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durch vernünftige, konsequente und ingeniöse Behandlungsart soweit zu bringen, daß wieder Menschen aus ihneu geworden sind. Der Kutscher war ein Mauiebefallener, der in tiefster Schwermut!) drei Mal versuchte, sich umzubringen; den besserte er so weit, daß er sich nun beruhigt hat und höchstens noch ein bischen weint, denkt er an seine Verbrechen, die er nie begangen." „Also ist es nicht wahr, daß er seinen Bruder ermordete?" „Auch Ihnen hat er das schon erzählt? Er brachte so wenig seinen Bruder um, wie wir beide! — Der Pförtner war albern, unterschied nicht einmal zwischen Eßbarem und Nichteßbarem; unter Pflege des Grafen wurde auch ein brauchbarer Mensch aus ihm, der Jäger gehörte zu den Rasenden; als man ihn hierher brachte. (Fortsetzung folgt.) Vermischtes. * Eine grauenhafte Hinrichtung fand gestern in der Straf anstalt zu Steiu (Nieder-Oesterreich) statt. Der Mörder Baumgarten wehrte sich wie ein wildes Thier gegen den Scharfrichter, dessen Ge hilfen und die militärische Escorte. Die letztere mußte die Gewehre weglegen, um den Henkersknechten zu helfen. Unter dem Galgen sand ein gräßliches Ringen der Knechte und Militärs mit dem Delin quenten statt, bis letzterer endlich überwältigt wurde. Als er schon in die Höhe gehoben war, erfaßte der Delinquent die Schlinge zwei mal mit den Zähnen und wehrte sich unter gräulichen Flüchen gegen die Hinrichtung, welche erst nach abscheulichen Scene» gelang. * Rußland. Aus Warschau wird der „Pos. Ztg." unterm 31. Juli telegraphirt: „Als gestern um 6 Uhr Nachmittag zwei Polizeibeamte in eine auf der Neuen Welt gelegene kleine Milch- wirthschaft eintraten, uin drei dort befindliche Männer, die ihnen verdächtig vorkamen, zu verhaften, feuerte einer der Männer sofort mehrere Schüsse ans einem Revolver auf die Eintreteuden ab, wo durch er den einen der Beamten tödlich verwundete. Der Attentäter wurde verhaftet, während die beiden anderen entkamen. Die Identität des Verhafteten konnte noch nicht festgestellt werden, da er jede Aus kunft verweigert. — Gestern ist neuerdings ein höherer Gerichts beamter verhaftet worden." — Pol. Bl. berichten von umfassenden Vorsichtsmaßregeln, welche in Warschau, namentlich zur Ueberwachung aller dort aus Rußland ankommenden Personen, ergriffen seien. * Ein großer Postdiebstahl ist, wie ein Privat-Telegramm meldet, wiederum i» Pest entdeckt. Von einer Wiener Geldsendung an die ungarische StaatScasse fehlten 30,000 Gulden. * Blinder Eifer. In ein Gasthaus in Wien kam ein junger Mann, aß und trank mit bewnndernswerthem Appetit, was gut und thener war. Als er es bezahlen sollte, stellte sich Herans, daß er keinen Kreuzer Geld in der Tasche hatte, Kellner, Oberkellner und Wirth, in eigener Person prügelten ihn mit vereinten Kräften durch, wie es in Oesterreich der Brauch ist, und zogen ihm zuletzt »och den Nock aus — als Pfand. Der arme Teufel ließ sich Alles gefallen und sagte nur heulend: „In Hemdsärmeln kann ich doch nicht auf die Straße!" Das sah der Wirth ein, gab ihm seinen Kellnerkittel und einen Puff, daß er hinausflog. „Der ist bezahlt!" sagte er. In der That war der junge Mann sehr gut bezahlt, den» in dem Kellnerrock stak eine Brieftasche mit 450 Gulden. * Die Vermögensverhältnisse der Unions-Präsidenten. Fast falle Präsidenten der Vereinigten Staaten sind nicht eben reich ge wesen. General Grant besaß bei seinem Scheiden aus dem Amte 200,000 Dollars und war der reichste Ex-Präsident seit Buchanan. Hays besaß vielleicht 100,000 Doll. Weder Johnson noch Lincoln hatten über 50,000 Doll. Pierce ging in das Weiße Haus als armer Mann und hatte etwa 50,000 Doll., als er herausging. Fillmor und Taylor waren zwar in unabhängigen Verhältnissen, aber nie reich. Tyler war bankerott, als er Präsident war, hei- rathete dann reich und verlor sein Vermögen im Kriege. Polk be saß 159,000 Doll., Andrew Jackson nichts als seine „Eremitage". Adams mar reich. Monroe starb verschuldet. Jefferson hinterließ nichts. Washington starb in guten Umständen. Van Buren hatte ein Vermögen von 800,000 Doll, und war der reichste Präsident. Kirchennachrichte» von Thalheim mit Gornsdorf. Dom. 1^. p. Drin. Kirchenanfang zu Thalheim, Norm. 8 Uhr. Beichte und Communiou. Kirchenanfang zu Gornsdorf, Mittag 1 Uhr. Die Katcchismusunterredung fällt für diesmal aus. Hewerbeverein Iwönih. Zu dem nächste Mittwoch, den 13. August im Schichhliuse stattfindenden WM" 8ommervergnllgen "dV bestehend in Coneert und Ball, werden die Mitglieder und deren Angehörige hierdurch eingeladen. Bei günstiger Witterung findet das Concert iin Garten statt. Anfang präcis 6 Uhr Nachmittags. Der Vorstand. Frisch geräucherte und marinirte und grüne Heringe (schockweise) in Prima Qualität empfiehlt Paul Weih, Zwönitz. Himbeeren kauft jedes Quantum Paul Weih, Zwönitz. Brocken Käse empfiehlt Paul Weih, Zwönitz. Lompen-Zucker, das vorzüglichste zum Einsieden von Beeren und Früchten, hält empfohlen Zwönitz. Paul Weih. Ein Schuhmachergeselle wird zum sofortigen Antritt gesucht. Wo? sagt die Exped. dss. Bl. hvstsskorrsN» stil« 7ochwU» j kür kein» t N Irrt »routrer tborl-w, bülirer liskerl 6. LllASlIlLrÜt, 2vltL. » Vielfach prämiirt WW LLnsbL. LLIms und Gebisse neueste Systeme unter Garantie eingesetzt, Bergfeldt, Chemnitz, Reitbahn straße 10. (H. 33751b.) Anstehendes Ackerfutter (Grummet) verkauft Daniel Friedrich Hänhler, Niederzwönitz. 3 Mhende Wander sind zu verkaufen. Wo? sagt die Expedition dss. Blattes. Einen kräftigen Laufburschen von 12 bis 14 Jahren sucht Paul Weiß, Zwönitz. Natter Engel. Sonntag von Nachmittag 4 Uhr ab »MM» VSNLMUSiK. Hierzu ladet ergebenst ein Ernst Böhme. MWM MG Morgen Sonntag von Nachmittag AM 4 Uhr an -W Vanimusllr, wozu freundlichst einladet F. 8. Rechner» Gasthaus Leukersdorf. Morgen Sonntag Tanzmusik, wozu erbenst einladet Unseren Freunden den Herren August Schletter und Ernst Nehm bringen wir die herzlichsten Glückwünsche zu ihrem 19. Wiegenfeste dar. Thalheim. Ungenannt doch wohlbekannt. ^.m 6. Umncks 7 Dstr wurcko un8 mit Dottos Ditto ein lcrüDi^or Kunde §ot>oron, was ^vir nur Ilierüuroll Iioostei'kront unsaigon. 2zvönit?, um 8. ^uANLt 1884. DUKO 6IUU88, ?. N. LUA6NI6 0ILU88 Aoi). VVornor. Iocl68anr6ig6. Heute Nachmittag 5 Uhr verschied ganz unerwartet unser geliebtes Kind Emmy im Alter von 2 Jahren. Dies zeigen Freunden und Bekannten nur hierdurch an Zwönitz, 7. August 1884. Julius Müller und Frau. Die Beerdigung findet Sonntag Vor mittag 11 Uhr statt. Dank. Für die ehrenden Beweise der Liebe und Theilnahme während der langen Krankheit als auch bei dem Tode und Begräbnisse meiner lieben Tochter Amalie Hedwig verw. Pügner suhle ich mich veranlaßt hierdurch meinen innigsten Dank auszu sprechen. Besonders Dank der Familie Pügner für die vielen Wohlthaten, welche dieselbe meiner Tochter hat zu Theil werden lassen. Auch Dank den lieben Freunden und Bekannten für den über aus reichen Blumenschmuck als auck für die zahreiche Begleitung zur Ruhestätte. Möge Gott Allen ein reichlicher Vergelter sein. Niederzwönitz, den 6. August 1884. Der trauernde Vater Traugott Kreutel, ini Namen der übrigen Hinterlassene». Das ist geöffnet Mittwochs und Sonnabends Nachmittags von Cassenlocal des ZU HUwMy 3-6 Uhr. Spareinlagen werden mit 40/overzinst.