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5702 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. 106, 8. Mai 1912. verlast Orient in Frankfurt a. M. 5718 «er>a«sanftalt für Handelslnissenschasteu Emil Zeps 571z in Stuttgart. 'Lalllauk: Uilavratla-. 4 80 4- «erlastshandlung vo^m. E. J. Brill in Leiden. 5720 Woerl'S Reisebücher-Berlag in Leipzig. 5721 IVosrls k'ültrsi-: Driost-draäa. 12. Luü. 60 4- Nichtamtlicher Teil. Der Maschinensatz im Deutschen Druckpreistarif. Wenn die Wünsche des deutschen Verlagsbuchhandels im neuen deutschen Druckpreistarif auch in gewisser Hinsicht Berücksichtigung gefunden haben, so läßt sich dies, wie hier schon mehrfach ausgesührt worden ist. doch nicht in bezug auf den Maschinensatz sagen. Wenigstens soweit es sich um Typengußmaschinensatz handelt. Gerade die Typenguß maschine ist es aber, die für den Bücherdruck und nicht zum geringsten auch für den Zeitschriflendruck in Frage kommt. Der Druckpreistarif sagt nun zwar, daß Typenguß- maschinensatz bei glattem Satze je nach der Höhe des Lokal zuschlags des betreffenden Ortes teils teurer, teils ebenso teuer sei wie Handsatz und daß infolgedessen für diese Satzart — die ja am meisten vorkommt — eine Preisermäßigung nicht eintrcten könne. »Das Verhältnis gestaltet sich vorteil hafter bei gemischtem und tabellarischem Satze, jedoch ist auch hier eine wesentlich billigere Berechnung als zu Handsatz- prcisen nicht mögliche Um diese Sätze zu begründen, weist man mit Vorliebe auf die im Sommer vergangenen Jahres erfolgte Rund frage betreffend Ermittelung der Unkosten der Typenguß- Setzmaschine hin. deren Ergebnis in Nr. 58 der »Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker usw.» vom Jahre 1911 veröffentlicht wurde und womit bewiesen werden sollte, daß die Unkosten für diese Maschine so hoch seien, daß eine Ver billigung des Typengußsatzes unter keinen Umständen ein- treten könne. Es war dabei ermittelt worden, daß sich die Tasterslunde auf ^ 1.53 und die Gießmaschinenstunde aus 3.22 stellte, »was bei Annahme durchschnittlicher Taster und Gießerleistungen an Selbstkosten für 10 000 Buchstaben etwa ^ 7.50 ausmacht«. (S. 595 der angegebenen Nr. der Zeitschrift.) Demgegenüber sollte sich der Preis für 10 000 Buchstaben im Handsatz in Orten ohne Lokalzuschlag auf 6 ^ stellen, so daß also Typengußmaschinensatz um 20"/, teurer sein müßte. Um nun aus diese hohen Selbstkosten zu kommen, hatte man eine Stundenleistung von 5500 Buchstaben am Taster und 7000 Buchstaben auf der Gießmaschine zugrunde gelegt. Unter Maßgabe dieser Berechnungsweise kam dann die Bestimmung im Deutschen Druckpreistarif zustande. Inzwischen ist nun aber der neue Lohntarif in Kraft getreten, und siehe da. dieser schreibt bei glattem Satz eine Mindestleistung von 6400 Buchstaben stündlich am Taster vor, also 900 Buchstaben mehr, als jener Berechnung zu grunde gelegen hatten. Daß sich damit die Sache ganz er heblich geändert hat. ist deshalb nicht zu bestreiten, und es ist nun vielleicht nicht uninteressant, zu untersuchen, ob unter den neuen Verhältnissen die Herstellungskosten des Typenguß- maschinensatzes sich doch günstiger stellen, als der Druckpreis tarif angibt. Kompresser Zeilengußsatz kann laut Z 104 <S. 61) billiger berechnet werden in Orten der Lokalzuschlagz.Klassen Lu. xs (25 A u. 20A) bis zu 8^ ,, >, » Lu. 6 <17-/, ..ION, „ ., «N ,, „ . vu.L < 7-/2 „ O^i „ .. 4^ Auf dieser Basis wäre also auch der Typengußmaschinensatz zu berechnen. Zunächst sei festgestellt, daß der niedrigste Verkaufspreis des Handsatzes für 1000 Buchstaben beträgt: Fraktur: 25T 17-/,MISA 12-/zU.10V 7-/,m5^ 2-/^u.0°x Kolonel Petit, Bor; Korpus Cicero i. Durchschn. Kolonel 104 Petit.Borg., Korpus 96 Cicero 102 ! 106 -Z 1024 »g 4 96 -Z SZ 4 8S 4 100 „ 96 „ 94 „ 90 „ 87 „ 84 „ ' 92 „ 88 „ 86 „ 83 „ 80 „ 77 „ 96 „ 92 „ 90 „ 87 „ 84 „ 80 ., i.Durchschn.: 104 4 i. Durchschn. v. Fraktur ».Antiqua 94 H 92 -- Antiqua 89 H 86 -z 82 H l 108 «H 106 -Z 102 H 98 cZ 94 ^ , 100» 97 „ 94 „ 91 „ 87 „ - 92 „ 90 „ 87 84 80 „ 98 „ 96 92 „ 89 „ 86 .. i «04 97 4 94 -- 90 H 87 4 96-z 96 H «>4 884 85 4 Dieser niedrigste 1000-Buchstabenpreis wurde hier des halb eingesetzt, einmal weil er ja wohl in der Hauptsache zur Berechnung kommen wird, zweitens aber auch, um dem Vorwurf der absichtlichen Begünstigung des Typenguß maschinensatzes zu entgehen. Drittens muß der Durchschnitts- preis für Fraktur und Antiqua sämtlicher Schriftgrößen des halb genommen werden, weil der Lohntarif keinen Unterschied der Schriftarten und Kegel kennt, wo von der stündlichen Minimalleistung an den Setzmaschinen gesprochen wird. Wenn bei der Typengußmaschine die Tasterstunde ^ 1.53 kostet, so kosten bei 6400 Buchstaben Minimal leistung IOOO Buchstaben zu tasten Die Gießmaschinenstunde kostet 3.22, die Maschine liefert durchschnittlich 8500 Buch staben. es kosten also 1000 Buchstaben zu gießen Hierzu käme ein Ausschlag für Geschäftsspesen von 50A aus Löhne.') Diese betragen bei der Tastmaschine nach der angeführten Aus stellung in der Zeitschrift pro Woche zu 48 Stunden .8 42.44, pro Stunde 88 4, pro 1000 Buchstaben Bei der Gießmaschine pro Woche 52.87, pro Stunde 110, pro 1000 Buchstaben davon 60A hieraus noch lOsh Geschästsnutzen' Demnach kosten IOOO Buchstaben Typen- gußmaschinensah: 24 4 38 ^ 52 4 14 4 >z 4 27 4 13.5 4 75.5 4 7,5 4 83 4 ') Da alle übrigen Spesen und Unkosten bei der Ermittelung der Stundenlosten für Taster und Gießmaschine bereits ausgesührt worden sind, so blieb nur übrig, noch auf die Löhne die üblichen 50 A zu nehmen.