199 ziemlich verkümmerten Blätter oder „Krumpen" und das noch dicht am Boden befindliche „Sand blatt“ erntet man zweckmäßig schon immer 8—14 Tage vor der Haupternte und nennt diese Ernte „Vorbruch'. Dann, wenn die oben ge schilderten Anzeichen für die Reife des Zigarren oder Pfeilengutes da sind und der Hauptstengel beim Umbiegen (nicht mehr bloß umknickt, sondern kurz und glasig abbricht, dann ist die Zeit der Haupternte gekommen (Ende August, September), die man bei „niedrig“ oder „tief“ geköpftem Tabak auf einmal vorzunehmen pflegt (Hauptgut), während man bei „höher“ geköpf tem oder ungeköpftem die oberen Blätter erst einige Zeit (8—10 Tage) nach der Haupternte vornimmt. (Hier also: 1. Vorbruch (Krumpen und Sand blatt). 2. Haupternte oder Ernte des Best- oder Mittelgutes. 3. Nachernte oder Ernte des etwas geringeren Fett- oder Nachgutes.) Bei der Ernte bricht man die Blätter nach der Seite und nicht nach unten vom Stengel ab und achtet sehr darauf, daß nicht Teile des Stengels (Rinde und Holz desselben) mit ab- ge i sen werden. Auch breche man immer nur soviel Blätter, als man mit Sicherheit noch am gleichen Tage zum Trocknen aufhängen kann. Man sortiert die Blätter gleich etwas und legt ungefähr gleichgroße mit der Unter seite nach oben zum Abwelkenlassen bis zum Abend in kleinen Häufchen auf das Land. Siad sie d;ni genügend abgetrocknet, so werden sie noch am gleichen Abend entweder geschlitzt und auf S.äbe g spießt ( olläncisches Ve. fahren) oder aut Schnü e ger.iht (deutsches Verfahren) zum Trocknen aufgehängt. 9. Wie geschieht das Trocknen des Tabaks? Bei der zuletzt erwähnten deutschen Methode des Aufhängens der Blätter zieht man mit Hilfe einer besonderen Nadel (im Notfall einer sogen. Packnadel) eine dünne Hanfschnur oder der-