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Nr. 18 Sonnabend, den 11. Februar 1882 folgende im Kreier Forstrevier aufbereitete Hölzer, ist Stück birkene Stämme, bis Ctm. von in Abtheilung 27, zullt Stärke oberer unterer Stärke, Raummeter in Abtheilung 27, in Großenhain, am 9. Februar l882. 25, Michael Schulze. 2,30 Wellenhundert kiefernes Reisig, in den Abtheilungen 20 49 kieferne Langhaufen II., IH. und IV. Classe, in Abtheilung erlene Nutzknüppel, birkene Brennfcheite in zu in 14 16 12 12 23 22 27 30 24 39 44 15 8 den Abtheilungen 5 bis 60, 4 4 643 49 5 1043 1230 2410 1 1 289 1 274 2 und 15, Der Stadtrath. Herrmann. als: Mittenstärke, i in den Abtheilungen 17 und 60, fichtene kieferne „ erlene Klötzer, fichtene „ kieferne „ „ Derbstangen „ Reisstangen, 7V. Jahrgang Erbtheilungshalber soll das zum Nachlasse Frau Johannen Christianen verw. Leh mann geb. Weser in Diera gehörige Gut Nr. 42 des Brandcatasters und Folium 26 nureen. »»Itv. VU. kieferne „ erlene Brennknüppel, kieferne „ „ Aeste, M ISN, befinden; 3) daß die Schlachtabgänge in den Privatgrundstücken der Schlachtenden nickt einer, namentlich zur Sommerszeit die Anwohnenden belästigenden oder gar gesundheitlichen Bedenken Veranlassung gebenden Weise aufgestapelt oder Schleußen, Tagegerinne u. s. w. eingeführt werden. Dem von uns mit Ausführung dieser Controlmaßregeln beauftragten Beamten werden. Meißen, am 1. Februar 1882. Das Königliche Amtsgericht, v. Haugk. Bekanntmachung, die Fleischbeschau betreffend. Die für den hiesigen Stadtbezirk bestehende Fleischbeschau und Controls der Schlacht häuser, welche dem Königlichen Bezirksthierarzte, Herrn Tannenhauer, übertragen ist, erstreckt sich darauf, 1) daß das in hiesiger Stadt zum Verkauf gelangende Fleisch und die sonstigen Fleischwaaren von gesunden Thieren herrühren, und auch in ihrer anderweiten Beschaffenheit keinen gesundheitlichen Bedenken unterliegen. Eine obligatorische Fleischbeschau auf Trichinen bleibt ausgeschlossen; 2) daß die Schlacht- und Arbeitsräume, wie die Fleischverkaufsläden sich stets in einem den Anforderungen der Gesundheit und Reinlichkeit entsprechenden Zustande Im Gasthofe zu Frauenhain kommt Donnerstag, den 16. Februar 1882 Vormittags 8 Uhr 1 Schneider-Nähmaschine zur Versteigerung. Großenhain, am 9. Februar 1882. Dcr Gerichtsvollzieher. Höpfner. einzeln und partieenweise gegen sofort nach dem jedesmaligen Zuschläge zu leistende Bezahlung und unter den vor Beginn der Auction bekannt zu machenden Bedingungen an die Meistbietenden versteigert werden. Wer die zu versteigernden Hölzer vorher besehen will, hat sich an den mitunter zeichneten Revierverwalter zu Kreier zu wenden, oder auch ohne Weiteres in die genannten Waldorte zu begeben. Königl. Forstrentamt Moritzburg und König!. Revierverwaltung Kreier, den 31. Januar 1882. demgemäs der Zutritt zu den in Frage kommenden Räumen, namentlich zu den Schlacht häusern, Fleisch-Verkaufsläden und sonstigen Aufbewahrungsorten unweigerlich zu gestatten, auch demselben bei Ausführung derjenigen Maßnahmen, welche zur Untersuchung des Fleischzustandes geboten erscheinen, an die Hand zu gehen, und sind die von ihm ertheilten Weisungen pünktlich zu befolgen. Diejenigen, welche nur vorübergehend sich damit befassen, einzelne Viehstücke im hiesigen Stadtbezirke zu schlachten und zu verpfunden, sind gehalten, die Zeit, zu welcher die Tödtung des betreffenden Viehstückes erfolgen soll, wenigstens 24 Stunden vorher dem Eingangs gedachten Beamten anzuzeigen. Zuwiderhandluugen werden, soweit auf solche nicht Bestimmungen des Reichsstraf gesetzbuchs Anwendung finden, mit Geld bis zu 100 M. oder entsprechender Haft bestraft. s größtentheils „dürr", j in Abtheilung 14, des Grund- und Hhpothekenbuchs für Diera, welches ortsgerichtlich auf 29250 M. ge- würdert worden ist, Dienstag, den 21. Februar 1882, Vormittags 11 Uhr und hierauf das zu gedachtem Nachlasse gehörige Inventar und Mobiliar unter den im Termine vorher bekannt zu machenden Bedingungen an Ort und Stelle versteigert rs, anü US. Bekanntmachung. Im Gasthofe zum Auer sollen Montag, den 13. Februar 1882 von Vormittags 9 Uhr an, Z4L. Irv en ein- ganzen, i g st e n 8ellcm 8uok- nuren- 20 Pf., 60 Pf., 50 Pf., Zur politischen Lage. Die letzten Tage waren wieder einmal recht geeignet, den beiden Mächten Deutschland und Oesterreich, auf deren treuem Zusammenhalten der Frieden Europas beruht, deut lich vor Augen zu führen, wie nothwendig eS für sie ist, allezeit auf der Hut zu sein und wie sie alle Veranlassung haben, sich jeden Augenblick auf irgend eine Ueberraschung ihrer Feinde gefaßt zu machen. Eine gegen das Deutsch thum in Rußland sowohl wie gegen die orientalische Politik Oesterreichs gerichtete Tischrede des russischen Generals Skobelew gab mancherlei zu denken. Der General ist freilich kein gefährlicher Gegner der verbündeten Großmächte, vor ihm allein braucht man sich nicht zu fürchten, trotz seines Prahlens, mit der ihm untergebenen Brigade den „Teufel aus der Hölle" holen zu wollen; aber daß dieser Schürer und Führer des Panslavismus überhaupt wagen darf, in Rußland so offen mit seinen Gesinnungen auszutreten, ja daß in demselben Lande, wo doch sonst jede freie Meinungs äußerung unterdrückt wird, die geknebelte Presse ihm zujubeln darf — gerade das ist das Bemerkenswerthe an der Sache und läßt erkennen, nach welcher Richtung in Rußland noch immer der Wind weht. Dazu kommen noch andere Anzeichen, welche einen Schluß darauf gestatteten, daß unterirdisch noch immer Anstrengungen gemacht wurden, um eine Coalition gegen Deutschland und Oesterreich zu Stande zu bringen. Die „Nordd. Allg. Ztg." schlug bereits vor einigen Wochen Lärm wegen des Auf tauchens der Pariser politischen Abenteuerin Madame Ed mond Adam in St. Petersburg; es wurde ziemlich unverblümt angedeutet, daß diese Dame wohl den Auftrag habe, im Einverständnisse mit Gambetta ein Bündniß zwischen den französischen Chauvinisten und den russischen Panslavisten anzubahnen. Dann kam der Ankauf verschiedener italienischer Zeitungen durch französische Capitalisten, der allenthalben dahin gedeutet wurde, daß die öffentliche Meinung in Italien gegen Oesterreich gehetzt und für Frankreich gewonnen werden sollte. Fast zu gleicher Zeit begann Frankreich auch in der orientalischen Angelegenheit mit ganz besonderem Nachdruck, dcr zu seiner früheren Zurückhaltung seltsam contrastirte, aufzutreten und sich so zu geberden, als wolle es die Ent scheidung dieser wichtigen Frage ganz allein, allenfalls nur noch im Einverständnisse mit England, an sich reißen. Endlich erfuhren wir noch aus der „Köln. Ztg.", daß der österreichische Botschafter in Paris, Graf Beust, sich aller ¬ hand Tacllosigkeiten zu Schulden kommen ließ, welche zur Folge^ hatten, daß die französischen Chauvinisten auf ihn ihre Hoffnung setzten und daß er, wenn auch vielleicht nicht thatsächlich, so doch in den Träumen der Feinde Deutsch lands, zum Mittelpunkt derjenigen Bestrebungen in der französischen Hauptstadt wurde, die auf eine Untergrabung der deutschen Machtstellung hinauslaufen. Unter solchen Umständen liegt es nahe, einen gewissen Zusammenhang zwischen allen diesen zeitlich ja kaum ge trennten Erscheinungen anzunehmen, zumal ja die Möglich keit keineswegs ausgeschlossen ist, daß noch andere, weniger an die Oeffentlichkeit getretene und nur den Eingeweihten bekannte Thatsachen vorliegen, welche die verbindenden Mittelglieder in dieser Kette darstellen. Die italienische Presse geht sogar noch viel weiter und behauptet, Gambetta hätte ein außerordentlich fein gearbeitetes Netz von Jntriguen gegen Deutschland und Oesterreich gesponnen gehabt; der deutsche Reichskanzler sei aber dahinter gekommen, habe sofort, um alle diese Gespinnste zu zerreißen, mit einem Kriege gedroht; die Pforte habe, durch Deutschlands Ein fluß veranlaßt, gleichfalls einen äußerst selbstbewußten Ton angeschlagen und Gambetta, außer Stande, die französische Heeresmacht sofort zur Unterstützung seiner Pläne in erfolg verheißender Stärke aufzubieten, habe die inneren Wirren seines Landes als Vorwand benutzt, um sich durch seinen Rücktritt aus der fatalen Situation zu befreien, in welche er gerathen war. Ob sich dies wirklich so verhält, mag dahin gestellt bleiben. Unmöglich wäre es nicht, daß die „dunkle Wolke am europäischen Horizont", von welcher Herr v. Puttkamer jüngst im Reichstage sprach und der später durch den Hin weis auf die sociale Frage eine weniger aufregende Deutung gegeben wurde, vom Minister in der That am Horizont der internationalen Politik bemerkt worden ist. Aber sei dem wie ihm wolle, jedenfalls lehrten die letzten Tage und Wochen uns wieder, daß wir von dem friedlichen Zeitalter, da das Lamm neben dem Löwen grast, noch sehr weit ent fernt sind. Nun ist zwar für den Augenblick mancherlei geschehen, um Besorgnisse zu zerstreuen. Der Sturz Gam- betta'S hat Frankreichs Politik in andere Bahnen gelenkt; Frau Adam ist auch schleunigst aus St. Petersburg abgereist,; der Börsenkrach niackte den Ankauf der italienischen Zeitungen unmöglick und verhinderte gleichzeitig die finanzielle Er oberung Oesterreichs durck französische Speculanten, welche schon im besten Gange war; was Graf Beust anlangt, so scheint der deutsche Reichskanzler eben dabei zu sein, ihn unschädlich zu machen. Aber daß nun alle und jede Gefahr vorüber sein sollte, wird Niemand behaupten wollen. So schnell geben sich die Feinde Deutschlands und Oesterreichs nicht zufrieden. Unter solchen Umständen muß es bei uns doch einen eigenthümlichen Eindruck machen, daß die österreichische Re gierung herzlich wenig thut, um sich Sympathien auch beim deutschen Volke zu erwerben und dadurch das deutsch-öster reichische Bündniß für alle Zeiten fest zu begründen. Wir zweifeln keinen Augenblick an dem aufrichtigen und herzlichen Einvernehmen beider Regierungen; aber unbedingt würde es besser sein, wenn das deutsche Volk bei dem Gedanken an Oesterreich sich nicht immer der unserem deutschen Ge fühl geschlagenen Wunden erinnern müßte. Wir sind uns bewußt, mit Oesterreich gemeinsame Interessen in Europa zu haben und vertrauen auch dem Scharfblick unseres leitenden Staatsmannes, der das deutsch-österreische Bündniß ins Leben rief. Wenn wir aber die empörenden Mißhandlungen sehen, denen das Deutschthum heute noch in den Ländern der habsburgischen Monarchie ausgesetzt ist, wenn wir be merken, wie überall das deutsche Reich die activ auftretende Macht ist, welche das Interesse Oesterreichs wahrnimmt, während von Seiten unseres Bundesgenossen noch herzlich wenig Thaten zu registriren sind, so beschleichen uns doch eigenthümliche Gedanken. Fast sieht die Sache so aus, als habe sich Oesterreich-Ungarn nur ungern und unter dem Druck der Umstände uns angeschlossen, fürchte aber ein Gefühl der eigenen Schwäche, dabei den Kürzeren zu ziehen und wolle, um sich der gefürchteten Ueberfluthung durch das Deutschthum zu erwehren, wenigstens im eigenen Lande dasselbe möglichst schnell ersticken. Und wenn dies auch eine grundfalsche Rechnung ist, so bietet dies kein Gewähr, dieselbe nicht von den Staatsmännern jenseit der schwarz gelben Grenzpfähle aufgestellt zu sehen. Für die deutschen Diplomaten ist es aus leicht begreif lichen Gründen unmöglich, die innere Politik des Nachbar staates zum Gegenstand von Besprechungen zu machen. Das würde der deutschen Sache mehr schaden als nützen. Aber die volksthümliche Presse Deutschlands, welche keine solchen Rücksichten zu nehmen braucht, kann und darf die Ueberzeugung nicht verhehlen, daß die innere österreichische ! Politik vom deutschen Volke nicht als der Kitt angesehen wird, welcher beide Reiche dauernd zu verbinden geeignet ist. Großenhainer Unterhaltungs- L Anzeigeblatt. AmiMüt dec Königs RmtsülmptuMmsesast, des Königs Knitsgericsts und des Kittdimiss zu Eroßensmill. Erscheinen: Dienstag, Donnerstag, Sonnabend. Drue? ,.n8 Gebühren für Inserate von auswärts Inserate werden bis Tags vorher früh 9 Uhr angenommen. -t^ruct und Verlag von Herrmann Starke m Großenhain. werden, wenn von den Einsendern nicht anders bestimmt, Abonnement vierteljährlich 1 Mark. Verantwort!. Redacteur: Herrmann Starke sen. durch Postnachnahme erhoben. UNK 122 >8V. öl». xu«v. v». kvvs. I«. kvl.