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Erscheint wöchentlich drei Mal und zwar Dienstag, Donnerstag und Sonnabend (Bormittag). AbonnementSpreiS beträgt vierteljährlich 1 Marl so Pf. pr»nuw»r»iiäo. Ameiaer für Inserat« werden bi» spätesten» Mittag» de» vorhergehenden Tage» de» Erschein«»» rrbrten und di« CorpuSspaltrnzrile mst io Pf., unter „Eingesandt" mit 20 Pf. berechnet. Zwönitz und Umgegend Organ für den Stadtgemeinberath, den Kirchen- und Schulvorstand zu Zwönitz. verantwortlicher Redacteur: Bernhard Ott in Zwönitz. l tl Sonnabend, den 2. Dccrmbcr 1882. 7. Jahr«. Bekanntmachung Die an der Annabergerstraße aufbereiteten Reitzighaufen sollen Ssnnabend den 2 Deeember a e von Nachmittag 2 Uhr ab an Ort und Stelle gegen sofortige Baarzahlung meistbietend versteigert werden. Zwönitz, am 29. November 1882. Der Stadtgemeinderat h. Adam, Bürgermeister Tagesbericht. — Hinsichtlich der am 10. Januar 1883 stattsindenden Vieh zählung sind nach der neuerlichst deshalb ergangenen Ausführungs verordnung die Ortsbehörden verpflichtet, in der Zeit vom 28. December 1882 bi» 3. Januar 1883 jedem Grundstücksbesitzer ein Erh-bungS- formular zu vermitteln, in welches der am 10. Januar 1883 vor handene Bestand an Pferden, Rindvieh, Schweinen, Ziegen, Schafen, Eseln, Mauleseln und Maulthieren, sowie die Gesammtzahl der Bienen stöcke einzutragen sind. Abwesende« sowie am Zählungstage ver kauftes Vieh ist ebenfalls, jedoch mit entsprechendem Vermerk auf zunehmen. Sind in einem Grundstücke Thiergattungen, auf welche sich die Erhebung bezieht, nicht vorhanden, so sind die Spalten des Formulars mit „Vakat" oder „werden nicht gehalten" zu durchschreiben. Abmiethern gehöriges Vieh ist in die Liste des Grundstücksbesitzers jedoch nicht unter besten Namen, sondern unter.dem Namen des Vieh besitzers einzutragen. Vom 15. bis zum 20. Januar 1883 haben die Ortsbehörden die ausgegebenen Formulare wieder einzusammeln und die Richtigkeit und Vollständigkeit der gemachten Angaben zu prüfen und bei wahrgenommenen Mängeln deren Abstellung zu veranlassen. — Stollberg. Der Materialwaarenhändler Herr Johann Friedrich Held in Brünlos und Herr Christ. Gotthilf Bach in Dorf chemnitz beabsichtigen je eine Schlächterei zu errichten. Der erstere in dem unter Nr. 41L des Brandversicherungs-Katasters Nr. 45a des Flurbuchs für Brünlos gelegenen Grundstücke und der andere in dem unter Nr. 956 des Brandversicherungs-Katasters Nr. 98cr des Flurbuchs für Dorfchemnitz gelegenen Grundstücke. Dies wird von der Kgl. Amtshauptmannschaft Chemnitz in Gemäßheit § 17 der Reichsgewerbeordnung vom 21. Juni 1869 mit der Aufforderung bekannt gemacht, etwaige Einwendungen hiergegen, soweit sie nicht auf besonder» Privatrechts-Titeln beruhen, bei deren Verlust binnen 14 Tagen, vom 28. November an gerechnet, bei ihr anzubringen. — Geyer. In den frühesten Morgenstunden, als den 27. d. M., ist leider ein abermaliger Einbruchsdiebstahl in hiesiger Pfarrwohnung versucht und in sofern nicht ohne Erfolg ausgeführt worden, als es dem Diebe gelungen ist, nach Eindrückung mehrerer Fensterscheiben eine werthvolle Rehdecke mit Stickerei, sowie mehrere Schlüssel zu entwenden. — In Chemnitz wurde am 27. November Abends zwischen Vt und Vz6 Uhr der Barbierlehrling Wehrle, welcher bei seinem, im Hause Brühl Nr. 2 wohnenden Bruder in der Lehre stand, mit einem Messer in die Brust gestochen und war nach einigen Minuten eine Leiche. Der Getödtete war, wie festgestellt wurde, aus der Ladenthüre des Geschäftslokals auf die Straße getreten, um einen halben Apfel, welchen das Kind seines Bruders auf die Straße ge worfen hatte, hereinzuholen, trat angeblich nach kaum zwei Minuten durch den Hausflur in das Zimmer zurück mit ungefähr den Worten: „Nun hat mich der auch noch gestochen!" und fiel röchelnd nieder, worauf er auch alsbald verschied. Der Kriminalpolizei ist es jedoch bald gelungen, den Mörder des jungen Mannes in der Person des HVr Jahre alten Schulknaben Hennig von Chemnitz zu ermitteln. Der jugendliche Thäter hat sein Verbrechen eingestanden. Derselbe ist in Begleitung von vier anderen Knaben an dem Barbiergeschäft vorübergegangen, während der Getödtete auf dem Trottoir stand. Zwei der Knaben haben den Barbierlehrling mit Schtmpfreden traktirt, worauf letzterer erwiderte. Hennig entriß seinem Kumpan Rudolph das Messer, welches derselbe geöffnet in der Hand trug, ging an Wehrle heran mit den Worten: „Willst Du auch noch mucken?" und stieß ihm ohne weitere Veranlassung das Messer in die Brust. Leider war der Stoß tödtlich. Die Jungen, welche übrigens in letzter Zeit verschiedene Diebstähle ausgeführt, so Schlittschuhe entwendet und in Furth eine Gans gestohlen und getödtet hatten, sind sofort ge flohen, wurden aber trotzdem nach eifrigem Nachsuchen ermittelt und zur Haft gebracht. Des ermordeten Wehrle Eltern leben noch und sind durch den plötzlichen Tod ihres Sohnes in die größte Betrübniß versetzt worden. — Chemnitz, 27. Novbr. Am 17. November hatte eine an der Matthesstraße wohnende Schloffersehefrau die Unvorsichtigkeit, einen Topf mit heißem Wasser auf den Bodenuntersatz zu stellen, sich auf kurze Zeit aus der Stube zu entfernen und ihr kleines ein Jahr altes Töchterchen allein in der Stube zurückzulaffen. Letzteres rutschte in der Stube umher und an den Topf heran und stieß ihn schließlich von dem Untersatz herunter, so daß sich das heiße Wasser über das Kind ergoß und dasselbe erheblich verletzte. Das unglück liche Kind ist leider gestern an den Folgen der Verletzung gestorben. — Meerane. Eine hiesige unter Armenpflege stehende Frau, welche einige Zeit im Krankenhaus verpflegt wurde, brachte man am 20. ds. Ms. im Armenhaus unter. Als der Armenhausoerwalter, Herr Richter, aus ihrer zeitherigen Wohnung, Johannisstraße, ihre Kleider und sonstige Habe abholte, fand er darunter versteckt auch 692 Mark in baarem Gelds. — Falkenstein, 26. Novbr. Gestern Abend ging das Wohn haus des Waldarbeiters Friedrich Böhm in Hammerbrück in Flam men auf und brannte bis auf die Umfassungsmauern nieder. Die 35 Jahre alte blödsinnige Tochter Böhm's, welche im obern Stock schlief, wurde heute Mittag in dem Schutt gänzlich verkohlt aufge funden. — Bekanntlich werden jetzt im deutschen Vaterlande Geldgaben gesammelt, welche dem Kronprinzen und der Frau Kronprinzessin des deutschen Reiches bei Gelegenheit der auf den 25. Januar künf tigen Jahres fallenden silbernen Hochzeit zur Verwendung für ge meinnützige Zwecke nach dem Ermessen des hohen Paares überreicht werden sollen. Diese Sammlung hat in der Stadt Dresden ein recht erfreuliches Ergebniß gehabt. Es sind im Ganzen 10,846 M. 95 Pf., wovon jedoch die unvermeidlichen Ausgaben für Druck, Boten löhne rc. zu kürzen waren, eingegangen und zunächst an die Sächsische Bank zu Dresden abgeliefert worden. — Ludwig Gehe, der in Dresden verstorbene Chef der welt berühmten Drougenhandlung Gehe L Cie., hat 60,000 Mk. für Frei heiten im Stadtkrankenhause und 30,000 Mk. für ein Stipendium aus gesetzt. Von seiner anderen Hinterlassenschaft vermachte er 100,000 Mk. feinen Mitarbeitern nach Verhältniß ihrer Dienstzeit und ihres Salairs. — In Hohnstein bei Schandau ist mit Hilfsmitteln des dor tigen Parochialvereins für innere Mission die Strohflechterei vor wenigen Wochen eingeführt worden, und hat dieselbe bereits jetzt praktische Erfolge aufzuweisen. Gegenwärtig flechten an 50 Kinder und einige Erwachsene. Leipzig, 21. Nov.. Das Reichsgericht hat am 20. d. M. wieder eine Markenschutzsache verhandelt, welche Beachtung verdient. Die Firma Fritz Schulz jun. hier verpackt ihre seit Jahren bekannte Brillant- Glanzstärke in rothen Papierbeuteln, welche mit drei im Zeichsnregifter