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Metzer für 8. Jahr». Sonnabend, den 26. Mai 1883. «« > o Inserate werden bi« spätesten» Mittag« de« vorhergehenden Tage« Le« Erscheinen« erbeten und die Corpu-spaUenzeil« mit io Pf., unter „Eingesandt" mit 20 Pf. berechnet. Erscheint wöchentlich drei «al und zwar Dienstag, Donnerstag und SünNabend (vormittag). EbonneWenlsprei« beträgt vierteljährlich l Äark so Ps. Zwönitz und Umgegend Organ für den Stabtgemeinderath, den Kirchen-- und Schulvorstand zu Zwönitz. Verantwortlicher Nedacteur: Bernhard Ott in Zwönitz. Holz- und Reisig-Auction auf Glterleiner Staatsforftrevier. Im Schießhause zu Zwönitz sollen Donnerstag, den 31. Mai d. I., von früh s Uhv Ku, die auf Elterleiner Staatsforstrevier aufbeteiteten 13306 Stück 3 oM starken Stüttgen «ist den Bezirken „Schindelwald, Abth. 3, Winterleithe, Abth. 31 und Hestschuppenholz, Abth. 86^0 - 4 - - - / 46 und 47, 93 RaUmstieter weiches Ästholz, ini Schindelwald, Abth. 1 und 3, Schatzensteiu, Abth. 10, Winterleithe, Abth. 31, Hest- schstppenholz, Abth. 46 und 47, Obere Kutten, Abth. 44 und 1973 NaumMeter oder 197 Häufest Sttieureisig ist dest Bezirken: Schatzeststein, Abth. 8, Obere Kutten, Abth. 44 Und Bräiid, Abth. 62, Unter dtn gewöhnlichen Bedistgitstgen gegen Baarzahlung an dest Meistbietenden versteigert werdest. Der Mitiistterzetchüete Nevierverwalter ertheilt auf Anfrage Nähere Auskunft. Köüigl. Forstrentamt Schwarzenberg mW König!. ForstreviervenvaltuUg Elterlein- am 21. Mai 1883. Brückner. Lehmann, l i-, > ... . u .. > —. > > > > — Toktische Aündschau. Deutschland. Dir Reichstag hat am Dienstag seine Ver- handlüügen bei schwach besetztem Haüse wieder ausgenommen. Bei dir Besprechung der JohannseN'schen Interpellation bezüglich der EiNreitzuNg der dänischen Optanten ist Nordschleswig in den preu ßischen Staatsvtrband verließen die BUndesrathsmitglieder auf kurze Zeit dir Sitzung, um hierdurch einen stillschweigenden Protest gegen die Interpellation abzugeben, deren Beantwortung der Vertreter der Riichsregierung, preußischer Finanzminister Scholz, überhaupt abge- lehNt hätte. An die Interpellation Johannsen, deren Besprechung irgend rin Resultat nicht äufzuweisest hatte, schloß sich die 3. Lesung vrS KriiUkencassbngesetzes ast und Zwar war die Dienstags - Sitzung lediglich der Gesteraldiscüssion hierüber gewidmet. Aus derselben derdiM nur die Erklärung des Herrn Scholz hervorgehoben zu wtrdeit, daß für die Regierung das ganze Gesetz unannehmbar sei, Wenn ded Rtichstag darauf beharre, dasselbe auch auf die land- Und lvrstwirthschastlicheN Arbeiter auszudehnen. Ustter dem Eindrücke vieser Erklärung trat das Haus am Mittwoch in die Specialberathung detz KrastkeMssestaesetzes ein. ES handelte sich zunächst um die HZ 1, Ist ustd ä, welche den Kreis der Versicherungspflichtigen, resp. die NuZdehstÄng dis VtrsicherungszwangeS begrenzen; zu den genannten Paragraphen lag eiste gastze Astzahl von Amendements vor, unter denen besonders der Antrag des Centrumsmitgliedes v. Hertling auf tlür facultätive Ausdehnung des Versicherungszwanges auf die land- Und sorstwi'rthschastlichen Arbeiter in scharfen Gegensatz zu den von fortschrittlicher ustd secessi'ostistischer Seite gestellten Anträgen trat, welche das Gesetz ist, feister gastzest Ausdehnung auch auf die ge- stünsttest ArbeMSclafsen angewendet wissen wollen. Zwischen diesen Ep'tteinest bewegte sich eist von den Abgg. Hammacher, v. Maltzahn- Gültz ustd p, KulMij eingebrachter Compromiß Antrag, dahin lautend, M ver DetsicherüngSzwang zwar auf die ländlichen Arbeiter aus- grbUnt Werden solle, daß Über diejenigen Personen, welche bisher ohne Gegenleistung Anspruch auf Krankenpflege oder vollen Lohn MhMb dbr Erkrankung haben, von der Versicherungspflicht befreit vlnkM West. Jtst Laufe der Debatte erklärte Abg. Windthorst, daß Pas CMrstM gegen vas gästze Gesetz stimmen werde, wenn der Asttrda Hertling vekworfest werdest Würde; für letzteren sprach sich Kuch Astastzminjster Scholz ans. Große Unruhe erregten im Hause did Ausfülle des Abg. Hirsch gegen die Rechte und das Centrum Ustd künstle der genannte Redner Nur unter großer Erregung des Hauses seine Ausführungen zu Ende bringen. Bei der nun folgen den Abstlmfnrtng wurde Zunächst der Antrag des Abg. Dirichlet, die Ersten 3 Paragraphen äst die, CdMMifsidn zUrückzuoerweisen, abge- lehstt Ükd sddmtst Z 1 unter Ablchnüng aller hierzu gestellten Amen dements nach den Beschlüssen der zweiten LesUstg gegen die Stim men der Fortschrittspartei und der Secessi'üntsten angenommen. Bei der Abstimmung über den oben erwähntest CompromißäUtrag des Abg HamMacher Und Genossen ergab sich die Beschlußunfähigkert des Hauses und setzte deshalb der Präsident die nächste Sitzung auf Freitag den 22. d. M. fest, um den säumigen Abgeordneten Gelegen heit zu geben, sich zu der entscheidenden Abstimmung noch recht zeitig einzufinden. In der kirchenpolitischen Frage scheint eiste Entscheidung nahe bevorzustehen. In dieser Woche ist dem preußischen Gesandten beim heiligen Stuhl, Herrn v. Schlözer, die Antwort der Lurie auf die letzte Note seiner Regierung vom 5. Mai übergeben worden und obwohl über den Inhalt des päpstlichen Antwortschreibens noch nichts Näheres bekannt ist, so kann man aus den abfälligen Commentäreit, welche die Organe des Vaticans der preußischen Note widmeten, doch ersehen, daß die Antwort der Curie nicht entgegenkommend ge halten sein wird. Das Ende des Kirchenstreites in Preußen ist demnach noch nicht abzusehen. Der in Hannover versammelt gewesene allgemeine deutsche Hand werkertag ist am Mittwoch geschlossen worden. Vorher fand noch eine Resolution einstimmige Annahme, wonach der Handwerkertag dahin wirken will, daß der Großbetrieb in dem Maße, wie er Arbeiter durch Maschinen Unnöthig mache, zur Gewerbesteuer heran zuziehen sei. Außerdem beschloß die Versammlung, den Entwurf einer Gewerbeordnung auszuarbeiten und denselben den gesetzgebestdek Factoren vorzulegen. Oesterreich-Ungarn. Mit der Auflösung des böhmischen Landtages hat der Slavismus dem Deutschthum in Oesterreich eineji neuen empfindlichen Schlag versetzt. Es unterliegt kaum einem Zweifel, daß die Neuwahlen, welche die Landgemeinden am 28. Juni, die Städte am 30. Juni, die Handelskammern am 2. Juli und der Großgrundbesitz am 3. Juli vorzunehmen haben, ZU Gunsten der CzecheN ausfallen und ihnen die lastgerstreble Majorität in der Prager Landstube bringen werden. Cs ist dies aber nur eine weitere Etappe auf dem Wege zur czechischen Alleinherrschaft im Lande der Wenzelskrone, wenn auch bis zur Erreichung dieses Zieles noch viel Wasser die Moldau hinabfließen wird. Daß dann auch Mähren und Schlesien immer mehr mlt in den Kreis der czechischen Bestrebungen hineingezogen werden wird, ist selbstverständlich, so daß vielleicht schon das nächste Jahrhundert ein „vereinigtes czechisches Königreich" begrüßen wird. Frankreich. Auch in Frankreich will man jetzt dem Clerus den Brodkorb höher hängen. Die Sub-Commission der Deputirten- kammer für das Cultusbudget hatte an demsiilbest einen Abstich von nahezu sechs Millionen gemacht, doch setzte Ker Budget - Ausschuß