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Erscheint wöchentlich drei Mal nid -war Dienstag, Donnerstag und Sonnabend (vormittag). AbonnementSpreis betrügt vierteljährlich t Mark so Pj pr»n»m«ran«I-> JnltiUr für Znserüte werden bi« spätestent Mittags deS vorhergehenden läge- deS Erscheinen- erbeten und die Lorpusspaltenzeile mit M Pf., unter „Eingesandt" mit 20 Pf. berechnet. Zwönitz und Ilmgegend. Organ für den Slabtgemeinderath, den Kirchen- und Schulvorstand zu Zwönitz. Verantwortlicher Redacteur: Bernhard Ott in Zwönitz. 30. Sonnabend, den 8. März 1884. 9. Jahrg. Bekanntmachung. Laut Verordnung des Königlichen Ministeriums des Innern vom 22. Februar d. I. die für die consignirten Rinder und Pferde zu Deckung der im Jahre 1883 aus der Staatscasse bestrittenen Verlage an Entschädigungen, zu erhebenden Beträge betreffend, mtfällt auf jedes von den consignirten Rindern ein Jahresbeitrag von acht Pfennigen, Pferden ein Jahresbeitrag von acht Pfennigen. Es werden daher die Rind- und Pferdebesitzer hiesiger Stadt hiermit veranlaßt, die von ihnen hiernach zu bezahlenden Beiträge schleunigst und längstens bis zum 12. März dieses Jahres an die Stadtkaffe hier abzuführen, widrigenfalls nach Ablauf dieser Frist gegen die Säumigen nach Maßgabe der Vorschriften für die Bei treibung öffentlicher Abgaben mit der Zwangsvollstreckung verfahren werden wird. Zwönitz, am 4. März 1884. Der Bürgermeister. Adam. Holz Auktion auf Elterleiner Staatsforftrevier. Im Schießhause zu Zwönitz sollen Dienstag, den 18. März dieses Jahres, von früh s Uhr an, die auf Elterleiner Forstrevier in den Bezirken: „Wolfsgarten, Schachsg-Hau, Heuschuppenholz, Obere Kutten und Dreilagen", aufbereiteten 1 birkener Stamm von 10 om Mittenstärke, 135 weiche Derbstangen von 13 ein Unterstärke, 397 weiche Stämme von 10—15 ein Mittenstärke, 3550 - Reisstangen - 3 - - 192 - - - 16—22 r r 1550 - - - 4 - 6 - - - 23u.24 - - 1080 - - - 5 - - 440 - Klötzer - 13—15 - Oberstärke, i 550 - - - 6 - 300 - - - 16—22 660 - - - 7 - 33 - - - 23—30 - - ^3,5 IN lang, 20 Raummeter weiche Brennscheite, 1622 - Stangenkltzr. - 8—12 117 - - Brennknüppel, 225 - Derbstangen - 8 - Unterstärke, 1 - harte Aeste, 366 - - - 9 - r 179 - weiche - 160 - - - 10 - r 865 - weiches Haufenreisig und 143 - - - 11 122 - - - 12 einzeln und partienweise - - 40 - weiche Stöcke gegen sofortige baare Bezahlung und unter den gewöhnlichen Bedingungen versteigert werden. Wer diese Hölzer vorher besehen will, hat sich am 16. oder 17. März a. c., an jedem Tage bis 9 Uhr früh, an den milunter zeichneten Oberförster zu wenden oder ohne Weiteres in die betreffenden Waldorte zu begeben. König!. Forstrentamt Schwarzenberg und König!. Forstrevicrverwaltung Elterlein, am 4. März 1884. Brückner. Lehmann. Sächsische 'Aachrichten. — Zwönitz. Daß bei dem diesjährigen milden Winter die Eisfrage für die Brauereien, Restaurationen, Conditoreien lind viele andere Geschäfte eine „brennende" geworden ist, davon kann sich jetzt Jedermann, der die starke Zufuhr des Eises auf den hochge legenen Eisenbahnstationen des Erzgebirges sieht, überzeugen. Dieses Product des Winters geht auf den Schienen bis Leipzig, Gera, Er furt und selbst bis Berlin, wo dasselbe mit dem aus Norwegen be zogenen Gletschereis eine Concurrenz zu bestehen hat. Freilich werden die Herren Brauer und Restaurateure über diesen eislosen Winter nicht besonders erbaut sein, und mit manchem Seufzer etwas tief in den Beutel langen müssen, um das in der Neuzeit unentbehrlich, aber Heuer doppelt und dreifach theurer gewordene gefrorene Wasser in ausreichender Quantität in den Kellern zu bergen, allein die Sache hat auch ihre gute Seite, da die ärmere Bevölkerung in diesem Winter einestheils weniger für Feuerung auszugeben brauchte, andern- theils aber durch das Bergen des Eises ihr ein nicht unbeträchtlicher Verdienst zu Gute kommt, der je nach dem Grade der Gewandtheit und Fleiß des Arbeiters im Schaffen von 3 bis 5 Mark pro Tag voriiren soll. Auch die Fuhrwerksbesitzer haben, wenn auch keinen reichen, so doch einen ausreichenden Verdienst beim Transport von der Geivinnungsstelle bis zu dem nächsten Bahnhofe, der von Nie- mand von der Hand gewiesen wird. Unter den hochgelegenen Eisen bahnstationen des Erzgebirges, wo der Transport lebhaft im Schwange geht, befindet sich auch unsere Station Zwönitz. Seit 10 Tagen be wegen sich auf der Straße von Elterlein nach Zwönitz eine große Anzahl mit Eis beladene Wagen, deren weißschimmernde Ladung, auf dem Bahnhofe angekommen, nach Altenburg und Leipzig weiter spedirt wird. In welchen Massen dieses „Gefrorene" hier nach dem Niederlande befördert wird, mag daraus hervorgehen, daß in dem gedachten Zeiträume gegen 10,000 Centner verladen und befördert wurden, was ausschließlich einem bei Elterlein gelegenen Teiche ent- nomnren und mittelst 30 bis 40 Geschirren täglich angefahren wor den ist. — Am 5. und 6. traten die ersten Märznebel ein. Nach einer alten Regel soll jedem Märznebel nach 100 Tagen ein schwere» Gewitter folgen. — Viele sächsische Blätter, sowie auch dieses, brachten kürzlich folgende Notiz: „Es dürste vielleicht noch nicht allgemein bekannt sein, daß Lehrcontracte stempelpflichtig sind. Lehrverträge, in welchen ein Lehrgeld von unter 150 Mark stipulirt ist, sind mit 50 Pf., die jenigen, die 150 Mk. Geld oder Zuwendungen in dieser Höhe über steigen, mit 1,50 Mark stempelpflichtig" rc. Diese Notiz erweist sich als unrichtig. Sie stimmt mit dem für das Königreich Sachsen gel-