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133, 12. Juni 1914. Fertige Bücher. Börsenblatt f- d. DIschn. Buchhandel. 5251 SokWIÜg dZLMW ^ Mit Zü?8?! linkten ^ van !MÜM,8kN kormllt ^ tMW- p!iM.8küll»tMnr ^ ZMNken klMkucH- NaiM! suian verlüenxt ^ Zlroa W üu^adan VerlsnAkn 8Ie Verreiclini8 rur l-LZererßsnrunZ! — becklnZt Mit ZZ H°/°, bsr mit S0°/o stsdstt. — ^/«Lto^s Koise/ü/i^r'-Vo^ÄZ, ^Ä77,bu^^ 81anü aut 6er Luxra: Lalls kür Luoü^s^vsrbs am ^iiZAanA 2ur lVIasoüinsulialls II. Albert Köster über Carl Spittelers neuestes Werk: „Meine frühesten Erlebnisse" j Wie viele Iugenderinnerungen sind uns nicht schon mitgeteilt worden, in autobiographischen Werken N i oder in Romanen, wie viele Berichte über erste Lebensregungen von Kindern bis etwa zum dritten 11 , Jahre hin gibt es, Berichte, die dann natürlich von den beobachtenden Erwachsenen, den Eltern, n l dem Arzt oder Erzieher gemacht sind. Aber ein Buch wie Spittelers neueste Gabe, „Meine « ^ frühesten Erlebnisse" hebt sich ganz eigen aus jenerMenge ab. Nur von den ersten Lebensjahren U j des Dichters, aber aus seiner eigenen Erinnerung, gibt es Kunde; und wo andere Memoirenwerks st i noch nicht einmal anfangcn, hört dieses schon auf, nämlich mit dem fünften Jahr des Kindes. Durch r, ? das rein Tatsächliche können diese Bilder aus der Jugendzeit natürlich nicht wirken, aber was ihnen » r den Wert gibt, das ist der Künfilersinn, mit dem sie aufgefangen, dann Jahrzehnte hindurch gehegt i ! und gehütet und endlich wiedererzählt sind. In der Stärke, der Treue und Dauer solcher Erinne- st i rungen bewährt sich der Dichter, dessen tiefste Überzeugung die ist, daß das Ich der Kindheit das n s wahre Ich des Menschen sei. „Ich zweifle, ob ich in meinem ganzen späteren Leben wesentlich S i Neues dazu erlebt habe" sagt er selbst; und er legt Wert darauf, uns wieder und wieder zu zeigen, v j wie alle seine Dichtungen aus diesem einen Borne gespeist sind.... st 1 Die mancherlei Zitate, die ich eingestreut habe, mögen eine Probe sein von der Kraft und Schön- n i heit unverbrauchter Sprache, in der Spittelers neues Buch geschrieben ist. D""" m-" »"--t, « t ganz besonders betont, daß es nicht etwa nur eine bunte Eptsodensammlung ^ Archiv für den Psychologen, sondern nach seiner inneren wie äußeren For Dichtung, ein Wunder der Erzählungskunst ist.... ! Nun möchte ich aber wünschen, daß mit dem Erscheinen der „Erle > Punkt für die Wertschätzung Spittelers gekommen sein möge. Lie i um eine Durchschnittsnatur, sondern um einen der reifsten Dichter, die wir heute i und der Prometheus sind für manchen eine spröde Lektüre. Nicht jeder ist n i Phantasie imstande und schwindelfrei genug, um Spazierflüge durchs We> ? hier das jüngste Werk zeigt einen neuen Zugang zu der Welt des Dichters, ein j Pforte, durch die hoffentlich mancher zu ihm gelangt, vielleicht zunächst nw ^ bildern seiner Novellen und zu seinen lachenden Wahrheiten, dann erst zu dem i in seiner neuen Form, und endlich rückwärts zu den gedankenschweren ^ L>e/?r^/a^e rc/r m /<omm/L5ro/r/ Eugen Diederichs Verlag in Jena