193 Lagen noch Tabak mit Erfolg, indem man ihn an durch Stangenbohnen, Wälle Hecken (Erlen, Hainbuchen usw.) und Mais geschützten Orten pflanzt. Der allerdings nur zu Schnupf- und Kautabak gut brauchbare Bauerntabak gedeiht sogar bei uns in Deutschland überall. 3. Welche Ansprüche stellt der Tabak an Boden und Vorfrucht? Humusreiche oder doch humushaltige Sand-, lehmige Sand- und sandige Lehmböden, die auch nicht kalkarm sind, eignen sich für den Tabak am besten, aber auch schwere Böden können, sofern man'sie durch Zufuhr von Humus, Müll usw. zu lockern vermag, fleißig hackt und ver- 'ständig düngt, noch ganz brauchbare Ware liefern. Dauernd nasse Böden sind für Tabak ungeeignet. Man baut ihn in den Gärten am besten nach Zucker- und Steckrüben, Karotten, Herbstrüben, nicht aber nach Bohnen und Erbsen oder gar in frisch umgelegtem Klee- und Gras land. Gern läßt man dem Tabak wieder Tabak, evtl, auch noch ein drittes Mal folgen, die Qualität wird dadurch günstig beeinflußt. 4. Von der Bodenbearbeitung und der Düngung. Den Boden liebt der Tabak, der eine tief gehende Pfahlwurzel hat, tief gelockert und gartenmäßig gut bearbeitet, also gut mürbe und muhlig. Stallm’st (Rindviehmist) wird am besten im Herbst, so zeitig wie möglich gegeben und zwar in Mengen von etwa 69—120 Pfund per 10 qm. So angewendet, fördert der Stallmist die Menge und Güte der Tabak ernte, spät gegebene Stallmistdüngung aber ist immer schädlich, immer zu verwerfen und noch mehr gilt dies von der Düngung mit Jauche. Tabak schmeckt und brennt näm lich bei hohem Chlorgehalt schlecht und der spät gegebene Stalldünger sowohl, als auch die Jauche, bringen viel Chlor in den Boden, Höntsch-Gartenbaukai. 1919 13