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32-16 Nichtamtlicher Teil. — Sprechsaal. ^ 83, 12. April 1904. ^r. perrella, 54 ^ 1120 k^rn. I^r. 5—6. (Näiv. 1904). 8". 8. 61 —100. Nit Insoraton- 1. H. Nasebbaupt, Ovivtro-artisto. 8". 278 8. 4329 tlr8. Achtzehnter Jahresbericht der Papierprüfungs - Anstalt Winkler in Leipzig, Technische Versuchsanstalt für das Papier- und Buchgewerbe, Uferstraße 8. Unter Direktion von Ausgabe März 1904. 8". 15 S. (Vergl. Börsenblatt 1904, Nr. 49.) N°79 ?lru. o E. Mühltha^lers^ Buch- und Kunstdruckerei, Aktien- Erster Internationaler Kongreß für Schulhygiene in Nürnberg (5.-8. April 1904). — Von den in voriger Woche dort geführten Verhandlungen sind für den Buchhandel die Aus führungen des Herrn Geh. Medizinalrats Prof. Or. Hermann Cohn-Breslau bemerkenswert, der auf dem Kongreß über das Thema sprach: »Was haben die Augenärzte für die Schulhygiene geleistet und ivas müssen sie noch leisten?« und dabei auch den Druck der Schulbücher behandelte. Ein großer Krebs schaden sei der undeutliche Druck der Bücher. Solche kleingedruckte Schul-Lcsebücher müßten von dem Reichs-Gesundheitsamt verboten werden. Eine Breslauer Buchhandlung habe ihm vor einiger Zeit geschrieben: -Seitdem Sie meine Schul-Lesebücher auf den Index gesetzt haben, verkaufe ich keine Lesebücher mehr. Ich habe mich daher entschlossen, schon in meinem eignen wirtschaftlichen Interesse nur solche Lesebücher Herstellen zu lassen, deren Druck den hygienischen Anforderungen entspricht.« Der Direktor des Reichs- Gesundheitsamts Geheimer Negierungsrat vr. Wutzdorff (Berlin) erwiderte hierauf: Er sei mit den Ausführungen des Geheimrats vr. Cohn vollständig einverstanden. Er müsse aber bemerken, daß das Reichs-Gesundheitsamt nach Lage der Gesetzgebung die schlecht gedruckten Schul-Lesebücher nicht verbieten könne. Zum mindesten Reichs-Gesundheitsamt an den Reichskanzler ^gestellten Antrag an- schließcn würden. Hierauf antwortete Herr Geheimrat Professor Vr. Cohn: Er habe sich falsch ausgedrückt, seine diesbezügliche Aufforderung ergehe selbstverständlich auch an die Einzel regierungen. — Über Lehr- und Lernmittel für den hy gienischen Unterricht sprach der Kustos am Naturhisto rischen Schulmuseum der Stadtgemeinde Nixdorf bei Berlin, E. Fischer. Jede Schule sei mit den zu einem an schaulichen Unterricht in der Hygiene erforderlichen Lehrmitteln auszustatten. Als Grundstock einer hygienischen Schulsamm lung verlangte der Referent: ein menschliches Knochengerüst, einen gesprengten Schädel, eine Kollektion von Knochenschnitten, mikroskopische Präparate und ein Mikroskop, künstliche Modelle von Auge, Ohr, Hand, vom Kopf- und Halsdurchschnitt, von Herz und Kehlkopf, und einen Torso, die bildliche Darstellung des menschlichen Körpers, Nahrungsmitteltabelle, Abbildungen von der »Ersten Hilfeleistung bei plötzlichen Unglücksfällen-, ferner einen Verbandkasten. Aon diesen Lehrmitteln soll der ausgiebigste stcllung ist in den Räumen der neuen Nürnberger städtischen Industrieschule untergebracht. Sie ist von über 300 Ausstellern (darunter vielen Buchhändlern) beschickt und über^ drei Stockwerke und die Valkanländer beteiligt. Die preußische ^Negierung, sowie die aller übrigen norddeutschen Bundesstaaten sind der Ausstellung ferngeblieben. Pariser Zeitungsauflagen. — Man schreibt der »Vossischen Zeitung« aus Paris: Die »Information, hat Umfrage nach der Stärke der Auflage der bedeutendsten Pariser Zeitungen gehalten und gibt als Ergebnis ihrer Erkundigungen nachstehende Zahlen an, zu denen bemerkt sei, daß sie den Stand von Ende Dezember des vergangenen Jahres angeben; der russisch-japanische Krieg hat einige Änderungen veranlaßt. Die Auflage des »Matin-- ist um etwa 30 000, die der »Patrie« um 12 000 gestiegen. Das verbreitetste französische Tageblatt ist gegenwärtig der »Petit Parisien« des ehemaligen Ministers, Senators Jean Dupuy; er drückt 1 500 000 Exemplare. Ihm folgt das »Petit Journal, mit angeblich 800 000 Abdrücken, das »Journal- druckt 750 000, der »Matin. 430 000 Exemplare. Das »Echo de Paris« bringt es auf 105 MO, die »Patrie« gegenwärtig auf 100 000, der »Eclair« auf 98 000 Abdrücke. Die »Presse« hat 70 000, die »Librc Parole« und der »Jntransigeant. je 66 MO, die »Autoritö» 40 000, der »Soleil« 22 000 Auflage. Dagegen hat sich »L'Action« bereits zu 60 OM aufgeschwungen, die »Petite Republique« druckt 72,MO, der »Radical« 48000, die »Lanterne« 42 000, der »Rappel« 20000, der »Temps« hat 35MO, der »Figaro« 32 000, der »Gaulois. 18OM. der «Gil Blas« 10000, Mölines »Republique franvaise- 4500, der »Siöcle« nur 3M0 Abnehmer. Bezeichnend ist, daß das tägliche Sportblatt -L'Auto« sich einer Auflage von 70000, »Le Velo« von 35MO und »Le Monde sportif« von 30 000 Abdrücken rühmt. — Die Zuverlässigkeit der Angaben, besonders die letzten Zahlen dürften allerdings Zweifeln begegnen. Personalnachrichten. Kommerzienrat-Titel. — Se. Kgl. Hoheit der Großherzog von Mecklenburg-Schwerin ernannte den Hofbuchhändler und Senator Heinrich Witte, Mitinhaber der Hinstorff'schen Hof buchhandlung in Wismar, zum Kommerzienrat. (Sprechsaal.) Preisherabsetzung durch den Verleger. Die Firma Werner-Verlag bezw. Verlag Wartburg G. m. b. H. in Berlin macht seit einiger Zeit eigenartige Mani- Wcrk »Der Protestantismus am Ende des 19. Jahrhunderts. 2 Bde. Geb. 60 ^ ord.« Während dem Buchhandel das Werk noch kurz vor Weihnachten zum »Vorzugspreise« von 30 netto angeboten wurde, wird es jetzt an Geistliche in 20 ^5, mit dem Hinzufügen, daß weitere Exemplare (um deren Vertrieb gebeten wird) zum gleichen Preise zur Verfügung stehen. Wir haben von dem teueru Werk seinerzeit 12 Exemplare zum Ladenpreis verkauft, zum Teil an dieselben Herren, denen jetzt nach einem Jahre vom Verlag das Werk neu für ein Drittel des Preises zugesandt wird! Ganz abgesehen von den peinlichen Erörterungen, die wir (und andre) persönlich haben, dient die Handlungsweise des Verlages sicher dazu, das ohnehin bestehende Mißtrauen gegen teure Lieferungswerke noch zu ver stärken. Danzig, 30. März 1904. Erwiderung. -Das Werk »Der Protestantismus^ am Ende des 19. Jahr- len Satzungen ergebenden Verpflichtungen wurden von uns ordnungsgemäß erfüllt. Berlin, den 8. April 1904. Verlag Wartburg