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Erscheint wöchentlich drei Mal und zwar Dienstag, Donnerstag und Sonnabend (Vormittag). NbonnementSpreiS beträgt vierteljährlich l Mark 20 Pj. pr»mimsr»n<to. Meiaer für Inserate werden bi« spätesten« Mittag« de« vorhergehenden Lage« de« Erscheinen- erbete, und die Lorpusspaltenzeile uiit io Pf., unter „Eingesandt" mit so Pf. berechnet. Zwönitz und Umgegend. Qrgan für den Stavtgemeinderath, den Kirchen- und Schulvorstand zu Zwönitz. Verantwortlicher Redacteur: Bernhard Ott in Zwönitz. 88.Dienstag, den 3l. Juli 1883.8. Jahr«. Bekanntmachung. Der II. Termin Grundsteuer ist am I. August u. o. fällig und zu Vermeidung der Erinnerung eventuell des Execu- tionsverfahrens längstens bis zum 15. desselben Monats an unsere Stadtsteuer-Einnahme allhier zu entrichten. Zwönitz, am 29. Juli 1883. Der Bürgermeister. Adam. Bekanntmachung. Infolge Abwesenheit des Cassirers bleibt die Stadteassen-Expedition Dienstag, den SI Juli und Mittwoch, den ll. August a. o geschlossen Zwönitz, am 29. Juli 1883. Der Stadtgemeinderath. Adam, Bürgermeister. Bekanntmachung. Nach § 134 der allgemeinen Armenordnung voin 22. October 1840 sind Schankwirthe, welche wissentlich Personen, die öffentliche Unterstützung genießen, und solchen Leuten, von denen ihrer sich äußerlich kundgebenden Persönlichkeit nach sich vermuthen läßt, daß sie dem Müßiggänge obliegen und vom Bettelngehen oder von anderein unrechtmäßigen Erwerb leben, das Aufliegen, Zechen und Spielen in ihren Schankstätten gestatten, mit Geldstrafe von 15 bis zu 60 Mark zu bestrafen. In gleiche Strafe verfallen nach 8 135 Schankwirthe, welche Kindern, Schulknaben und Lehrlingen das Aufliegen in Schankstätten anders als in Begleitung erwachsener Personen, denen sie angehören, bei sich verstatten, sowie diejenigen Wirthe, welche es begünstigen, daß in ihren Schankstätten Trinkgäste sich in Branntwein oder andern geistigen und starken Getränken übernehmen und Zank, Schlägerei oder andere Excesse vornehmen, wenn sie auch sonst keine eigene Veranlassung dazu gegeben oder daran selbst keinen Theil genommen haben. Die Wirthe sind in allen diesen Beziehungen für die Nachlässigkeiten der Ihrigen, denen sie die Aufsicht über die Gäste überlasten, verantwortlich. Da nun in der letzten Zeit mehrfach wahrzunehmen gewesen ist, daß vorstehenden Bestimmungen nicht allenthalben nachgegangen worden, so werden dieselben mit dem Bemerken in Erinnerung gebracht, daß etwaige Contraventionen unnachsichtlich werden geahndet werden. Zwönitz, den 25. Juli 1883. Der Bürgermeister. Adam. Sächsische Aachrichten. — Bockau bei Schwarzenberg, 25. Juli. Ein Glanzpunkt der erzgebirgischen Berge ist die Morgenleithe bei Bockau. Dieselbe, über 800 Mtr. hoch, bietet dem Besucher ein reizendes Panorama. Seit drei Wochen ist an Stelle des früheren beschwerlich zu be steigenden Klettermastes ein bequemes Aussichtsgerüst und am Fuße desselben eine geräumige Schutzhülle errichtet morden. Der Berg ist ebenso leicht von Bockau, als von Lauter, Johanngeorgenstadt und Schwarzenberg zu erreichen. Die Nundsicht ist prachtvoll und ganz bedeutend. Nicht nur das gewaltige Erzgebirge mit seinen mächtigen Erhebungen liegt vor uns, sondern das Auge erblickt die Zwickauer Gegend bis nach Hohenstein-Ernstthal hin, sodann in weiter Ferne den Rochlitzer Berg und den Colmberg bei Oschatz. Nicht weniger als 7 Aussichtsthürme erkennt man mit bloßem Auge, den vom Fichtel', Gleeß- und Kuhberg, von der Franz-Josess-Höhe bei Johanngeorgenstadt, von der Reiboldsgrüner Höhe und Spiegel waldhöhe bet Grünhain; dazu wird in kurzer Zeit der im Bau be griffene Keilbergsthurm und der Lößnitzer Aussichtsthurm kommen. Ein prachtvoller Blick bietet sich dar auf einen Theil des Mulden- thales, abgeschloffen durch das Steiner Schloß. Jedem Touristen ist der Besuch der Morgenleithe angelegentlichst zu empfehlen. Auch zu eintägigen Partieen eignet sich derselbe ganz gut. Man fährt bis Lauter oder Bockau, besucht den Berg und steigt ab nach Schwarzenberg zu, besucht hier Bad Ottenstein und Todtenstein und tritt die Fahrt retour an. — In dem mitten im Walde gelegenen Jägerhaus bei Bockau sind auch dies Jahr wieder die Chemnitzer Feriencolonisten eingekehrt. Einen günstiger gelegenen Ort für der artige Stationen kann es allerdings nicht leicht geben. — Die Tagesordnung zur Sitzung des Kreisausschusses zu Zwickau, Mittwoch, den 1. August 1883, Vormittags '/z12 Uhr besagt Folgendes: 1) Nachtrag zum Anlagenregulativ für Thum. 2) Beschwerde W. Müllers und Gen. in Auerbach in Bezug auf den Faßfabrikationsbetrieb rc. Wapplers daselbst. 3) Dispensations- ertheilung wegen der Bürgermeisterwahl in Lößnitz. 4) Uebernahme der fiscalischen Strecken der Zwickauer und Zschopauer Straße in Chemnitz in städtische Unterhaltung. 5) Dispensationsgesuch des Gastwirth E. Nitzsche in Ebersdorf wegen Erweiterung der Befugniß zum Tanzmusikhalten. 6) Regulativ über Erhebung der Gemeinde-, Parochial- und Schulanlagen in Reichenbach. 7) Nachtrag zum An lagenregulativ für Schwarzenberg. 8) Beschwerde der Gebrüder Paul und Hermann Hübner in Zschopau wegen ihrer Heranziehung zur städtischen Steuer daselbst. 9) Recurs des Handelsmanns F. H. Zeuner aus Reichenbach wegen Wanderlaaerbetriebes in Plauen. 10) Beschwerde der Auguste Morgner in Ellefeld wegen ihrer Bei ziehung zu den Communanlagen in Ehrenfriedersdorf. 11) Verein barung zwischen dem Stadtrathe zu Waldenburg und dem Bürger meister Cunrady daselbst wegen Gewährung einer Abfindungssumme. 12) Recurs des Kaufmanns Ferd. Lötzsch in Buchholz gegen seine Abschätzung zu den dortigen Communanlagen. 13) Differenzen zwischen den Ortsarmenverbänden von a Meiningen und Lengenfeld wegen Erstattung des Unterstützungsaufwandes für F. A. Schlesiger aus Waldkirchen, b. Oelsnitz b. L. und Breitenhof wegen Er stattung des Unterstützungsaufwandes für die ledige Müller aus Breitenhof, o. Eibenstock und Schönheide wegen Erstattung d«S Cur- und Verpflegungsaufwandes für den Handarb. Baumann, ä. Wald kirchen mit Zschopenthal und Chemnitz wegen Erstattung der den Kindern des Schlossers E. R. Kind gewährten Unterstützung, o. Leipzig und Crimmitschau wegen Erstattung der der Familie Müller ge währten Unterstützung. — Dem Stadtgärtner Werner zu Chemnitz glückte es in einer der letzten Nächte, den Vertilger der Schwanen- und Entennester und -eier, wie junger Vögel, in einer seit 14 Tagen aufgestellten, eigens dazu konstruirten Falle zu fangen. Es war dies ein sehr starker Steinmarder, den der Genannte aus der Falle in einen Sack laufen ließ und dann tödtete. —3) Sayda, 29. Juli. Hinsichtlich der mit dem am 5. und 6. nächsten Monats hierorts stattfindenden Congreß der selbstständigen