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lich schnell und rannte vor der Brücke in den Eilzug hin ein. Die Lokomotive durchschnitt drei Waggons. Die Fahrgäste wurden nach allen Richtungen fortgeschleuderl. Die Szene war furchtbar. Das Geschrei der Verwun deten und Sterbenden erfüllte die Luft. Von den Fahr gästen des Lokalzuges wurde Niemand verletzt, und es konnten diese wenigstens den unglücklichen Insassen des Eilzuges zu Hilfe eilen. Die Verwundeten wurden auf die Polster der Waggons gebettet, nachdem sie aus den Trümmern hervorgezogen waren. Zum Glück befand sich unter den Fahrgästen ein Arzt. Dieser leistete die erste Hilfe. Es dauerte aber eine volle Stunde, ehe die Ambu lanzen kamen. Fünfzehn Personen sind, so viel man jetzt weiß, getötet. Zehn sind tödlich verwundet. Die Zahl der minder schwer Verletzten ist groß. Die Fahrgäste beider Züge bestanden znmeist aus New-Iorker Geschäfts leuten. * Münchhausens Hund. „Mein Waldl ist ein Pracht hund! Wie ich neulich meine feuerfeste Geldkasse eine Viertelstunde offen ließ, fand ich darin beim Wieder schließen eine Masse zusammengetragene Knochen, die er sich sparen wollte!" * Wie mein Vater seinen Kindern Naturgeschichte lehrte. Es ist bekannt, daß Kinder gerne fragen, ja zuweilen lästig damit werden, ohne viel Vortheil davon zu haben, weil sie selten über die Frage nachdenken und die Antwort wieder vergessen. Wenn nun mein Vater, welcher längere Zeit mit seiner Familie auf dem Lande lebte, z. B. von einem Kinde befragt wurde: „Vater, was ist das für ein Thier?" so sah er sich gar nicht danach um, sondern antwortete: „sage mir erst wie es ist, dann will ich Dir sagen wie man es nennt." „Nun", sagte der kleine Krauskopf und sah sich vorsichtig das Thierchen in seiner hohlen Hand an, „es ist wie eine kleine Schlange, hat aber vier Füße und kleine Schuppen und ganz geschwinde Augen und sieht bei nahe grün aus." „Das wird also wohl eine Eidechse sein," entgegnete mein Vater und fügte dann hinzu, was des Thierchens Eigenthümliches, seine Nahrung, Aufenthalt u. s. w. betraf, was natürlich gleich den Geschwistern mit wichtiger Miene wiedererzählt wurde. Dasselbe fand nicht nur mit Thieren, sondern auch mit Bäumen, Blumen und Steinen statt, und er kam bald dahin, daß sich die Kinder zu ihrem Vergnügen aufs Beschreiben und Beobachten einübten, selbst von solchen Gegenständen, die sie schon zu nennen wußten, oder die sie nicht vorzeigen konnten; denn der Vater lobte einen klaren und deutlichen Vortrag, und die Kinder nahmen es für einen sehr demütigenden Verweis, wenn er sagte: „Du hast Dirs nicht recht angesehen." Alles Gute aber, was dem Menschen in der Kindheit dadurch gelehrt und einge prägt wird, daß man ihn selbstthätig dabei sein läßt, wächst mit ihm und trägt noch anderweite Früchte: so kam cs auch, daß jene Kinder später in ihrem Leben gute Bsobachtungs- und Unterscheidungsgaben bethätigten und namentlich Men- schenkenntniß gewannen. Die Natur aber haben sie alle unaussprechlich lieb behalten. Die Weizenernten und der Weizeumarkt der Erde. Nach dem angesehenen Handclsblatte „Corn Trabe News" in Liverpool, sind, in Hektoliter umgerechnet, folgende Weizenmengen in den letzten drei Jahren in den fünf Erdtheilen geerntet worden: Ernte von 1893 1892 1891 Europa . . 485,970,OM 497,610,MO 445,230,MO Ganz Amerika 199,335,OM 247,160,MO 282,060,OM Asien . . . 125,040,OM 101,770,OM 127,940,OM Afrika . . 13,085,OM 13,958,OM 17,447,OM Australien . 14,830,000 13,376,OM 11.922,OM Jnsgesammt 838,260,000 873,874,OM 984,599,OM Daraus ergiebt sich für deutsche Lapdwirthe die hoch interessante Thatsache, daß trotz der sehr ungünstigen Ernte Deutschlands im Jahre 1891 dennoch die Weizenproduktion der gejammten Cullurländer in diesem Jahre die größte seit Jahren war, nämlich weit über hundert Millionen mehr noch als in dem für Deutschland so vorzüglichen Emtejahre 1892. Diese Beobachtung führt zu dem über raschenden Resultat, daß der Ausfall der Weizeuernte in Deutschland nicht nur unter Umständen, sondern sogar in sehr vielen Fällen ganz ohne Einfluß auf die gejammte Weiz^nernte, also auf das Angebot des Weizens auf dem Weltmärkte ist, also die deulsche Landwirthjchaft gar nicht im Stande ist, allein irgendwie den Getreiüemarlt zu be einflussen, denn dasselbe Verhältniß der Einwirkung der Weltweizenernlen gilt auch schließlich jo ziemlich von den Roggcnernten der ganzen Erbe. La darf man aber wohl die Frage erheben, vaß, wenn die . deutsche Getreide- Produktion auch keinen maßgebenden Einfluß auf den Weligetreidemarlt ausüben kann, es dennoch dem Vater lande nicht gleich jein kann und darf, wie bei einem sol chen weltwirthschaftlichen Prozesse die einheimische Land- wirthjchaft noch bestehen kann oder ruinirt wird, denn in jedem Staate concentriren sich doch die nationalen Inter essen schließlich auch mit denen der einzelnen Erwerbs klassen und unmöglich kann das Volkswohl wachsen, wenn ein ganzer großer Erwerbssinns ja der eigentliche Nähr stand, Noth leidet. Unausgesetzter, hinlänglicher Schutz durch entsprechende Zölle muß deshalb unbedingt der landwirthschaftlichen Produktion vom Staate gewährt werden, denn dies ist noch das einzige wirksame Mittel, um den ost ganz extremen Einwirkungen des Weltge treidemarktes auf das Inland entgegenzuarbeiten und da für zu sorgen, daß eine in ihren Folgen ganz unberechen bare Krisis noch weiter verheerend in dem landwirth- schastlichen Berufsleben um sich greift. Ist es doch auch eine ganz unverkennbare Thatsache, daß die große aus ländische Ueberproduktion an Getreide schon eine ganze Reche von Jahren den deutschen Landwirlh um den be rechtigten Gewinn am Getreidebau bringt. Und wenn die Getreidezölle nicht vorhanden wären, so könnten wir Preise bekommen, die kaum die Hälfte der Produktions kosten decken würden. Sinn- und Denksprüche. Gott gieb, daß deine Flammenkraft Erfülle mich mit Stärke, Die für die Nacht den Frieden schafft Und für den Tag die Werke. Lingg. 4- * * Das Licht nimmt zu, — leis', leis' von Tag zu Tag, Um einen Hahnenschrei, um einen Pendeljchlag, Wer strebt und sehnt, dem läßt es keine Ruh, Noch heißer hofft er, — denn das Licht nimmt zu. Frida Schanz. * 4- -le Wie klug ist der, der auf der Lebensfahrt Des Glückes schöne, raschverwehte Spenden Erinnernd sich zusammenspart! Denn auch vergessen ist verschwenden. Frida Schanz. Ca. LOOOStück Foulard-Seide Mk. 1.35 dis 5.85 P. M. — bedruckt mit den neuesten Dessins u. Farben — sowie schwarze, weisze und farbige Seidenstoffe v. 75 Ps. bis Wk. 18.05 p. Met. — glatt, gestreift, karneri, gemustert, Damaste etc. (ca. 240 versch. Qual, und 2000 verseh. Farben, Dessins etc.) ME" Pmto- UNÜ steuerfrei MS Haus!! Katalog und Muster umgehend. O. UvullvIiviAS' Svickva-t uörist (ic. >c Holl), LürieU. Kirchliche Nachrichten Sonnabend, den 20. Januar Mittag 1 Uhr Betstunde, Diac. Schulze. Sonntag, Dom. Septuagesimae. >/r9 Uhr Beichte, Oberpfr. Prof. Kanig; 9 Uhr Predigt (1, Kor. 5, 24—29), Diac. Schulze; i/,2 Uhr, Katechismus- Unteiredung mit der conficmirten weiblichen Jugend, Oberpfr. Piof. Kanig. 'n. chloßgajse 105. welcher Lust hat Aäikei Ostern in die werden, kann Näheres Großes Stoff-Lager! utter, an, Arbeits ¬ und Jacken, Arbeitshoseu Englisch-Leder u. s. >v. Kinder-Mäntel und -Anzüge nach Maaß billigst! biLUS ungeri886riv Letlfväsrn billigst! ; Billigste Preise I » - in empfehlende Erinnerung gebracht. DieS volkstümliche Hausmittel ist seit R Jahren als zuverlässigste schmerz, stillende Einreibung bekannt und bei Allen, die eS gebraucht haben, sehr beliebt, sodaß eS keiner besondern Empfehlung mehr bedarf. Zum Preise von SO Pst und 1 Mk. die Flasche zu haben in den meisten Apotheken. 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