270 angebracht, daß die Beschädigung der nächst- stehenden Zweige unvermeidlich ist und deshalb kann das Radikalmittel nicht allgemein emp fohlen werden. Ein häufig auftretender und sehr gefährlicher Feind unserer Obstbäume sind Schildläuse. Sobald ein Ungeziefer durch seine Bewe gungen oder durch seine häßliche Farbe auffällt, wird es von Jung und Alt bemerkt. Wenn aber ein Ungeziefer ohne Bewegung ist und eine wenig auffallende Farbe hat, so ist es sicher, daß Immer und immer wieder solch Ungeziefer völlig übersehen wird und erst dann zu einer Betrachtung anreizt, wenn der Baum oder der Strauch derart befallen ist, daß eine Reinigung nur mit größter Mühe stattfinden kann. Das Gesagte gilt von den Schildläusen. Sie haben ihren Namen daher, weil die Weibchen von einem häutigen Schilde bedeckt sind. Man findet sie an den Zweigen und Trieben in großer Masse sitzend, wo sie sich festsaugen und die Säfte der Pflanze an sich ziehen. Aus einer Öffnung treten die Eier zu Hunderten hervor und häufen sich unter dem Schilde an. Nach der Eier'.egung stirbt das Weibchen ab und nach kurzer Zeit schlüpfen die Läuse aus, um sich nach allen Richtungen auf den Zweigen zu zerstreuen und wiederum neu anzusiedeln. Manches Weibchen legt über 1000 Eier. Die männlichen Schild läuse sind geflügelt und sterben nach der Be gattung ab, während die weiblichen lange Zeit unbeweglich an den Zweigen sitzen. Weil die Läuse mit einem förmlichen Panzer umgeben sind, kann ihnen Kälte und Nässe nicht schaden. Solange die Schildläuse in geringer Menge vorhanden sind, ist ihr Schaden nicht sonderlich bemerkbar. Je mehr sie Werden, desto mehr tritt der Schaden hervor, und sind es so viele geworden, daß man fast nur Schildläuse sieht,