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^ 15, 20. Januar 1910. Nichtamtlicher Teil. Böyendloll j. d. Dtschn. Buchhandel. 791 für die übrigen englischen Buchhändler von großem Nutzen sein könnte. Er wußte eine Anzahl der wichtigsten Mitglieder des englischen Altbuchhandels zur Gründung einer Vereinigung »lös 6Iiqus« zu bewegen, als deren Organ das gleichbenannte Blatt »Mrs Olique, ein Mittel für die Wenigen um ihre Be dürfnisse den Vielen mitzuteilen» erstmals am 14. Juli 1890 er schien. Die Zahl der Suchlisten in dieser ersten Nummer, die 6 Seiten umfaßte, war 22, doch umfaßte diese Zahl keineswegs alle die Firmen, die der Vereinigung angehörten. Der Heraus geber bedauerte daher, daß so wenige Firmen von der Gelegen heit Gebrauch gemacht hätten, da »Dbs Olique« zwar zweifellos eine fühlbare Lücke im englischen Antiquariatsverkehr aussüllen könne, aber der nachdrücklichen Unterstützung bedürfe, wenn sie diese Rolle in Wirklichkeit ausüben solle. Die Prophezeiung ist durchaus in Erfüllung gegangen, denn die Zahl der Mitglieder der Vereinigung beträgt jetzt 351, während die Zahl der Listen meistens etwa 160 und die Seitenzahl des Blattes 36 vis 40 beträgt. Die Merkmale, die dem Blatte seine Eigen art verleihen, sind die folgenden: Das Blatt wird nur an Buchhändler verschickt; öffentliche Bibliotheken und Private sind vom Bezug unbedingt ausgeschlossen. Anzeiger in der Hauptliste der »Gesuchten Bücher« sind nur Mitglieder, die dazu besonders zugelassen werden müssen, ehe sie das Recht zum Anzeigen erhalten, und die sich verpflichten müssen, nur das an- zeigen zu lassen, was sie wirklich suchen, sowie nach Empfang der gelieferten Ware diese auf Aufforderung sofort zu bezahlen. Durch die Einhaltung dieser Bestimmung ist den Anzeigenden das Vertrauen des gesamten englischen Buchhandels gesichert. In neuerer Zeit sind »Display Oolumns« auch Nichtmitgliedern geöffnet worden; doch stehen diese natürlich nicht unter den be sonderen Bedingungen der Hauptliste und gewähren keine andere Garantie als Anzeigen in jedem beliebigen Blatte. Neuerdings sind der Vereinigung auch zahlreiche ausländische Firmen beige treten — ihre Zahl beträgt jetzt 46 —, was natürlich der prak tischen Bedeutung des Blattes außerordentlich zugute gekommen ist. Anfragen wegen Aufnahme in die Vereinigung werden vom Herausgeber des Blattes gern beantwortet. (Nach: »Mis LootzssIIer«.) * Nemittendcnsaktur-Vordruüe O.-M. 1910. (Vgl. 1909, Nr. 301—304; 1910 Nr. 1—14 d. Bl.) — Weiter eingegangen sind Vordrucke von folgenden Firmen: August Bagel, Düsseldorf, M. Besjelich, Trier, I. Bielefelds Verlag, Freiburg i. Br., Gebrüder Borntraeger, Berlin, Breitkops L Härtel, Leipzig, F. I. Ebenhöch'sche Buchhandlung (Heinrich Korb) Linz a. D., I. M. Gebhardt's Verlag, Leipzig, A. Hartleben's Verlag, Wien, August Hirschwald, Berlin, Ernst Hofmann L Co., Berlin, List L von Bressensdorf, Leipzig, R. Piper L Co., München, Polytechnische Buchhandlung A. Seydel, Berlin, Quelle öc Meyer, Leipzig, Reuther L Reichard, Berlin, I. Schweitzer Verlag (Arthur Sellier) München und Berlin, Veit <L Comp., Leipzig, Gebr. Vogt, Papiermühle S.-A. Post. »Fensterbriese.« — Wie das Reichs-Postamt in der neuesten Nummer seines Amtsblatts bekannt gibt, sind nun mehr Fensterbriese unter denselben Bedingungen, wie sie für den inneren deutschen Verkehr bestehen, auch im deutsch-österreichischen Verkehr und im Verkehr nach dem Auslande zugelassen. Post. — In Brackwater (Bezirk Windhuk), einer Station der Eisenbahn Swakopmund-Windhuk, ist am 1 Dezember 1909 eine Postanstalt eingerichtet worden, deren Tätigkeit sich auf die Annahme und Ausgabe von gewöhnlichen und eingeschriebenen Briessendungen erstreckt. * Neue Bücher. Kataloge usw. für Buchhändler. Im Zeichen der Türme. Almanach für jeden Tag des Jahres. Briefe aus vergangener Zeit. Bericht des Berlages von Karl Curtius in Berlin. 8°. 127 S. m. Abbildungen. Preis 60 H. Der Verlag Karl Curtius — gegründet am I. Oktober 1906 — bietet in oben verzeichnetem Katalog eine Zusammen stellung der in den ersten drei Jahren bei ihm veröffentlichten Werke. Diese am Schluß des Bandes auf 24 Seiten aufge- sührte Verlagsübersicht gliedert sich in folgende 9 Abteilungen: I. Schöne Literatur. II. Reisen, Länder- und Völkerkunde. III. Religiöses. IV. Theater. V. Handelswissenschast. VI. Kunst. VIl. Geschichte, Politik. VIII. Verschiedenes. IX. Fremdsprachliches. Es würde zu weit führen, die Namen von gutem Klange zu nennen, die in den einzelnen Abteilungen zu finden sind. Die Autoren des Verlages kommen selbst zu Wort in einem Almanach am An fang des Bandes, in dem für jeden Tag des Jahres eine Sentenz, eine Lebenswahrheit nur aus den Werken des Ver lags gegeben wird. Großes Interesse bietet der mittlere Teil des Katalogs: »Briefe aus vergangenen Tagen«, die zum Teil bisher unveröffentlicht waren. Außer Briefen Schillers, Emanuel Geibels, Theodor Storms, der Kaiserin Maria Theresia u. a. fesseln den Buchhändler besonders zwei bisher unveröffentlichte Briefe von Friedrich Perthes, in denen er sich bei Annahme eines Lehrlings über den Buch handel ausspricht. Ebenso interessant ist in den Briefen: »Aus dem Jenaer Studentenleben zu Schillers Zeit« ein Schreiben von Georg Joachim Göschen, in dem er in be sonders liebenswürdiger Weise die Annahme eines Verlags werkes ablehnt: »weil ich gerade so viel übernommen habe als ich mit Anstand ausführen kann«. Er vergleicht dann den Verleger mit einem Schneider und fährt fort: » da ich zu den eleganten Schneidern mich halten muß, so kann ich, wegen Kostbarkeit der Materalien, nicht so viel auf ein mal übernehmen als die Kittelmacher.. ..« Auch diefes Schreiben ist bisher ungedruckt. Der in einer leicht lesbaren Fraktur sauber gedruckte Katalog wird von einem farbigen Umschlag umschlossen, der nach einer Zeichnung von Oscar Schwindrazheim das Signet des Ver lages, die wuchtigen Türme des alten Holstentores in Lübeck zeigt und damit den Titel des Katalogs rechtfertigt. Kalender und Auftragsbuch für Buchhandlungs-Reisende für das Jahr 1910, herausgegeben von Häusler L Teilhaber in Stuttgart. 8°. 63 S. und 24 S. Bestellungsformulare. Die von einem einfachen Ledereinbande umschlossenen Teile: Kalender und Auftragsbuch werden beim Aufschlagen derart getrennt, daß links der Kalender, rechts das Auftrags buch sich befindet, der Reisende also nicht nötig hat, nach den Bestellformularen erst zu suchen. Der Kalender enthält außer dem Kalendarium allerlei nützliche Winke für den Reisenden: eine Anweisung, wie er sich seine Gesundheit er halten kann, Berkehrsbestimmungen, Post- und Telegraphen gebühren, eine Übersicht über die kirchlichen Festtage der einzelnen Konfessionen u. dergl. Das handliche Buch wird jeder Buchhandlungsreisende gern in Benutzung nehmen. IValck, IVilci, Ihorst; Haus, llol, 8taII; Oartsu, k'slck, lVisss: LallütLSurvsssn, 8ob.issslruust, IHiten, Durneu, OusIIisrsv, llunäslsbsu. — llagsr-Xatalog von es.. 100 auserlsssnsu, insist raren Düebsrn unck öilcksrn, ausgsgsbsn von Oarl L. Her mann'« Antiquariat in Nünoksn. 8". 62 8. 1000 Nru. Nonatliebs Öbsrsiobt der becksutsncksrsn Lrsebsinungsn ckss cksutsolwn Luollbanäsls. Üsrausgsgsbsn unck verlegt von cksr 3. 0. Üiuriolls'sobsn ljuobbancklung in I-sipris. 45. ckairrg. Ho. 1, lauuar 1910. 8". 8. 1—16. Dieses billige Vertriebsmittel für den Sortimenter beginnt mit obiger Nummer seinen 45. Jahrgang. Das Sortiment bedient sich seiner gern, weil es dem Kunden in die Hand gegeben werden kann, ohne daß dieser die Bezugs quelle der Werke erfährt. Denn die Angabe der Verleger fehlt in dieser Übersicht. Der Sortimenter findet sie in dem Wöchentlichen Verzeichnis, das jede Woche dem Börsen blatt bestiegt. 104»