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Nr. 124. Wochenblatt für Pulsnitz und Umgeaend. — Dienstag, den 17. Oktober 1905. Seite 2. verein" mächtig vom Orchester-Raum das Bundeslied von Mozart. Vor dem Gesänge nahm der Vorstand des „Sänger bundes" Herr Alw. Röschke, Gelegenheit, der Schützengesellschaft zugleich im Namen genannter Vereine für die Einladung zu dan ken. Ferner gab er seiner Freude Ausdruck über den geschaf- renen schönen Saal und das UebungS-Lokal Ein harmonisches Hoch auf die Schützendevutation und die Bauleitung schloß sich an. Hierauf hielt Herr Bürgermeister vr. Michael eine feinpointierte Ansprache, in welcher er die Schützengesell schaften feierte, des Aufenthalts unseres geliebten Königs Friedrich August in Pulsnitz gedachte und aufforderte zur Treue für König und Vaterland. Seine Worte gipfelten in einem begeistert aufgenommenen Hoch auf Se. Maj König Friedrich August. Dieser schönen rhetorischen Leistung reihte sich der Gesang „Wir grüßen unsren König", von Kettner, würdig an. Zwischen den weiteren Gesangsaufführungen der vereinigten Gesangvereine, die auserlesene Perlen des deutschen Lieoerschatze» ganz vorzüglich zu Gehör brachten, den Musikvorträgen und allgemeinen Gesängen flochten sich zahlreiche Trinksprüche mit darauffolgenden Hochs ein. Dem Königshoch deS Kommersleiters reihte sich der Trinkspruch des Herrn Rudolf Opitz an, welcher den Dank den aus wärtigen Schützengesellschaften, den Ortsvereinen, den Ehren gästen und Damen für die Teilnahme am Fest übermittelte Herr Schützenkommandant Domschke-Bautzen rühmte das gute Einvernehmen zwischen dem Bürgermeister der Stadt Pulsnitz, sowie den städtischen Behörden und der Schützengesellschaft. Herr Baumeister NicklaS-DreSden wünschte dem deutschen Schüt zenwesen ein ferneres Blühen, Wachsen und Gedeihen und for derte die Anwesenden auf, auf dasselbe und aus Herrn Bürger meister Or. Michael für die Sympathien, welche er dem Schützen- wesen gegenüber hege, ein Hoch auszubringen Beim Scheiden der Schützengesellschaften aus Dresden, Bautzen und Bischofs werda rief Herr Bürgermeister vr. Michael den Schützen noch ein herzliches .Lebewohl!" und .Auf Wiedersehen!' zu. Nach dem allgemeinen Gesang: „Deutschland, Deutschland über alles" erklang ein brausendes Hoch auf das Deutsche Reich und seinen ritterlichen Kaiser Wilhelm H. Herr Kupferschmiedemeister Edwin Hoffmann dankte im Namen des „TurnerbundeS" für die Erstehung dieses schönen Saales. Seiner Freude über denselben Ausdruck gebend, brachte er ein Hoch auf die Schützenvorstände und Herrn Baumeister Fischer aus. Herr Bürgermeister Vr. Michael stattete den Gesangvereinen für die Verschönerung des Kommerses den herzlichsten Dank ab, dergleichen Herr Reinhold Gude dem Herrn Bürgermeister Or. Michael für die »reifliche Leitung des Kommerses. Mit dem Wunsche, daß auch der nächst folgende Festtag eben denselben schönen Verlauf nehmen möchte, erfolgte ^/«12 Uhr der offizielle Schluß Am Montag Vormittag riefen die Tambours zu dem von 10 Uhr an stattgefunvenen Frühschoppen-Konzert und Prämiens chießen auf die von Herrn Photograph Alfred Kahle gestiftete, selbst gefertigte Scheibe. Zur Verteilung kamen 26 Gewinne; hiervon waren 11 recht ansehnliche von Mitgliedern der Ge sellschaft gestiftet worden. Um '/,2 Uhr begab sich wieder unser schmucker Schützen-Jäger-KorpS im festlichen Zuge nach dem Schützenhaus. Den Glanzpunkt des Festes und zugleich die Vereinigung wohl fast aller Gildenmitglieder mit ihren Damen bildete gewissermaßen die Festtafel. In außergewöhnlich starker Zahl waren die Getreuen, sowie Gäste erschienen. Die Ankommenden grüßte die auf dem Musikpodium aufgestellte Königsbüste inmitten von Pflanzen grün. Das vorzüglich bereitete Mahl von ca. 300 Gedecken wurde eingeleitet und verschönt durch ein gut gespieltes Kon zert der Stadtkapelle. Den KönigStoast, in welchen die Fest versammlung freudig einstimmte, brachte der Vorstand der Schützengesellschaft, Herr Reinhold Gude, aus. In kurzen Intervallen folgte eine große Zahl von Trinksprüchen, in denen insbesondere der Gäste und der am Bau des Schützen hauses beteiligten Personen gedacht wurde. An der Tafel nahm auch eine Deputation der Elstraer Schützengesellschaft, welche am Sonntag das schlechte Wetter zurückgehalten hatte, teil. Allseitig befriedigt von den gebotenen Tafelgenüffen erhob sich dann die Festversammlung, um bald darauf mit dem Rundgang zum ersten Male auf dem großen, schönen Saale die Ballfreuden einzuleiten, denen sich die Anwesenden noch längere Zeit in fröhlicher Geselligkeit widmeten. In jeder Beziehung gestaltete sich der Aufenthalt im Schützenhaus-Etablissement, und ganz besonders in dem ein zig schönen Saale zu einem angenehmen und gemütlichen. An Küche und Keller des Herrn Ploner wurden freilich große Anforderungen gestellt, doch hatte man über da« in leiblicher Hinsicht Gebotene nur eine Stimme des Lobes. Verrauscht sind nun die Festesklänge, aber fest wird in aller Herzen die Erinnerung bestehen an die herrlichen Fest tage der Einweihung unseres neuen Schützenhauses. Orrtliche und sächsische Augelegtuhetteu. Pulsnitz, 17. Oktober. Heute fand in unserer Schule vormittags 11 Uhr die feierliche Uebergabe de« Portraits des Ehrenbürger« der Stadt Pulsnitz, d«S Wirklichen Geh. Rates Herrn Professor vr. Kühn in Halle, statt, welche« dieser in gütigster Weise der hiesigen Schule gestiftet hat und durch seinen Schwiegersohn, Herrn Hauptmann Freytag au» Spremberg nebst Gemahlin über reichen ließ. Die kleine Frier sand um 11 Uhr statt in Gegenwart des Herrn Bürgermeister« vr. Michael, de« Vor sitzenden des SchulauSschusse«, Herrn Stadtrat BorSdorf, de« Stadtvsrordnetenvorstehers, Herrn Rechtsanwalt Dietrich, der Herren Or. Kreyßig und Or. Weitzmann, sowie des ge samte» Lehrerkollegium« und der obersten Schulklassen. Herr Hauptmann Freytag überreichte da« prächtige Oelbild unter entsprechender Ansprache der Stadtvertretung und schloß mit einem Hoch auf die Stadt Pulsnitz und ihre Schule. Herr Bürgermeister Or. Michael dankte im Namen der Stadt, brachte ein Hoch auf den gütigen Schenkqeber au« und über gab da« Bild der Schule, in deren Namen Herr Direktor Brück unter Dankeiworten dasselbe entgegennahm. An die Feier schloß sich ein Rundgang du-ch die Schule. Lehrer kollegium wie Kinder erfreuen sich der vrächt'gen Gabe, die auf« neue die Liebe und Anhänglichkeit de« hochverehrten Schenkgeber« an seine Vaterstadt beweist. — Konfirmanden-Unterricht. Mittwoch nächster Woche beginnt in der Parochie Pulsnitz der Konfirmanden-Unterricht. Damit ist wieder die Zeit gekommen, zu welcher Kirche, Schule und HauS in eine besonders innige Beziehung zu einander treten. Die herangewachsenen Knaben und Mädchen, von denen so viele bald ins Leben hinaus treten müssen, sie sollen nunmehr auf den Tag der Konfirmation vorbereitet werden. Was für Gefühle für Vater und Mutter! Wie rasch sind die Jahre vergangen. Wie hat man gewünscht, daß die Kinder sich recht bald herausmachen möchten und nun — ja jetzt denkt man mit Wehmut der schönen Zeit, wo einem das Kind noch ganz inS Haus gehörte! Die Konfirmation wird ein Me-k- und Grenzstein sein. Allmälig hebt dann die Zeit des Erwachsenseins an. Was wird daS Schicksal dem sorgsam behüteten Sohne, der treulich geleiteten Tochter bringen? Aber schließlich muß doch die Freude überwiegen, daß man ein Kind glücklich so weit hat, daß es demnächst konfiermiert werden kann. Und gerade dieses letzte Halbjahr vor dem bedeutungsvollen Tage soll recht auSgenutzt werden, um die Kindesseele möglichst noch einmal eindringlich an all das Hohe und Bleibende zu ermahnen, was ihr durch die ganze bisherige Erziehung mitgegeben werden sollte. Hier setzt auch der Konfirmanden-Unterricht ein. Diese Stunden sollen nicht bloße Lernstunden sein, in denen allerlei regligiöser Memorierstoff zum so und so vielten Male durchgenommen wird, sondern vor allem Stunden der Weihe und Andacht. Sie knüpfen an daS an, was in Schule und HauS bereits geboten wurde, und sie wollen vertiefen, weiterführen und eine christliche Gesinnung zu Tage fördern. Das Kind soll sich der Lebenskraft seines christ lichen Glaubens allmälig bewußt werden. ES soll am Kon- firmationStage wissen, was es heißt: Sei getreu in deinem Glauben, laß dir seinen festen Grund ja nicht aus dem Herzen rauben. Es versteht sich für verständige Eltern und Erzieher von selbst, daß sie während dieser letzten Monate vor der Konfirmation ganz besonders über ihre Pflegebefoh lenen wachen. Konfirmanden sollten von rauschenden Ver gnügen und dergleichen möglichst fern gehalten werden; bei all der kindlichen Fröhlichkeit, die ihnen natürlich gewahrt bleiben muß, sollen sie doch merken, daß jetzt eine ernste Zeit für sie ist. Gerade Konfirmanden gegenüber heißt eS für die erwachsenen Familienglieder mit allen leichtfertigen und oberflächlichen Reden recht vorsichtig sein. Das gute Beispiel ist außerordentlich heilsam, während das schlechte geradezu verwüstend wirken kann Möchte die VorbereitungS- zeit für unsere Konfirmanden eine recht gesegnete sein! — Da« Oktoberhest der „Flotte" bringt al« Leitartikel einen Aufsatz „Auf richtigem Wege" betitelt, in dem die bisherigen Erfolge deS Flotten-Vereins in der Durchführung seine» Programms, für einen schnelleren Ausbau der Flotte einzutreten, kurz ausgeführt werden. Zum Schluß wird allen Flottenfreunden die Mahnung zugerufen, in ihren vaterländischen Bestrebungen mit allen Kräften fortzufahren. Eine kurze Uebersicht über die Entwickelung unserer Torpe doboote von C. BuSley schließt sich an. Die in neuerer Zeit bekannter gewordene Insel Island ist durch eine inte ressante Schilderung und mehrere vorzügliche Photographieen. Eine Fahrt mit der „Wille" ruft die Erinnerung an eine der ersten Lustjachten der Kaiserlichen Marine, die vor kur zem untergegangen ist, wach Der 21. Oktober ist der hun dertste Jahrestag der Schlacht bei Trafalgar, die durch eine kleine Skizze dem Leser erklärt wird Erklärung seemänni scher Ausdrücke. Neues aus unserer Marine und VereinS- nachrichten beschließen die Nummer. — Mit einem gewaltigen Aufruhr der El-mente scheint am Sonntaz die 15tägige trübe Witterungsreriode ihren Abschluß gesunden zu haben. Noch einmal tobte besonder« der Sturmwind, dessen Brausen schon in der Nacht zum Sonntag anhob und während des ganzen verflossenen Sonn tag« keine Unterbrechung fand. In der Nacht vom Sonntag zum Montag httte sich der Sturm gelegt, doch bereitete sich eine neue Ueberraschung vor. Al« der gestrige Tag graute und der junge Morgen goldig herausstieg, schimmerte r« weiß. Aber eine Genugtuung hat man wenigsten«: mit dem stürmischen und regnenshe» W-tter scheint e« nun zu Ende zu sein. Am blauen Himmelsbogen zeigt sich in ungetrübtem Glanze Frau Sonne — ein ganz ungewohnter Anblick! Hoffentlich behält bessere» Wetter al« bisher nunmehr die Oberhand. — Wir werde» ersucht, zu veröffentlichen, daß der Zentralrat der deutschen Gewerkvereine (Hirsch-Dunker) in seinem Organ „Der Regulator" infolge der Aussperrung von 30 000 Arbeitern in der Berliner Elsktro-Jndustrie einen Aufruf, überschrieben: „An alle Bürger Deutschlands!" erlassen hat, in welchem er an die Hilf« aller Arbriterfreunde im Bürgertum appelliert und um Geldsendungen, welche an den VirbandSkassierer Rudolf Klein, Berlin R0. 55, GreisS- walderstraß« 221/23 zu richten sind, bittet. — Se. Majestät der Köniz huldigt jetzt ebenfalls dem Automobilsport. Er hat kürzlich für seinen Bedarf emen 40pser»igen Mercroek-Wagea ankaufe« und auch bereit-einen Chauffeur engagieren lassen. Für Rehtseld ist außerdem ein Automobillastwagen angeschaft worden. Die Dresdner und di« Bewohner der Umgebung werden also jedenfalls bald Gelegenheit haben, den König mit seinen Kindern im Auto mobil zu sehen. Dresden. Am Sarge de« Königs Georg in der Gruft der katholischen Hoskirche legte am Sonntag Mittag KriegSmlnister Freiherr v. Hausen einen mächtigen Kranz mit Widmung nieder. Dasselbe geschah seitens d«S königlichen Dienstes und einer Anrahl Abordnungen von Vereinen und Korporationen. Prinz Johann Georg weilte im stillen G bet am Sarge. — Laut Ansage de« Hofmarschallamte« wird Se. Ma jestät der König Donner«tag den 26. Oktober, nachmittag« 1 Uhr im Thronsaal« de« Dresdener Schlosses den Sächsi schen Landtag mit einer Thronrede eröffnen. Die Herren der verschiedenen Hofrangordnungrn sowie die am König!. Hofe vorgestellten, in der Hofrangordnung nicht mit inbe griffenen einheimischen Herren, welche dieser Feierlichkeit bei wohnen wollen, versammeln sich 12 Uhr 30 Minuten in den Paradeiälen der zweiten Etage d«» König!. Schlosse« und begeben sich dann in den Thronsaal, woselbst ihnen Plätze angewiesen werden. — Landtagsnachrichten. Se. Kgl. Hoheit Prinz Johann Georg, da« einzig« Mitglied des Königliche» HauseS in der ersten Ständekammer, wird im kommenden Landtage aller Voraussicht nach ein bedeutungsvolles Amt im sächsischen Parlamente wahlweise übertragen erhalten. ES handelt sich um die erledigte Stell« d«S Vorsitzenden der zweiten Deputation der Ersten Kammer, di« die Geschäft« einer Finanzkommission besorgt und u. a. den Rech°nschaslS- bericht und den StaatrhauShaltSetat vorzuberaten hat. Der Platz deS Vorsitzenden in der fraglichen Deputation, der viel ernste Arbeit mit sich bringt, ist seit Jahren mit Prinzen deS Königshauses besetzt gewesen. König Georg stand al« Prinz ein Menschenalter an der Spitze der Deputation und nach der Thronbesteigung nahm König Friedrich August al« Kronprinz s« ne Stelle ein. Stellvertretender Vorsitzender der Deputation ist Oberbürgermeister Geh. Finanzrat a. D. Beutler - Dresden. — Dem bevorstehend«« Landtage wird aller Voraussicht nach eine Novelle zu dem Gesetze über di« staatliche Schlachtvieh-Versicherung zugehen, welche diejenigen Aenderungen bezweckt, di« der Landeskulturrat in seiner kürzlich stattgesundenen 43. Gesamtfitzung zustimmend begut achtet hat und die den hauptsächlichen Zweck haben, eine ge rechtere Verteilung der BeitragSlastrn herbeizuführen und fortgesetzte Beschwerden und Klagen a ,S Fleischerkreisen auS der Welt zu schaffen. Dresden, 15. Oktober. Di« verstorbene Mutter de« in Bautzen seine 4jährige Gefängnisstrafe verbüßenden Bankier« Geh. Kommerzienrat Hahn, Frau Schulrat Hahn, deren verstorbener Ehemann in den achtziger Jahren BesirkS- schulinspektor für DreSden-Land war, wurde am Sonntag nachmittag 2 Uhr auf dem Trinitati«friedhose beerdigt. Unter den Leidtragenden erblickt« man ihren Sohn Viktor Hahn, der um Urlaub zur Bestattung seiner Mutter ringe- kommen war, nicht. ES ist deshalb anzunehmen, daß da« Urlaubsgesuch abschlägig brschieden worden ist. Die Trauer rede shielt Herr Oberkonsistorialrat O Dibelius. In der Trauerversammlung bemerkte man di« f.üh-ren Geschäfts freunde Hahn«, seinen Rechttbeistand vr. Eibe« und einige früher« Angest«llt« d«I v«rkrachten Bankhaus«« Rocksch Nachf. Dresden, 15. Oktober. Der Komponist Richard Sirauß weilt« am Sonnabend in Dresden, um dem Regie kollegium und den darstellenden Künstlern der Kgl. Hofoper sein Musikdrama „Salome", da« hier End« Novrmber zur Uraufführung gelangen soll, vorzuspirlen. Da« großartig« Werk rief die ungeteilte Bewunderung aller Hörer hervor. Am Nachmittag de« Sonnabend hörte sich der „FeuerSnot"- Komponist seine 16 stimmige Hymne für gemischten Chor („Jakob, dein verlorener Sohn kehret wieder") in der Vesper der Kreuzkirche an. Di« Kirch« war von musikoerständi(,?n Hörern dicht gefüllt Der Kreuzchor zeigte sich unter Pro fessor Wermann« Leitung der eminent schwierigen Aufgabe völlig gewachsen, sodaß ihm Richard Strauß uneingeschränkte Anerkennung zollte. — Da« „B. T." weiß zu melden: Der neu« Trup penübungsplatz für da« 19. sächsische Armeekorps wird, wie un« auS Dresden mitgeteilt wird, voraussichtlich in di« Gegend hinter Königsbrück gelegt werden. Der Platz ist mit der Bahn von der sächsischen Residenz au» in 1'/, Stun- den rrreichbar. Bautzen, 15. Oltober. Heut« Nachmittag fand in Hochkirch die Enthüllung und feierliche Weihe de» Denkmal« für die in der Schlacht bei Hochkirch am 14 Oktober 1758 Gefallenen österreichischer und preußischer Regimenter statt. An der Feier nahmen viele Deputationen österreichischer und und preußischer Regimenter, sowie Militärvereine beider Nationen teil und legten Lorbeerkränz« am Denkmal nieder. Die Wsiherede hielt Oberlehrer Müller aus St. Georgenlal in Böhmen. Glückwunschdepeschen sind u. a. eingegangen vom Reichskanzler Fürsten v. Bülow, vom österreichischen General der Kavallerie von Schaumburg-Lippe, vom preußi- KriegSminifter von Einem, vom sächsischen Kriegsminister Freiherr» v. Hausen, vom Staattminister v. Metzsch, vom österreichisch'ungarischen Reichskriegsminister Ritter v. Pitreich, vom deutschen Botschafter am österreichischen Hofe Grasen v. Wed«l usw. DaS Wetter war stürmisch und regnerisch. Bischofswerda. Wie man hört, wird im nächsten Frühjahr der Bau eine« neuen Schulgebäudes für die hier- selbst bestehende Baugewerk^chule in Angriff genommen. Mit der Ausarbeitung der Baupläne für den in moderner Weise und mit zweckentsprechenden Einrichtungen auSzuführenden Bau sollen die an der Anstalt al« Lehrer wirkenden Herren Baumeister und Architekten beauftragt werden. — Der Stadtrat in Bischofswerda hat auf die Ergreifung deS Brandstifter«, dem man die letzten Schcunen- brände zuschreibt, eine Belohnung von 500 Mark ausgesetzt. — Aus dem Bahnhof zu Bischofswerda wurde am Freitag Abend 6 Uhr 34 Minuten durch den auSfahren- den Güterzug Nr. 6830 e die Scheuerfrau Paul der dortigen Bahnmeisterei mit ihrem sünsjährigen Knaben überfahren und gegen 100 Meter weit geschleift. Die Frau war sofort tot, während der Knabe mit Hautabschürfungen am Kopse und leichten Knieverletzungsn davonkam. Letzterer wurde im dortigen Krankenhaus untergebracht. Pirna. Der Fünfzigmarkschein als Hundefutter. ' Von einem geschäftlichen Besuche nach Hause zurückkehrend, riß em Herr in einem Nachbarorte versehentlich einen Füns- zigmarkschein aus der Tasche, ohne es sofort bemerkt zu ha ben. Der in der Stube befindliche Hund sah daS Papier fallen, schnappte e« auf und fing an, dasselbe zu zerkauen. Jetzt wurde man aus den Hund und seine Beschäftigung