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^ 126, 3 Juni 1912. Nichtamtlicher Teil. vörsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 6769 Nachrichten und begleitete 1814 als Kaiserlich Königlicher Feld buchdrucker im Gefolge Metternichs die Verbündeten nach Paris. Damals Krieg und Kriegsgeschrei. Jetzt führt uns der Verlag in die stille Studierstube des Gelehrten. Des Begründers Söhne und Nachfolger haben den katholischen Charakter der Firma kräftig betont und haben den Verlag auf diesem Gebiete zu einer der bedeutendsten Firmen Deutschlands gemacht. DaS Verzeichnis stellt die seit I90l erschienenen Werke aus dem Gebiete der wissenschaftlichen Theologie und Philosophie zusammen, es bildet eine Ergänzung zu dem Katalog »Für die Praxis des Seel- sorgers«. Für ihre Auswahl war in erster Linie der Gesichtspunkt, ob das betreffende Werk wissenschaftlichen Zwecken im engeren Sinne dienen will, maßgebend. Das Verzeichnis umfaßt Enzy- klopädien, Sammelwerke, Allgemeines; Bibelwissenschaft (Allge meines, Altes Testament, Neues Testament), Historische Theologie (Patrologie, Dogmen- und Kirchliche Literaturgeschichte, Kirchen-, Papst-, Ordensgeschichte und Hagiographie), Systematische Theo- logie (Dogmatik, Moraltheologie, Apologetik), Praktische Theologis (Kirchenrecht, Liturgik, Pastoraltheologie), Philosophie. Hervorgehoben seien besonders das »Kirchenlexikon oder Enzyklopädie der katholischen Theologie und ihrer Hilfswissen schaften«, herausgegeben von I. H. Wetzer und B. Welte, 12 Bände Text und 1 Band Register, das in 2. Auflage neubearbeitet vor liegt, die Theologische Bibliothek (26 Bde.), Herders Konversations lexikon (3. Auflage, S Bde., 1902—1910), Hefeles Konziliengeschichte (9 Bde.), Janssens Geschichte des deutschen Volkes seit dem Aus gang des Mittelalters (8 Bde.), um nur diese zu nennen. Den meisten Werken sind Auszüge aus Rezensionen, auch aus pro testantischem Lager, angehängt, in denen zu lesen mancherlei An regung gewährt- Ein Autoren- und Sachregister erleichtert die Übersicht über den systematisch angelegten Katalog. Kleine Mitteilungen. Russisch-deutsche Literarkouveutiou. — Die Konferenz zur Ausarbeitung einer russisch-deutschen Literarkonvention unter dem Vorsitz des Gehilfen des Justizministers Werjewkin hat be schlossen, der deutschen Regierung für die Konvention den Wort- laut der französisch.russischen Konvention vorzuschiagen und sie durch Bestimmungen über Qbersetzungsfreiheit für Wissenschaft- liche, technische und Lehrbücher zu ergänzen. Warenzeichen-Eintrag. — Für die Verlagsbuchhandlung Wilhelm Violet in Stuttgart ist unter Nr. 169 162 das Zeichen »Echo« für alle Arten von Druckschriften, die dem Zweck des Sprachunterrichts dienen, ferner unter Nummer 169 420 das Zeichen »Schliemann« für dem Zweck des Sprachunterrichts dienende Druckschriften und Sprechmaschinen in die Waren- zeichenrolle des Kaiserlichen Patentamtes eingetragen worden. Derselben Firma wurde unter Nummer 611368 ein Gebrauchs. Musterschutz für »Druckschriften mit erläuternden seitlichen Rand- bemerkungen« erteilt. Um Festlegung deS Osterfestes auf den zweiten Sonntag im April hat der »Verband deutscher Waren- und Kaufhäuser« in einer Eingabe an die Reichsregierung gebeten, und er hat auch die offiziellen Vertretungen von Handel und Industrie um Unter- stützung ersucht. Deutsche Orient-Gesellschaft. — Die ordentliche Haupt- Versammlung der Gesellschaft findet am Montag, 17. Juni, nach- mittags 6 Uhr, in Berlin, Tiergartenstraße 15a, statt. Auf der Tagesordnung stehen: 1. Jahresbericht, 2. Kassenbericht und Ent lastung des Schatzmeisters, 3. Bestätigung von Zuwahlen des Vorstandes (§ 12 der Satzungen), 4. Anträge des Vorstandes und der Mitglieder. Der Bund deutscher NahruugSmittelfabrikanteu und -Händler hält vom 3. bis 6. Juni in München seine Beratungen ab. Auf der Tagesordnung steht unter anderem die Besprechung der in Aussicht genommenen Neuregelung der Bestimmungen über den Verkehr mit Nahrungs- und Genußmitteln, dann die Abänderung der Bestimmungen des Nahrungsmittelbuches be züglich Kaffee, Mineralwasser, alkoholfreier Getränke und schließlich der Alkoholmindeststärke von Branntweinen. Rousseau-Feier. — Am 28. und 29. Juni wird in Genf der 200. Geburtstag Jean-Jacques Rousseaus gefeiert werden. Den Mittelpunkt des Festes, das ein Volksfest werden soll, wird ein Bankett bilden, an dem große Volksmassen teilnehmen sollen. Illumination der Stadt, Volkskonzerte und turnerische Vor führungen füllen das Festprogramm aus. Deutscher Germanisten - Verband. — Auf Einladung von 200 Vertretern der deutschen Wissenschaft aller Berufsstellungen fand am 29. Mai in der Frankfurter Akademie unter zahlreicher Beteiligung namhafter Fachleute die gründende Versammlung des Deutschen Germanisten - Verbandes statt, dessen Ziel es ist, der deutschen Sprache und Kultur im nationalen Geistesleben, besonders in der Jugendbildung, einen ihrer Bedeutung ent sprechenden Platz zu sichern. Ein Ttriudberg-Mnfenm. — Aus Stockholm wird berichtet, daß die nähere Umgebung August Strindbergs mit dem Plane umgeht, zum dauernden Andenken an ihn ein Strindberg-Museum zu schaffen. Es ist die Rede davon gewesen, diesem Museum in Stockholms berühmtem Freilustmuseum Skansen eine Stätte zu geben, aber die Absicht der Freunde und Angehörigen Strindbergs ist vielmehr, sein bisheriges Heim in dem sogenannten »Blauen Turme«, wo er in seinen letzten Lebensjahren halb wie ein Ein siedler gelebt hat, zu einem Museum auszugestalten. Dieser Ge danke hat denn auch die größte Aussicht Wirklichkeit zu werden. Internationaler Verein für medizinische Psychologie und Psychotherapie. — Die diesjährige (3.) öffentliche Tagung des Internationalen Vereins für medizinische Psychologie und Psychotherapie wird am 8. und 9. September in Zürich in un mittelbarem Anschluß an den Schweizer Psychiatertag und die Tagung der Internationalen Liga gegen Epilepsie stattsinden. Verein der Deutschen Bibliothekare. — Der in München tagende Verein der Deutschen Bibliothekare hat beschlossen, seine Versammlung im Jahre 1913 in Mainz abzuhalten. Bei der Vorstandswahl wurde der erste Vorsteher Schnorr von Carolsfeld wiedergewählt. Sprechsaal. Wie man sich die Gründung einer reich haltigen Iugendbibliothek denkt. Darüber kann man aus nachsolgendem Schreiben Näheres erfahren! Verein für evangelische Freiheit Köln, den 2Z. Mai >gI2. zu Köln. Mainzerstr. 18. Sehr geehrter Verlag! Der hiesige Verein für evangelische Freiheit hat neben anderen Bestrebungen auch die Jugendpflege in seine Hand ge nommen und einen Verein Evangelische Vollsjugend gegründet, der sich in zwei Abteilungen, Jungmädchen- und Jungmännsr. Gruppe, scheidet. Für beide bedürfen wir u. a. auch einer mög- lichst reichhaltigen Iugendbibliothek, zu der uns leider nur ganz geringe Mittel zur Verfügung stehen. Da gestatte ich mir nun an Sie die Bitte zu richten, ob es Ihnen nicht möglich ist, unter Umgehung der Sortimentshandlungen uns bei direkten Bestellungen aus Ihrem Verlag den üblichen Prozentsatz von 33-/, ^ zu gewähren. Vielleicht verfügen Sie auch über etwas be- schädigte Rezensions-Exemplare, die Sie uns gratis zur Verfügung stellen können. Wir würden Ihnen dafür eventl. gern eine Annonce in den usw. usw. Wir bitten Sie, unsere Bestrebungen, die auf dem Gebiete der Jugendliteratur mit denen der Hamburger Jugendprüfungs- Ausschüsse parallel lausen, gütigst zu unterstützen und uns Ant wort zukommen zu lassen. Mit aller Hochachtung ergebenst Verein sür evangelische Freiheit zu Köln. I. A. Wilh. Lennemann, Generalsekretär. Meine Antwort daraus lautete folgendermaßen: Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 79. Jahrgang. «82