremden" als nicht fern betrachtet wird. Die Armee, deren beliebtester Führer zum Kampfe aufgerufen, schärft in in der Stille das Schwert. Die Regierung, die bei der Zerfahrenheit der inneren Ver hältnisse, bei der Bedrohung des Thrones durch die Nihilisten, sich allein noch auf die Armee stützt, wagt es nicht, gegen Skobelew entschieden vorzugehen, weil sie dann auch der Armee nicht sicher wäre. So existirt denn neben der officiellen russischen Regierung mit ihren Friedensbetheuerungen und der geheimen revolutionären Nihilistenregierung noch eine dritte, panslavistische Regierung, die es bereits wagen darf, dem Kaiser Trotz zu bieten und ohne Rücksicht auf ihn ihre eigene, kriegslustige Politik zu treiben. Denn daran, daß es dem Kaiser Alexander HI. Ernst damit ist, Frieden zu halten mit seinen Nachbarn, kann kein Zweifel sein. Und es erscheint in Petersburg als bestes Mittel dazu immer noch, von dem Staatspunkte Rußlands aus, den großen panslavistischen Agitator zunächst wenigstens nur zu desavouiren. Entließe man ihn aus seiner Stellung, es besteht kein Zweifel, daß er mit Freischaaren sich den Serben zur Verfügung stellen und die noch in engen Grenzen gehaltne Jnsurrection zu gewaltigem Kampfe entfachen würde, der leicht die Kriegsfackel in ganz Europa anzünden könnte. Nähme man ihn in Freiheitsstrafe, es könnte leicht zu Er hebungen im Innern Rußlands kommen, für die der Boden ja vorbereitet genug ist. Die Kenntniß der Zerrüttung in seinem Vaterlande, das Bewußtsein, daß die wilde Gährung der Massen früher oder später in Rußland zu einer alles vernichtenden Explosion führen muß, mag den General Skobelew darum auch zu seinem jetzigen Vorgehen bestimmt haben. Das Zeugniß, daß er ein russischer Patriot ist, wird ihm, trotz seiner Eigenmächtigkeiten, Niemand vorenthalten wollen. Bei ihm ist die Ueberzeugung feststehend geworden, daß der innere Frieden Rußlands nur bewahrt, oder besser gesagt, errungen werden kann, durch eine Ablenkung all' des seit Jahrzehnten im Volke aufgespeicherten Grimmes auf das Nachbarvolk, dessen überlegene geistige Entwickelung, dessen hohe Cultur ganz selbstverständlich in Rußland zur Geltung gekommen ist. Die Ueberlegenheit des Deutschen wird in Rußland selbst anerkannt. Aber es entsteht daraus erklärlicher Weise der Neir und aus dem letzteren der Haß. Und unter An rufung rieses Hasses will General Skobelew den Kaiser, den man in früheren Jahren nicht mit Unrecht ebenfalls als einen Gegner Deutschlands kannte, zwingen, in äußeren Verwickelungen ein Sicherheitsventil für den Nihilismus und die Revolution zu finden. Glücklicherweise findet der Ruf Skobelew's in diesem Momente weder in Petersburg noch in Paris ein lautes Echo. Man ist an der Seine jetzt vorsichtiger geworden. Zu den Machthabern gehört, seitdem er über das Listen- scrutinium gefallen, Gambetta nicht mehr, der Einzige, der den Ehrgeiz und das Organisationstalent besitzen würde, um sich, wenn ihn das officielle Rußland riefe, vielleicht auf gewisse politische Spekulationen einzulassen. Man ist in Frankreich nicht mehr so schnell bei der Hand, „ü Berlin!" zu rufen, die Pariser Zeitungen verhalten sich den Reden Skobelew's gegenüber mehr verwundert als bewundernd und beschränken sich darauf, seine Aeußerungen als inhaltreiche, bedeutungsvolle hinzustellen. Nun, das wußte man ohnehin. Großenhainer Unterhaltung-- und Anzelgedlatt. Seite 2. Wie scharf ausgeprägt auch das Revanchegefühl in Frankreich sein mag, und wie sehr auch nach den Vogesen hin ewige Wachsamkeit der Preis der Sicherheit sein muß, im Momente wirv Skobelew mit seiner freiwilligen Mission in Paris ebenso wenig ausrichten, wie Madame Adam in Petersburg. Denn die in der Zusammenkunft zu Danzig neu besiegelten freundschaftlichen Beziehungen zwischen den Trägern der Krone Preußens und Rußlands sind auf festeren Grund gebaut worden, als daß, so lange Alexander lll. lebt oder Herr der Situation ist, eine Gefahr für ihre Lösung bestände. Tagesnachrichten. Großenhain. Das Fastnachts-Concerl, welches ver gangenen Dienstag vom hiesigen Trompeterchor unter Direction des Herrn Stabstrompeter A. Müller gegeben wurde, war in Anbetracht des ganz schlechten Wetters gut besucht. Mit Ueberraschung bemerkten wir den Fortschritt, den das Chor auf dem Gebiete der Streichmusik gemacht hat und welcher hauptsächlich die neuen Strauß'schen Compositionen aus „Der lustige Krieg" zur vollen Geltung brachte. Als Solisten thaten sich hervor die Herren Weißgerber (Trumba), Hertling (Contra-Baß) und Dietrich, welcher letztere sich hauptsächlich durch seine Sicherheit und Geschwindigkeit in der Production auf drei Pauken, vier kleinen und einer großen Trommel nebst Becken allgemeinen Beifall erwarb. Bei dem vorherrschend humoristischen Programm steigerte sich die Laune des Publikums und das dem Concert folgende Tänzchen vereinigte noch lange eine froh bewegte Schaar. Sachsen. Am königl. Hofe fand am 2l. Februar der dritte Hofball statt, welchem Se. Majestät der König, sowie Ihre königl. Hoheiten der Prinz und die Frau Prinzessin Georg nebst Prinzessin Mathilde anwohnten und zu welchem 600 Einladungen ergangen waren. Ihre Majestät die Königin ist am 23. Februar über Leipzig und Frankfurt a. M. nach Mentone abgereist. Die erste Kammer hat am 22. Februar, an welchem Tage beide Kammern zu Sitzungen zusammentraten, die Capitel 53 — 58 und 69 — 72 des Etats der Zuschüsse, Departement des Innern betreffend, durchgängig nach den Beschlüssen der zweiten Kammer bewilligt. Letztere erklärte sich durch die Mittheilungen der königl. Staatsregierung über den Stand der Angelegenheiten betreffs Verunreinigung der fließenden Gewässer in Sachsen für befriedigt und be schloß, die königl. Staatsregierung zu ersuchen, die zur Einschränkung des Uebelstandes erforderlichen Untersuchungen durch ihre Organe fortsetzen, auch die für diese Einschrän kungen nöthigen Maßregeln unter möglichster Zuziehung der Interessenten und schonendster Wahrnehmung der Interessen des Industriebetriebes, wie auch der Landwirthschaft ferner weit anordnen zu lassen. Zum Schluß erledigte die Kammer drei Petitionen. — Am 23. Februar ertheilte die erste Kammer dem Gesetzentwurf, betreffend die Gehaltsverhält- msse der Mitglieder des Oberlandesgerichts, in der von der zweiten Kammer beschlossenen Fassung ihre Zustimmung und genehmigte das Capitel 16 des Etats der Ueberschüsse, Staatseisenbahnen. Die zweite Kammer erklärte sich mit dem Beschlusse der jenseitigen Kammer über das k. Decret, die Heiz- unv Ventilationsanlagen in den Staatslehranstalten betreffend, einverstanden, ertheilte der k. Staatsregierung die Genehmigung, von den sich auf die Finanzperiode 1880/81 ergebenden Ueberschüssen zunächst 6,360,502 M. zur Ver stärkung der mobilen Bestände zu verwenden, den etwaigen Rest aber in das außerordentliche Budget der Finanzperiode 1884/85 einzustellen, und erledigte eine Reihe Petitionen. Der Dampfschifffahrtsverkehr zwischen Dresden-Schandau und Dresden-Meißen soll am 26. Februar wieder eröffnet und, falls nicht elementare Ereignisse besonderer Art hindernd dazwischentreten, am 28. bis Leitmeritz, resp. Riesa-Strehla ausgedehnt werden. In Neugersdorf bei Löbau begingen am 18. Febr. der Ortsrichter Gocht und seine Gattin das diamantene Ehe- Jubiläum im Kreise zahlreicher Verwandten, Freunde rc. Bei der Sparkasse zu Zwickau erhob am 20. Februar der Kaffirer des dasigen Arbeitervereins, Bergarbeiter Kurz bach, den 740 M. betragenden Kassenbestand des genannten Vereins, meldete sich auch bei der Polizei nach Essen ab. Man schöpfte aber Verdacht und die sofort eingezogenen Er kundigungen feiten der Polizei bestätigten, daß sich Kurzbach nur widerrechtlich in den Besitz des fraglichen Sparkassen buches gesetzt hatte. Bei der alsbald erfolgten Festnahme desselben fand man leider nur 540 M. in seinem Besitz; die fehlenden zwei Hundertmarkscheine will er verloren haben. In der Nacht vom 20. zum 21. Februar wurde in die Kirche zu Planitz bei Meißen eingebrochen, von den Dieben jedoch nichts Werthvolles vorgefunden. Bei der Einfahrt in den Bahnhof Arnsdorf sprang am 20. Februar der den Kamenz-Pirnaer Zug als Zugführer begleitende Schaffner Singwitz so unglücklich vom Trittbret ab, daß derselbe in eine Weiche gerieth und sich mit dem Unterleibe an den Handgriff der letztern förmlich aufspießte. An seinem Aufkommen muß gezweifelt werden. In dem der Stadtcommun Zittau gehörigen Mühlstein bruche zu Waltersdorf wurde am 18. Febr. ein 38 Jahre alter Steinbrucharbeiter, Vater zweier Kinder, durch eine mit Schutt beladene Lowry, welche entgleiste und umkippte, auf der Stelle erschlagen. Deutsches Reich. Der Bundesrath erklärte sich in seiner am 20. Februar abgehaltenen Plenarsitzung mit dem auf Grund des Gesetzes, betreffend die Abänderung der Gewerbeordnung, vom 18. Juli vor. Js. ausgearbeiteten Normalinnungsstatuts einverstanden; auch ertheilte derselbe dem von dem Reichskanzler vorgelegten Entwürfe einer Verordnung über das gewerbmäßige Verkaufen und Feil halten von Petroleum seine Zustimmung. Nachdem sodann die Anträge der zuständigen Ausschüsse in Betreff der Be stimmungen über die Herstellung einer allgemeinen Berufs statistik, sowie wegen der Abänderung der Muster zu den Uebersichten über die Einnahme von Reichssteuern und Zöllen genehmigt worden waren, wurde schließlich über die Beschlüsse des Reichstags, betreffend die Verhaftung von Reichtagsabgeordneten während einer Sitzungsperiode, Beschluß gefaßt. (Die allgemeine Erhebung der Berufs statistik soll am 5. Juni d. I. gemeindeweise erfolgen.) Die „Prov.-Corr." giebt eine Uebersicht der Verhand lungen über das Kirchengesetz in der Abgeordnetenhaus- Commission und bemerkt zum Schluß: „ Die Beschlüsse der bisherigen ersten Lesung sind jedoch, auch nach den ab gegebenen Erklärungen, nicht von entscheidender Bedeutung; hoffentlich giebt die bevorstehende zweite Lesung ein Ergeb niß, welches dem von der Regierung und den maßgebenden Parteien ersehnten Ziele, dem Frieden mit der katholischen Kirche, wirklich förderlich ist." Mit Bezug auf eine Meldung der „Köln. Ztg.", daß man in Berlin die offene Aufforderung Skobelew's zu einem Kampfe gegen Deutschland nicht ohne entschiedene Vorstellung bei der russischen Regierung hinnehmen dürfe, schreibt die „N. Pr. Ztg.": Der Schwerpunkt der Sache liegt nickt mehr in den Großsprechereien und beleidigenden Aeußerungen des Generals Skobelew, sondern in der That- sache, daß dieser sie ungestört fortsetzen darf, obwohl seine Regierung ostensibel eine entgegengesetzte Politik verfolgt, und daß mindestens in den russischen Verhältnissen, soweit sie das Ausland berühren, eine Disciplinlosigkeit zu Tage tritt, welche unsere Begriffe von einem geordneten Staats wesen seltsam berührt. Von zwei Dingen eins: entweder der General Skobelew muß feiten der russischen Regierung offen deSavouirt und soviel als möglich unschädlich gemacht werden, oder die Versicherungen entgegengesetzter Art, die Versicherungen der Freundschaft und engen Zusammenhaltens feiten der russischen Regierung sind für uns und unsere Politik werthlos. Wir erwarten daher auch unsererseits bestimmte Aeußerungen und entsprechende Thaten der rus sischen Regierung. Dem preußischen VolkswirthschaftSrathe werden, wie das „B. T." erfährt, dieses Mal vier bis fünf Vorlagen zugehen, so daß auf eine längere Session gerechnet werden darf. Angeblich sollen sich darunter auch der Entwurf der Tabakmonopol-Vorlage und die Grundzüge des Unfall- Versicherungsgesetzes befinden. Oesterreich. Das „Frdbl." bestreitet, daß das Wiener Cabinet wegen Skobelew's Reden in St. Petersburg zu reclamiren gedenke und sagt, die Antwort auf die pansla vistischen Hetzereien müsse in der Herzegowina und Krivoscie ertheilt werden, und bestehe in schneller und gründlicher Niederwerfung der Jnsurrection. Viel bedenklicher als die Pariser Rodomontaden des Besiegers der Tektinzen erschienen die Sympathiebezeigungen, welche den Insurgenten von einem wenn auch nur kleinen Theiie der slavischen Presse Oester reichs gewährt werden. Der Reichsgerichtspräsident Prof. Or. Unger empfing am 21. Februar in Inständiger Audienz die Deputation der Prager „Lese- und Redehalle der deutschen Studenten", welche das Ehrenmitgliedsdiplom der Lesehalle überbrachte. Iw. Unger gab in eindringlicher Weise seinen Sympathien Ausdruck, die er für die deutsche Studentenschaft Prags und für deren Bestrebungen empfinde, indem er seine Hoff nung äußerte, daß die deutsche »ims mater in Prag jene Aera siegreich überdauern werde, welche die Völker Oester reichs nicht miteinander, sondern auseinander versöhne. Die Wahl des bisherigen Bürgermeisterstellvertreters Uhl zum Bürgermeister der Reichshaupt- und Residenzstadt Wien hat die kaiserliche Bestätigung gefunden. Schweiz. Das Bundesgericht hat am 18. Febr. den Canton Luzern auf die vom Bundesrathe erhobene Klage einstimmig zur Zahlung des von ihm verweigerten Rest betrages der Gotthardbahn-Subvention im Betrage von 100,000 Francs verurtheilt. Frankreich. Das „Journal officiel" veröffentlicht die Ernennung des Marquis v. Noailles zum Botschafter in Konstantinopel und diejenige Tissot's (bisher in Konstan tinopel) zum Botschafter in London. England. Das Unterhaus setzte am 22. Februar die Berathung der Angelegenheit Bradlaugh's fort und nahm schließlich mit 291 gegen 83 Stimmen die von Northcote beantragte Motion an, welche lautet: „Da Bradlaugh die Autorität des Hauses mißachtet habe, indem er verlangte, einen Eid in unregelmäßiger Weise zu leisten, so ist er aus dem Hause auszuweisen." Die Neuwahl an Stelle Bradlaugh's wurde angeordnet. Bradlaugh verließ hier nach das Haus. Der irische Agitator Michael Davits, welcher sich zur Zeit in Haft befindet, ist in Meath ohne Opposition zum Mitgliede des Unterhauses gewählt worden. Rustland. Das „Journal de St. Petersbourg" vom 22. Februar sagt: Die Skobelew'sche Rede ist Gegenstand zahlreicher Commentare der ausländischen Presse. Man vergißt die bei der Thronbesteigung des Kaisers laut ver kündeten Grundsätze, welche eine den Traditionen und den historischen Freundschaften treue, wesentlich friedliche, der ökonomischen, bürgerlichen und socialen Entwickelung des Landes gewidmeten Politik anzeigten. Eine solche direct vom Souverän bei so feierlicher Gelegenheit ausgehende Erklärung gestatte keinen Zweifel. Die russische Politik bleibe daher und werde bleiben eine klar ausgesprochene, dem höchsten Willen absolut entsprechende. Der Kaiser hat, wie authentisch versichert wird, dem General Skobelew die Aufforderung zugehen lassen, nach St. Petersburg zurückzukehren. Der General, welcher sic- zur Zeit in London aufhalten soll, wird Auskunft über sein Auftreten in Paris zu geben haben. Türkei. Wie man aus Alexandrien meldet, werden die türkischen Truppen in Jemen, welche 18,000 Mann zählen, durch neue 9000 Mann verstärkt. Der Sultan von Bahadsch (Süd-Arabien), ein Verbündeter Englands, begünstigt ungemein die Insurgenten in Jemen. Neueste Nachrichten. Wien, 23. Februar. Das Abgeordnetenhaus nahm mit 262 gegen 6 Stimmen den Gesetzentwurf über Ein führung der Ausnahmsgerichte in Dalmatien an, nachdem